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Rezension: “Doctor Who – Monster-Edition 2: Der fremde Feind”

Wir sehen uns den neuen “Doctor Who”-Roman an und schauen, ob die silberne Gefahr hinterm Sofa lauert.

Inhalt (Klappentext):

Die Angriffe der Deutschen haben ihren Höhepunkt erreicht. Während die Luftwaffe London bombardiert, beobachtet der Auswanderer Cody McBridge die Bruchlandung einer bedrohlichen, silbernen Sphäre. Er sieht etwas aus ihrem Inneren hervortreten. Die Sphäre muss eine neue Geheimwaffe der Deutschen sein, die irgendeine Fehlfunktion hatte. Was sonst?

Inmitten des Chaos landen der Doktor und Ace und folgen einer Spur, die sie direkt zu versteckten Nazis führt. Zudem begegnen sie einigen sehr alten Feinden …

Kritik

Der zweite Teil der “Doctor Who”-Monster Edition stellt die Cybermen in den Vordergrund und basiert auf einem Drehbuch aus den 80ern, das nie zur Verfilmung kam. Stellenweise merkt man das dem Buch leider auch an, doch dazu später mehr. Der beteiligte Doctor ist in diesem Fall der siebte Doctor und Ace, welche im London des Zweiten Weltkrieges landen.

Rezension: "Doctor Who - Monster-Edition 2: Der fremde Feind" 1
“Doctor Who: Der fremde Feind”

Wer nun aber wieder eine etwas verklärte Lobhudelei auf die Briten erwartet, dem kann an dieser Stelle Entwarnung gegeben werden. Ganz so schlimm wie in der zweiten “Who”-Folge der aktuellen Staffel ist es nicht. Die Story ist dabei schnell erzählt: Was als Suche nach gestrandeten Cybermen begann, endet mit der Errichtung einer Fabrik im London der 40er-Jahre. Später, wenn der Doctor und Begleiter die Fabrik stürmen, führt dies sogar zu blutigen Szenen, in denen Menschen zerlegt werden, was man so in der Serie noch nicht gesehen hat. Aber dort ist man ja auch familienfreundlicher unterwegs.

Vor allem zu Beginn zeigt sich hier dann die Stärke der Geschichte, wenn man sich mit einem lokalen Privatdetektiv zusammenschließt und die Cybermen verfolgt. Vor allem die Cybermats dürfen hier mehr Terror verbreiten als noch auf den Bildschirmen und mal zeigen, was sie so drauf haben. Das ist für Fans natürlich ein gefundenes Fressen, ebenso wie ein paar andere Kleinigkeiten, etwa warum sich die ursprüngliche Menschenpersönlichkeit bei der Cyberisierung nicht immer durchsetzen kann. Am Ende gibt es sogar ein Schachspiel um die Zeit, was mal eine recht pfiffige Idee ist.

Ein bisschen Schatten gibt es allerdings auch. Denn so nett die Hatz nach den Cybermen und ihren Verbündeten auch ist, irgendwie war das alles doch irgendwo schon einmal da. Wir erinnern uns an die 60er-Jahre Folge “The Invasion”, in der die Cybermen eben auch mit menschlichen Verbündeten London erobern wollten. Und am Ende wuseln der Doctor, Ace und die anderen Helfer, wie die eingeführten Polizisten, nur noch von einem Ort zum anderen. Vor allem Ace scheint dauer entführt zu werden. Hier hätte man ruhig etwas mehr Abwechslung in die Story einbauen können.

Und auch sonst werden die neu eingeführten Charaktere ein wenig stiefmütterlich behandelt. Grundsätzlich ist gegen neue Personen ja nichts einzuwenden, aber etwas mehr Tiefe hätten sie schon mitbringen können. Dies fällt vor allem gegen Ende auf, wo immer mehr Nebencharaktere aus dem Hut gezaubert werden, die nur zwei Seiten später eh wieder drauf gehen. Da muss der böse Deutsche den General anrufen, der ruft gleich beim Führer an usw., usw.. Das trägt leider nichts zur Story bei, wirkt aufgesetzt und sorgt eher dafür, dass das explosive Finale eher etwas an Tempo verliert. An der Stelle hat man es mit den bösen Deutschen dann auch einen Tick weit übertrieben.

Aber auch die “Guten” Nebencharaktere haben am Ende eigentlich gar nichts mehr zu sagen und sind gar nicht mehr dabei. Im Grunde waren sie nur Stichwortgeber für den Doctor, was schade ist. Immerhin erfährt man am Ende noch einmal, wie es ihnen ergangen ist (was gerne mal vergessen wird) und es wird ein Bogen zur oben erwähnten “Invasion”-Story geschlagen.

Als letzten Kritikpunkt muss man noch anmerken, dass die Cybermen,- bis auf das Ende – eigentlich gar nicht so richtig zur Geltung kommen. Die Arbeit machen die eingangs erwähnten Cybermats, von den Silbernen Kolossen sieht man lange Zeit nur wenig.

Fazit

Auch der zweite Teil der Monster-Reihe leidet darunter, dass die “Monster” eigentlich nur wenig Präsenz haben. Wenn man schon eine Reihe nach ihnen benennt, erwartet man da einfach mehr. Ist das Mysterium über die Vorgänge in London anfangs noch interessant, verfehlt es gegen Ende immer mehr seine Wirkung und leidet darunter, dass man den eingebundenen Nebencharakteren zu wenig Tiefgang gibt. Oder dass man es – wie gegen Ende – mit dem Wust an Nebencharakteren einfach übertreibt, die zudem nichts zur Story beizutragen haben. Daher kommt auch dieser Teil leider nicht über Mittelmaß hinaus.

[usr 3]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Mike Tucker & Robert Perry
Originaltitel: Illegal ALien
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Übersetzer: Bernd Sambale
Seitenanzahl: 376
Preis: 14.- Euro
ISBN: 978-3-96658-018-2
Verlag: Cross Cult

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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