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Die Top 5 “Science Fiction Evergreens” der TZN-Redaktion

Eigentlich wollte die Redaktion an dieser Stelle ihre TOP 5 der Besten Sci-Fi-Filme vorstellen, aber schnell haben wir gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist. Es gibt eigentlich viel zu viele (auch gute) Science Fiction-Filme, um so einer Liste gerecht zu werden. Noch dazu wechseln die Vorlieben mitunter öfter.

Deswegen stellen wir unsere Top 5 – Evergreens vor, also die Filme, die man “immer mal wieder” gucken kann und die zu den Dauerbrennern der Redakteure gehören. Ausgenommen sind hier Filme aus den “großen” Franchises “Star Trek” und “Star Wars”. Diese haben wir schon an anderer Stelle behandelt.

Thomas Götz

(1) Terminator 2 – Tag der Abrechnung (Terminator 2: Judgement Day, 1991)

Tja, eigentlich auch ein großes Franchise, aber “Terminator” kann man bis heute gucken. War Teil 1 (1984) für mein kindliches Gemüt damals noch zu brutal, so machte Teil 2 einfach alles richtig. Ein lustiger T-800 und ein T-1000, der morphend durch die Landen zog, wie man es bis dahin noch nicht gesehen hatte. Nach heutigen Maßstäben ist der Bösewicht zwar etwas träge, damals hat das aber nicht gestört.
Und ja, auch die nachfolgenden Filme waren gut, auch wenn es darüber geteilte Meinungen gibt. Aber an “Tag der Abrechnung” kommt eben nichts ran.

(2) Zurück in die Zukunft (Back to the Future, 1985)

“Zurück in die Zukunft” ist ebenfalls ein echter Filmklassiker, den ersten Teil kann ich fast auswendig mitsprechen. Obwohl es sich dabei eher um eine Sci-Fi-Komödie handelt, so hat der Film doch bis heute nichts von seinem Charme eingebüßt. Und die Haltung von Robert Zemeckis, bloß nie ein Reboot oder ein Remake zu drehen, kann ich bis heute nachvollziehen. Manche Klassiker stehen eben zeitlos für sich selbst.
Oh ja, natürlich gab es noch zwei Fortsetzungen, die aber nicht an das Original heranreichen. Teil 3 habe ich damals im Kino sogar vor Teil 2 gesehen, der ewig nicht im Fernsehen lief oder in irgendeiner Videothek zu finden war. So kam es, dass ich diesen Teil erstmalig erst Jahre nach dem dritten sah und mich bis dahin mit der Hörspielfassung begnügen musste…

(3) Alien vs. Predator (dito, 2004)

Die Top 5 "Science Fiction Evergreens" der TZN-Redaktion 13“Alien” (seit 1979) und “Predator” (seit 1987) sind ebenfalls zwei große Franchises, ich weiß. Stellvertretend für diese beiden Einzelreihen soll hier der Kombo-Film stehen, den ich persönlich auch nicht schlecht fand. Natürlich hatte er nicht die ikonische Melodie eines “Aliens” oder “Predator”, trotzdem hätte ich hiervon gerne mehr gesehen. Und ja, es gab noch einen zweiten Teil, aber der war ja eher so lala.

(4) Matrix (The Matrix, 1999)

Auch diesen Film kann man sich immer wieder ansehen – zumindest den ersten Teil. Der zweite war auch noch in Ordnung, der dritte ging allerdings ein wenig bergab. Trotzdem war der erste zu seiner Zeit, nicht nur wegen der Bullet Time, wegweisend. Es hat allerdings ein bisschen gedauert, bis es bei mir gezündet hatte – aber zum Glück hört man manchmal auf seine Freunde und geht trotzdem ins Kino…

Die Top 5 "Science Fiction Evergreens" der TZN-Redaktion 14(5) Flash Gordon (dito, 1980)

Gerne hätte ich wirkliche Filmklassiker genannt, wie etwa Fritz Langs “Metropolis”. Selbst David Lynchs “Dune” wurde von mir in Erwägung gezogen, aber als Kind der 80er ist es eben dann doch “Flash Gordon” geworden. Knallbunt, heillos übertrieben und ein Comic-Look, der seinesgleichen sucht (und heutzutage so billig ist, dass er eigentlich als Trashfilm durchgehen würde).
Dazu eine heiße Ornella Muti und der Soundtrack von Queen, den man auch heute noch rauf und runter hören kann – hier trage ich eindeutig die Nostalgiebrille.

