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StartLiteraturDoctor-Who-LiteraturRezension: "Doctor Who - Stachel der Zygonen"

Rezension: “Doctor Who – Stachel der Zygonen”

Wir sehen uns den fünften Band der Monster-Edition an – aber Achtung, hier kann es zu Spoilern kommen.

Inhalt (Klappentext):

Der Doktor und Martha landen mit der TARDIS im Jahre 1909 im Lake District, wo ein kleines Dorf von einem gigantischen, schuppenbewehrten Ungeheuer in Angst und Schrecken versetzt wird. Entdecker, Naturkundler und Jäger aus dem ganzen Land sind hinter der „Bestie von Westmorland“ her. König Eduard VII. selbst ist im Begriff, sich der Suche anzuschließen: Er will denjenigen zum Ritter schlagen, der die Bestie findet. Doch in der Region geht etwas Dunkleres als ein tobendes Monster um, und bald ist der Doktor in die Pläne eines alten und beängstigenden Feindes verstrickt. Die Jäger werden zu Gejagten, und die Zukunft der gesamten Welt steht auf dem Spiel…

Stachel der Zygonen (Cross Cult)
Stachel der Zygonen

Kritik

„Stachel der Zygonen“ ist der inzwischen fünfte Band der Doctor Who-Monster Edition von Cross Cult. Das Erscheinungsdatum ist dabei noch nicht ganz so weit zurückliegend wie bei den anderen Romane, welche ältere Doctoren in den Vordergrund gerückt hatten. Denn mit dem Jahr 2006 bzw. 2007 befinden wir uns in der Ära des 10. Doctors David Tennant und seiner Begleiterin Martha Jones.

Die müssen sich Anfang des 20. Jahrhunderts, wie könnte es anders sein, in England den titelgebenden Monstern stellen. Die Monster haben ein Dorf infiltriert und wollen sogar bis hin zum König und diesen austauschen. Diese Prämisse ist insofern witzig, als es etwa 7 Jahre später tatsächlich zu einer ähnlichen Situation mit den Zygonen kommt, als Tennant sein späteres Pendant Matt Smith im 50er-Jahre-Special trifft. Aber das ist natürlich eine andere Geschichte.

Der Roman fängt dabei noch sehr interessant an, findet man doch ein Monster (kein Zygone!) in einem See. Nach und nach werden dann die Zygonen aufgedeckt, wobei es ganz witzig ist, auch mal zu sehen, das sie sich diesmal in Hunde- oder Kuhform herumtreiben. Diese durchaus etwas grotesken Szenen würden sich bestimmt auch im Fernsehen oder einer Comicversion gut machen.

Was in dieser Geschichte aber etwas auf der Strecke bleibt, sind die Charakterentwicklungen oder zumindest schöne Charaktermomente. Ja, der Doctor agiert gewohnt spritzig-witzig, wobei Martha eher wie eine Dame in Not auftritt und nur ab und an ein wenig Haudrauf-Action zeigen darf. Das liegt natürlich daran, das man zwar schon zwei Tennant-Staffeln hinter sich hatte zu diesem Zeitpunkt, Autor Stephen Cole aber noch keine Szene mit Martha gesehen hatte. Das einzige, das ihm vorlag, war ein Skript zu ihrer dritten Folge, auf deren Grundlage er dieses Buch schreiben musste. Dies gesteht er auch offen gleich zu Beginn ein, ist dem Buch aber durchaus ein Stück weit abträglich.

Allerdings fällt dies im weiteren Verlauf kaum noch ins Gewicht. Es werden auch einige Nebencharaktere eingeführt, die aber eher zum Stichwortgeber des Doctors verkümmern und immer dann zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden. Ob der französische Fahrer am Ende nämlich ein Zygone ist oder nicht, ist dann eigentlich völlig unerheblich.

Und ist am Anfang noch das Mysterium, wer denn nun ein Zygone ist und wer nicht, noch federführend beim Vorantreiben der Handlung, verliert man sich am Ende in einer richtigen Hatz von einem Schauplatz zum nächsten. Zygonen werden aufgedeckt, schwupps geht es weiter zum nächsten Ort, meist verfolgt von einer Horde der Außerirdischen. Dies soweit, bis am Ende alle besiegt sind. Hier hätte etwas Abwechslung nicht geschadet.

Zudem nimmt der Doctor hier stillschweigend das Abschlachten der Zygonen in Kauf bzw. ist auch maßgeblich mit daran beteiligt, dass es soweit kommt. Ja, die Aliens sind selber auch kein unbescholtenes Blatt und der Doctor ist sich nicht zu schade, öfter auch selber mal drauf zu hauen. So ganz ohne Alternative damit aufzuwarten wirkt trotzdem ein Stückchen unpassend.

Schön ist aber an der Stelle, das nicht versucht wird, die Zygonen als einfach nur böse hinzustellen. Spätestens aus der eingangs erwähnten Episode wissen wir, dass sie durchaus auch gute Seiten haben und auch hier wollen die Aliens einfach nur überleben. Über ihre Methoden lässt sich dabei freilich streiten, am Ende versöhnt die ausgestreckte Hand des Doctors aber schon fast wieder mit den Unzulänglichkeiten des Buches. Denn in einem Friedensakt lässt er die überlebenden Aliens ziehen.

Hier kann man allenfalls noch meckern, das eigentlich klar war, das die Geschichte so endet, denn am Ende muss eben wieder der Status Quo hergestellt werden. Die Bewohner des Ortes kämpften zwar an der Seite des Doctors, aber die Aliengeschichte wird ihnen wohl niemand glauben. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Fazit

Ein starker Beginn verläuft sich in weiterer Folge des Buches etwas durch sich immer mehr ähnelnde Szenen und auch charakterlich hat man schon Besseres gesehen. Insgesamt bleibt Mittelmaß zurück.

[usr 3]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Stephen Cole
Originaltitel: Doctor Who – Sting of the Zygons
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2007
Übersetzer: Bernd Sambale
Seitenanzahl: 252
Preis: 12.- Euro
ISBN: 978-3-96658-024-3
Verlag: Cross Cult
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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