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StartDoctor WhoDoctor Who (2005) - Season 11Rezension: Doctor Who 11x02 - "Das Geistermonument"

Rezension: Doctor Who 11×02 – “Das Geistermonument”

Die zweite Folge des neuen Doctors bietet eine Reise der besonderen Art. Wie besonders, klärt unsere Review.

Die zweite Doctor Who-Folge der Staffel geht zwar an der Stelle weiter, an der die Handlung letzte Woche geendet hat, ist im Großen und Ganzen aber eher bodenständig.

Titel und Rettung im All

Gleich zu Beginn gibt es auch endlich die neue Titelsequenz zu sehen, die ein wenig die Originalität der letzten vermissen lässt. Das “Gas-und-Wolken-Theme” ist sicher nicht jedermanns Sache, aber das ist subjektiv und liegt am Geschmack des Einzelnen. Immerhin bleibt die Musik altbekannt – ein neues personalisiertes Doctor-Theme findet sich bislang noch nicht und muss sich erst noch herauskristallisieren.

Gleich danach werden der Doctor und Konsorten aus ihrer Misere im All gerettet, wobei sich gleich die Frage stellt, warum zwei Raumschiffe je zwei von ihnen retten. Klar, die Captains denken, es gehört zur Rallye, aber hätte dann nicht Angstrom gleich alle vier eingesammelt? Zumal Yasmin, die sie rettet, ziemlich nah an den anderen beiden ist.

Doctor Who 11x02 - "The Ghost Monument" (Photo: BBC Studios)
Doctor Who 11×02 – “The Ghost Monument” (Photo: BBC Studios)

Aber über diese Ungereimtheiten sollte man an der Stelle hinwegsehen, denn es geht um die Hatz auf dem Planeten, auf dem im Anschluss alle abstürzen. Da man wusste, wo das Zelt stand, landen alle lustigerweise an derselben Stelle. Was sich anschließt, ist eine Wanderschaft durch die Wüste, auch das kennen wir schon aus anderen Serien. Schön immerhin, dass Referenzen auf andere Doctoren eingefügt wurden, wie venusianisches Karate oder außerirdische Sprache. Guter Fanservice!

Der Marsch

Der Marsch dient dabei glücklicherweise für einige gute Charakterszenen, die man einstreuen kann. So versuchen sich Ryan und Graham einander anzunähern, aber Ryan weigert sich, ihn Opa zu nennen. Angstrom und Epzo dürfen von ihrer Vergangenheit erzählen und werden dadurch auch menschlicher. Auch wenn am Ende überraschend enthüllt wird, dass ihre Planeten ebenfalls von den Stanza übernommen worden sind. Das hätte man eigentlich schon vorher sagen können.

Und der Doctor ist natürlich der Doctor, der mit seiner üblichen Art agiert, und dabei erneut beweist, dass man mit Intelligenz weiter kommt als mit Gewalt. So weit, so bekannt. Ein wenig eigene Identität fehlt ihm allerdings immer noch. Hier sieht man eher noch Versatzstücke anderer Doctoren und Whittaker muss erst noch “ihren” Doctor finden. Nach diesem Auftritt darf man aber zuversichtlich sein, dass sich dies noch geben wird. Hinzu kommt an dieser Stelle sicher auch noch, dass man sich an den neuen Doctor noch etwas gewöhnen muss.

Am Ende darf man sich übrigens nochmal solidarisch geben. Gemeinsam weiter oder gar nicht, was auch der Überzeugungskunst des Doctors zu verdanken ist und die Charakterentwicklung unserer Gaststars gut abrundet.

Und Action…

Ein Marsch durch die Wüste gibt, außer stilleren Charakterszenen, nicht viel her, daher muss auch noch die Action auf den Plan treten. Diese kommt in Form von Robotern daher, die unsere Helden malträtieren. Zwar erledigt der Doctor die Roboter ganz einfach mit einem EMP, eine Frage muss an dieser Stelle aber gestellt werden: Ist das denn überhaupt nötig? Die Roboter treffen nämlich nichts und stehen den unsäglichen “Star Wars”-Stromtrooper somit in nichts nach. Selbst Graham, der sich hinter einer sehr, sehr dünnen Zielscheibe versteckt, trägt keinen Kratzer davon. Die anderen rennen teilweise mitten durch die Gegner, ohne dass etwas passiert.

