Ein neuer Roman von Greg Keyes. Ob er so gut ist, wie andere Stories von ihm, sehen wir uns an.
Inhalt (Klappentext)
Jahrhundertelang haben die Herrscher auf dem Basilisken-Thron alle Kontinente unterjocht und die menschlichen Bewohner brutal versklavt. Doch nun, nach endlosen Kriegen, haben die drei menschlichen Reiche Ophion, Velesa und Modjal die grausamen Drehhu in ihr Kernland zurückgedrängt und sich zu einem letzten, massiven Angriff zusammengeschlossen, um sie für immer zu besiegen. Dies wurde schon einmal versucht, aber die höllischen Waffen und die dunkle Magie der Drehhu haben diese bisher vor eine Niederlage beschützt. Dies könnte sich nun ändern, denn jetzt verfügen auch die Unterjochten über eine Geheimwaffe. Ob sie der Menschheit letztendlich zum Sieg verhilft, liegt allerdings in den Händen eines jungen Offiziers, der über sich selbst hinauswächst, eines Barbaren, der aus Liebe finstersten Mächten entgegentritt und einer jungen Frau, die, erstmals fern der Heimat, eine geradezu mörderische Spionagemission ausführen muss. Für alle drei wird es das Abenteuer ihres Lebens sein – das über das Schicksal einer ganzen Welt entscheidet!
Kritik
Greg Keyes ist kein Unbekannter und hat schon einige Romane für bekannte Franchises wie Babylon 5 oder Star Wars geschrieben. Doch auch einige eigene Fantasy-Reihen hat er bereits entworfen und mit dem vorliegenden Basilisken-Thron startet eine Neue.
Die Handlung ist, zumindest in groben Zügen, schnell erzählt: Die drei Reiche der Menschen vereinen sich, um die letzten Drehhu vom Angesicht der Welt zu tilgen. Hauptakteure sind Admiral Nevelon und seine Kinder, sowie eine Abenteuergruppe um den Wilden Bracke. Damit ergeben sich im weiteren Verlauf des Bandes drei Handlungsebenen, zwischen denen fleißig hin und her gewechselt wird.
Dabei sind es vor allem die gut ausgearbeiteten Charaktere, die einen schnell in seinen Bann ziehen. Bei allen drei Handlungsebenen hat man schnell herausgefunden, wie die Helden ticken und bereits nach 50 Seiten fiebert man mit allen mit. An dieser Stelle darf also schonmal ein Lob ausgesprochen werden, auch wenn die guten Charakterszenen nicht komplett bis zum Ende des Buches durchhalten, doch dazu gleich mehr.
Zu diesen guten ausgearbeiteten Helden kommt ein durchaus interessantes Worldbuilding. So wird man nebenher quasi in die Welt eingeführt und erfährt mehr über deren Hintergründe. Auch das fügt sich organisch in die Geschichte ein und baut sich langsam und spannend weiter auf.
Dabei wird für alle etwas geboten: sei es der Krieg auf der einen Seite, politische Intrigen im Palasthof und eine klassische Abenteuergeschichte mit einer Art Quest. Monieren könnte man bei all diesem guten Worldbuilding höchstens, dass die Widersacher, die Drehhu, nahezu kein Profil erhalten. Sie sind eben die Bösen und Ende. Dass sie vielleicht gar nicht böse sind oder eigene Motive haben, mit denen man sich beschäftigen sollte, geht im Verlauf der Geschichte komplett unter.
Allerdings geht es nunmal auch nicht um die Drehhu, sondern um die Menschen und deren Intrigenspiel und zumindest hier ist die große Wendung am Ende dann doch eine Überraschung, immerhin gingen meine Gedanken bezüglich des Admirals nach den ersten Kapiteln in eine komplett andere Richtung. Auch dafür, Hut ab!
Worunter die Geschichte allerdings etwas leidet ist, dass man zwischen den drei Handlungsebenen so hin und her springt. Wann immer es also spannend wird, endet das Kapitel und man springt zur nächsten Handlungsebene. Das ist zwar ein bekanntes Stilmittel, um die Spannung zu erhöhen, nimmt aber vor allem in der Mitte des Buches etwas Tempo aus der Geschichte.
Klar hat jeder wohl seinen Favoriten, was die drei etwas unterschiedlichen Stränge angeht, man hätte aber ruhig etwas kürzere Kapitel machen und schneller wieder bei den einzelnen Ebenen sein können, wie dies am Ende der Fall ist. Das war also stellenweise durchaus eine Geduldsprobe.
Dafür wird man aber mit einem fulminanten Finale beschert, das alle drei Handlungsebenen gut zusammenfügt und wieder enorm auf die Spannungs- und Tempotube drückt. Wie ihr schon gemerkt habt, ist diese Review hier ohne große Spoiler zur Handlung, denn das Ende entschädigt etwas für die Längen im Mittelteil und man sollte die Geschichte einfach selbst erleben.