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StartSF ZoneDoctor WhoRezension: "Doctor Who (Classic) 5x01-5x04: Das Grab der Cybermen Teil 1-4"

Rezension: “Doctor Who (Classic) 5×01-5×04: Das Grab der Cybermen Teil 1-4”

Wir sehen uns die neueste Veröffentlichung von “Classic-Who” in unserer Review an.

Die Story

Die Geschichte von “Das Grab der Cybermen” eröffnet die klassische fünfte Staffel und beginnt sogleich mit der Einführung der neuen Companion, die man in der letzten Folge an Bord genommen hat: Victoria (Deborah Waitling). Der wird sogleich die TARDIS gezeigt, wobei das Verhältnis zwischen Doctor und Jamie, auch aufgrund der letzten Folge, etwas abgekühlter sind (“The Evil of the Daleks”). Schön ist natürlich, dass man sich an der Stelle Zeit für etwas Charakterentwicklung nimmt, auch wenn es nur ein paar Sekunden hält, bevor die Handlung auf den nächsten Planeten überspringt.

Hier erleben wir eine Forschergruppe, die ein Cybermen-Grab öffnen will. Der Doctor und seine Gefährten platzen natürlich mitten rein und trotz des Cybermen-Symbols wirken alle erst überrascht, dass es hier ein Cybermen-Grab gibt. (Hat denn keiner den gemalten Cybermen an der Seite gesehen? Ei, ei, ei?). Aber gut, das ist auch etwas der Zeit geschuldet. Und ja, man erkennt auch hier, dass die Kulissen schon etwas billig sind (sprich: Pappe).

Später wird das, beim Ausbruch der Cybermen aus ihren Eisgräbern, noch deutlicher, aber das macht ja auch ein wenig den Charme des alten Doctors aus. Bei so einer alten Serie kann man halt nicht moderne Effekte erwarten (außer es gibt eine Remastered-Version). Anders ausgedrückt: Daran sollte man sich nicht stören und sich dennoch auf die Folge einlassen. Bereits in den anderen alten Serials hatte man ja das gleiche Problem.

Rezension: "Doctor Who (Classic) 5x01-5x04: Das Grab der Cybermen Teil 1-4" 1
Die Cybermen erwachen. (Das Grab der Cybermen, BBC/Polyband)

Die Story an sich ist dabei sogar für den “Who”-Kanon mehr als wichtig und auch entsprechend gut umgesetzt. Da gibt es rivalisierende Archäologen, die sich teilweise mit den Cybermen verbünden und diesen helfen wollen. Und mittendrin ist dann auch der Doctor, der versucht, ihr Auftauen aufzuhalten (Im Übrigen Jahrzehnte vor den Necrons und ihren Stasisgrüften!).

Das Ganze gibt ein durchaus gutes Katz- und Mausspiel ab und auch die Cybermen machen eine gute Figur. Dabei wird an dieser Stelle mit (milder) Gewalt auch nicht gegeizt, denn die Bösewichter sterben wie die Fliegen, denn auch die Cybermen haben für die Menschen nicht viel übrig. Hier machen durch die Bank weg die Schauspieler eine durchaus gute Figur, selbst die Bösewichte, bis hin zum Cyber-Controller. Im Übrigen haben auch die Cybermats, die kleinen, mausähnlichen Dinger, ihren ersten Auftritt. Auch die werden in der Folge noch wichtiger und haben sogar den Sprung in die Neuzeit geschafft.

Etwas seltsam mutet an, dass der Doktor vom letzten Aufeinandertreffen der Cybermen in der Mondbasis spricht – zumindest für die deutschen Zuschauer, denn die haben die vorangegangene Episode (die nicht komplett erhalten ist) bislang noch gar nicht zu Gesicht bekommen! Bleibt zu hoffen, dass man sich nicht nur die guten Rosinen herauspickt und auch einige der schlechteren Folgen in Zukunft auf Deutsch veröffentlicht werden. Letztlich ist aber auch das nur ein kleines Manko.

