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StartDoctor WhoDoctor Who (2005) - Season 12Rezension: "Doctor Who 12x11: Die Revolution der Daleks"

Rezension: “Doctor Who 12×11: Die Revolution der Daleks”

In unserer Review werfen wir einen Blick auf das letzte Abenteuer des 501.st Doctors. Dieses Neujahr-Special stellt zugleich auch das Staffelfinale dar. Achtung, Spoiler!

Ist es überhaupt schon auf Deutsch da?

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei der Folge um das Neujahr-Special, und natürlich wird auch Neujahr wieder erwähnt. Immerhin wird es nicht so penetrant in den Vordergrund gestellt, wie noch bei den Specials zuvor. Ob man vielleicht endlich kapiert hat, dass man ein Special zwar an Neujahr senden kann (und dieses auch Neujahr-Special nennen kann), man sich aber mit dem Zwang, dort auch dauernd Neujahr (oder früher Weihnachten) zu thematisieren, nur selbst Steine in den Weg legt? Zeit genug jedenfalls, um auch unseren Special-Guide entsprechend upzudaten!

Rezension: "Doctor Who 12x11: Die Revolution der Daleks" 1
DVD Cover des Neujahrsspecials. Auch wenn es noch nicht auf Scheibe erschienen ist (Bild: BBC)

Doch beginnen wir zunächst mal mit der deutschen Version des Specials selbst. Diese steht nämlich seit dem 07. März 2021 bei Amazon als Stream zur Verfügung – und damit noch vor der Ausstrahlung bei Sky oder dem Blu-ray-Release, für die es immer noch keine Termine gibt! Entsprechend beworben wird das allerdings nicht (außer vielleicht man guckt “Doctor Who” nicht bei Sky, sondern hat schon einiges vom Doctor auf der Watchlist). Ich selbst habe es nur per Zufall herausgefunden, weil ich auf diversen Fanseiten unterwegs war und wissen wollte, wann das Neujahr-Special denn nun endlich auf Deutsch kommt. Ach, ist schon da? Hoppala!

Da sollte man bei Amazon wohl noch etwas nachbessern oder hat einer von euch mitbekommen, dass es die sechs Jahre alte Zeitreise-Serie “Continuum” inzwischen komplett synchronisiert ebenso bei Amazon gibt? Wer sich jetzt übrigens beschwert, 5 € für eine Folge “Who” berappen zu müssen, dem sei zum einen gesagt, dass “Doctor Who” allgemein im Einkauf schon eine teure Serie ist (immerhin kommen die Synchros von “Classic Who” nicht von irgendwoher), und es zum anderen schon immer so war, dass man insgesamt, wenn man die Staffel im Stream kauft, auf denselben Preis wie der Staffelbox auf Blu-ray kommt, Einzelepisoden also bei allen Serien teurer sind.

Doch nun aber endlich zur Geschichte selbst, die mit 70 Minuten – wie jedes Special – wieder besonders lange geht. Zum Einstand gibt es sogleich einen Rückblick auf Staffel 11 und wie der Doc und seine Begleiter den dortigen Dalek ausgeschaltet haben. Dessen Hülle wird sogar fix geklaut, was natürlich niemandem weiter auffällt, um von Spider-Guy (wie Yaz ihn treffend nennt) konvertiert zu werden. Ihr erinnert euch an den Typen aus der letzten Staffel mit den Alien-Spinnen im Hotel? Zumindest hier wurden also schöne Querverweise auf frühere “Doctor Who”-Folgen gezogen…

…allerdings eben nur auf die von Chibnall selbst. Mal ehrlich, erinnert sich keiner der Menschen mehr an den Angriff der Daleks von 2009 (Ära des 10. Doctors?). Ja ich weiß, es wurde alles mit einer Massenhalluzination erklärt, aber dass sich wirklich KEINER mehr erinnert oder zumindest die Form der neuen “Sicherheitsdrohnen” erkennt, ist schon schwach. Klar, es ist ein Mittel zum Zweck, denn wenn die Menschen (wieder einmal) komplett unbedarft auf Aliens reagieren, funktioniert die Story halt besser. Aber dass es da draußen Aliens gibt, ist im “Doctor Who”-Universum nun einmal seit Jahrzehnten bekannt, auch im Jahr 2021. Go with it! Oder hört auf Stories zu schreiben, in der Aliens in der Jetztzeit dauernd die Erde angreifen. Ich kann den Autoren leider nicht mehr abnehmen, dass sich wirklich jede Season aufs Neue keiner mehr an Aliens auf der Erde erinnern will.