Christiane Gref

Okay, dann lege ich mal los. Und ja, wie mein Kollege Tom Götz schon schrieb, es ist verdammt schwer, eine Auswahl zu treffen. Leicht habe ich es mir nicht gemacht. Nach langem Überlegen stand die Top 5 schließlich:

1) Matrix (The Matrix, 1999)

Die Top 5 "Science Fiction Evergreens" der TZN-Redaktion 15Um was es geht, hat Christopher Kurtz (s.u.) sehr schön in seinem Text beschrieben. Der Grund, weshalb mich “Matrix” immer noch vom Hocker haut, ist, dass die Trilogie nach wie vor aktuell ist. Wir leben in einer Welt der Desinformation mit gleichzeitigem Overflow an Daten. Was ist richtig, was ist falsch? Außerdem gefällt mir der Style. Nach wie vor besticht “Matrix” mit einer sensationellen Optik. Mir gefällt die Philosophie, die Idee der Trilogie und das Leben in der freien Stadt ohne Schlauchbabys.

2) Blade Runner (dito, 1982)

Rick Deckard (Harrison Ford), ein Kopfgeldjäger, wird beauftragt, rebellische Replikanten (Androiden) zu töten, die Menschen angegriffen haben. Doch dann verliebt sich Deckard in die Replikantin Rachael (Sean Young), die sich selbst jedoch für einen Menschen hält. Dies bringt ihn in Gewissenskonflikte und Ärger ist vorprogrammiert.

“Blade Runner” spielt im November 2019 in LA – schauen wir mal, ob die Dystopie tatsächlich so stattfindet. Los Angeles hat noch knapp zwei Monate Zeit, das Stadtbild entsprechend zu verändern.

Was fasziniert mich an Blade Runner? Die Optik ist großartig. Es passt alles. Harrison Fords genervte Mimik, die beklemmende Filmmusik, die Szenerie mit den aufdringlichen Werbetafeln, die pitoresken Charaktere.

3) Contact (dito, 1997)

Die Astrophysikerin Dr. Eleanor Arroway (Jodie Foster) möchte außerirdisches Leben finden. Geprägt von ihrem Vater, der in ihr die Liebe zum Weltraum schon seit früher Kindheit schürte, forscht sie im Arecibo-Observatorium nach extraterrestrischen Signalen. Doch leider hat ihr Team keinen Erfolg und sämtliche Fördergelder für das SETI-Projekt werden gestrichen. Eleanor lässt alles hinter sich zurück, inklusive ihrer Affäre mit dem gläubigen Schriftsteller Palmer Joss (Matthew McConaughey).

Doch dann erhält sie die Chance, ihre Suche wieder aufzunehmen. Ein reicher Industrieller, Mr. Hadden (John Hurt), finanziert Eleanors Team die Nutzung der Very Large Array Teleskopanlage in New Mexico. Als Eleanor das neue Projekt schon fast aufgeben will, empfängt sie ein Signal aus dem Sternensystem Wega. Es dauert nicht lange und das Militär mischt mit. Gemeinsam wird das Signal entschlüsselt, das einen Bauplan für eine Transportmaschine offenbart.

Lange Rede, kurzer Sinn: Eleanor fliegt nach einigen Hürden zu den Sternen und tritt in Kontakt mit einer außerirdischen Lebensform. Die Reise stellt alle Aspekte ihres Lebens auf den Kopf.

Der Charme dieses Films liegt zweifellos in seiner Ambivalenz. Glaube trifft auf Wissenschaft, Militär auf Zivilisten, Außerirdische auf Menschen. Robert Zemeckis setzt sich kritisch mit den Fragestellungen auseinander, die zwangsläufig aufs Tapet kämen, würde tatsächlich ein Raumschiffbauplan gesendet werden. Wer wäre der geeignete Repräsentant der Erde? Jodie Foster und Matthew David McConaughey bilden das Filmgespann Dr. Arroway und Palmer Joss. Mir gefallen die beiden, denn die Figuren haben Ecken und Kanten. Contact ist herrlich unaufgeregt, ich sehe ihn mir immer wieder gerne an einem verregneten Sonntag an.

