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StartSF ZoneStar WarsRezension: Obi-Wan Kenobi 1x02 - "Teil 2"

Rezension: Obi-Wan Kenobi 1×02 – “Teil 2”

Auch in der zweiten Folge darf Obi-Wan wieder ein paar Register ziehen. Wir schauen uns an, welche das sind. Also Achtung: Spoiler!

Auf nach Daiyu

Das Ende der ersten Folge deutete es ja schon an: Obi-Wan verfolgt Leia nach Daiyu. Aber weil er keine Aufmerksamkeit erregen darf, muss er die Rettungsmission allein durchführen.

Die Folge ist dabei wieder knapp über 30 Minuten (wenn man den Abspann weglässt), also eher ein kurzes “Häppchen”. Hieß es nicht mal, dass es insgesamt sechs einstündige Folgen seien?🤔 Derartige Wechsel in den Episodenlängen kennen wir ja schon seit “The Mandalorian”. Demzufolge darf man hier auch eher kurzweilige Unterhaltung erwarten.

Zunächst ist aber Daiyu selber zu erwähnen. Der Planet ist als Platz für verlorene Seelen durchaus gut umgesetzt und die Besatzung durch das Imperium überall spürbar. Da gehen Sturmtruppen herum und in einer Spiegelung einer Szene aus “Episode II” werden Obi-Wan hier Drogen verkauft. Besonders tragisch ist der Satz, dass die Verkäuferin auch mal eine Tochter war. Fun Fact: Es handelt sich hierbei um die echte Tochter von Ewan McGregor.

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Gutes Worldbuilding auch auf Daiyu (Bild: “Star Wars: Obi-Wan Kenobi” 1×02, © Disney+)

Doch damit nicht genug Fanservice, auch ein Klontruppler (Temuera Morrison) darf um Credits betteln. Hier zögert Ben zunächst sichtlich. Ansonsten gibt es auch einen Droiden der Zuckuss-Art. Ich dachte ja erst, es wäre Zuckuss selbst, aber da er später Hopps geht, wohl eher doch nicht.

Insgesamt ist das Worldbuilding auch hier wieder gelungen. Und neben Obi-Wan dürfen auch die Bösewichter nicht fehlen.

Die Rettung Leias

Kleines Highlight ist an dieser Stelle aber durchaus die Interaktion zwischen der jungen Leia und Ben. Das beginnt zunächst mit der Befreiung, bei der Ben auf klassische Art kämpft. Schnell wird deutlich, warum er so kämpft: Seine Macht-Fähigkeiten sind in den zehn Jahren, die mittlerweile vergangen sind, anscheinend verkümmert. Auch das ist mit dem bisher etablierten “Legends”- und “Kanon”-Kanon übereinstimmend. Und es erklärt auch, warum der Imperator Leia nie gespürt hat. Im Moment wäre Obi-Wan wohl ein leichtes Opfer für Reva.

Doch auch sonst vermag das Zusammenspiel zwischen den beiden zu gefallen (“Bestenfalls Enkelin” – sei hier als Beispielsatz erwähnt). Allerdings gibt es auch hier ein paar Mankos, denn so kann Ben Leia auch nicht schnappen. Hier werden Erinnerungen an die vorherige Folge wach. Am Ende ist er dann recht schnell wieder bei ihr unten, obwohl er eigentlich noch beschossen wird. Aber über diese Mankos kann man wohlwollend hinwegsehen, wenn man dafür eben die Streitgespräche zwischen den beiden beobachten kann. Wobei hier natürlich auch hineinspielt, dass Obi-Wan dann gesucht wird und Leia realisiert, dass sie nur der Köder ist.

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Fake-Jedi Haja (Kumail Nanjani) (Bild: “Star Wars: Obi-Wan Kenobi” 1×02, © Disney+)

Besondere Erwähnung sollte an der Stelle noch Haja bekommen, denn der Fake-Jedi nimmt Leuten ihr Geld ab. Wobei es an dieser Stelle interessant gewesen wäre, ob er den Leuten wirklich hilft. Das kommt hier nämlich nicht so wirklich raus, behaupten kann man ja viel. Er hilft Obi-Wan und Leia später und ich gebe zu, das hatte ich nicht kommen sehen. Sein “Verhör” durch Reva bestätigt allerdings das zu Folge 1 Gesagte: Man hätte – vielleicht mit etwas mehr Mühen – durchaus auch aus dem Jedi was zu Obi-Wan herausholen können. Übrigens gibt es hier wieder Merchandise-Placement, denn Haja spielt mit den Sabacc-Karten, die man natürlich auch kaufen kann. 😉

So oder so, die geheimnisvollen Helfer, zu denen Haja Ben und Leia schickt, werden wir wohl in der nächsten Folge zu sehen bekommen.

