Wir werfen einen Blick auf die dritte Folge des neuen Doctors und schauen mal, wie explosiv es hier wirklich zugeht.
Eines kann man an der Stelle vorweg schicken: Nach zwei eher durchwachsenen Episoden zum Staffelstart, geht es mit “Boom” endlich ein Stück aufwärts.
Explosiv im All
Dabei ist es witzig zu beobachten, dass die ganze Folge nur wenige Meter vor der TARDIS stattfindet. Man hat also auf einem einzigen Set gedreht, vermutlich vor einer VR-Wand, und damit erhebliche Kosten gespart. Diese “Bottle Show” merkt man zwar an der ein oder anderen Stelle, die Episode funktioniert aber trotzdem auf vielen Ebenen.
Da ist zum einen natürlich das Schlachtfeld auf Kastarion III und die merkwürdigen Maschinen, die gnadenlos jeden nicht mehr kampffähigen Mann (oder Frau) aus der Gleichung nehmen. Im späteren Verlauf werden wir lernen, dass der Krieg nur wegen der Profite fortgeführt wird – eine nicht ganz unverhohlene Allegorie an die Kriege in der heutigen Zeit.
Natürlich lässt sich an der Stelle darüber streiten, ob eine Hologramm-KI wirklich all das kann, was in dieser Folge gezeigt wird. Andererseits wäre ein schnelles Ende anders wohl sicher nicht möglich gewesen. Übrigens, kleine Beobachtung am Rande, die Kämpfer scheinen aus Priestern zu bestehen. Jedenfalls reden sie von Bischöfen und tragen den obligatorischen weißen Kragen.
Auch ein paar andere Kröten gibt es an der Stelle zu schlucken: So etwa, warum die Mine mit dem Doktor nicht genauso schnell hochgeht wie bei den Menschen. Natürlich ist das ein Plotdevice und es gibt eine kleine, halbgare Erklärung dazu, das hätte aber gern etwas besser sein dürfen. Und dann ist da natürlich das Kind, auch ein Plotdevice, das mal eben mitten ins Kriegsgebiet rennt. Auch wenn man vielleicht den Wunsch, den Vater zu suchen, nachvollziehen kann, aber sorry, in dem Alter sollte man klüger sein. Das obligatorische Kinder-Klischee also.
Charakterszenen gibts auch
Wodurch sich der neue Doctor Ncuti Gatwas auszeichnet ist, dass er viel weint. In fast jeder Folge bisher wird er als sehr emotional gezeigt. Einige mögen das verdammen, andere gut finden, persönlich bin ich eher zwiegespalten und der Ansicht, es dürfte da durchaus etwas sparsamer eingesetzt werden.
Immerhin dürfen sich aber sowohl der Doctor als auch Ruby weiter annähern. Erneut werden auch Rubys “Superfähigkeiten” (Stichwort: Schnee) gezeigt, ohne dass sie erklärt werden (was aber hoffentlich noch kommt). Zudem ist es schon witzig, wenn Ruby helfen will, und dann gleich mal über den Haufen geballert wird.
Hinzu kommen die beiden Soldaten, die sich auf dem Schlachtfeld annähern, wobei die Liebesgeschichte der beiden schon ein klein wenig übertrieben wirkt. Das wäre auch ohne und mit Bezug auf Kameradschaft gegangen und hätte dann viel besser gewirkt. So haben wir die beiden halt erst kurz vorher kennengelernt und nahezu keine emotionale Bindung an sie.
Interessant dürfte sein, dass Varada Sethu (die hier die weibliche Soldatin spielt) ab der nächsten Staffel die Companion des Doctors ist. Ob es in dieser Rolle sein wird oder einer neuen, bleibt abzuwarten.
Das Ende versöhnt hier dann immerhin mit ein paar schönen Planetenbildern und ein paar Gedanken zum Tag. Interessanterweise gibt es daher auch über diese Folge eher wenig zu sagen.
Die erste recht gute Folge dieser neuen Staffel. Auch wenn es gewisse Logiklöcher und Fehler gibt, gute Story und ein gewisser Spannungsbogen. Auch wenn es etwas nervig ist, dass gewisse Charaktere, inkl. einer Begleiterin, ihren eigenen Willen durchsetzen und niemand auf den anderen mal einfach hört. Insgesamt auch eine nette Methapher dass heutzutage von zu vielen Leuten alles blind geglaubt wird ohne mal selber zu hinterfragen: kann das sein? Liege ich richtig? Gibt es eine andere Wahrheit hinter all dem? (egal ob die richtig sein mag oder nicht). Heutzutage wird einem soviel durch das System vorgekaukelt und gepredigt, dass es… Weiterlesen »