Etwas besser gefallen da schon die Leinentücher, die irgendwie an Mumien erinnern, lebendig sind und die Gruppe töten wollen. Das gelingt ihnen jedoch nicht. Fragwürdig ist allerdings auch hier, ob man eine Explosion wirklich derart zielgenau auslösen kann, dass man am Boden nicht getroffen wird. Und dennoch sorgt die Szene unter dem Strich zumindest für gute Schauwerte.

Der Hintergrund, nämlich das Wissenschaftler den Planeten zwangsweise in eine Trainingsstätte (oder besser: Opferstätte) umgebaut haben, hat etwas (auch wenn der Text, den der Doctor vorliest, ein bisschen viel für die wenige Schrift zu sein scheint). Leider funktioniert die Enthüllung des “Big Bad”, der dahintersteckt, so überhaupt nicht.

Schuld sind die Stanza, die Bösewichte aus der Folge zuvor, die dort schon recht stümperhaft (oder besser: mogelhaft) unterwegs waren und denen man einfach nicht abnimmt, derart viele Welten erobert haben zu wollen. Wenn man diese als neue Bösewichte der Staffel aufbauen will, so scheitert dies hier nach nur zwei Folgen grandios, denn sie strahlen in keinster Weise irgendeine Art von Bedrohung aus. Sollte man also mehr mit ihnen vorhaben, besteht hier dringend Nachbesserungsbedarf.

Technisch merkt man an dieser Stelle, dass entweder gespart werden musste oder, dass man dies gezielt tun wollte. Neben dem Absturz am Anfang waren die einzigen CGI-Szenen die Leinentücher und die Laserstrahlen. Selbst das (CGI)-Boot sieht man nur einmal kurz auf dem Fluss schippern. Beim Aussteigen wird bewusst vermieden, es nochmal zu zeigen. Auch hier ist man von “Doctor Who” einiges mehr gewohnt – so schön es auch sein mag, mal eine Episode mit wenigen Effekten vor sich zu haben.

Back to the TARDIS

Das titelgebende Geistermonument ist übrigens die TARDIS, die im Störmodus ist, wodurch schön erklärt wird, warum sie den Doctor in der Folge vorher entfernt hat. Der Zuschauer weiß also schon, was ihn erwartet. Die neuen Companions dürfen erstmal – wie üblich – eine Runde staunen. Und das die neuen Companions nicht gleich abgesetzt werden, sondern mit auf Reisen gehen, dürfte auch jedem klar sein, der die Serie kennt.

Das neue, mehr kristalline Kontrollzentrum, ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, hat aber auch einen gewissen Charme. Cookies aus der Konsole und eine Sanduhr mögen etwas Spielerei sein, sind aber zugleich auch eine nette Abwechslung. Hier muss sich noch zeigen, was man in Zukunft vom neuen Interieur der TARDIS noch zu Gesicht bekommt.

Fazit

Eine eher etwas ruhigere Episode, die lieber Charakterarbeit der Companions betreibt und die Effekte eher sparsam einsetzt. Schlecht ist das zwar nicht, so langsam sollte die neue Staffel aber etwas anziehen und vor allem Jodie Whittakers Doctor etwas gefestigter werden. Insgesamt ist man in etwa dem Niveau der Vorwoche treu geblieben.

Bewertung

Handlung der Einzelepisode [usr 4 max=6]
Stringenz des staffelübergreifenden Handlungsstrangs [usr 3 max=6]
Charakterentwicklung [usr 3 max=6]
Spannung [usr 3 max=6]
Action [usr 3 max=6]
Humor [usr 3 max=6]
Intellektueller Anspruch [usr 2 max=6]
Gesamt [usr 3.5 max=6]

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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