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StartSF ZoneHörspielrezension: "Jan Tenner 5 - Angriff des Rattenkönigs"

Hörspielrezension: “Jan Tenner 5 – Angriff des Rattenkönigs”

Episode 5 der neuen “Jan Tenner”-Hörspielserie bietet einen Nager-Angriff. Was bei uns so rumnagt, erfahrt ihr hier.

Achtung: Spoiler!

Das Cover

Das Cover präsentiert wieder einmal Tanja und Jan Junior, die vor einer Kuppel stehen und von Ratten angegriffen werden. Daneben steht der Rattenkönig, der Bösewicht der Folge, der seine Biester zum Angriff anhält. Wobei der über dessen ausgestreckter Hand platzierte Mond es fast so wirken lässt, als habe er einen Luftballon in der Hand.

Das Bild an sich ist eher Standardkost, da gab es in den vorherigen Ausgaben schon bessere. Das liegt nicht an den Zeichnungen – diese sind gut – sondern vielmehr am gewählten Motiv.

Hörspielrezension: "Jan Tenner 5 - Angriff des Rattenkönigs" 1
Jan Tenner 5 (Zauberstern)

Die Story

Der Rattenkönig ist erneut eine Schöpfung des “Hirn des Bösen”, dessen Fähigkeiten allerdings erst später im Gefängnis zutage treten. Im Verlauf der Episode startet der Rattenkönig schließlich seine Rache-Tour.

Auch hier wird wieder etwas brutal ein Gefängnisausbruch zelebriert. Aber auch das bewegt sich wohl noch im Rahmen der heutigen Zeit und sollte auf junge Hörer eigentlich nicht außergewöhnlich verstörend wirken.

Die Auswahl der Charakternamen ist dabei einmal mehr sehr zutreffend, wie etwa “James Fear” für einen Angst verbreitenden Kriminellen. Erneut witzig klingt allerdings das “Hirn”. Ich werde diesen Terminus daher auch im folgenden Text verwenden, damit ihr versteht, was ich meine.

Ansonsten kann auch diese Story nicht so recht überzeugen. Schon die erste Geschichte um das Hirn und seine Monster ist nicht unbedingt ein Überflieger gewesen und auch hier bekleckert man sich nicht gerade mit Lorbeeren. Vor allem deshalb nicht, weil die Rache des Rattenkönigs am Hirn dadurch verwässert wird, dass noch andere von Hirns Kreaturen mitmischen, die ebenfalls eine eigene Rechnung mit dem Rattenkönig zu begleichen haben. Hierfür hat man leider nicht die aus Episode 3 bekannten Kreaturen verwendet, sondern komplett neue aus dem Hut gezaubert. Auf der einen Seite kann man so dieses Hörspiel auch genießen, ohne die Vorgeschichte zu kennen. Auf der anderen Seite muss man sich aber die Frage gefallen lassen, ob ein solches Vorgehen in der heutigen Zeit noch als gute Erzählweise durchgeht, da man bei Hörspielen heutzutage sicher andere Maßstäbe ansetzt.

Konsequenterweise hat man nach Folge 3 aber die Sicherheit im Institut verstärkt. Lara ist in dieser Folge allerdings nicht dabei, denn sie weilt zu dieser Zeit bei einer Ausgrabung. Auch sonst  bleibt die Geschichte leider etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück. Klar, die Ratten greifen die Stadt an und es werden viele Bürger in Not gezeigt, denen man nicht helfen kann, da man den König aufhalten muss (Und folgerichtig festhält, dass die Ratten-Bedrohung verflogen ist, sobald dieser weg ist). Allerdings wird behauptet, der Rattenkönig könne die Biester auf das Zehnfache ihrer Größe anwachsen lassen. Dieser Umstand wird aber kaum bzw. gar nicht genutzt, obwohl man hier sicher noch das ein oder andere hätte herausholen können.

Im Grunde läuft alles auf die große Konfrontation mit dem Rattenkönig hinaus. So schön es auch ist, dass Tanja hier mal zeigen kann, was sie so draufhat, so lässt es sich am Ende doch auf das Folgende herunterbrechen: Jan (und Tanja) gegen den König, die Schlangenwesen gegen den König und Hirn gegen den König – also alle gegen den König: Rattenburger!

Vor allem ist es letzten Endes Hirn, der den König in die Knie zwingt (bzw. umbringt, in dem er ihn zerstrahlt). Etwas mehr Tiefgang hätte es in dieser Folge dann doch schon sein dürfen!

Hörspielrezension: "Jan Tenner 5 - Angriff des Rattenkönigs" 2
Jan Tenner 5 Rückseite (Zauberstern)

Und ja, Jan und seine Freunde wissen am Ende, dass Hirn noch lebt. Aber diese Vermutung äußern sie auch schon zu Beginn. Auch das war in “Classic” schon so ähnlich gewesen, denn auch  hier verzichtete man weitestgehend auf überraschende Wendungen und ließ den Hörer (und die Helden) stattdessen gleich immer alles wissen oder “zufällig” erschließen.

Das trägt an dieser Stelle aber leider nicht zu einem gelungenen Hörspiel bei. Hirn darf am Ende übrigens wieder entkommen, denn diesen Gegner will man sich wohl noch für weitere Episoden aufheben.

Als kleine Verbeugung vor den Fans gibt es immerhin noch die Erwähnung von Zweistein, der als Hundertjähriger noch immer im Knast sitzt. Ob man von diesem (unseren) Zweistein noch etwas sehen wird?

Fazit

Einmal mehr bekommen wir eine Folge mit einem angreifenden Monster vorgesetzt, sodass auch hier fast nur die verschiedenen Kämpfe mit selbigem dominieren. Sicherlich gibt es auch noch ein wenig Drumherum, so richtig vom Hocker haut das aber in dem Fall nicht.

Bewertung

[usr 2.5]

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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