4) Arrival (dito, 2016)

Die Top 5 "Science Fiction Evergreens" der TZN-Redaktion 16Auf der Erde erscheinen an zwölf unterschiedlichen Orten seltsame kegelförmige Objekte. Eine große Aufgabe für die Menschheit. Es dauert eine geraume Weile, bis das Militär mit Hilfe einiger Wissenschaftler in der Lage ist, mit den Außerirdischen zu kommunizieren. Nach und nach enthüllt sich, a) was die merkwürdigen Rückblenden sollen und b) was die Außerirdischen in den hintersten Winkel unserer Galaxie verschlägt. Mehr möchte ich nicht verraten, falls einige unserer Leser den Film noch nicht gesehen haben.

Was qualifiziert den Streifen, den vierten Platz zu ergattern? Zum einen der Plot. Ich liebe Handlungen, die sich erst im Laufe des Films zu einer logischen Kette entwickeln. Und dann finde ich gut, dass der Film abseits irgendwelcher Klischees spielt. Die Aliens sehen völlig untypisch aus, ebenso die Raumschiffe. Außerdem bleiben die außerirdischen Riesen in ihren Transportern und rennen nicht zerstörerisch über unseren Planeten. Die Menschen kommen zu ihnen und nicht umgekehrt. Und dann gibt es noch einen rührenden Twist. Kurz gesagt. Ein intelligenter Film, der mit Charakterspiel und Wendungen in der Handlung zu bestechen weiß.

5) Starship Troopers (dito, 1997)

Gut, hier rennen die Außerirdischen über Planeten und metzeln, was das Zeug hält. Nachdem die Clique einer Abschlussklasse ihre Zeugnisse in der Hand hält, fällt die Wahl zum Militärdienst an. Während die Streber Karriere in den höheren Positionen machen, werden andere in die Infanterie gesteckt. Es kommt, wie es kommen muss: Bugs greifen die Erde an. Es ist Krieg. Die Schulfreunde sind auf sich allein gestellt. Ein Wiedersehen gibt es erst, als die Clique sich bei der Einnahme des Bug-Planeten über den Weg läuft.

Bei “Starship Troopers” war ich nicht eine Sekunde lang im Zweifel, dass er auf meine Top 5 kommt. Der Film provoziert, rechnet mit der modernen Propaganda-Maschinerie sowie dem Militär ab, zeichnet ein düsteres Bild unserer Welt, die von Bugs angegriffen wird. Gab es nicht tatsächlich einmal die wissenschaftliche Einschätzung, dass eine außerirdische Lebensform höchstwahrscheinlich Käfer sein werden? “Starship Troopers” ist immer wieder ein Fest.

Unplatziert, aber konkurrenzlos: “E.T. – Der Außerirdische” (E.T. – The Extra-Terrestrial, 1982)

“E.T.” erhält keine Wertung. Ich kann diese wichtige Kindheitserinnerung einfach nicht in eine Platzierungsschublade drücken. Keinen Science-Fiction-Film habe ich öfter gesehen. Und bei keinem habe ich jedes Mal am Ende geheult. Meine Jungs machen sich schon über mich lustig, weil ich quasi auf Knopfdruck losschluchze. Ich stehe dazu. Der kleine runzlige Außerirdische hat sich für immer einen Platz in meinem Herzen gesichert.

Matthias Suzan

1) The Dark Knight-Trilogie (dito, 2005-2012) 

Milliardenerbe Bruce Wayne (Christian Bale), der als Kind seine Eltern durch einen Akt krimineller Gewalt verloren hat, lässt sich in Asien zu einem Ninja-Kämpfer ausbilden. Psychisch und physisch gestählt, kehrt er nach Jahren in seine von Kriminalität und Korruption übersäte Heimatstadt Gotham City zurück, um die hiesige Unterwelt das Fürchten zu lehren. Als “Batman” will er ein Symbol sein, das Gotham in eine bessere Zukunft führt. Doch der “Dunkle Ritter” wandelt auf einem schmalen Grat, denn Ganoven, Terroristen wie auch Teile der Polizei bekämpfen ihn erbittert. Und jenseits der dunklen Straßen Gothams muss sich Batman alias Bruce Wayne der Frage stellen, ob ein Doppelleben mit der Maske auf Dauer eine Lösung sein kann…

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Die “The Dark Knight”-Trilogie von Christopher Nolan entstand zwischen 2005 und 2012 (Foto: Szenenfoto aus “Batman Begins”, Warner Brothers, 2005).

