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StartLiteraturStar-TrekRezension: "Voyager 15 - Architekten der Unendlichkeit 2"

Rezension: “Voyager 15 – Architekten der Unendlichkeit 2”

Wir sehen uns den zweiten Teil des letzten “Voyager”-Romans an.

Inhalt (Klappentext):

Auf Captain Chakotays Vorschlag hin befahl Admiral Kathryn Janeway, die Aufmerksamkeit auf einen einzigartigen Planeten zu richten. Auf dieser ansonsten unbewohnbaren Welt existieren mehrere Biosphären, von denen jede eine unterschiedliche Atmosphäre enthält – alles deutet darauf hin, dass einst andere intelligente Wesen auf der Oberfläche gelebt haben. Doch schon bald wird ihr klar, dass die Geheimnisse, die auf dieser Welt vergraben liegen, Teil eines viel größeren Rätsels sind – eines, das auf die Existenz einer Spezies hindeutet, deren Macht, die Galaxis umzugestalten, selbst die der Krenim klein erscheinen lässt.

Voyager 15 - Architekten der Unendlichkeit 2 (Cross Cult)
Voyager 15 – Architekten der Unendlichkeit 2

Kritik

Der zweite Teil der “Architekten der Unendlichkeit“ ist unlängst erschienen und auch hier muss gleich zu Anfang wieder der Hinweis auf ein geteiltes Buch erfolgen. Das hatte ich ja schon des Öfteren erwähnt und während es bei Romanen wie “Red Rising“ mit seinen 1000 Seiten vielleicht noch verständlich ist, so muss man bei einem Buch mit nur knapp über 200 Seiten – wie dieses hier – das eben zweigeteilt ist, schon etwas schlucken. Ja, in der Vergangenheit hieß es öfter, lieber ein zweigeteiltes Buch als gar kein Buch, sollte sich das Geschäft mit den Büchern für den Verlag nicht rechnen. Wenn ich an der Stelle aber mal hochrechne, so würde man für die beiden Printausgaben 28.- Euro bezahlen (für die eBook-Varianten wären es auch noch knapp 20.- Euro). Und das für ca. 450 Seiten im Taschenbuchformat.

An der Stelle muss nun einfach die Frage gestattet sein, ob es nicht besser gewesen wäre, das Buch eben nicht zu teilen. Klar, es hätte wohl niemand 28.- Euro bezahlt, das kann ich sogar irgendwie nachvollziehen. Die Frage ist nur, ob sich bei der Zweiteilung die Verkaufszahlen wirklich erhöht haben. Hier spekuliert man vermutlich darauf, dass diejenigen, die Teil Eins gekauft haben, auch zu Teil Zwei greifen. Eine bedenkliche Entwicklung. Noch bin ich zwar nicht bereit, dies in der Wertung widerzuspiegeln, aber diese kritische Einleitung soll aufzeigen: Wir behalten die Entwicklung im Auge!

Die Handlung an sich ist dabei auf recht ruhigen Pfaden, da es, Star Trek-typisch, um die Erforschung des fremden Planeten geht. Es muss nicht immer Action sein und generell ist es toll, dass auch diesmal wieder die Charaktere im Mittelpunkt stehen – manche mehr, manche weniger. An der Stelle sollte man auch anmerken, dass sich ein Großteil auf die Nebencharaktere konzentriert, was natürlich nicht verkehrt ist. Nicht, dass es zu den Hauptcharakteren nicht genug zu erzählen gäbe, aber auch Nebencharaktere sind wichtig, wie schon der “TNG”-Relaunch gezeigt hat.

Ein paar Mankos gibt es aber leider auch bei diesen zu vermelden. Dass Icheb nun homosexuell ist, war ja schon im ersten Band Thema. Hier wird dies noch weiter ausgebaut, allerdings hat der Kerl einen Emotionenhemmer in seinen Genen, den es zu heilen gilt. Dies hat ein bisschen den Beigeschmack der Botschaft, dass man Homosexualität heilen will. Klar, es ist hier so, dass man ihn heilen will, DAMIT er eben seine sexuelle Ausrichtung ausleben kann – ein kleiner negativer Beigeschmack dieser Handlung bleibt aber schon. Und ja, Icheb muss diesen Status aufweisen, da nur er dann in der Lage ist, Gwyn zu heilen, aber auch das wirkt an dieser Stelle schon ein Stück weit konstruiert.

Immerhin bekommt man dank Gwyn aber auch Einblicke in die kriosianische Kultur, was eine schöne Weiterentwicklung derselben angeht und im Einklang mit der Serie steht. Dahingegen fällt die Story um die Erbauer fast schon ein wenig ab, auch weil man nur wenig über sie erfährt. Klar, ein Mysterium hier und da kann nicht schaden, da dieses Buch aber sonst keine große Handlung aufzuweisen hat, wäre auch hier ein wenig mehr Tiefgang angebracht gewesen. Vielleicht hätte sich dieses Empfinden etwas abgeschwächt, wenn man die Geschichte als Ganzes statt zweigeteilt gelesen hätte, hier ist es aber nun so.

Am Ende gibt es dann noch einen kleinen Cliffhanger, der aber, wie schon der im ersten Teil dieser Geschichte, nicht so recht zünden mag. Kurz vorher hatte man das Schiff nämlich noch ausführlich gezeigt, da dürften nur die wenigsten das glauben, was dann am Ende mit ihm (scheinbar) passiert ist. Immerhin bekommt aber Harry noch einmal den Kopf gewaschen und es wird in den Raum gestellt, ob die Crew der Voyager auch für “Nebencharaktere“ alles tun würde – eine interessante Bemerkung.

Fazit

Dem Buch fehlt leider etwas “Fleisch auf den Rippen“, denn die Handlung ist recht dünn. Zwar haben die Charaktere, vor allem die Nebenfiguren, Platz, sich zu entfalten, richtig in Fahrt kommt die Geschichte dennoch nicht, dafür ist sie dann nämlich auch wieder zu schnell vorbei. Hier schlägt zumindest ein bisschen der Fluch des geteilten Bandes zu. Ansonsten ist der Abschluss solide, wenn auch nicht mehr.

[usr 3]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Kirsten Beyer
Originaltitel: Architects of Infinity
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2018
Übersetzer: René Ulmer
Seitenanzahl: 236
Preis: 14.- Euro
ISBN: 978-3-96658-067-0
Verlag: Cross Cult

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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