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Rezension: “Eden”

Wir sehen uns den neuesten Roman von Tim Lebbon an – mit Spoilern.

Inhalt (Klappentext):

In einer Zeit, in der die steigenden Ozeane riesige Müllinseln enthalten, der Amazonas-Regenwald fast komplett zerstört ist und zahllose Arten vom Aussterben bedroht sind, wurden die Virgin Zones eingerichtet, um gegen die Veränderung anzukämpfen. Diese dreizehn gewaltigen, für die Menschen verbotenen und der Natur zurückgegebenen Landflächen sollten zur grünen Lunge der Welt werden.

Heimlich führt Dylan ein Team von Abenteurern nach Eden, der ältesten der Zones. Sie fühlen sich von den Herausforderungen und Gefahren der primitiven Natur angezogen und wollen sie mit einem Mindestmaß an Ausrüstung, vor allem mit Hilfe ihrer Fähigkeiten und ihrem Mut durchqueren.

Mit dabei ist Dylans Tochter Jenn und sie hat ein Geheimnis – Dylans Frau Kat, die sie vor Jahren verlassen hat, befindet sich bereits in Eden. Jenn ist fest entschlossen, ihre Mutter zu finden, doch weder sie noch der Rest ihres Teams ist auf das vorbereitet, was vor ihnen liegt. Die Natur ist auf eine elementare und primitive Weise nach Eden zurückgekehrt und nicht mehr der Freund der Menschheit.

Eden (Cross Cult)
Eden

Kritik

„Eden“ ist ein neuer Sci-Fi-Thriller von Tim Lebbon, und um das Review dieses Romans zu schreiben, müssen wir uns kurz dessen Hintergrundstory ansehen. Wir befinden uns etwa 100 Jahre in der Zukunft und der Planet ist durch Klimakatastrophen gebeutelt. An dieser Stelle merkt man sogleich, dass in dieser Geschichte eine Botschaft mitschwingt. Diese wird nicht mit dem Holzhammer oder dem erhobenen Zeigefinger präsentiert, sondern schwingt immer unterschwellig mit, was schon mal positiv ist.

In dieser Zukunft sind sogenannte Schutzzonen eingerichtet worden, deren größte das titelgebende Eden ist. In diesen Zonen soll die Natur unberührt von den Menschen wachsen, aber es gibt auch Abenteurer, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jede Zone zu durchqueren. Von genau so einer Gruppe handelt der Roman und hinzu kommt, dass eine von ihnen, Jenn, auf der Suche nach ihrer Mutter ist, welche Monate zuvor in Eden verschwunden ist. Nun kann man natürlich aus einer Gruppe Personen, die den Dschungel durchqueren, nicht unbedingt eine Story stricken, die viel Neues oder Spannendes erzählt.

Langweilig wird es aber trotzdem nicht, da Lebbon die Zeit nutzt, um uns die Charaktere näher zu bringen. Tatsächlich vergehen so die ersten 200 Seiten, bis die Action losgeht, wie im Fluge und uns wird die Welt nähergebracht. Das betrifft nicht nur die Charaktere, deren Vergangenheitsgeschichten wir erfahren, sondern auch das Drumherum. In kleinen Texttafeln etwa wird immer wieder auf die Bewacher der Zonen eingegangen und das diese Leute einen einfach erschießen können. Allein daraus hätte man vermutlich noch einen großen Storyteil knüpfen können, aber darum geht es hier natürlich auch nicht.

Durch diesen Kniff baut man als Leser also durchaus eine Bindung zu den „Helden“ auf. Danach driftet die Story eher etwas ins Horrorgenre ab, auch das nichts Neues für Lebbon, der ja sonst eher viele Alien-Romane geschrieben hat. Und ja, etwas versiertere Leser können nun schon ahnen, wie die Sache weitergehen wird, denn natürlich kommt ein Monster, das die Gruppe nach und nach dezimiert. Und – Achtung, Spoiler – natürlich ist das Monster die umgewandelte Mutter, die Jenn trotz allem noch zu retten versucht. Es werden also durchaus ein paar Klischees bedient. Und für den Leser stellt sich an der Stelle natürlich die Frage, wer von der Gruppe letztlich überlebt. Das soll an der Stelle jetzt nicht gespoilert werden, daher nur soviel: Auch das ist ein klassischer „Alien“.

Gegen Ende verliert der Roman also etwas an Fahrt. Dabei schwingt auch hier noch die Botschaft mit, dass man der unberührten Natur eine Chance geben soll, denn ursächlich für alles sind neue Wunderpflanzen. Dass es diese auch bei uns im Regenwald noch gibt, vermuten Wissenschaftler schon lange. Daher ist auch das Ende des Buches klassisch: Man erfährt nicht, wie es den Überlebenden weiter ergangen ist, oder wie es in dieser Welt weitergeht, das wird dem Leser überlassen, der am Besten über alles nochmal nachdenken sollte.

Fazit

Ein Ökothriller der besonderen Art, der vor allem durch schön ausgearbeitete Charaktere und durch die Botschaft lebt, besser mit der Umwelt umzugehen. Am Ende verliert man sich zwar ein bisschen zu sehr in handelsüblichen Klischees, schlechter ist der Roman aber dadurch nicht geworden.

[usr 4]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Tim Lebbon
Originaltitel: Eden
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Übersetzer: Stephanie Pannen
Seitenanzahl: 413
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-96658-313-8
Verlag: Cross Cult

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Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.
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