Okay, “Batman” ist wohl eher als eine Comic-Verfilmung zu kategorisieren, enthält mit den zahlreichen High-Tech-Gadgets, die dem Dunklen Ritter zur Verfügung stehen, aber definitiv auch zahlreiche Science-Fiction-Elemente. Insbesondere die Interpretation von Christopher Nolan legt sehr viel Wert darauf, Batmans technisches Knowhow so wissenschaftsbasiert wie möglich zu erklären.

Was soll man zur “TDK”-Trilogie der 2000er bzw. frühen 2010er-Jahre sagen? Für mich sind Nolans Batman-Filme ohne Zweifel das Beste, das seit der Jahrtausendwende im Bereich Comic/Science-Fiction/Action produziert worden ist. Die “TDK”-Trilogie bietet nicht nur einen genialen Cast (Christian Bale, Michael Caine, Gary Oldman, Morgan Freeman, Heath Ledger, Tom Hardy, Anne Hathaway u.v.m.) auf, sondern überzeugt auch in allen drei Filmen mit toller Charakterarbeit und gesellschaftskritischen Untertönen. Handwerklich sind die Filme perfekt, was eigentlich für alle Christopher Nolan-Filme gilt. Daher habe ich auch einen Traum, der aber wohl leider nie in Erfüllung gehen wird: Ein “Star Trek”-Film von Christopher Nolan wäre für mich aktuell das Nonplusultra und in meinen Augen weitaus erstrebenswerter als ein Sternenabenteuer unter der Leitung von Quentin Tarantino.

2) Independence Day (dito, 1996)

Wir schreiben das Jahr 1996: Wenige Tage vor dem amerikanischen Unabhängigkeitstag nähert sich ein gigantisches extraterrestrisches Raumschiff der Erde. Kleinere Schiffe, die immer noch den Durchmesser ganzer Millionenmetropolen wie New York besitzen, docken von diesem Mutterschiff ab und dringen in die Erdatmosphäre ein. Alle Versuche der Menschheit, mit den Fremden zu kommunizieren, schlagen fehl. Stattdessen beginnen die Invasoren aus dem All mit der Vernichtung der Menschheit.

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In “Independence Day” legt eine Invasion aggressiver Aliens die Metropolen der Welt in Schutt und Asche (Foto: 20th Century Fox).

Auf der Erde versuchen die USA unter der Führung von Präsident Thomas J. Whitmore (Bill Pullman) einen effektiven Gegenschlag zu organisieren. Unterstützung erfährt der Präsident und Ex-Kampfpilot u.a. von Computer- und Fernsehtechniker David Levinson (Jeff Goldblum), Kampfpilot Captain Steven Hiller (Will Smith) und Wissenschaftler Brackish Okun (Brent Spiner). Am Ende gelingt es einer vereinten Menschheit, die Aliens vernichtend zu schlagen.

“ID4” war der erste echte Blockbuster, den ich im Kino gesehen habe. Was in Sachen Action und Effekte heute absoluter Standard ist, war damals im Jahr 1996 noch eine echte Kuriosität. Der Film war seinerzeit Gesprächsthema Nummer 1 auf dem Schulhof. Und auch heute noch sehe ich mir diesen Film, der von der Tricktechnik kaum gealtert scheint, immer wieder gerne an.

Zugegeben, der Film basiert auf einer doch recht klassischen Science-Fiction-Story (Alien-Invasion der Erde) und geizt auch nicht mit US-amerikanischem Patriotismus bzw. Heldenpathos. Nichtsdestotrotz weiß der Streifen auch noch nach mehr als 20 Jahren und unzähligen Wiederholungen immer noch sehr gut zu unterhalten. Auch die Auflösung der Geschichte enthält eine Message, die zumindest teilweise an “Star Trek” erinnert: Im Angesicht der drohenden Vernichtung rauft sich die Menschheit zusammen, lässt ihre Konflikte hinter sich und schafft es gemeinsam, das Überleben der menschlichen Zivilisation zu sichern. Ein weiterer Pluspunkt ist selbstverständlich das Mitwirken von “Star Trek”-Ikone Brent Spiner als durchgeknallter Wissenschaftler. Einfach top!

