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StartLiteraturSuperheldenRezension: "Wonder Woman - Stürmische Zeiten"

Rezension: “Wonder Woman – Stürmische Zeiten”

Wir sehen uns den neuen Wonder Woman-Jugendcomic an, der ein paar neue Akzente setzt, die man so sicher nicht erwartet.

Inhalt (Klappentext):

Die Welt braucht eine wahre Heldin! Die junge Prinzessin Diana lebt auf der mystischen Paradiesinsel Themyscira. Ihr größter Wunsch ist es, an ihrem 16. Geburtstag endlich in den Kriegerstamm der Amazonen aufgenommen zu werden. Dieser Traum rückt allerdings in weite Ferne, als vor Themyscira ein Flüchtlingsboot in Seenot gerät. Bei dem Versuch, die hilflosen Fremden an Land zu bringen, wird Diana von der stürmischen See überrascht und von den Wellen mitgerissen. Gestrandet an der griechischen Küste wird sie nun selbst zum Flüchtling in einer ihr völlig unbekannten Welt. Die Kriegerprinzessin wird mit einer fremden Kultur konfrontiert, deren Ungerechtigkeit und Grausamkeit sie entsetzt. Doch zum Glück kann sie das Flüchtlingscamp schon bald verlassen und kommt bei einer Pflegefamilie in Amerika unter. Gemeinsam mit ihrer Pflegeschwester Raissa setzt sich Diana dort für bedürftige Familien ein und erkennt, dass die Welt nicht nur eine Kriegerin, sondern eine wahre Heldin im Kampf für die Gerechtigkeit braucht! Die New-York-Times-Bestsellerautorin Laurie Halse Anderson (Sprich, Schrei!) und die Künstlerin Leila del Duca interpretieren die Herkunft von Wonder Woman neu – in einer zeitgemäßen Geschichte über Zuflucht, soziale Missstände und die Bereitschaft, mit seinen eigenen Stärken anderen zu helfen.

Wonder Woman - Stürmische Zeiten (Panini)
Wonder Woman – Stürmische Zeiten

Kritik

“Stürmische Zeiten” ist der nächste Band aus der Panini Ink-Reihe und stellt erneut Wonder Woman in einer Neuinterpretation für junge Leser in den Vordergrund. Zeichungstechnisch war es bei diesen Bänden immer so, dass eine Farbe vorherrschte, etwa bei den ersten Wonder Woman und Batman-Bänden blau, und alles daran akzentuiert wurde. Hier herrscht anfangs auch ein eher orangener Ton in diversen Nuancen vor, dieser ändert sich aber, sobald Diana in New York angekommen ist. Als stilistischer Ausdruck der veränderten Welt funktioniert das sogar recht gut. Was die Hintergründe angeht, hat man sich hier aber auf eher einfarbige Flächen verlegt. Der Detailgrad ist also niedriger als in den “großen” Heften. Man hat sich allerdings schnell an den neuen Stil gewöhnt, vor allem, da die Gesichter der Charaktere durchaus noch zu Emotionen in der Lage sind.

Handlungstechnisch geht man hier wieder eigene Wege, man sollte also nicht zu sehr versuchen, diesen Band in den Wonder Woman-Kanon einzuordnen. Der Beginn mit Wonder Womans Training ist dabei sogar dem Film recht ähnlich, wobei hier schön ist, dass Wonder Womans wachsende Kräfte gezeigt werden und sie nicht von Anfang an die Powerfrau ist, als die wir sie kennen. Was zu Beginn aber schon vorhanden ist, ist ihr Wunsch, anderen zu helfen. Und diesmal erfolgt die Verbannung von der Insel als Strafe ein Stückchen härter als in anderen Comics, was in der Folge ihre Sehnsucht greifbarer macht.

Diana landet dann in einem Flüchtlingslager und wird von dem Arztpaar Steve und Trevor in die USA eingeführt. Richtig gelesen. Steve Trevor gibt es in dieser Form nicht und wird auf zwei Personen aufgeteilt. Ein netter kleiner Kniff, der als Mentorenehepaar sogar recht gut funktioniert. Dass man Diana hier quasi zu einer Einwanderin macht (immerhin kommt sie aus der Heimat der Amazonen, Griechenland) und sie sogar den Eid auf die USA schwören lässt, den anscheinend jeder schwören muss, ist ein weiterer dieser kleinen Kniffe der zeigen soll, dass man eben nicht so verschieden ist und die Menschen gleich sind.

Vor allem Dianas Entwicklung in Folge zeigt sehr deutlich, wohin ihr Weg gehen wird. Dabei ist es schön, dass sie ihre Superkräfte nicht überbordend benutzt. Klar, manchmal, vor allem gegen Kanonen, nutzt sie sie dann doch, aber sie wird zum Beispiel sogar verhaftet. Und damit wird nicht nur weitere Charakterentwicklung betrieben sondern auch eine weitere Botschaft mit auf den Weg gebracht. Du kannst anderen helfen, ohne Superkräfte haben zu müssen. Auch das sehr schön.

Natürlich darf dem obligatorischen Kinderhändler das Handwerk noch gelegt werden, wobei die Gräueltaten, die Diana beschrieben werden, dann etwas “kindgerechter” mit dunklen Geistern umgesetzt werden, die nach den Menschen greifen. Am Ende haben aber nicht nur Diana sondern auch ihre Pflegefamilie etwas gelernt. Apropos Pflegefamilie, diese stammt aus Polen, auch hier wird wieder Diversität groß geschrieben.

Fazit
Ein durchaus gelungener Band, der Wonder Womans Ankunft in Amerika von einer anderen Seite zeigt: der eines Flüchtlings aus einem Kriegsgebiet. Das ist ein durchaus gelungener Kniff und natürlich schwingen zugleich auch mehrere Botschaften in dem Band mit. Auch sonst überzeugt der Band durch kleine gelungene Abänderungen der Wonder Woman-Story, da kann man auch über die etwas einfacheren Zeichnungen hinwegsehen.

Fazit

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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Laurie Halse Anderson
Zeichner: Leila Del Luca
Originaltitel: Wonder Woman – Tempest Tossed
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Übersetzer: Sandra Kentopf
Seitenanzahl: 212
Preis: 16,99.- Euro
ISBN: 978-3-7416-2116-1
Verlag: Panini
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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