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Rezension: “Star Wars – Mace Windu”

Deutscher Titel:
Star Wars - Mace Windu
Originaltitel:
Star Wars - Mace Windu 1-4
Buchautor(en):
Marc Bernardin
Übersetzer:
Franz Cong Bui
Verlag:
Panini
Umfang (Seiten):
116
Preis:
16
Verfügbarkeit:
Regulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr:
2024
ISBN:
‎ 978-3741640445

Ein Comic um einen berühmten Jedi-Meister.

Inhalt (Klappentext)

Schon vor den Klonkriegen und bevor er in den Jedi-Rat berufen wird, ist Mace Windu für seine Disziplin, seine Entschlossenheit und seine Fähigkeiten im Kampf bekannt – Eigenschaften, deren Kombination ihn für gefährliche Missionen prädestinieren. Als die Entdeckung eines Wissenschaftlers, die Formel für einen verbesserten Treibstoff, das Gleichgewicht der Galaxis bedroht, soll der Jedi verhindern, dass diese in die falschen Hände gerät. Ein Weg voller Gefahren liegt vor Mace Windu …

Kritik

Ein neuer Star Wars-Comic, der sich um einen der beliebtesten Jedi-Meister dreht? Das gab es schon in den Legends, nun aber liegt ein Comicband im neuen Kanon vor. Zeichnungstechnisch ist man allerdings schon ein Stück von den Monatsbänden entfernt. Das Mace nicht einmal wie das Schauspielpendant aussieht, kann man ja vielleicht noch auf die Lizenzgebühren bzw. Tantiemen schieben. Der Rest weist nicht einen derart hohen Detailgrad auf, sondern wirkt etwas klobiger (und Mace und Azita teilweise wie Zwerge vor den Hintergründen). Nicht falsch verstehen, die Zeichnungen sind in Ordnung und auch bei den Hintergründen kann man, trotz einiger einfarbiger Flächen, noch viel erkennen. Der Unterschied fällt also eher dann auf, wenn man die anderen Comics kennt. Zudem gewöhnt man sich aber schnell an den etwas anderen Stil.

Etwas problematischer ist dabei aber die Handlung. Die ist 10 Jahre vor Episode I angesiedelt, also zu einer Zeit, als Mace noch ein einfacher Jedi war. Und hier muss er eben die erwähnte Azita retten, denn die hat eine neue Coaxium-Formel entdeckt. Coaxium kennt man ja aus dem gefloppten „Solo – A Star Wars Story“, und das ist immerhin auch schon wieder ein gutes Stück her. Der Stoff blieb eher eine Randerscheinung. Nun hat man also Coaxium Ultra eingeführt – und vergisst es nach diesem Comic einfach wieder.

Damit haben wir das Manko des Bandes schon auf den Punkt gebracht: Man hört später nie wieder von Azita oder ihrer Neuentwicklung, obwohl es den Jedi ja eigentlich einen Vorteil verschafft. Klar, man mag nun argumentieren, dass man es eben erst so spät eingeführt hat und da es hier neu ist, es eben noch keine weiteren Projekte oder Comics gibt, in denen es auftauchen könnte. Das stimmt soweit zwar, es ist aber aus kanonischer Sicht trotzdem seltsam, dass nie jemand davon gehört hat. Ob sich das je ändern wird, steht in den Star Wars-Sternen.

Und dementsprechend belanglos dümpelt die hier vorliegende Story dann auch vor sich hin. Ja, Mace muss ein paar Kopfgeldjäger und andere Fraktionen abwehren, die sich Azita schnappen wollen, die überdies so blöd ist, sich ALLEN Fraktionen anzubieten – immerhin wird dies von Mace auch erwähnt, woraufhin sie nur erwidert, sie hielte es für ein gutes Geschäftsmodell. Kann man machen, wirkt aber eben auch wie der Storyaufhänger schlechthin und ein konstruierter Grund, all die Leute auf Mace zu hetzen.

Das passiert dann nämlich auch und auch wenn es leichte Variationen gibt, so läuft es im Grunde doch immer nach Schema F ab: Mace bekämpft mit List und Tücke die anderen Fraktionen und gewinnt. Fertig. Da hätte es doch ein bisschen mehr Abwechslung sein dürfen, aber das gibt die Story an der Stelle leider nicht her. Den Vogel schießt dann der „Endgegner“ ab, ein böser Devaronianer. Dass die stark sind, hat man schon in der ersten Mandalorian-Staffel gesehen, hier wird aber der Vogel abgeschossen und der Devaronianer hebt ein ganzes Raumschiff (namentlich einen YT-1300-Frachter, also ein Ebenbild des Millennium Falcon) hoch! Ein Raumschiff wiegt mehrere 100 000 Tonnen und auch wenn Google zum Gewicht einer YT-1300 keine genauen Zahlen ausspuckt, das irgendjemand, selbst mit bionischen Implantaten, so ein Ding anhebt (und später sogar drunter zusammenbricht und überlebt), ist einfach sehr unglaubwürdig.

Und bevor nun jemand kommt, dass Vader das auch öfter gemacht hat: jap, aber das war zum einen Macht-Unterstützt und zum anderen… bin ich auch von solchen Szenen kein Fan und finde sie mehr als übertrieben übermächtig. Aber gibt es denn noch etwas positives über den Comic? Nun, in der Tat vermögen die Charakterszenen zwischen Mace und Azita zu gefallen. Beide kommen nämlich vom selben Planeten und verabreden sich am Ende sogar dort. Es gibt ein paar philosophische Gesichtspunkte, die eingeworfen werden, etwa, wie Mace‘ Leben ohne die Jedi verlaufen wäre. Das ist kurzweilig und hätte gerne etwas länger gehen können, aber man hat sich hier immerhin bemüht und man kann die Verbundenheit der beiden Helden nachempfinden.

Bewertung

Eine stellenweise zu konstruierte Story, die im großen Ganzen des Star Wars-Kosmos am Ende aber leider unbedeutend bleibt. Ein paar Charakterszenen retten hier vor einem Totalausfall, aber das ging alles schonmal besser.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Keine Ahnung wie du darauf kommst dass ein YT-1300 mehrere 100 000 Tonnen wiegt. Der konnte gerade mal 100 Tonnen transportieren. Da ist es mehr als unwahrscheinlich dass der mehr als 1000Tonnen gewogen hat. Außerdem ist die Tatsache, dass Macht Nutzer in der Lage sind Raumschiffe (fast unabhängig vom Gewicht) bewegen zu können absolut schlüssig erklärt worden. Vor allem ist es essentieller Teil des Kanons. Wer das für übertrieben hält kritisiert die Basis der Star Wars Lore. Wie Yoda zu Luke in Episode 5 sagt: Es ist nichts anderes (ein Raumschiff fliegen zu lassen als einen Stein) Nur in deinem… Weiterlesen »

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