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StartLiteraturScience-FictionRezension: "Red Rising 3 - Tag der Entscheidung"

Rezension: “Red Rising 3 – Tag der Entscheidung”

Wir sehen uns den (vorläufigen) Abschluß von Red Rising an und klären, ob die Geschichte an die herausragenden ersten beiden Teile anknüpfen kann.

Inhalt (Klappentext):

Um eine unmenschliche und grausame Gesellschaft zu stürzen, ist der Minenarbeiter Darrow selbst zum Goldenen, zum Mitglied der verhassten Oberschicht, geworden. Doch jetzt wurde sein Geheimnis entdeckt und er schwebt in tödlicher Gefahr. Wenn er sein Ziel erreichen will, muss er alles riskieren.

Red Rising 3 (Heyne)
Red Rising 3

Kritik

Der dritte Red Rising-Band ist der Abschluss der ersten Trilogie. Wer meine Reviews der ersten beiden Bände gelesen hat, der weiß, das diese zu den Besten gehören, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. Ein paar weitere Rezensionsexemplare kamen dazwischen, deswegen konnte ich nicht gleich mit dem dritten Band weitermachen. Nun aber hat sich dies geändert.

Die ersten beiden Bände boten ja einen atemberaubenden Sog, der mit seiner Mischung aus Action und Charakterentwicklung dafür sorgte, das man das Buch nicht mehr weglegen konnte. Der dritte Band kann dieses Niveau nicht ganz halten und entwickelt diesen Sog nicht mehr – und das liegt nicht daran, das ich etwas gebraucht habe, bis ich mit diesem Buch angefangen habe.

Achtung, es folgen Spoiler zum zweiten Band! Dieser endete ja mit einem Knall: Darrows Geheimnis ist keines mehr, die Imperatorin hat Ares getötet und stürmt die Zeremonie, die Darrow zum zweitmächtigsten Mann des Mars machen sollte. Hier wird blutige Ernte gehalten und viele von Darrows Freunden sterben. An dieser Stelle setzt der dritte Band ein, der auch wieder einen Sprung von fast einem Jahr in die Zukunft beinhaltet. Dieses Jahr hat Darrow in Folter und Gefangenschaft verbracht. Bis auf Mustang sind fast alle tot, der Leser rechnet also schon fast damit, das sie ihn befreien wird, die Rettung kommt aber aus einer anderen Richtung.

Danach sieht man schon, warum dieser Band nicht ganz an das Niveau der ersten beiden heranreicht. Hier geht es nämlich zunächst um Klinken putzen. Nach seiner Befreiung muss Darrow erstmal wieder neue Verbündete um sich scharen und geht erstmal Klinken putzen. Und die Folter muss er auch erstmal verdauen. Das sind also Charaktermomente, die hier zum Tragen kommen und die fast den ganzen Roman dominieren. Und auch ein paar Klischees werden bedient. So trifft Darrow auf seiner Reise “zufällig” genau die Gegner, die er dann der Reihe nach plätten muss. Und auch die Liebesgeschichte zwischen Victra und Sevro kommt ein wenig aus heiterem Himmel, hier hätte man mehr Tiefgang einbauen können, was allerdings schwer ist, wenn die Geschichte in der Ich-Form erzählt wird.

Nicht falsch verstehen, der Roman ist immer noch gut, die Szenen sind gut geschrieben und man verdrückt die ein oder andere Träne, wenn weitere liebgewonnene Charaktere über den Jordan gehen. Denn soviel sei an dieser Stelle verraten: Es werden auch in diesem Roman nicht alle das Ende erleben. Das diese Szenen derartige Emotionen auslösen, spricht ja auch wieder für die Geschichte. Es fehlt aber eben die Actionkomponente, die die ersten beiden Romane so außergewöhnlich machte. Hier braucht es fast 450 Seiten, bis es so richtig los geht. Hier hat die Geschichte aber nicht mehr nur 600 Seiten sondern etwas mehr. Fast 700 Seiten schlagen jetzt zu Buche.

Am Ende gibt es noch die ein oder andere überraschende Wendung. Wobei ganz so überraschend kommt dies nicht. Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, wird die subtilen Andeutungen verstehen und blickt so schnell dahinter, was am Ende kommen wird. Zugegeben, vielen wird das entgehen. Allerdings gibt es dann noch den zweiten Hinweis: Denn dieser Band ist das Ende einer Trilogie und auch wenn es inzwischen den vierten Band gibt, konnte man damals noch nicht ahnen, das es weitergeht. Die Geschichte musste also beendet werden. Hier hätte allerdings auch ein negatives Ende herauskommen können. Hier greift aber der dritte Hinweis, denn der Abschluss der Geschichte dürfte kaum so enden, wie im Band zuvor. So unkreativ ist der Autor dann doch nicht.

Drei Hinweise also, mit denen man auf das Ende schließen könnte. Aber Tempo nimmt dies nicht aus der Geschichte, der Abschluss ist mehr als passend. Was bei all dem auch noch erwähnt werden sollte, ist, das der Gewaltgrad nochmal ein Stück höher gesetzt ist und hier ein wenig mehr Blut fließt als zuvor.

Fazit

Den Run der ersten zwei Bände kann dieser dritte nicht ganz halten – das wäre vermutlich zu gut oder außergewöhnlich gewesen. Hier konzentriert man sich auf Charaktermomente und die Aufarbeitung wichtiger Themen, bevor es dann ein explosives Finale gibt. Schlecht ist allerdings auch das nicht wirklich.

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Quick-Infos

Autor: Pierce Brown
Originaltitel: Red Rising – Morning Star
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2016
Übersetzer: Bernhard Kempen
Seitenanzahl: 655
Preis: 12,99.- Euro
ISBN: 978-3-34535-3443-8
Verlag: Heyne

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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