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StartLiteraturScience-FictionRezension: "Red Rising 1"

Rezension: “Red Rising 1”

Wir sehen uns den Auftakt der Red Rising-Reihe an.

Inhalt (Klappentext):

Darrows Welt ist brutal und dunkel. Wie alle Roten schuftet er in den Minen des Mars, um ein Leben auf der Oberfläche des Planeten möglich zu machen. Doch dann wird seine große Liebe getötet, und Darrow erfährt ein schreckliches Geheimnis: Der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht, die Goldenen, leben in dekadentem Luxus. Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Er will einer von ihnen werden – um sie dann vernichtend zu schlagen …

Red Rising 1 (Heyne)
Red Rising 1

Kritik

Seit längerer Zeit liegt der vierte Band von Red Rising auf meinem Tisch, bislang hatte ich aber noch nicht mal die ersten Bände gelesen. Dies wollte ich nun nachholen und begann natürlich bei Band Eins. Viel erwartet hatte ich nicht – und wurde schnell eines Besseren belehrt.

Denn nach einem eher gemächlichen Start legt dieser Band eine Spirale hin, die seinesgleichen sucht. Klar, man braucht ein wenig, um mit den Begrifflichkeiten klar zu werden. 800 Jahre in der Zukunft ist die Menschheit zwar bei den Sternen, aber sie ist in ein Kastensystem gegliedert, nach Farben aufgeteilt. Oben stehen die Goldenen und ganz unten die Roten, die Arbeiter, der Bodensatz. Eine klassische Dystopie also, wobei es zwischen den einzelnen Farben noch weitere Unterstufen gibt, z.B. hohe Rote oder Einzigartig Vernarbte bei den Goldenen. Quasi die Unterklassen der Oberen Klassen.

Hinzu kommen genetische Veränderungen. So haben einige Flügel oder gar acht Finger, was ein wenig für Cyberpunk-Touch sorgt. Allerdings geht es nie soweit, dass man den eigenen Körper mit mechanischen Erweiterungen ausstattet. Dies wird klassisch mit Waffen und Rüstungen, sprich: Technik, gelöst. Bei so vielen Begrifflichkeiten steigt man vielleicht nicht gleich durch alles durch, aber das ist für den weiteren Verlauf der Story auch nicht relevant.

Hauptcharakter Darrow kommt aus dem roten Bereich, also von ganz unten und wird von seiner Frau darauf hingewiesen, dass man eigentlich umsonst schuftet. Der Mars ist nämlich längst terraformiert und die Roten werden ausgebeutet. Der Besuch in einem terraformten Wald öffnet den beiden zwar die Augen, Eo wird aber hingerichtet. Und da kommt die Widerstandsbewegung auf Darrow zu und macht ihm ein Angebot: Ihn bei den Goldenen einschleusen und sie von innen heraus zerstören. Und wie könnte er da ablehnen?

Nachdem er genetisch umgewandelt wurde, wird er ins Rekrutierungsprogramm eingeschleust und muss die Aufnahmeprüfungen bestehen. Diese besteht aus einem klassischen Capture-The-Flag-Szenario vor dem Hintergrund alter Burgen. Und ja, an der Stelle kann ich verstehen, dass das für einige nicht so toll ist. Denn im Grunde ist das die Zusammenfassung des ganzen Romans. Auf knapp 600 Seiten dreht sich nämlich alles nur um diese Aufnahmeprüfung, die teilweise mit hohem Gewaltgrad beschrieben wird. Das mag auch an und für sich nicht so neu sein.

Aber es steckt wie so oft vieles einfach im Detail. Denn nicht nur vermögen einen die Charaktere in ihren Bann zu ziehen und sich bei den einzelnen Entwicklungen zu profilieren, auch sonst herrscht eine eher intrigante Atmosphäre vor. Wem kann man trauen, wer spielt ein falsches Spiel? Und so gibt es auf dem Weg bis zum Ende die ein oder andere Überraschung. Auch diese Sachen, politische Intrigenspiele, muss man mögen. Wer sich aber darauf einlässt und diesen Szenarien das ein oder andere abgewinnen kann, der wird mit einem sehr guten Roman belohnt.

Denn vor dem Hintergrund dieser Intrigen entwickeln sich Freundschaften, Feindschaften und sogar Liebe und noch mehr zu spoilern wäre ja schon fast ein Verbrechen.

Denn der Roman entfesselt schon bald einen derartigen Sog, dass man ihn nicht mehr aus der Hand legen kann. Ständig will man wissen, wie es weitergeht, auch wenn man gerade anderes zu tun hat. Dass ein Roman eine derartige Spannungskurve aufbaut, hatte ich persönlich noch nicht so oft bzw. das letzte Mal ist lange her. Okay, auch Romane wie Powder Mage spielen in dieser Liga mit, aber dort war es nicht derart, dass man ihn nicht mal für ein oder zwei Tage aus der Hand legen konnte. Und daher kann es für dieses Buch nur die verdiente Höchstwertung geben.

Fazit

Wer vor Gewalt und Dystopien nicht zurückschreckt und überdies noch auf Thriller mit Intrigenspielen steht, der bekommt hier einen perfekten Roman vorgesetzt, der sich wahrlich nicht zu verstecken braucht.

[usr 5]

Quick-Infos

Autor: Pierce Brown
Originaltitel: Red Rising
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2014
Übersetzer: Bernhard Kempen
Seitenanzahl: 575
Preis: 12,99.- Euro
ISBN: 978-3-345353-4
Verlag: Heyne

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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