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StartLiteraturScience-FictionRezension: "Firefly - Die glorreichen Neun"

Rezension: “Firefly – Die glorreichen Neun”

Wir sehen uns an, wie viel Western im neuen “Firefly”-Band steckt.

Inhalt (Klappentext):

Eine alte Liebschaft Jayne Cobbs bittet die Crew der Serenity um Hilfe. Offenbar wird ihre Stadt auf dem staubtrockenen Planeten Tethis von Banditen terrorisiert. Die Gauner haben es auf die Wasserversorgung der Siedlung abgesehen – das einzige, was den Menschen dort das Überleben sichert. Jayne versucht alles, um die Serenity-Crew davon zu überzeugen, sich dem Kampf anzuschließen, aber erst als er seine Lieblingskanone Vera als Pfand anbietet, erkennt Captain Malcom Reynolds, dass Jayne es wirklich ernst meint.

 

Die glorreichen Neun (Panini)
Die glorreichen Neun

Kritik

“Die glorreichen Neun” ist ein neuer “Firefly”-Roman, dessen Handlung dieses Mal kurz vor dem die Serie abschließenden Kinofilm spielt. Autor James Lovegrove ist dabei kein Unbekannter, denn er hat bereits den vorherigen Roman geschrieben, der sogar recht gut war. Auch wenn der vorliegende Roman ganz sicher nicht schlecht ist, gibt es im Laufe der vielen Seiten allerdings schon ein paar Entwicklungen, die man bestenfalls “holprig” beschreiben muss.

Dabei fängt alles noch ganz gut an: Die Serenity kommt einem Planeten zur Hilfe, auf dem die Gemeinde der Ex-Freundin von Cobb unterdrückt wird. So weit, so Standard. Hier wird die raue Atmosphäre des “Wilden Westens im Weltraum” recht gut eingefangen. Wir erleben eine Wüstenwelt mit allem Drum und Dran, inklusive Pferden – und das trotz teils futuristischer Technik. Auch die derbe Umwelt, in der von Folter und Vergewaltigungen die Rede ist, passt in dieses Setting. Bei solchen Bemerkungen oder Szenarios hat man ja immer die Befürchtung, dass es der Autor womöglich etwas übertreiben könnte, aber hier fügt sich alles doch irgendwie in ein harmonisches Ganzes ein.

Auch die Charaktere handeln so, wie man es aus der Serie kennt. Das fängt zum einen bei den Kabbeleien untereinander an und geht hin zu den lockeren Sprüchen von Mal. Aber auch die übrigen Figuren bekommen genug Raum zur Entfaltung – einige mehr, andere weniger. Grundsätzlich geht das auch in Ordnung, liegt hier die Gewichtung doch eben mehr auf Cobb. Hier fühlt man sich wirklich stellenweise in die Serie zurückversetzt, sodass die Umsetzung soweit wirklich gelungen ist und dementsprechend auch passabel funktioniert.

Zwischen meinen Zeilen kann man herauslesen, dass hier ein “Aber” mitschwingt. Denn leider verzettelt sich der Autor in einigen Situationen. Das fängt damit an, dass einige Entwicklungen ein bisschen zu plötzlich geschehen. Zwischen einzelnen Szenen etwa entwickeln sich die Dinge meist ad hoc in eine bestimmte Richtung: Gelegentlich muss man irgendwo hin und dort irgendetwas finden – und dann passiert es: Ein Bösewicht bekommt zunächst ein paar Charakterszenen spendiert, wird aber im weiteren Verlauf dann doch wieder vergessen. Check!

Derartige Szenen, die unter dem Strich doch etwas aufgesetzt wirken, gibt es in diesem Buch leider häufiger, was den Leser doch etwas aus dem Lesefluss reißt. Hier hätte etwas mehr Tiefgang definitiv nicht schaden können. Und auch das Ende zieht noch einmal gewaltig nach unten. Nein, damit ist nicht gemeint, dass man in einem Gefecht gegen die Bösen gewinnt (und der Oberbösewicht etwas unspektakulär die Bühne verlässt), sondern eher die Enthüllung über Cobbs Vaterschaft. Klar, versierte Leser ahnen da schon etwas, aber es ist schon schade, dass am Ende wieder der Status Quo hergestellt wird.

Die Serie ist vorbei, man hätte durchaus auch neue Schritte – auch für die Charaktere – wagen können. Immerhin haben Whedons andere Serien (“Buffy” und “Angel”) auch den sogenannten “Relaunch” gewagt. Hier gibt es aber nichts dergleichen. Klar, das führt am Ende noch zu einer schönen Szene, es wertet den Roman aber leider auch ein Stück weit ab.

 

Fazit

Der “Westen im All” war nie rauer als in diesem Buch und das Setting und die Charaktere der Vorlage wurden sehr gut eingefangen. Leider vermiesen ein paar Schnitzer in der B-Note, dass dieser Band genauso gut ist wie der erste. Dennoch kann man ihn Fans guten Gewissens ans Herz legen.

[usr 3.5]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: James Lovegrove
Originaltitel: Firefly – The Magnificent Nine
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Claudia Kern
Seitenanzahl: 313
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-8332-3780-5
Verlag: Panini

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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