Entdecke mit uns die unendlichen Weiten von Star Trek...

StartLiteraturRezension: "Der Lügnerknoten"

Rezension: “Der Lügnerknoten”

Deutscher Titel:
Der Lügnerknoten
Originaltitel:
The Liars Knot
Buchautor(en):
M.A.Carrick
Übersetzer:
Kerstin Fricke
Verlag:
Panini
Umfang (Seiten):
348
Preis:
22
Verfügbarkeit:
Regulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr:
2021
ISBN:
978-3833246401

Der zweite Teil des zweiten Bandes endlich auf Deutsch.

Inhalt (Klappentext)

Auch als offizielles Mitglied von Haus Traementis lebt Hochstaplerin Ren weiter mit der Gefahr, dass ihr Lügengeflecht aufgedeckt werden und ihre wahre Herkunft ans Licht kommen könnte. Wie weit wird sie gehen, um sich zu schützen, und wem kann sie wirklich vertrauen? Derweil taucht ein weiteres Medaillon aus der Amtskette des Tyrannen Kaius Rex auf und erregt die Aufmerksamkeit des Raben. Die Macht dieser numinatrischen Medaillons ist unvergleichlich, und sie dürfen auf gar keinen Fall in die falschen Hände geraten oder gar wieder vereint werden – inzwischen sind jedoch gleich mehrere Parteien hinter ihnen her, und manche schrecken vor nichts zurück. Nach und nach werden immer mehr Geheimnisse gelüftet, Beziehungen überdacht und Bündnisse geschmiedet. Um eine schreckliche Katastrophe zu verhindern, finden sich einstige Feinde plötzlich auf derselben Seite wieder …

Kritik

Musste man beim ersten Buch nur zwei Wochen auf die Fortsetzung warten, gingen nun beim zweiten Band (also eigentlich beim vierten, die deutschen Bücher werden ja immer auf zwei Bände aufgeteilt) nun einige Monate ins Land. Nun liegt aber endlich der zweite Teil des zweiten Buches vor, und hat mit einem Preis von 22 Euro für gerade einmal 350 Seiten auch gleich die nächste bittere Pille parat. Über Sinn und Unsinn, ein Buch in mehrere Bände aufzusplitten, habe ich mich ja bereits in den Reviews zu den ersten beiden Bänden ausgelassen, daher sparen wir uns das an dieser Stelle.

Hinzu kommt, dass die Bücher fünf und sechs (im Original das dritte Buch) in der Vorschau bzw. geplanten Veröffentlichung bei Amazon nicht mehr zu finden sind. Ob sie noch kommen oder ob es sich dabei um einen Fehler handelt? Schwer zu sagen. Immerhin gibt es aber am Ende des Romans noch eine Leseprobe aus dem fünften (dritten) Buch, was eigentlich dafür spricht, dass es noch kommt. Aber darauf gehen wir gleich noch im Detail ein.

Dass es nun so lange gedauert hat, ist zwar auf der einen Seite ärgerlich, auf der anderen ist man aber recht schnell wieder im Geschehen drin, was erneut an den super geschriebenen Charakteren liegt. Wir erinnern uns: Grey hat ja im Kampf gegen die bösen Praeteri einen Fluch abbekommen, und es ist ausgerechnet Vargo, der ihn rettet. Wenn man bei den Charakteren in einem Buch am liebsten in die Geschichte reinschreien möchte, um die Charaktere daran zu hindern, sehenden Auges in Fallen zu laufen, dann spricht das ja für sie bzw. die Geschichte. Und natürlich steht ja das klärende Gespräch zwischen Vargo und Ren nach deren Missverständnis noch aus, immerhin hat das ja einen Großteil des dritten Bandes dominiert.

