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Rezension: “Der Onyxpalast 3 – Fallender Stern”

Wir sehen uns den dritten Teil des Onyxpalastes an und schauen hinter die Fassade.

Inhalt (Klappentext):

Die Königliche Gesellschaft von London bietet den größten Denkern von England eine Heimat. Sie hat die Philosophie und die Naturwissenschaften revolutioniert. Ihre Mitglieder läuten ein Zeitalter der Aufklärung ein.

Den Fae am Onyxhof, die in einer geheimen Stadt unter London leben, sind diese wissenschaftlichen Entwicklungen weniger willkommen. Es ist nun 1757 und die Magie verliert ihren Stellenwert auf der Welt. Die Wissenschaft droht, die verborgene Stadt der Fae feindseligen Blicken zu enthüllen. Was die Sache noch schlimmer macht, ist, dass die Berechnungen von Sir Edmond Halley in zwei Jahren die Rückkehr eines Kometen vorhersagen, desselben Kometen, auf den der mächtige Drache, der das Große Feuer von 1666 verursacht hatte, verbannt wurde.

So beginnt ihr Rennen gegen die Zeit. Sie werden sowohl Magie als auch Wissenschaft brauchen, um London zu retten, doch diese beiden zu versöhnen, ist ebenfalls riskant …

Der Onyxpalast 3 (Cross Cult)
Der Onyxpalast 3

Kritik

Im dritten Band des Onyxpalastes befinden wir uns diesmal im Jahr 1759 und greifen die Ereignisse des Vorgängers auf. Denn nach der Verbannung des Drachen auf den Halleyschen Kometen bahnt sich mit dessen Rückkehr auch die Rückkehr des Feuers an. Und so wird während des ganzen Bandes versucht, der Bedrohung Herr zu werden bzw. diese abzuwehren. Das geschieht diesmal auf satten 600 Seiten, was durchaus ordentlich ist.

Dabei steht natürlich zu einem Großteil die Bedrohung im Mittelpunkt, wobei immer mal wieder Abwehrmaßnahmen diskutiert und verworfen werden. Das Setting wird dabei mit Charakterszenen garniert, damit die Story über die ganze Laufzeit (oder besser: Lesezeit) interessant bleibt. Das funktioniert zu einem Großteil auch, wobei vor allem drei Charaktere im Vordergrund stehen. Galen, der neue Prinz vom Stein, Irrith und natürlich Lune, die wir ja seit dem ersten Band kennen. Zwischen den dreien (bzw. später vieren) entwickelt sich eine Art Liebesdreieck, das vor allem gegen Ende sehr emotional wird. Dabei ist schön, dass man etwas davon abgerückt ist, wieder Lune in den Mittelpunkt zu rücken und eine neue Liebe finden zu lassen, sondern sich hier von dem allzu offensichtlichen Klischee etwas verabschiedet hat.

Wie bei Brennans Romanen üblich wird natürlich auch das antike London wieder in den (historischen) Kontext gesetzt. Und wie man aus der Geschichte weiß, war 1759 außer der Rückkehr des Kometen kein größeres Ereignis. Es wird also die vorhandene Geschichte diesmal eher lose mit der Fantasy-Handlung aus dem Onyxpalast verknüpft. Auch das ist eine schöne Abwechslung. Aber auch diese Geschichten drohen irgendwann langweilig zu werden, weswegen es auch noch die ein oder andere politische Verschwörung gibt, die es am Onyxhof zu verhindern gilt.

Diese gab es in den Vorgängern zwar auch schon, hier sind sie dann aber doch etwas zahlreicher. Allerdings sind sie auch nicht ganz so mitreißend geschrieben wie in anderen Politthrillern (oder, um mal einen Vergleich zu einem Science-Fiction-Band zu wagen: nicht ganz so tiefgründig wie etwa bei Claudia Gray). So gibt es zwar eine Verschwörung, die auch spannend angeteasert wird. Aber nachdem sie einmal aufgedeckt ist, findet sie wenig später bereits wieder ihr Ende. Andere Autoren hätten dies eher langsam aufgebaut und über den Verlauf des Buches eingeflochten, statt dies Schlag auf Schlag zu tun. Hier merkt man eben, dass Brennan eher besser darin ist, das Fantasy-Setting zu beschreiben und aufzubauen, denn einen Thriller zu verfassen.

Dies ist dann auch das große Manko des Buches, allerdings ist im Gesamtkontext der Roman deswegen nicht schlechter geraten. Man merkt eben nur im Verlauf ein paar Ermüdungserscheinungen. Auch das Ende, so emotional es auch geschrieben ist, fällt hier leider etwas in diese Kategorie, denn dem versierten Leser wird schnell klar werden (nicht nur weil nur noch 10 Seiten bis zum Ende des Buches fehlen), wie der “Hammer hängt“ und wer der “Bösewicht“ ist (soll an dieser Stelle aber nicht gespoilert werden).

Fazit

Erneut wird die Fantasy-Welt des Onyxhofes gut mit dem historischen London-Setting verknüpft. Charakterszenen sorgen für die nötige Auflockerung, um den Roman auf allen Seiten interessant zu halten, ab und an fehlt es aber an Abwechslung. Wenn die dann in Form der Intrigenspiele kommt, erweisen sich diese eher als weniger spannend, da sie nahezu sofort wieder aufgelöst werden. Trotzdem bleibt ein interessanter Roman übrig, mit einigen Abzügen in der B-Note.

[usr 3.5]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Marie Brennan
Originaltitel: Onyx Court 3 – A Star Shall Fall
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2010
Übersetzer: Andrea Blendl
Seitenanzahl: 603
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-96658-069-4
Verlag: Cross Cult

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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