Die Extras

Die Episoden erscheinen, wie gehabt, in einer normalen Edition und einer aufwendigen Collectors Edition. Die Collectors Edition bietet wieder jede Menge Extras, wie eine signierte Autogrammkarte von Frazer Hines (Jaime), eine Doktorfliege (also das Teil für den Anzug, kein Lebewesen!), eine 3D-Karte und ein Postkartenset. Dafür ist der Preis, wie schon bei “Kriegsspiele”, eben auch wieder recht saftig. Mit 79 Euro für nur vier Episoden à 25 Minuten spricht man hier eher die Hardcore-Sammler an. Anime-Fans können von diesen Preisen ja sowieso schon länger ein Lied singen.

Und da es sich bei den “Doctor Who”-Synchros ja ohnehin um Spezialprojekte handelt, sind die DVDs ja sowieso schon immer etwas teurer. Als echter Fan will man aber auch, dass es weitergeht. Also… zugreifen!

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Inhalte der Collectors Edition (Bild: Amazon)

Die Standard-Edition hat hier nur das übliche Infoheft zu bieten, das aber auch noch genug Hintergrundinfos zu den Folgen bereitstellt. Desweiteren gibt es die obligatorischen ‘Making of’-Videos zu den Episoden zu bestaunen und einen kurzen Blick auf die Video-Restauration. Alles soweit nichts großartig Neues, aber es rundet die DVD wie gewohnt ab. Das Sahnehäubchen ist an der Stelle, das muss man so sagen, eindeutig die Collectors Edition.

Am Ende müssen noch ein paar Worte zur deutschen Synchro verloren werden. Zum einen wird hier Michael Schwarzmaiers Wandlungsfähigkeit mehr als deutlich. Denn im ersten Moment erkennt man seine Stimme als die des zweiten Doktors nicht und man glaubt wirklich, hier spricht jemand anderes. Zwar spricht er etwas dunkler als Troughton, aber nur wenn man genau hinhört, erkennt man Michaels Stimme. Hut ab!

Auch die Cybermen klingen nun deutlicher als noch bei ihren letzten Auftritten, was aber dem Vorbild der englischen Stimmen entspricht. Da klangen die frühen Cybermen auch recht metallisch, aber das hatte den Nebeneffekt, dass man sie kaum verstehen konnte. Diese Unart war in die deutsche Synchro übernommen worden, hier gibt es diese Probleme aber nicht.

Dafür klingt die deutsche Tonspur recht dumpf, fast schon unterirdisch so, als wäre sie noch schlechter als Mono. Nähe zu altem (Video-)Ton in allen Ehren, aber das hat man schon besser hingekriegt. Vielleicht habe ich auch nur ein Montagsexemplar erwischt, aber es fiel mir diesmal doch deutlich auf und trotz Herumspielen an der Soundanlage und dem Ton wurde es nicht besser. Dies war bei den letzten Veröffentlichungen (auch “Kriegsspiele“) nicht der Fall – oder ich habe es dort nicht wahrgenommen. Nichts, was jetzt durchgehend störend wäre, man gewöhnt sich dran. Ich wollte es an der Stelle aber erwähnen.

Fazit

Storytechnisch eine der wichtigsten “Who”-Stories kann sich auch die Veröffentlichung, vor allem in der Collectors Editon, erneut sehen lassen. Ein paar Mankos gibt es am Ton und den – nach heutiger Sicht – billigen Kulissen, aber das gehört bei so einer alten Serie auch irgendwie zum Retro-Charme dazu. Für die damalige Zeit wurde hier zweifellos das Optimum herausgeholt.

Bewertung

Story: [usr 4]
Ausstattung: [usr 3.5]

Episoden-Infos

Episodennummer 37 (Staffel 5, Episode 1-4)
Originaltitel Tomb of the Cybermen 1-4
Deutscher Titel Das Grab der Cybermen 1-4
Erstausstrahlung UK 02. – 23. September 1967, BBC
Erstausstrahlung Deutschland keine Ausstrahlung, DVD-VÖ (Collectors Edition): 30. April 2020, Standard Edition: 08. Mai 2020
Drehbuch Kit Pedler & Gerry Davis
Regie Morris Berry
Laufzeit je 25 Minuten

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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