Die Inquisition

Auch die Bösewichter sind in dieser Folge nicht untätig, allen voran Reva. Die wird zwar vom Großinquisitor mehrmals zurechtgewiesen, das ist ihr aber herzlich egal. Als Gossenkind liegt hier wohl wirklich mehr im Argen und hoffentlich werden wir dazu auch in Zukunft noch das ein oder andere erfahren.

Natürlich steckt sie hinter der Hatz auf Obi, aber soviel war ja bereits am Ende der ersten Folge bekannt geworden. Man kann sich natürlich fragen, warum keiner der anderen Inquisitoren auf derartige Ideen kommt. Aber gut. Auf jeden Fall treibt sie Ben ziemlich in die Enge und eilt am Ende zum Schauplatz des Kampfes, wobei man sie eindrucksvoll über die Dächer springen lässt. Am Ende wird es der Großinquisitor selbst sein, der ihr die Beute streitig macht. Und hier rammt sie ihm einfach das Lichtschwert in den Bauch.

Irgendwie ist das für den Großinquisitor ein etwas erbärmliches Ende. Und eigentlich war dieser doch erst in der ersten “Rebels”-Staffel gestorben, also In-Universe erst in fünf Jahren. Ist er also gar nicht tot? Wird er geklont? Oder ist der Großinquisitor in “Rebels” ein anderer, der nur ähnlich ausschaut? Hoffentlich werden wir darauf noch einige Antworten erhalten.

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Wieder auf der Jagd: Reva (Bild: “Star Wars: Obi-Wan Kenobi” 1×02, © Disney+)

Übrigens kann man auch in Bezug auf Leia sagen, dass man ja schon weiß, dass sie überleben wird. Ein Umstand, der letztendlich etwas Spannung aus der Story nimmt. Das ist durchaus richtig, aber es geht hier halt auch um das Wie. Wobei man sich fragen kann, warum sie in “Episode IV” ihre Worte mit “[…] Ihr habt meinem Vater in den Klonkriegen gedient” beginnt. Hätte sie nach dem Abenteuer nicht eher mit “[…] als Ihr mich vor zehn Jahren gerettet habt […]” beginnen sollen? Aber vielleicht wird auch irgendwann mal ihr Gedächtnis noch gelöscht. Wir werden sehen.

Reva konfrontiert Obi-Wan jedenfalls und enthüllt, dass Anakin noch am Leben ist. Was genau genommen die nächste Szene ist, die mir etwas Kopfschmerzen bereitet. Denn woher weiß Reva, dass Vader Anakin ist? Mal davon abgesehen, dass es etwas unwahrscheinlich ist, dass Obi-Wan nicht gewusst haben soll, dass er noch lebt. Dies hatte er in den “Legends” immer gespürt und eigentlich auch die Nachrichten verfolgt. Ein bisschen unverantwortlich ist es schon, wenn er zehn (oder 20) Jahre ohne Nachrichten auf Tatooine lebt, um Luke dann auszubilden, damit er den Imperator besiegt. Der könnte ja inzwischen eine ganze Armee an Dunkelseiteadepten haben, die ihn schützen. Und auch die Inquisition scheint er zu kennen.

Doch zurück zum Thema: Sowohl in den “Legends” als auch im neuen Kanon wird streng darauf geachtet, dass niemand weiß, dass Vader und Anakin ein und dieselbe Person sind. Alle, die es wissen, werden getötet. Also woher weiß Reva es? Ich meine mich zwar an ein Comic zu erinnern, in dem Vader sich einer Schwester der Inquisition annimmt und er ihr einige Lektionen beibringt. Ich weiß aber nicht mehr, ob es die dritte Schwester war. Allerdings ist sie wohl auch dort nicht hinter das Geheimnis gekommen. Hoffentlich erfolgt auch hier noch eine Erklärung.

Als kleines Zuckerl gibt es am Ende immerhin kurz Vader in seinem Tank zu sehen. Wobei man sagen muss, dass die Flucht von Obi-Wan und Leia auch schon wieder etwas einfach ist. Immerhin rennt Reva noch zu dem Schiff, das gerade erst aufsteigt. Anakin und auch Obi-Wan wären in der “Clone Wars”-Serie (oder den Filmen) einfach per Machtsprung noch drauf gesprungen. Und sie hätte es immerhin noch berühren können. Nun ja…

Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Auch die zweite Folge überzeugt durch gutes Worldbuilding und schöne Fan-Referenzen. Ein paar gröbere Kanon-Schnitzer (zumindest sieht es im Moment so aus) sorgen aber für einen leichten Knick nach unten. Aber diese werden hoffentlich noch aufgelöst.
Deutscher TitelTeil 2
OriginaltitelPart 2
Staffel1
Episodennummer1
RegisseurDeborah Chow
DrehbuchJoby Harold, Hossein Amini, Stuart Beattie
US-Erstausstrahlung27.05. 2022
DE-Erstausstrahlung27.05. 2022
Sternzeit / Missionsdatum9 VSY
Dauer38
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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