Rezension: "Doctor Who 12x11: Die Revolution der Daleks" 2
Daleks als Drohnen, eingesetzt von der Polizei. Kennen wir schon? Kennen wir nicht! (Bild: BBC/Amazon)

Vor allem die vielen Toten, die die Daleks dann während ihres Angriffs hinterlassen haben. Auch alles nur eine Halluzination? Aber da darauf am Ende der Folge (oder vermutlich in der nächsten Staffel) nicht weiter eingegangen wird, wird’s vermutlich niemanden interessieren. Das sind aber beileibe halt nicht die einzigen Logikfehler in dieser Folge. Doch dazu kommen wir gleich.

Schwenken wir zunächst zum Doctor und dessen Inhaftierung, was wiederum schöne Referenzen gibt. Denn in den anderen Zellen hausen alte Feinde des Doctors und den ein oder anderen Schmunzler kann man sich nicht verkneifen, wenn diese den Doc angehen. Auch der Auftritt von Captain Jack als Retter in der Not vermag zu gefallen. Irgendwie hat man den Kerl vermisst. Und auch wenn er im weiteren Verlauf präsent ist und die ein oder andere witzige Szene hat, ist er leider nicht mehr als ein Mitläufer. Hier wäre sicher etwas mehr drin gewesen, aber da wollen wir jetzt mal nicht meckern, sondern uns über den Auftritt freuen.

Schön ist auch die Charakterentwicklung, die nicht nur der Doc, sondern auch die Begleiter durchlebt haben. Dass Graham und Ryan gehen werden, war ja schon im Vorfeld durchgesickert. Diese Entwicklung passt sogar wunderbar, ebenso, dass sie am Ende sowas wie eine Alien-Detektei gründen. Mit dem Blick auf die in der ersten Folge von Staffel 11 gestorbene Großmutter wird am Ende auch noch ein schöner Bogen geschlagen. Das funktioniert einfach super.

Yaz ist noch nicht so weit zu gehen und auch diese Entwicklung passt – auch weil sie mir von den Dreien die liebste war. Ryan hat aber vorher noch ein Gespräch mit dem Doctor gehabt und bringt diesen zum Nachdenken über sich selbst. Ja, die Auflösung des großen Kanon-Bruchs wird damit auf die nächste Staffel verschoben (und hoffentlich auch eingelöst), aber immerhin gibt’s vom Doc dann eine Umarmung. Das kennt man so auch noch nicht. Bis man aber aufgelöst hat, ob der Doc nun wirklich das ‘Zeitlose Kind’ ist bzw. ob da nicht noch was geretconnt wird, bezeichnen wir ihn nicht als 13. Doctor, sondern als 501st (in Anspielung auf eine weitere berühmte Faneinheit aus einem anderen Franchise). Und ihr dachtet, ich habe einen Fehler gemacht oder? 😉
Mehr dazu aber im Staffel-Recap.

Rezension: "Doctor Who 12x11: Die Revolution der Daleks" 3
Die Doctor im Judoon-Gefängnis (BBC Promobild zur Folge 12×11 “Revolution of the Daleks”)

Doch zurück zu unserer Hauptstory. Selbstredend geht bei der Dalek-Implementierung etwas schief und ein intelligenter Nerd erschafft nicht nur die Hülle, sondern auch den Dalek neu. Robertson (Spider-Guy) sagt dem zwar, er wolle ihn vernichten, aber wenn man es nicht selbst macht…
Was folgt, ist natürlich wieder Klischee pur, denn unser Nerd fasst den Dalek direkt an, um ihn ins Feuer zu werfen! Und wer, wenn nicht der Zuschauer, weiß dann schon, dass alles schief gehen und das Ding sich befreien wird? Echt, das ist so dermaßen blöde und klischeehaft, dass es nicht besser geht…

Brüche in den Dalekhüllen…ähm…der Logik

Stellt sich heraus, dass unser Dalek in einem geheimen Labor weitere seiner Art gezüchtet hat. Die Frage ist nur: wann? Denn er hatte nur einen Flug von England nach Japan Zeit, um in dem Gebäude diese Viecher zu züchten. Der Flug dauert wie lange? Maximal zwölf Stunden? Etwas wenig Zeit für eine Dalek-Invasionsstreitmacht. Okay, vielleicht hat es unser Dalek dann eben schon zu Zeit von Season 11 angeleiert, kurz bevor der Doctor ihn besiegt hat. Da war aber Robertson noch nicht auf dem Plan, daher stellt sich die Frage, wie der Dalek Robertsons Geheimlabor aufbauen konnte. Willkommen zurück, Logiklöcher!

