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StartLiteraturFantasyRezension: "Descent - Die Verdammung von Falbhain"

Rezension: “Descent – Die Verdammung von Falbhain”

Wir sehen uns den ersten Roman zum Brettspiel mal etwas genauer an. Achtung: Spoiler!

Inhalt (Klappentext):

Legendäre Helden im Kampf gegen Untote und dunkle Magie! Der erste Band einer neuen, spektakulären Romanreihe zu dem beliebten epischen Fantasy-Brettspiel Descent – Die Reise ins Dunkel. Als die Tochter der Baronin von Forthyn verschwindet, bittet diese den legendären Orkhelden Durik, sie wiederzufinden. Durik rekrutiert seine alten Kampfgefährten und gemeinsam reisen sie ins furchtgeplagte Falbhain. Doch statt Hinweise auf den Verbleib der jungen Adligen finden sie Anzeichen von Nekromantie: Auf den Friedhöfen sind die Toten verschwunden und Fußspuren führen in den verderbten Trübwasserwald … Und dann stoßen Durik und seine Gefährten auch noch auf eine grausige Plage aus riesigen, mordlüsternen Ungeheuern.

Die Verdammung von Falbhain (Cross Cult)
Die Verdammung von Falbhain

Kritik

Bücher zu Brettspielen sind nichts ungewöhnliches und so liegt mit diesem Roman auch ein Buch zum Brettspiel “Descent” vor. Kennen muss man das Brettspiel aber nicht, um schnell in den Roman hineinzufinden. Zwar ist es von Vorteil, das Brettspiel zu kennen, wenn die Helden über ihre alten Abenteuer reden und auch ein paar weitere Anspielungen wie den Bösewicht versteht man dann eher. Das Buch ist aber so aufgebaut, das dies kein Muss darstellt.

Dabei werden die Charaktere gut eingeführt und finden am Anfang recht schnell zusammen. Da haben wir einen Ork fürs Grobe, den obligatorischen Menschen, eine Zwergin und eine Zauberin. Jeder hat seine eigenen Charakterzüge, so darf der Mensch Logan etwa mit witzigen Sprüchen die Szenen an sich reißen, während die Zwergin dauernd von ihren Experimenten redet. Durch den angenehmen Schreibstil wird man schnell mit den Figuren warm und findet sich in der Welt zurecht – wie erwähnt auch ganz ohne Vorkenntnisse.

Auch die Story an sich kann sich sehen lassen. Als Ausgangspunkt müssen die Helden eine entführte Regentin befreien. Das klingt auf den ersten Blick nicht unbedingt neu, lebt aber davon, das man geschickt auf die falschen Fährten geführt wird. War es der flüchtende Koch oder die Hexe im Wald? Klingt zunächst nach Klischee, endet aber meist etwas anders als gedacht, was dem Buch aber nur zuträglich ist, schafft man es so doch, das Interesse wach zu halten.

Am Ende bleiben dann zwar nicht mehr viele Optionen übrig und man kann sich denken, wer hinter allem steckt und ja, vor allem das Finale artet dann ein wenig in das übliche Gemetzel aus. Aber auch hier betritt man dann etwas andere Pfade denn – Spoiler – die Helden sterben wie die Fliegen, was man so sicher nicht erwartet hat, wurden sie doch über den ganzen Roman hinweg gut aufgebaut.

Was ebenso auffällt ist ein recht hoher Anteil an homosexuellen Charakteren, was am Ende in einer “Kill your Gay”-Szene mündet. Die Gesellschaft entwickelt sich derart, dass homosexuelle Personen auch in Film und Fernsehen häufiger im Mittelpunkt stehen und das ist auch gut so. In diese mittelalterlichen Fantasy-Welt, also in einer eigene Welt mit Magie, hat das ganz gut gepasst.

Am Ende ergibt sich aber durchaus ein runder abgeschlossener Band, der Lust auf mehr Descent-Geschichten macht, die ja auch folgen sollen.

Fazit

Ganz ohne Kenntnis des Brettspieles bekommt man hier eine Geschichte, die liebevolle Charaktere präsentiert und geschickt mit Lesererwartungen spielt, dann aber wieder überraschende Wendungen nimmt. Ein paar Klischees gibt es allerdings auch hier, dennoch bleibt am Ende ein positiver Gesamteindruck zurück.

Bewertung: [usr 3.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Robbie MacNiven
Originaltitel: Descent – The Doom of Fallowhearth
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2021
Übersetzer: Katrin Aust
Seitenanzahl: 392
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-96658-187-5
Verlag: Cross Cult
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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