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StartDiscoveryDiscovery - Season 2Rezension: "Discovery - Official Starships Collection 10: Qoj-Klasse"

Rezension: “Discovery – Official Starships Collection 10: Qoj-Klasse”

Die “Discovery”-Modelle von Eaglemoss gehen in die zehnte Runde. Grund genug für uns, mal einen Blick darauf zu werfen.

Da dies unsere erste Rezension zu den Raumschiffmodellen ist, gehen wir zunächst ein wenig auf die Hintergründe ein.

Die Hintergründe

Während die reguläre Star Trek-Raumschiffe-Modellserie von Eaglemoss ja schon eine geraume Zeit lang läuft, hatte man für “Discovery” eine eigene Reihe geplant, statt diese in die bestehende zu integrieren. Als Grund wurde der Erfolg mit den größeren Modellen genannt. Diese waren in der normalen Reihe als Sondereditionen erschienen, die man sich dazu kaufen konnte. Natürlich nährte dies die Spekulationen unter den Fans, “Discovery” würde nicht wirklich zum Kanon gehören. Vielleicht wollte man aber auch einfach vermeiden, dass zu viele Leute abspringen, wenn man die Raumschiffe aus der unter Fans umstrittenen “Discovery”-Reihe in die normale Schiffsreihe integrierte. Auch einfach monetäre Erwägungen könnten eine Rolle gespielt haben, denn mit der “Discovery”-Reihe kann man gleich doppelt verdienen, da sie ja nebenher zur normalen Reihe läuft. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Qoj Unterseite
Qoj Unterseite (Eaglemoss)

Dabei darf man für die “Discovery”-Modelle schon “doppelt” in die Tasche greifen. 44,99 € kostet eine Ausgabe (zum Vergleich: die reguläre Reihe kostet 16,99 € je Ausgabe). Außer im Abo, da kostet es “nur” 39,99 € Versand inbegriffen. Dafür liegt die Modelllänge auch zwischen 15 und 20 cm (regulär: zwischen 10 und 15 cm, je nach Schiff). Der Preis ist zugegebenermaßen etwas happig (andererseits wurden für Modelle schon mehr gezahlt). Immerhin erscheint pro Monat nur eine Ausgabe, alles andere wäre für manche Fans sicher auch eine zu teure Angelegenheit geworden. Dass monatlich aber nur eine Ausgabe erscheint, hat den Grund, dass die Reihe auf 20 Schiffe (also 20 Monate) ausgelegt ist. Hier sollten dann alle Schiffe aus “Discovery” erscheinen, was allerdings für den Stand der ersten Staffel galt. Durch die Ausstrahlung der zweiten Season dürfte sich das wieder relativiert haben und die Reihe wird womöglich länger gehen.

Die Schiffsreihe selber hat immer ein Heft mit Hintergrundinformationen beiliegen, das 20 Seiten umfasst (und früher auch mal zusätzlich digital erhältlich war). Bei der regulären Serie ist das Heft im A4-Format, bei der Reihe zu “Discovery” hingegen im kleinen A5-Format. Die Seitenzahl ist dabei gleich geblieben. Allerdings fällt schon auf, dass man bei den “Discovery”-Ausgaben weniger Text hat. Andererseits muss man auch sagen, dass es in Zeiten, in denen Schiffsmodelle digital erstellt werden, mitunter nicht mehr so viel zu sagen gibt wie früher.

Und einen weiteren Wermutstropfen mussten zumindest die deutschen Fans schlucken. Während die reguläre Reihe noch auf Deutsch vorlag, wollte man diesen Schritt bei “Discovery” nicht gehen. Die Ausgaben erscheinen ausnahmslos auf Englisch. Zwar ist der Text leicht verständlich, dies könnte aber durchaus für den ein oder anderen Fan ein Hinderungsgrund sein – immerhin soll es Leute geben, denen das Heft genauso wichtig ist wie die Modelle.

Ausgabe 10 – Das Heft

Die gegenwärtige Ausgabe 10 enthält die klingonische Qoj-Klasse aus “Discovery” (1×02, “Das Urteil”). Diese dürfte den meisten eher weniger in Erinnerung geblieben sein, war der Auftritt doch eher kurz. Doch dazu später bei der Modell-Besprechung mehr.

Qoj Draufsicht
Qoj Draufsicht (Eaglemoss)

Das Heft hat zwar 17 Seiten, also wie alle Ausgaben zuvor, wirkt aber diesmal eher wie eine “Sparausgabe”. Es gibt keinerlei Hintergrundinfos (In-Universe) mehr zu dem Schiff. Keine Entstehungsgeschichte, keine Einsatzmöglichkeiten, sondern lediglich ein paar Bilder aus unterschiedlichen Winkeln. Das ist gelinde gesagt etwas mau und war früher schon besser, auch wenn es für ein Schiff, das nur kurz zu sehen war, möglicherweise auch nicht mehr zu sagen gibt. Es könnte allerdings auch eine Vorgabe von CBS gewesen sein. Oder will man lieber alle Hintergrundinfos zur Schiffsklasse tilgen?

