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Rezension: “Star Trek – The Next Generation: Perspektiven”

Ein neuer Crossover-Band ist erschienen und wird von Tom unter die Lupe genommen.

Inhalt (Klappentext)

2369: Kurz nachdem die Sternenflotte einen Angriff der Cardassianer auf ein System der Föderation vereitelt hat, gibt die Regierung auf Cardassia den Befehl, die fünfzigjährige Besatzung des Planeten Bajor zu beenden. Die neu eingesetzte bajoranische Regierung bittet die Föderation um Hilfe. Sie soll eine Vermittlerrolle einnehmen, den Abzug regeln und klären, welche Reparationszahlungen die brutalen Unterdrücker Bajor schuldig sind. Obwohl er selbst noch immer mit seinem jüngsten Trauma, der Festnahme und Misshandlung durch einen cardassianischen Verhörspezialisten, zu ringen hat, wird Captain Jean-Luc Picard vom Sternenflottenoberkommando abgestellt, die heiklen Verhandlungen auf Terok Nor zu führen, der mächtigen cardassianischen Raumstation, die nach wie vor im Orbit von Bajor schwebt. Während diese wichtigen Friedensgespräche ihren Lauf nehmen, erhält Ensign Ro Laren einen Hilferuf von einem längst tot geglaubten Freund, der ein gefährliches Geheimnis aus dem Inneren des cardassianischen Raums zutage bringt. Picard und die Besatzung des Raumschiffs Enterprise müssen verhindern, dass ein interstellarer Zwischenfall den tödlichen Konflikt zwischen der Föderation und den Cardassianern erneut ausbrechen lässt und damit alle Hoffnung auf Gerechtigkeit für das Volk von Bajor zunichtemacht …

Kritik

“Perspektiven” ist der neueste Streich aus der Riege der Next-Generation-Bücher und führt uns zu einem Crossover mit Deep Space Nine. Warum es dennoch unter dem TNG-Label läuft? Nun, weil zu dieser Zeit Deep Space Nine noch Terok Nor heißt und die Enterprise die Rückzugsverhandlungen mit den Cardassianern führt. Dabei spielt natürlich Picards kürzliche Begegnung mit Madred (“Geheime Mission auf Celtris Drei”) auch eine Rolle. Die ist gar nicht so lange her, denn laut Sternzeit spielt der Celtris Drei-Zweiteiler am 11.Mai, der Deep Space Nine-Pilotfilm beginnt etwa um den 19.Mai. Das heißt, die Ereignisse des Buches spielen wohl in der Woche dazwischen. Dafür wirkt Picard dann fast schon wieder zu gefasst. Andererseits, so unrealistisch ist das dann auch wieder nicht.

Wer hier allerdings ein großes Actionfeuerwerk erwartet, der wird enttäuscht werden. Der Band präsentiert uns, was TNG groß gemacht hat: eher menschliche Geschichten, in dem Fall eingebettet in ein diplomatisches Gewand. Dabei passt es zu den Cardassianern, dass sie Madred schicken, um Picard aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, meine aber, es hätte in einem Comic schonmal ein Aufeinandertreffen zwischen Madred und Picard nach den Celtris-Ereignissen gegeben. Doch nicht nur hier wird das Thema Crossover groß geschrieben, denn es kommen weitere Charaktere aus Deep Space Nine vor, die hier mit der Crew der Enterprise interagieren.

Okay, das sind meist nur kleine Szenen und wirklich große Zusammenarbeiten gibt es in den wenigsten Fällen, etwa wenn Crusher mit Kira zusammen auf der Oberfläche vergiftetes Wasser untersucht. Selbst der mit auf dem Cover abgebildete Garak hat hier eher nur ein paar Cameo-Auftritte denn eine richtig tragende Rolle (selbst wenn man die Schlussszene einberechnet). Aber immerhin gibt es für jeden, auch Deep Space Nine-Charakter, eine Szene mit der Enterprise-Crew, die im Gedächtnis bleibt. Selbst Gul Dukat schaut kurz vorbei. Nur Worf bleibt hier außen vor, der betritt ja Deep Space Nine bekanntlich erst in Season 4 der Serie zum ersten Mal, weswegen er hier mit Riker auf eine Nebenmission mit der Enterprise geschickt wird, um diese Kontinuität zu wahren.

