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Rezension: “Conan – Das Blut der Schlange”

Deutscher Titel:
Conan - Das Blut der Schlange
Originaltitel:
Conan - Blood of the Serpent
Buchautor(en):
S.M. Sterling
Übersetzer:
Stephanie Pannen
Verlag:
Cross Cult
Umfang (Seiten):
478
Preis:
20
Verfügbarkeit:
Regulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr:
2022
ISBN:
978-3986664367

Ein neuer Conan-Roman.

Inhalt (Klappentext)

Als Teil einer Söldnertruppe findet sich Conan in Sukhmet wieder, einer schmutzigen Stadt südlich des Flusses Styx, die als „das Arschende von Stygia“ gilt. Er dient in einer Truppe, die als Zarallos Freie Gefährten bekannt ist, und kämpft an der Seite von Glücksrittern aus Zingara, Koth, Shem und anderen Ländern – einer knallharten Bande von Schlächtern, die jedem treu ergeben sind, der sie gut bezahlt. In einer Taverne in Sukhmet trifft er auf eine ganz besondere Soldatin: Valeria von der Roten Bruderschaft, eine Veteranin der Freibeuter, mit der Conan bereits von den Barachan-Inseln im Westlichen Meer aus Raubzüge unternahm. Valeria genießt den Ruf einer tödlichen Schwertkämpferin, und dieser Ruf erweist sich schnell als zutreffend. Als sie jedoch mit einem verbannten stygischen Adligen zusammenstößt, nehmen die Dinge eine tödliche Wendung und die beiden geraten einem Priester des Schlangengottes Set in die Quere.

Kritik

Es gab ja über die Jahre viele Conan-Romane, allen voran ist da in deutschen Landen wohl die über 50-bändige Reihe von Heyne aus den 80ern und 90ern zu erwähnen. Der letzte Versuch war wohl so um das Ende der 2000er Jahre herum, wenn mich nicht alles täuscht. Nur im Comic, im Comic da laufen die Abenteuer des Barbaren munter weiter, wie Panini auch eindrucksvoll beweist. Und wer weiß, der neue Red Sonja-Film (ja, der kommt wirklich und ist bereits im Kasten) könnte hier nochmal einen Boost geben.

Umso erstaunlicher ist es, wenn man nachforscht, dass es seit 2022 offenbar wieder eine Conan-Buchreihe gibt – die es inzwischen schon auf satte 16 Bände gebracht hat! Da kann man nur hoffen, dass CrossCult diese bis zum Ende durchzieht und ebenfalls auf Deutsch herausbringt. Mit dem vorliegenden ersten Band macht man den Anfang – und der ist schonmal nicht schlecht und auch zum Einstieg gut geeignet.

Okay, High Fantasy braucht man hier nun nicht erwarten, es ist immer noch Conan. Aber eine nette Abenteuergeschichte in altem Gewand ist ja auch nicht immer verkehrt. So reist Conan hier von einem Ort zum anderen und erlebt das ein oder andere Abenteuer und eben auch, nunja, das obligatorische Gemetzel, wie es sich für zünftige Barbaren gehört. Dabei wird gleich tief in die Conan-Lore gegriffen und das erste Aufeinandertreffen mit Valeria gezeigt. Fans kennen sie als eine von Conans Frauen bzw. “Lieben seines Lebens”, die beiden anderen sind Belit und die spätere Mutter seines Sohnes, Zenobia. Welches Schicksal die ersten beiden ereilt, kann man sich denken – bzw. werden meisten nach den Conan-Filmen wohl wissen, wobei man sagen muss, dass die Filme schon stark von der Buchvorlage abweichen und daher gemeinhin eher als alternative Version gesehen werden.

Und ja, es muss nicht immer High Fantasy sein, wenn die Story auch so funktioniert und das tut sie dank der guten Charaktere. Da sind allen voran natürlich Conan und Valeria zu nennen, die sich hier einen Schlagabtausch liefern. Doch auch ein paar der Söldnertruppe, in der sie untergekommen sind, bekommen etwas Raum. Nicht viel, aber immerhin. Und eigentlich will man ja mehr von Conan und Valeria lesen, die sich, wie erwähnt, die Bälle nur so zuwerfen. Man will ja wissen, ob und wann es endlich soweit ist, dass die beiden miteinander im Bett landen – na, ihr wisst schon.

Das täuscht dann auch darüber hinweg, dass die Story im Grunde nur von einer Schlacht zur anderen eilt. Auf der anderen Seite sind aber Robert E. Howards Intentionen in jeder Hinsicht erkennbar. Howard war es immer wichtig, herauszustellen, dass ein Barbar mit seinem einfachen Denken der zivilisierten Welt überlegen ist. Gemünzt auf die heutige Zeit kann man es wohl in etwa so übersetzen: “Denk nicht zu kompliziert und probier einfach”. So schlägt Conan hier dem ein oder anderen Gegner wiederholt ein Schnippchen, er ist also schon in gereiftem Alter. Wobei das ja sowieso so ein Thema ist, da man meist sein genaues Alter nie erfährt und eine Chronologie seit jeher etwas umstritten ist. Ein Fall für games-and-timelines.de? Aber ich merke, ich schweife ab.

Wer Fan ist und sich auskennt, hat hier also schonmal viel zu schauen (aka. lesen). Auch Neueinsteiger werden hier keine Probleme haben. Als besonderer Clou findet sich im Anschluss an die Hauptgeschichte Robert E. Howards Originalstory “Rote Nägel”. Diese beschrieb wiederum das erste Aufeinandertreffen von Conan und Valeria aus Howards Sicht (wobei sie sich offensichtlich in der Geschichte schon kennen). Die Verknüpfung ist hier wirklich wunderbar gelungen und passt perfekt, auch weil sich beide Stories durchaus homogen lesen. Aber auch der neu gestaltete Hintergrund ist in Ordnung.

Freilich kann man an manchen Stellen monieren, dass einiges etwas in die Länge gezogen wirkt, etwa, wenn Conan bei der Verfolgung einen Umweg macht, um ein paar Kriegerfrauen zu befreien. Fühlt sich da noch jemand an die vielen Nebenquests aus dem Witcher-Game erinnert, obwohl die Main Story eigentlich mit Zeitdruck laufen müsste? Aber auch das fällt hier dank der guten Charakterisierung weniger ins Gewicht. Etwas seltsam mutet bei Howards Original höchstens an, dass die Helden hier einen Dinosaurier treffen. Zwar gibt es in der Welt Conans Magie und Zauberer (auch in der Geschichte hier) und es wird auch erklärt, wie es dazu kam, ein Dino passt aber eigentlich eher zu Doyles “Verlorener Welt”. Aber sei es drum, auch diese Passagen sind jetzt nicht zu ausgewalzt, um richtig störend zu sein. Und mit nochmal 100 Seiten Aufschlag ist die Howard-Story durchaus nicht zu kurz geraten.

Bewertung

Klar, die Story ist recht geradlinig und nicht sehr tiefgründig, lebt aber von der schönen Welt und den gut geschriebenen Charakteren. Vor allem das Hick-Hack zwischen Conan und Valeria überzeugt hier. Unter diesen Vorzeichen dürfen gern auch noch die anderen Bände kommen.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Klar, die Story ist recht geradlinig und nicht sehr tiefgründig, lebt aber von der schönen Welt und den gut geschriebenen Charakteren. Vor allem das Hick-Hack zwischen Conan und Valeria überzeugt hier. Unter diesen Vorzeichen dürfen gern auch noch die anderen Bände kommen.Rezension: "Conan - Das Blut der Schlange"
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