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Rezension: “Die Rache der gefallenen Götter”

Der zweite Teil der Hexenzirkel-Reihe glänzt erneut durch eine interessante Geschichte. Wir sehen sie uns im Detail an.

Inhalt (Klappentext):

Das Leben auf dem Berg Fireach Speuer verändert sich. Aoelyn riskierte ihr Leben, um den Händler Talmadge zu retten, und es kostet sie alles, was ihr lieb und teuer ist. Doch Talmadge überlebte und kann die erstaunliche Frau nicht vergessen, die einen Gott tötete.
Ihnen ist nicht klar, dass der Krieg auf dem Weg zum Berg ist. Weit im Westen rührt sich ein gefallenes Imperium. Eines, das eine Sonnenfinsternis als Aufruf zum Krieg sieht. Ihr Reich herrschte einst über die bekannte Welt und sie wollen es zurück.

Die Rache der gefallenen Götter (CrossCult)
Die Rache der gefallenen Götter

Kritik

Der zweite Roman über den Hexenzirkel bringt uns erneut zurück in die Welt am heiligen Berg. Wer den ersten Band noch im Kopf hat, der weiß, das Aeolyn die Fossa besiegt hat und nun auf dem Rückweg ist. Wer nun aber eine epische Geschichte über ihre Rückkehr und die Rache an ihrem Stamm erhofft, der wird etwas enttäuscht werden.

Denn nach einem kurzen Intermezzo, das immerhin mit dem Schockmoment von Aeolyns Tod endet, hört (bzw. liest) man fast 300 Seiten lang nichts mehr von unserer Hexe. Stattdessen beschränkt sich Salvatore darauf, eine neue Bedrohung auftauchen zu lassen, welche den Speuer angreifen will. Das ist nun nicht unbedingt schlecht, leidet aber etwas darunter, dass man von diesem Volk bislang eben noch nichts gehört hat. Am Ende erweist sich zwar, dass diese wichtiger werden und vermutlich auch in einem möglichen dritten Band auftauchen, bis man mit dieser Handlung allerdings warm wird, vergeht einige Zeit.

Auch bei der zweiten Nebenhandlung in den Seedörfern darf auf der einen Seite der bereits aus dem ersten Teil bekannte Talmadge auftauchen, auf der anderen gibt es aber auch hier wieder mit Adryian einen neuen Helden, der dem Leser erstmal näher gebracht werden muss. Dabei bleiben eben auch die Hauptcharaktere des ersten Bandes auf der Strecke.

Immerhin ändert sich das zum Schluss des Bandes, als sich der Fokus wieder auf die Usgar auf dem Berg verschiebt und man endlich die Geschichte weitererzählt, die zuvor begonnen wurde. Wer aber denkt, dass Aeolyn nun als Racheengel wieder aufersteht, der irrt auch hier. Denn Salvatore ist sich nicht zu schade, seine Charaktere einen Leidensweg gehen zu lassen. Da ist sie eben nicht die allmächtige Hexe, sondern eine Person, die noch zu lernen hat, und die versagt und dafür bitter bezahlt. Das schmerzt nicht nur die Heldin, sondern eben auch den Leser, auch wenn es womöglich realistischer erscheinen mag.

Im Übrigen verzettelt sich der Autor auch hier wieder etwas mit den Nebencharakteren. Denn der bereits in Band Eins zweifelnde Aghmor bekommt hier zwar mehr Raum, schwankt aber in der Loyalität wieder hin und her und auch wenn das per se nicht schlecht ist, hätte man im Bezug auf den ersten Teil ruhig noch etwas mehr Tiefe verleihen können. Auch sonst hatten die anderen Hexen im ersten Band mehr Spielraum. Hier sind sie etwa, als Aeolyn ins Lager zurückkehrt, einfach wieder da und greifen an. Klar, ein gewisser Überraschungseffekt für den Leser gehört dazu, trotzdem haben auch die bösen Usgar in Band Eins noch etwas mehr Raum bekommen.

Wie erwähnt merkt man hier eben, dass solche Feinheiten der Einführung der neuen Gegner zum Opfer gefallen sind. Dies sind aber allenfalls kleinere Mankos. Das Buch bleibt gut, die Charaktere entwickeln sind und man kann mit ihnen mitfühlen und das Ende macht Lust auf mehr.

Fazit

Trotz einiger Mankos in der B-Note bleibt weiterhin ein gutes Buch, das vor allem gegen Ende wieder ordentlich anzieht und Lust auf mehr macht.

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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: R.A. Salvatore
Originaltitel: Reckoning of Fallen Gods
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2018
Übersetzer: Claudia Kern
Seitenanzahl: 537
Preis: 16.- Euro
ISBN: 978-3-95981-392-1
Verlag: Cross Cult

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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