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StartLiteraturFantasyRezension: "Dungeons & Dragons - Im Schatten des Vampirs"

Rezension: “Dungeons & Dragons – Im Schatten des Vampirs”

Welchen Schatten die Ravenloft-Vampire im neuen D&D-Band werfen, klären wir in unserer Review.

Inhalt (Klappentext):

Nie war die Lage bedrohlicher, denn geheimnisvolle Kräfte entführen den legendären Waldläufer Minsk und seine Gefährten nach Ravenloft, ins Reich des Schreckens, wo sie sich im Land der ewigen Nacht untoten Scheusalen stellen müssen …

Im Schatten des Vampirs (Panini)
Im Schatten des Vampirs

Kritik

Der zweite Dungeons & Dragons-Band stellt erneut unsere Heldentruppe aus dem Vorgänger in den Vordergrund. Zeichnungstechnisch scheint man allerdings ein wenig comichafter geworden zu sein, denn alles wirkt etwas kantiger und eher mit Strichen durchsetzt, während Band Eins eher in Richtung des Niveaus eines Superheldencomics ging (der letzte Abschnitt, die Kurzgeschichte, zeigt hier wieder den anderen Stil). Schlecht ist auch das nicht und man hat sich schnell an die leicht andere Darstellung gewöhnt. Immerhin wird so auch durchaus die etwas unheimlichere Atmosphäre von Ravenloft rüber gebracht.

Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären, denn unsere Helden machen scheinbar eine Reise durch alle D&D-Welten (oder zumindest die berühmten Schauplätze). In Band Eins war dies noch “Baldurs Gate” (wer erinnert sich noch an das gute Spiel?), hier verschlägt es die Truppe nach Ravenloft, und am Ende womöglich nach Icewind Dale bzw. Neverwinter, aber das wird man wohl erst im dritten Band richtig deuten können. Das Ganze ist aber natürlich auch wunderbarer Fanservice, mit dem man diese neue Reihe zelebrieren will. Und das funktioniert durchaus.

Nach dem Auftakt, der logischerweise dort weitergeht, wo es im Vorgänger aufgehört hat, reisen die Helden eben nach Ravenloft und müssen sich mit den dortigen Vampiren und Werwölfen, sowie verängstigten Dorfbewohnern auseinandersetzen. Charakterlich brillieren dabei alle wieder und vor allem Minsk und sein Hamster sorgen wie immer für die größten Lacher. Doch auch die anderen dürfen kurze Einblicke in ihre Vergangenheit geben.

Das es bei inzwischen fünf Helden (zu Beginn stößt gleich eine neue hinzu) nicht mehr so ganz klappt, jedem genug Raum zu geben, um sich zu entwickeln und zu entfalten, ist durchaus verschmerzbar, denn dafür entschädigt der gute Humor des Bandes. Der Unterhaltungswert schlägt also hier die Charakterentwicklung, auch wenn man vielleicht über die ein oder andere Kampfszene streiten kann. Der finale Kampf gegen den Vampir gehört aber mit Sicherheit zu den Highlights der Folge.

Bei soviel Licht gibt es aber auch Schatten, denn so schön die Hatz durch Ravenloft auch ist, der Aufstand der Werwölfe läuft eher nur am Rande. Hier sympathisch eingeführte Charaktere versinken später wieder in der Bedeutungslosigkeit oder tauchen gleich gar nicht mehr auf und von der großen Rebellion ist hinterher gar nichts mehr zu spüren. Dies hat man eindeutig nur als Aufhänger gewählt, damit unsere Helden in die neue Welt reisen können und dann fallen lassen, was natürlich immer schade bzw. ein billiger Plottwist ist.

Und selbstredend darf man den Obermotz auch nicht besiegen, denn der wird für Ravenloft gebraucht. Mag sein, das man in der Ravenloft-Storyline (auch hierzu gibt es z.B. Bücher) erfährt, wie die Sache ausgeht, für diesen Comic ist es aber etwas schade. Denn so kommen die Helden nach Ravenloft, hauen etwas auf den Putz, erreichen gerade mal gar nichts und werden wieder weggebeamt. Der Status Quo der Welt bleibt erhalten, von den armen Bürgern oder wie es weitergeht, erfährt man nichts mehr. So wird noch mehr als sonst deutlich, das die Story eben nur der Aufhänger war, die Helden an bekannte Orte und zu bekannten Schurken zu führen und das es das dann gewesen war. Fehlender Tiefgang ist hier das Stichwort.

Fazit

Wer sich unterhalten lassen will und eher eine Art Popcorn-Story erwartet, kommt hier voll auf seine Kosten. Den Helden bei ihrem Gekabbel zuzuschauen macht einfach Spaß. Wer allerdings Tiefgang erwartet, könnte hier etwas enttäuscht werden. Hoffentlich wird im nächsten Band nicht auch nur der nächste Schauplatz abgehakt.

[usr 3.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Jim Zub
Zeichner: Nelson Daniel
Originaltitel: Dungeons & Dragons – Shadows of the Vampire 1-5
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2016
Übersetzer: Oliver Hoffmann
Seitenanzahl: 128
Preis: 17.- Euro
ISBN: 978-3-7416-1231-2
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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