Im Grunde genommen könnte man sich fragen, warum man nicht schon vorher die Idee hatte, die Crews der beiden Serien auf diese Weise zueinander zu bringen. Andererseits, wäre es vorher passiert, wäre dieses wohl mit den Coda-Ereignissen ausgelöscht worden. Und ja, im alten LitVerse gab es natürlich schon Crossover zuhauf (Beispiel: Destiny). Für Easter Eggs sorgen unter anderem das Auftauchen einer California-Klasse (Lower Decks) und auch die Shackelton-Ausdehnung, der Schauplatz von Star Trek Adventures, wird erwähnt. Das dürfte vielleicht nur eingefleischten Fans auffallen, ebenso das Auftauchen einiger anderer Charaktere der ersten TNG-Staffel, ist aber trotzdem nett.

Das gilt dann auch für die erzählte Geschichte, die hier eher ein kleines Katz- und Mausspiel mit den Cardassianern ist und vornehmlich die Charaktere voranbringt. Muss man halt mögen. Und okay, für ein wenig Dramatik sorgt dann die Nebenhandlung um die Enterprise und ein geheimes bajoranisches Arbeitslager. Im Vergleich zu früheren Romanen wird hier die Misshandlung der Gefangenen etwas ausführlicher gezeigt. Okay, das ist immer noch Star Trek und es bleibt bei Andeutungen, in den alten Romanen der 90er hat man das Thema aber eigentlich auch eher umschifft und sich mehr mit dem danach befasst.

So interessant diese Story stellenweise auch ist, krankt sie aber etwas daran, das sie zum einen zu einem Großteil ohne die Enterprise abläuft (die darf am Ende nur als letzter Retter in der Not auftauchen) und auch nahezu kaum in Fahrt kommt. So dauert es geschlagene 250 Seiten (von 400) bis die Enterprise erstmals auf das Arbeitslager aufmerksam wird und dann dorthin fliegt. Da sie wie gesagt nur am Ende auftaucht, als alles gelaufen ist, sind die daraus resultierenden Ereignisse (die man klar in den Verhandlungen nutzen kann) fast schon wieder ein zu konstruierter Zufall. Das hätte besser und interessanter gehen können. Obligatorisch ist hier dann auch O’Briens Sinneswandel und warum er nach Deep Space Nine wechselt. Auch das kennen wir so oder so ähnlich halt schon.

Bewertung

Insgesamt gefällt das Crossover zwischen Deep Space Nine und TNG, auch, weil es eher dezent ist und man sich hier auf eine ruhige Charakterstory konzentriert. Die Nebenhandlung ist indes vernachlässigbar und ja, man muss solch einen ruhigen Trott mögen. Dann aber wird man hier durchaus gut unterhalten.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Deutscher TitelPerspektiven
OriginaltitelPliable Truths
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Nur Worf bleibt hier außen vor, der betritt ja Deep Space Nine bekanntlich erst in Season 4 der Serie zum ersten Mal,

Das ist nicht korrekt: In Birthright, Part 1 war er auch schon im Replimat auf der Station 🙂

Insgesamt gefällt das Crossover zwischen Deep Space Nine und TNG, auch, weil es eher dezent ist und man sich hier auf eine ruhige Charakterstory konzentriert. Die Nebenhandlung ist indes vernachlässigbar und ja, man muss solch einen ruhigen Trott mögen. Dann aber wird man hier durchaus gut unterhalten.Rezension: "Star Trek - The Next Generation: Perspektiven"
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