Und damit nicht genug, hat Robertson doch Tausende von Dalek-Shells (Hüllen) gebaut. Wie er richtig sagt, konnten die Eigenschaften der ursprünglichen Rüstung nicht kopiert werden. Es sind also einfach 3D-Druck-Dinger aus Metall. (Hardcore-Fans wissen natürlich, dass Dalekhüllen aus Dalekanium bestehen und nicht so einfach zu durchdringen sind). Ich nehme es ja sogar der Folge snoch ab, dass man irgendwie die Laser der Daleks hat nachbauen können, meinetwegen noch die Antigrav-Einheiten, obwohl ich da schon schlucken musste. Aber was kommt dann? Ich bestrahle die Dalek-Hüllen mit lila Licht, um sie in vollwertige Dalek-Hüllen umzuwandeln. Bitte was? Versteckt sich das Dalekanium in uns allen oder was? Leute ehrlich, das ist schon mehr als hanebüchen.

Ich verstehe ja, dass man die Daleks wieder in alter Form für den Angriff auf die Erde braucht, aber doch bitte nicht so. Immerhin, die Invasionssequenzen sind recht gut gemacht und der Doctor ist dann auch konsequent und holt die “echten” Daleks heran. Denn wie wir aus dem “Who”-Kanon wissen, reagieren die säuerlich auf “geklonte” Artgenossen und vernichten diese konsequenterweise. Die Erde wird also wieder zu einem Schlachtfeld. Horden von Daleks rücken an – was im Übrigen sehr gut aussieht – und es kommt…

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Wie hätten wir wissen sollen, dass was schiefgeht, wenn wir Daleks wieder erwecken? Was wie? Ist wie beim Dalexit? (Bild: BBC)

… zu einem Feuergefecht zwischen fünf Daleks auf der Golden Gate Bridge. Anscheinend ist der Produktion auf den letzten Metern das Geld ausgegangen. Es ist nur eine Fernsehserie, zugegeben, und man hat nicht das Budget wie bei einem Kinofilm. Und auch wenn das Ende (dazu kommen wir gleich) wieder etwas versöhnt, so richtig will der Eindruck der Dalek-Horden auf der Erde halt nicht aufkommen. Das konnten die früheren Invasionsstories der anderen Doctoren deutlich besser.

Immerhin darf hier Jack nochmals glänzen und die anderen auf ein Dalek-Schiff führen. Robertson windet sich übrigens wie ein Aal aus der Situation und wird vielleicht sogar der nächste Präsident. Ein deutlicher Seitenhieb auf Trump, der zum Schmunzeln anregt. Sollten sie das wirklich so umsetzen, darf man in Zukunft noch das ein oder andere erwarten.

Das Finale überzeugt dann letztlich wieder, vor allem weil eine Horde Daleks die TARDIS stürmt und das einfach klasse umgesetzt ist. Vor allem den Twist am Ende hatte ich so erstmal nicht kommen sehen, auch wenn die Verbindung zum Anfang der Folge eigentlich logisch war. Schön, dass man das nicht vergessen hat und man auch mal eine TARDIS auf Selbstzerstörung zeigt. Das war pfiffig und abwechslungsreich und davon hätte es gern mehr geben können – auch über die Staffel verteilt.

Fazit

Am Ende geht es in die dreizehnte Staffel mit dem dreizehnten Doctor (huch!). Und auch wenn diese Folge jede Menge Logikfehler hat und auch an anderen Ecken und Enden nicht ganz rund läuft, kann man sich gut von ihr unterhalten lassen, wenn man über all das hinwegsieht. Vor allem das Ende überzeugt hier wieder etwas, auch wenn man da deutlich mehr Action hätte bringen können. Die erwähnten Fehler dürften wohl am ehesten den Hardcore-Fans auffallen. Personen, die nicht ganz so tief in der Materie sind, bekommen ein Staffelfinale, das recht solide ist.

Bewertung

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Episoden-Infos

Episodennummer 297 (Staffel 12, Episode 11)
Originaltitel Revolution of the Daleks
Deutscher Titel Die Revolution der Daleks
Erstausstrahlung UK 01. Januar 2021, BBC One
Erstausstrahlung Deutschland 07. März 2021, Amazon Prime
Drehbuch Chris Chibnall
Regie Lee Haven Jones
Laufzeit 71 Minuten
Einschaltquoten (England) 6,2 Millionen
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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