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Rezension: “Star Wars – TIE-Jäger: Schattengeschwader”

Wir sehen uns den neuen “Star Wars”-Comic an, der diesmal eine Truppe Imperialer in den Vordergrund stellt.

Inhalt (Klappentext):

Die fünfteilige Mini-Serie “Star Wars: TIE-Jäger”. Sie spielt in dem Zeitraum zwischen “Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter” und “Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht.” In diesem Comic werden uns die Piloten des imperialen Shadow Wing vorgestellt. Vereint kämpfen sie für den Erhalt der Ordnung in der Galaxis. Sie wollen die Macht des Imperators sichern. Zu diesem Team gehört auch ein alter Bekannter Han Solos: Der Imperial Cadet.

Schattengeschwader (Panini)
Cover: “TIE-Jäger: Schattengeschwader”

Kritik

Erinnert sich noch jemand an das Spiel “TIE Fighter“ aus den 90ern? Dort war man auf Seite des Imperiums aktiv und plättete Rebellen. Das Spiel wurde damals hochgelobt. Genau genommen ist das Spiel inzwischen “Legends“, aber einen kleinen Eindruck, wie es vielleicht in modern wäre, erhält man mit diesem Comic.

Wobei das so nicht ganz stimmt, denn sicherlich war das Computerspiel hier nicht – oder nicht nur –  ausschlaggebend gewesen, denn dieser Band ist ja Teil einer neuen Storyline, in der abwechselnd von Piloten sowohl auf der Seite der Rebellen als auch auf der des Imperiums erzählt wird. Bei den Rebellen handelt es sich um das “Alpha-Geschwader”, beim Imperium um das titelgebende “Schattengeschwader”, das im vorliegenden Band zugleich seinen Einstand feiert.

Zeichnungstechnisch ist man dabei allerdings nicht ganz auf dem Niveau der Monatsserie geblieben, denn die Charaktere wirken etwas einfacher und kantiger gehalten, was sich natürlich auch in den Gesichtszügen widerspiegelt. Dies ist zum einen sicher der Tatsache geschuldet, dass man auch viele Massenschlachten in diesem Band zeigt. Das ist bei einem Comic, der sich auf Raumkampf spezialisiert, sicher nicht verkehrt, man erreicht dabei aber gewiss nicht die Dynamik eines Computerspieles. Daher wirken vor allem diese Szenen im späteren Verlauf etwas langweilig. Insgesamt gewöhnt man sich aber an die Zeichnungen.

Die Handlung setzt kurz vor “Episode VI” an und weist zudem Ähnlichkeiten zu “Battlefront 2“ auf. Einige Charaktere kennt man zwar schon aus der Han Solo-Vorgeschichte, großteils werden uns aber neue Gesichter gezeigt. In kleinen Rückblenden erfährt man dabei mehr über die Vergangenheit der jeweiligen Person. Das soll den Protagonisten Tiefgang verleihen, funktioniert an der Stelle aber nur bedingt. Zum einen sind es eben nun einmal No-Names, mit denen es schwerer fällt, warm zu werden. Zum anderen weiß man leider auch nach dem Lesen des Bandes immer noch recht wenig, wie etwa über Pilotin Zhins Motivation, sich der Rebellion anzuschließen.

Das ist leider auch das große Manko des Comics, denn er entfaltet zu keiner Zeit eine derartige Dynamik, wie es beispielsweise Claudia Grays “Verlorene Welten” gelungen ist. Bis zum Ende hin lassen einen die Schicksale der Helden kalt, weil hier einfach jene emotionale Tiefe fehlt, die der erwähnte Roman zu bieten hat. Wer sich noch an die 181ste aus den “Legends” erinnert: Selbst deren Schicksale waren mitreißender.

Das ist natürlich schade, hat der Band dadurch doch wieder einen Touch von Belanglosigkeit – etwas, das viele “Star Wars”-Publikationen der letzten Zeit plagt. Dabei hat “Schattengeschwader” durchaus ein paar gute Ansätze, wie etwa den erwähnten Rebellen-Spion, der dann leider doch etwas schnell abgefrühstückt wird. Oder das Ende, wenn der zweite Todesstern zerstört wird und die Staffel zunächst im Chaos landet.

Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass noch vor besagter Schlacht von Endor ein Admiral hier den Aufstand probt. Neu ist das nicht, denn das gab es in dem besagten “TIE Fighter“-Spiel auch schon. Allerdings soll dies wohl auch eher Neulinge ansprechen. Hardcore-Fans erleben da nicht viel Neues. Und auch die Scharmützel mit den Rebellen sind vor diesem Hintergrund eher überflüssiges Schauwerk und bieten daher keinen echten Mehrwert.

Fazit

“TIE-Jäger: Schattengeschwader” hat gute Ansätze, die aber leider nicht ganz den Tiefgang früherer Geschichten erreichen. So lässt einen vieles auch nach Ende des Bandes noch kalt – selbst die Raumschlachten. Hoffentlich kann der zweite Band hier noch nachbessern!

[usr 3]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Jody Houser
Zeichner: Roge Antonio, Mike Dowling, Joshua Cassara, Geraldo Borges, Ig Guara, Juan Gedeon
Originaltitel: Star Wars – Tie Fighter 1-5
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Andreas Kasprzak
Seitenanzahl: 148
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-7416-17348
Verlag: Panini

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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