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StartLiteraturRezension: "Wanderers 1 - Die Schlafwandler"

Rezension: “Wanderers 1 – Die Schlafwandler”

Wir werfen einen Blick auf den ersten Wanderers-Teil.

Inhalt (Klappentext):

Die junge Shana erwacht eines Morgens und entdeckt, dass ihre kleine Schwester Nessie von einer seltsamen Krankheit befallen ist. Sie schlafwandelt, kann nicht sprechen und lässt sich durch nichts aufwecken. Mit unaufhaltsamer Entschlossenheit steuert Nessie auf ein Ziel zu, das offenbar nur sie kennt. Schnell schließt sich den Schwestern eine wachsende Schar von Schlafwandlern aus ganz Amerika an, die sich auf der gleichen mysteriösen Reise zu befinden scheint. Und wie Shana gibt es auch andere „Hirten“, die der Herde folgen, um ihre Freunde und Familien auf dem langen, dunklen Weg zu beschützen. Denn auf ihrer Reise durch ein Land, das von einer apokalyptischen Pandemie erschüttert wird, lauern zahlreiche Gefahren auf die Schlafwandler. Während der Rest der Gesellschaft um sie herum zerbricht und eine gewalttätige Miliz sie auszurotten droht, hängt das Schicksal der Schlafwandler davon ab, das Geheimnis hinter der erbarmungslosen Seuche zu enträtseln …

Wanderers 1 (Panini)
Wanderers 1

Kritik

Das erste Buch der “Wanderers” von Chuck Wendig erschien knapp ein Jahr vor Corona, ist aber irgendwie doch ganz nah an der Thematik. Von der titelgebenden Wanderer-Gruppe mal abgesehen, haben die Helden nämlich kurz vorher eine Covid-Variante bekämpft (im Buch MERS-Cov) und vor allem am Anfang wird heftig darüber diskutiert, um welchen Virenstamm es sich handeln könnte.

Doch der Reihe nach. Wie der Titel schon andeutet, begeben sich nach dem Besuch eines Kometen viele Menschen auf Wanderschaft. Schnell ruft das natürlich diverse Gruppen auf den Plan, die sich alle einen Vorteil davon versprechen. Zu Beginn greifen zunächst die Behörden ein, was ja auch im echten Leben so passieren würde. Davon wird aber schnell Abstand genommen, denn die Wanderer explodieren, wenn man versucht, sie aufzuhalten.

Gleich vorneweg muss man erwähnen, das diese Szenen erfreulich schnell abgehandelt werden. Ja, es gibt diese Behördenaufmärsche und die damit einhergehenden Konsequenzen, es wird sich aber recht schnell auf die Untersuchung des Mysteriums konzentriert. Auch später, als die Armee einschreiten soll, führt dies nur zu einem kleinen Intermezzo und wird ebenso fix wieder ad acta gelegt. Das ist natürlich gut, denn so werden einige bei solchen Stories übliche Klischees umschifft.

Helden gibt es an dieser Stelle einige, wie etwa die Personen von der Seuchenschutzbehörde. Aber auch Shana, die Schwester der ersten Wanderin, ist hier zu nennen. Diese Charaktere bekommen im Verlauf der Geschichte allesamt genug Tiefe verpasst, so dass man emotional im Geschehen ist. Und sie entwickeln sich während der Reise der Schlafwandler ebenso weiter. Shana wird 18 und geht von ihrem Vater weg, um nur ein Beispiel zu nennen.

So baut Wendig nicht nur die Geschichte sondern auch die Charaktere auf. An dieser Stelle sollte aber auch erwähnt werden, dass immer mal wieder scheinbar unbedeutende Nebencharaktere eingeflochten werden, deren Geschichten sich erst später mit denen der Haupthandlung kreuzen. Das nervt anfangs schon etwas, da man ja viel lieber weiter beim Mysterium bleiben möchte, ergibt am Ende dann aber doch irgendwie Sinn, so dass es spannend bleibt. Vor allem schafft es Wendig auch, in die Geschichte Gedanken zum Thema Rassismus und der Waffenlobby einzubauen, ohne dies mit allzu erhobenem Zeigefinger zu tun. Auch das durchaus gelungen.

Was das große Mysterium angeht, so bleibt man hier größtenteils auf dem Trockenen sitzen. Das ist bei einem ersten Teil zu erwarten und vor allem am Ende zieht die Spannungskurve dann nochmal deutlich an. Ist es nun eine Seuche und kommt vom Kometen oder ist es von Menschen gemacht? Hier muss man auf den zweiten Band warten, der zum Glück auch auf Deutsch nicht allzu lange auf sich warten lassen wird.

Fazit

Hier wird ein Mysterium aufgebaut, das durchaus Lust auf mehr macht. Allzu offensichtliche Klischee-Fallstricke werden dabei in den meisten Fällen umschifft und auch die Charakterzeichnung in dieser Geschichte funktioniert. So gerüstet kann der zweite Teil gerne kommen.

Bewertung [usr 4]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Chuck Wendig
Originaltitel: Wanderers 1
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Kerstin Fricke, Falko Löffler
Seitenanzahl: 475
Preis: 17.- Euro
ISBN: 978-3-8332-4102-4
Verlag: Panini
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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