Diese schöne Message wurde dann auch 2016 – 20 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Teils – in der Fortsetzung “Independence Day: Resurgence” (“Independence Day: Wiederkehr”) erneut aufgegriffen. Umso enttäuschter war ich, als sich im Kino schließlich herausstellten sollte, dass der zweite Teil leider nur ein einfallsloser Abklatsch des Originals ist, der absolut daran gescheitert ist, das Flair des erstens Films mit dem aktuellen Zeitgeist zu kombinieren.

3) Der Marsianer – Rettet Mark Watney (“The Martian”, 2015)

Das Astronautenteam der Ares III-Mission erforscht den Mars, als die Expedition am 18. Tag wegen eines massiven Sandsturms abrupt abgebrochen werden muss. Bei der Flucht zum Landemodul wird Astronaut Mark Watney (Matt Damon) verletzt und fälschlicherweise für tot erklärt. Doch der zurückgebliebene Watney überlebt und muss daraufhin versuchen mehr als 100 Tage auf dem Mars durchzuhalten. Denn früher kann das Rettungsschiff den Mars nicht erreichen…

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Gefährliche Mars-Mission: Austronaut Mark Watney (Matt Damon) muss in “Der Marsianer” völlig auf sich selbst gestellt mehrere Monate auf dem Mars überleben (Foto: 20th Century Fox).

“The Martian” ist einfach ein grandioser Science-Fiction-Film, in dem es zur Abwechslung mal nicht um böse Aliens oder andere tödliche Bedrohungen für Erde und Menschheit geht. Der Film kommt größtenteils ohne Actionspektakel aus und ist vielmehr darum bemüht, die Schwierigkeiten der (beinahe) zeitgenössischen Raumfahrt möglichst realistisch darzustellen. Ein glänzend aufgelegter Matt Damon brilliert hierbei in seiner Rolle als findiger Botaniker und Maschinenbauingenieur Mark Watney, der für jedes neue Probleme eine clevere Lösung findet.

Der Film ist meiner Meinung nach zu jeder Zeit spannend und unterhaltsam. Die Dialoge sind gut geschrieben, der Cast weiß zu überzeugen. “The Martian” ist definitiv ein Film, den man mehr als einmal sehen kann.

4) Jurassic Park (dito, 1993) & Vergessene Welt: Jurassic Park (The Lost World: Jurassic Park, 1997)

Dem Multimilliardär und passionierten Dinosaurier-Fan John Hammond (Sir Richard Attenborough) gelingt es mittels hochmoderner Gentechnologie, auf einer pazifischen Insel den Erlebnispark “Jurassic Park” zu errichten. Dort sollen demnächst Touristen wahrhaft lebendige Dinosaurier bestaunen können. Doch diverse tödliche Zwischenfälle bei zuvor unternommenen Test- und Überprüfungsexpeditionen bringen das Großprojekt (zunächst) zum Scheitern …

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Die “Jurassic Park” (später “Jurassic World”)-Filmreihe wurde 1993 gestartet (Foto: Universal Pictures)

“Jurassic Park” ist einfach ein Meilenstein der Science-Fiction-Geschichte, wenngleich der Film kein reiner Vertreter dieses Genre ist, sondern auch Horror- und Abenteuerfilm-Elemente aufweist. Die Story, die auf einem Buch von Michael Crichton aus dem Jahr 1990 basiert, ist einfallsreich, spannend und enthält durchaus gesellschaftskritische Aspekte. So wird die Frage aufgeworfen, ob der schöpferischen Tätigkeit des Menschen womöglich Grenzen auferlegt sind – oder auferlegt werden sollte. Neben Sensations- und Geldgier werden in “Jurassic Park” auch Größenwahn und Wissenschaftsgläubigkeit kritisch reflektiert.

Während die erste Fortsetzung “The Lost World: Jurassic Park” (1997) das hohe Niveau des ersten Teils noch halten konnte, wurden die weiteren Fortsetzungen  “Jurassic Park III“ (2001), “Jurassic World” (2015) und “Jurassic World: Fallen Kingdom” (2018) jedoch stetig schwächer, da es diesen Filmen einfach an Einfallsreichtum und Esprit mangelte.