Weiter geht es mit der Entstehungsgeschichte des Schiffes. Hier kommt Designer John Dickenson zu Wort, der das meiste mit Photoshop gemacht hat und sich dabei am klassischen klingonischen Kreuzer orientiert hat. Tatsächlich sieht man die Ähnlichkeiten im Design von der ersten Minute an. Das ganze ist recht unspektakulär und obwohl es ein paar unterschiedliche Varianten gibt, wurde das endgültige Design relativ schnell gefunden – was auch daran liegt, dass man bereits die Sarcophagus (das Schiff von T’Kuvma, das auch “Schiff der Toten” genannt wurde) als Orientierungsvorlage hatte.

Und das war es auch schon wieder mit dem Begleitheft. Insgesamt also durchaus mau, vor allem weil in anderen Heften nicht nur zum Design, sondern auch In-Universe-Hintergründen einfach mehr vorhanden waren.

Ausgabe 10 – Das Modell

Was den Detailgrad des Modells angeht, kann man diesbezüglich sicher nicht meckern. Die einzelnen Oberflächendetails der Hülle sind gut erkennbar, von den an eine Skelettstruktur erinnernden Strängen bis hin zu offenliegenden Leitungen bei den Antrieben. Das trifft sowohl für die Ober- als auch die Unterseite zu. Hier liefert Eaglemoss gewohnte Qualität ab, grobe Schnitzer sind nicht aufgefallen.

Die Farbgebung ist in Grau-Violett gehalten und trifft damit die Serienvorlage recht gut. Der beabsichtigte Gothic-Stil mag Geschmackssache sein, aber die Ähnlichkeit zu anderen klingonischen Schiffsklassen ist durchweg vorhanden – aber das war ja auch beabsichtigt. Das Modell selbst liegt dabei auf dem Ständer auf und hat nur eine winzige Halteklammer. Wer allerdings ein leichtes Herunterfallen befürchtet, der kann beruhigt aufatmen, denn das Modell hält auch auf diesem Standfuß recht ordentlich.

Qoj Frontsicht
Vorderansicht der Qoj-Klasse. (Eaglemoss)

Auffallend ist allerdings, dass das Ganze Schiff sich etwas wie eine plattgetretene Flunder anfühlt. In der Queransicht kommt es vielleicht nicht so deutlich rüber, in der Seitenansicht schon etwas besser. Die Klingonen waren ja schon immer für ihren Minimalismus bekannt (z.B. in Bezug auf die Besatzungstärke des Bird of Prey), hier hat man auch ganz offensichtlich eher auf erschreckendes Aussehen gesetzt. Das wäre doch eine interessante Hintergrundgeschichte gewesen: T’Kuvmas Fraktion wollte mal was Neues ausprobieren und setzte auf Schiffe, die auf psychologischer Ebene zusätzlich abschreckend wirken. Damit hätte man auch die Rückkehr zum traditionellen Design in Staffel 2 erklären können. T’Kuvma ist tot, Krieg vorbei – wir machen es wieder wie früher. Aber gut, lassen wir diese Spitzfindigkeiten.

Qoj Seitenansicht
Qoj Seitenansicht (Eaglemoss)

Die Standplatte des Fußes weist unten im Übrigen als Plakette Veqlargh-Klasse aus. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass es eigentlich vier verschiedene Schiffsklassen sind, die sich alle recht ähnlich sehen und alle zu sehen waren. Die Qoj, die Veqlargh, die Qaw und die BortasKlasse (wird auch so im Begleitheft erwähnt). Die haben mal eine Einkerbung mehr an der Warpgondel oder die Kreisstruktur im hintern Schiffsteil ist nicht geschlossen, sehen sonst aber relativ gleich aus. Warum man aber nicht alle unter der Schirmherrschaft einer Klasse zusammengefasst hat, wird sicher ein Rätsel bleiben. Vielleicht erscheinen diese ja als eigenes, einfach zu produzierendes weiteres Modell zum Vollpreis?

Fazit

Im Vergleich zu anderen Schiffen wirkt die Qoj-Klasse schon etwas plump – oder sollte man besser sagen “platt”. Zwar sind die Oberflächendetails samt Bemalung durchaus gelungen, aber das Gothic-artige Redsign dürfte, trotz der Ähnlichkeiten zu bereits bekannten klingonischen Schiffsklassen, nicht jedermanns Sache sein. Auch sind die Infos im Begleitheft dieses Mal extrem dünn ausgefallen. Das Schiff macht sich in der Sammlung gut, aber hier gibt es eindeutig noch Luft nach oben.
Die Qoj-Klasse hat also wirklich nicht die Koi-Klasse – ja okay, aber dieser Fischwitz musste am Ende einfach noch sein!

Bewertung:

[usr 3]

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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