Das kommt aber erstmal nicht, sondern zunächst die Klärung zwischen Ren und Grey, die zwar auch wichtig ist, aber vermutlich den Lesern nicht so unter den Nägeln brennt. 69 Seiten vergehen, bis es zu eben jenem Gespräch mit Vargo kommt, auf das wir alle gewartet haben und endlich endlich arbeiten alle drei Helden zusammen und erweisen sich als extrem starkes Dreamteam in ihrem Kampf gegen die Mächte, welche die Stadt stürzen wollen. Dabei stehen aber natürlich nicht nur unsere Helden im Vordergrund, sondern auch die vielen Nebencharaktere bekommen, mal mehr, mal weniger, Raum, um zu glänzen. Man merkt einfach, dass hier alles routiniert ineinander greift, um eine stimmige Welt zu erschaffen, die einen mit der Geschichte wieder schnell in ihren Bann zieht. Jeder der Charaktere erhält zudem in der Geschichte eine Weiterentwicklung.

Allenfalls die Bösewichte bleiben vielleicht einen Ticken zu blass, das ist aber an dieser Stelle zu entschuldigen. Wenn man dem Band Mängel vorwerfen kann, dann höchstens, das manche Entwicklungen nicht richtig gezeigt, sondern in kurzen Sätzen abgehandelt werden. Da ist etwa die Entführung von Tess oder die Vorbereitung zum Finale, die alle etwas schnell über die Bühne gehen und bei denen man wenige Sätze später bereits mittendrin ist im Geschehen. Immerhin, das Finale ist dann durchaus wieder detailliert geschrieben und besagte Entführung endet mal auf lustige, andere Art, als man es erwarten könnte – das hat auch alles irgendwie was.

Wie bereits erwähnt, gibt es am Ende der Geschichte noch eine fünfseitige Leseprobe aus Band 5, die hoffentlich darauf hinweist, dass eben dieser noch kommen wird. Im Grunde endet die Geschichte hier, wenn auch etwas abrupt, so aber zu einem Großteil abgeschlossen. Klar, es gibt noch ein paar offene Fragen und nicht alle Bedrohungen sind beseitigt. Da es sich bei den Bösewichtern, wie schon in Band 1 (pardon, Band 1 und 2), aber quasi um One-Time-Bösewichte handelt, ist die übergeordnete Bedrohung erstmal abgehakt und in Teil 3 kann der nächste kommen. Wer sich an meine Reviews der ersten zwei Romane erinnert: Damals habe ich bereits gesagt, dass es, bei Rens Lügengespinst, nicht verwunderlich ist, wenn irgendwann die “echte” Mutter auftaucht, um sie zu entlarven. Das hatte ich eigentlich als Cliffhanger für diesen (vierten) Band erwartet. Soweit kam es dann zwar doch nicht, liest man die fünf Seiten Leseprobe aus Band 5 durch, so kommt es aber hier im letzten Satz zu besagtem Muttereinsatz. Ich hatte also nicht völlig unrecht ;).


Bewertung

Eine spannende Geschichte, die erneut von gut ausgearbeiteten Charakteren getragen wird und gutes Worldbuilding betreibt. Wer die Vorgänger kennt, greift sowieso zu, aber auch sonst muss sich die Geschichte nicht hinter dem Wust an guter Fantasy da draußen verstecken und man darf hier getrost einen Blick riskieren. So kann der fünfte Band gar nicht schnell genug kommen.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

Mehr Literatur

Fantasy

Rezension: “Masters of the Universe – Die Schmiede des Schicksals”

Star Wars 119 (Panini.de)
My Lady Jane (cross-cult.de)
Fantasy

Rezension: “My Lady Jane”

In das Licht (Panini.de)

Kommentare

Erstelle jetzt dein eigenes Benutzerkonto! Damit kannst du deine Kommentare länger bearbeiten und in deinem Profil übersichtlich anzeigen lassen.


Wir behalten uns vor, Kommentare gekürzt oder nicht zu veröffentlichen, sollten sie zu der Diskussion thematisch nicht konstruktiv beitragen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Neueste
Älteste Bestbewertet
Inline Feedbacks
Alle Kommentare
Eine spannende Geschichte, die erneut von gut ausgearbeiteten Charakteren getragen wird und gutes Worldbuilding betreibt. Wer die Vorgänger kennt, greift sowieso zu, aber auch sonst muss sich die Geschichte nicht hinter dem Wust an guter Fantasy da draußen verstecken und man darf hier getrost einen Blick riskieren. So kann der fünfte Band gar nicht schnell genug kommen.Rezension: "Der Lügnerknoten"
0
Was ist deine Meinung? Kommentiere!x