5) Der 200 Jahre Mann (Bicentennial Man, 1999)

Wir schreiben das Jahr 2005: Androiden unterstützen Familien bei der Hausarbeit. Das Modell der Familie Martin ist Andrew (Robin Williams). Doch Andrew ist kein gewöhnlicher Android. Er hat eine künstlerische Ader, interessiert sich für Literatur, er entwickelt seine sozialen Beziehungen und besitzt eine schier unbändige Wissbegierde sowie einen enormen Freiheitsdrang. Im Laufe der Jahrzehnte wird Andrew immer menschlicher, er verliebt sich und kämpft für seine Rechte. 2205 stirbt Andrew schließlich im Alter von 200 Jahren – kurz nachdem das Weltparlament ihn als echten Menschen anerkannt hat.

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“Bicentennial Man” basiert auf dem Roman “Der Zweihundertjährige” von Isaac Asimov (Foto: Columbia Pictures/Touchstone Pictures, 1999)..

“Bicentennial Man” geht auf das Buch “Der Zweihundertjährige” (1978) von Isaac Asimov zurück. Der Film ist unterhaltsam und berührend zugleich, die Thematik erinnert sehr stark an “Wem gehört Data?”/”The Measure of a Man” (1988) aus “Star Trek: The Next Generation” (2×09). Der Film – eine Mischung aus Science-Fiction-Drama und Komödie – profitiert (neben der tollen Story) natürlich auch von den hervorragenden Schauspielern, die in ihren Rollen brillieren. Hier sind vor allem Robin Williams (Andrew) und Sam Neill (Richard Martin) zu nennen.

Was die gesellschaftliche Botschaft betrifft, wirft der Film die spannende philosophische Frage auf, was einen Menschen zu einem “echten” Menschen macht.

 

Christopher Kurtz

1) Matrix (The Matrix, 1999)

Der Softwareentwickler (und Hacker) Thomas A. Anderson (Keanu Reeves) macht die Bekanntschaft mit der mysteriösen Hackerin Trinity (Carrie-Anne Moss). Kurze Zeit später entgleist seine komplette Realität und er findet sich in einem epischen Kampf um das Schicksal der Menschheit wieder.

Matrix war nicht weniger als eine filmische Revolution und Offenbarung auf gleich mehreren Ebenen. Ich persönlich hatte das riesige Glück, eher zufällig und ohne jede Form von Vorwissen in eine Vorstellung zu geraten, womit mich der Film mit seiner ganzen Wucht und Intensität unvorbereitet traf und einen tiefen Eindruck hinterließ. Zwar wird der Film (und seine beiden Sequels) wohl nie wegen herausragender schauspielerischer Leistungen irgendwo einen Blumentopf gewinnen. Aber die vielschichtige Bildsprache, die perfekte Inszenierung, bis dahin nicht denkbare visuelle Effekte und perfekte Choreographie eingebettet in eine packende, intelligente und (nicht selbstverständlich) befriedigende Auflösung suchen ihresgleichen. Die Wachowskis haben mit “Matrix” die vermeintlich beste Umsetzung der klassischen Heldenreise seit dem ersten “Star Wars” erzählt.

Im Gegensatz zum Mainstream finde ich übrigens die beiden Fortsetzungen überaus sehenswert und thematisch stimmig. Nur einige unnötige Längen wären besser dem Schneidetisch zum Opfer gefallen. Allerdings weiß ich nicht, was ich von der Ankündigung halten soll, dass nun ein vierter Teil mit Teilen der Originalbesetzung in der Mache ist.

2) Gattaca (dito, 1997)

In einer dystopischen Gesellschaft ist das Erbgut der Menschen zum diskriminierenden Merkmal für persönlichen Erfolg geworden. Eine Einteilung in valide, genetisch wünschenswerte und invalide, auf regulärem Wege gezeugte Menschen ist der Hintergrund für einen leisen Thriller. Der invalide Vincent Freeman (Ethan Hawke) versucht mit der geborgten Identität des validen, aber an den Rollstuhl gefesselten Jerome Marrow (Jude Law) – und dessen biologischen Materials – unerkannt das Gattaca-Raumfahrtprogramm zu absolvieren. Als plötzlich ein Mord im Komplex geschieht und die Belegschaft systematisch kontrolliert wird, droht die Scharade aufzufliegen.Die Top 5 "Science Fiction Evergreens" der TZN-Redaktion 22

“Gattaca” ist die Art von Science-Fiction, die fast ohne World Building auskommt und sich mit nur wenigen Regeln und sicherem stilistischen Gespür voll und ganz ihren Figuren widmet. Dennoch funktioniert der Film als kraftvolle und warnende Parabel und transportiert emotional und eindrucksvoll die Wirkmechanismen von Diskriminierung, die durch ein Mitläufertum vieler wohlmeinender oder opportunistischer Menschen gestützt und zementiert werden.

