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StartLiteraturSuperheldenRezension: "Superman vs. Wonder Woman"

Rezension: “Superman vs. Wonder Woman”

Das Zusammentreffen der beiden Ikonen in einer Neuauflage einer Story aus den 70ern.

Inhalt (Klappentext):

Man schreibt das Jahr 1942, und die Welt befindet sich im Krieg! Superman und die Amazonenprinzessin Wonder Woman kämpft auf der Seite der Alleierten für die Freiheit, und der Mann aus Stahl erhält von Präsident Roosevelt den Auftrag, das Manhattan Project und damit den Bau der ersten Atombombe zu schützen, das ein Nazi-Superverbrecher namens Baron Blitzkrieg sabotieren will. Auch Wonder Woman erfährt von der Bombe – doch sie ist fest entschlossen, dass so eine furchtbare Massenvernichtungswaffe niemals fertiggestellt werden darf. Und so werden aus den beiden Verbündeten verbissene Feinde, die sich eine gewaltige Schlacht liefern – während die Feinde der Freiheit die Situation nutzen, um ihre finsteren Pläne umzusetzen!

Superman vs. Wonder Woman (Panini)
Superman vs. Wonder Woman

Kritik

Wer das Titelbild sieht, der ahnt es schon: Beim vorliegenden Band handelt es sich um die Neuauflage eines Highlights aus den 70ern. Die Story an sich geht sogar noch weiter zurück und spielt in den Vierzigern, zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Dementsprechend sind auch die Zeichnungen, die stellenweise noch etwas simpel sind, was vor allem bei den Hintergründen auffällt. Hier gibt es nur wenige Details und Schilder beispielsweise sehen mit ihrer Schrift darauf recht eintönig aus. Das ist aber ein Zeichen der damaligen Zeit und sicher nicht dem Comic anzukreiden. Der erschien übrigens auch damals schon im Albenformat und wird von Panini nun ebenso wieder aufgelegt.

Die Handlung folgt, zumindest was das Duell der beiden Giganten angeht, dem bekannten Muster, das die Helden wegen eines Missverständnisses gegeneinander kämpfen. Dann verbünden sie sich aber gegen den wahren Feind. Immerhin wird dieses durchaus klishceebehaftete Grundprinzip hier schön umgesetzt. Denn das Thema, um das es vorrangig geht, ist der Einsatz der Atombombe.

Hier hat Wonder Woman Angst, derartige Macht in Menschen- oder, wie immer wieder betont wird, Männerhände zu geben. Jaja, es ist eben wirklich ein Produkt der damaligen Zeit. Superman hat da weniger Bedenken und da Wonder Woman etwas aggressiver in ihrem Vorgehen ist, kommt es zum Kampf der Giganten auf dem Mond. Hier übrigens innerhalb von Ruinen einer von einem Atomkrieg vernichteten Stadt, was aber leider nur am Rande thematisiert wird und dann wieder vergessen wird. Die Idee, die Lichter der USA blinken zu lassen, um Supie auf dem Mond zu erreichen, ist aber pfiffig und verdient Lob.

Lob verdient natürlich auch der Umgang mit dem Thema, denn wir alle wissen ja, das die Vereinigten Staaten die Atombombe wirklich eingesetzt haben. Hier dürfen sogar Einstein und der Präsident auftreten und am Ende versichern, das sie die Atombombe nicht einsetzen werden, um die Helden zu beruhigen. Gelogen ist das an der Stelle auch gar nicht, da es ja Rossevelts Nachfolger war, der die Atombomben abwerfen ließ. Das wird am Ende von Wonder Woman und Superman sogar indirekt angekündigt, als sie überlegen, ob der Nachfolger sich auch an diese Aussage halten wird.

Ein durchaus kritisches moralisches Thema also, das aber ein bisschen oberflächlich behandelt wird, da viele weitere Implikationen gar nicht erst erwähnt werden. Trotzdem, für die damalige Zeit nicht zu verachten.

Überdies muss man sich aber auch die typischen Gegenspieler anschauen, denn das sind an dieser Stelle Japan und Deutschland. Gleich zu Beginn darf Superman nicht nur japanische Flugzeuge sondern auch ein U-Boot zerstören (selbstredend ohne Todesopfer), die Bösewichte, die später das Leben schwer machen, sind Sumo und Blitzkrieg – typische Namen, die ihre Herkunft sogleich deutlich machen. Ganz so schlimm, wie es jetzt vielleicht klingt, ist es dann zwar nicht, aber beide sind eben typische Bilder der damaligen Zeit und streben nach der Weltherrschaft für ihr Reich. Immerhin verraten sich die beiden Gangster auch selbst.

Fazit

Als ein typisches Produkt seiner Zeit ist das Crossover durchaus Klischeebehaftet, macht aber durchaus auch Spaß, auch wenn der titelgebende Kampf der beiden Titanen am Ende etwas kurz geraten ist. Dafür wird aber ein moralisches Thema aufgegriffen, das durchaus heute noch aktuell ist.

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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Gerry Conway
Zeichner: José Garcia-Lopez
Originaltitel: Superman vs Wonder Woman
Jahr der Veröffentlichung (Original): 1978
Übersetzer: Jörg Faßbender
Seitenanzahl: 84
Preis: 29.- Euro
ISBN: 978-3-74162-252-6
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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