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StartLiteraturStar-Wars-LiteraturRezension: "Star Wars Adventures 9 - Geschichten aus Vaders Festung"

Rezension: “Star Wars Adventures 9 – Geschichten aus Vaders Festung”

Wir werfen einen Blick in den neuen Comicband – mit Spoilern.

Inhalt (Klappentext):

Wie lenken sich Rebellen ab, wenn sie in den gruseligsten Ort der Galaxis eindringen müssen? Mit Gruselgeschichten natürlich! Während Lina Graf und ihre Mannschaft versuchen, sich in die furchterregende Festung von Darth Vader einzuschleichen, erzählen sie sich unheimliche Geschichten mit den schrecklichsten Schurken und Kreaturen des Universums! Darin treffen Obi-Wan Kenobi, Han Solo und Chewbacca, Hera Syndulla und die Ewoks auf klassische Geister, Hexen und andere Ungeheuer …

Star Wars Adventures 9 (Panini)
Star Wars Adventures 9

Kritik

Band 9 der Star Wars Abenteuer präsentiert uns erneut Geschichten aus der weit, weit entfernten Galaxis. Zeichnungstechnisch ist man nicht ganz auf dem Niveau der Monatsreihe unterwegs, aber das war bei dieser Auskopplung ja schon immer der Fall. Die Charaktere wirken hier etwas weicher und comichafter, die Umgebungen etwas kantiger und der Detailgrad ist auch nicht so hoch. Insgesamt kann man mit der Optik aber leben.

Wie bei den anderen Bände der Reihe gibt es auch hier eine Hauptstory, eingebettet in Geschichten, die Charaktere erzählen. Wobei das mit Geschichtenerzählen ja immer so eine Sache ist, was den Wahrheitsgehalt angeht. Sie können so passiert sein, müssen es aber nicht.

Die Haupterzählung folgt Lina Graf (auch die kennen wir schon aus den “Abenteuern im wilden Raum”) nach Mustafar, wo sie sich mit ihren Freunden aus Vaders Festung kämpfen muss. Dabei darf natürlich Vader nicht fehlen und wie immer, wenn der Sith-Lord auftaucht, überleben nicht alle Crewmitglieder. Etwas anderes wäre an dieser Stelle auch lächerlich gewesen und dem dunklen Lord nicht gerecht geworden. Die Heldin freilich, die darf überleben. So oder so ist die Geschichte zwar kurzweilig, aber vermag nicht zuletzt wegen des Settings zu überzeugen. Und auch Grafs Crewmitglieder machen als Team eine gute Figur.

Aber natürlich liegt das Hauptaugenmerk auch auf den Erzählungen und da steht zunächst eine Story aus “Rebels” an. Kanan und Hera kämpfen mit einem Geist – oder einem Computervirus, je nachdem, wie man es sehen will. Kurzweilig und gut, da Hera hier beweist, das sie intelligent genug ist, um jemanden auszutricksen. Insgesamt aber eher kein Highlight und eine Standard-Story.

Die nächste Geschichte ist da schon interessanter und bietet uns Obi-Wan Kenobi auf der Suche nach Count Dooku auf einem Planeten während des Krieges. Das ganze ist eine klassisch dunkle Vampirstory und man weiß, dass Dooku überleben wird, auch wenn es erst nicht so aussieht. (DAS wäre mal ein interessanter Kniff gewesen). Die Story ist nett anzusehen und durchaus mal was anderes und bietet vor allem mit Dookus Vampirverwandlung einen kleinen Faninsider. Denn Christopher Lee, der Darsteller von Dooku, war ja vor allem durch seine Rolle des Dracula bekannt. Insofern durchaus ein netter Seitenhieb.

Die nächste Geschichte dreht sich um Han Solo, der mal wieder eine Schmuggelmission annimmt. Diesmal geht es auf die Suche nach einem Piratenschatz und dabei gibt es Solo-typisch natürlich einige witzige Szenen zu bestaunen. Die Droidenhatz macht hier am meisten Spaß. Charakterlich mag das unseren Helden nicht mehr Tiefe geben als das, was wir eh schon von ihnen kennen, Spaß macht es aber allemal. Zumal auch hier Han am Ende wieder das Richtige tut und die Bösewichter ausschaltet.

Als nächstes kommt gleich nochmal eine Han-Story, diesmal mit einem weiteren Schmuggelauftrag, der natürlich auch schief geht. Es geht auf einen Pflanzenplaneten. Auch hier gibt es wieder einen netten Twist (und es ist fast schade, das man hier nicht erfährt, wie es mit dem betroffenen Volk weitergeht) und Han und Chewie agieren gewohnt witzig-spritzig. Die Han-Stories sind zweifellos das Highlight des Bandes.

Die letzte Geschichte führt uns zu den Ewoks nach Endor, die entführten Kindern nachjagen und dabei einen Verräter in den eigenen Reihen ausschalten. Die Pelzwesen sind bis heute bei den Fans eher weniger beliebt und leider macht die Geschichte hier keine Ausnahme. Sie sieht ein wenig aus wie Versatzstücke aus dem ersten Ewok-Film “Karawane der Tapferen”. Ein Schweinemonster und ein Gorax-Riese, alles bunt gemischt auf der Hatz nach den Kids – da gab es schon besseres.

Okay, so ganz die letzte Story war das nicht, denn einer der Imperialen in Vaders Festung erzählt noch von einem Einbruch kurz nach Fertigstellung des Baus. Kurz, prägnant und mit Vaders Auftauchen auch ein schmerzvolles Ende für diese Story, ist sie eher eine Art Sahnehäubchen, das es aber nicht wirklich gebraucht hätte. Und sie gibt eigentlich genau das wieder, was Vader dann mit den Grafs abziehen will.

Fazit

Ein paar Mankos in den Stories gibt es zwar, insgesamt vermögen die meisten Geschichten (und auch der Hauptteil) aber zu überzeugen und bieten, wenn auch schon keine Charaktertiefe, zumindest genug Spaß, so das der Band als sehr unterhaltsam durchgeht.

Bewertung [usr 4]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Cavan Scott
Zeichner: Derek Charm
Originaltitel: Star Wars Adventures – Tales from Vader’s Fortress
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2021
Übersetzer: Carina Obster
Seitenanzahl: 140
Preis: 17.- Euro
ISBN: 978-3-7416-2526-8
Verlag: Cross Cult
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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