3) Moon (dito, 2009)

Sam Bell (Sam Rockwell) ist der einzige Mensch auf dem Mond. Sein Job ist es, Helium-3 abzubauen und so die Energieversorgung der Erde sicherzustellen. Da kommt es für ihn sehr überraschend, als er zwei Wochen vor Ende seiner Dienstzeit einen Doppelgänger von sich in einem verunglückten Rover auf der Mondoberfläche findet.

Sam Rockwell ist eine Wucht. Und er macht dieses originelle Kammerspiel zu einem äußerst unterhaltsamen Thriller. Ebenfalls bemerkenswert ist Kevin Spacey als Stimme der Stationsautomatisierung GERTY, der perfekt die freundliche Doppelbödigkeit eines HAL 2000 (aus “2001: Odyssee im Weltraum”, s.u.) transportiert.

4) 1984 (Nineteen Eighty-Four, 1984)

Die britische Verfilmung des Orwell-Klassikers aus dem Jahre 1984. Unheimlich wichtig, und mit fortschreitender Zeit immer wichtiger. Toller John Hurt. Muss man gesehen haben. Genug der Worte.

5) 2001: Odyssee im Weltraum (2001: A Space Odyssey, 1968)

Die Top 5 "Science Fiction Evergreens" der TZN-Redaktion 23Stanley Kubriks Klassiker stammt wie “Star Trek” aus den späten 1960ern und hat damit unser Bild von Science-Fiction nachhaltig geprägt. Auch über 50 Jahre später sieht man dem Streifen sein Alter kaum an. Und im Gegensatz zu vielen anderen Zukunftsvisionen (wie auch “Star Trek”) scheint die Gegenwart die Filmwelt nicht ein- oder zu überholen. Eine schier unglaubliche Leistung der Bühnenbildner, Requisiten- und Kostümausstatter.

“2001” kombiniert bildgewaltigen Symbolismus, stilsicheren zurückhaltenden Futurismus, philosophische Ansätze, ikonische Dialoge und surreale Elemente zu einem langsamen, aber durchweg spannenden Thriller mit einem provokanten Finale.

Zur Ehrenrettung: Terminator: Die Erlösung (Terminator: Salvation, 2009)

Nicht zwingend ein Top-5 Film, aber eine honorable Mention wert, weil der Film meiner Meinung nach bei Kritik und Publikum in viel zu schlechtem Licht steht.

Nach dem unerwarteten Ende des Vorgängers dekliniert “T4” konsequent die finstere Zukunft im Kampf gegen Skynet durch und bricht so mit dem gewohnten “Jäger-und-Gejagten”-Muster der Vorgängerfilme. Neben einer untypischen Handlung erzählt er als einziger Film der Reihe neben dem unerreichten “T2” auch eine nicht-triviale persönliche Geschichte durch seine Figuren. Nur stehen nicht Sarah und John Connor im Mittelpunkt. Neben der durchwachsenen spielerischen Leistung von Christian Bale sind Antol Yelchin und Sam Worthington absolut sehenswert. Und auch ansonsten hat das Endzeitspektakel einige lobenswerte Qualitäten, nicht zuletzt eine schnittfeste und stilsichere Atmosphäre, die manches Logikloch kaschiert.

Ich für meinen Teil bedauere, dass die Serie ab hier nicht konsequent fortgesetzt wurde. Und der ständige “Reset” des Franchise auf den Stand des Universums nach “T2” mit “The Sarah Connor Chronicles” (2008-2009), “Genisys” (2015) und dem anstehenden “Dark Fate” (2019) ist inzwischen kaum mehr erträglich. Das ist im Gegensatz zu einem “echten” Reboot gegenüber den Filmemachern und Fans, die dem Franchise die letzten 20 Jahre die Stange gehalten haben, ziemlich respektlos.

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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