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StartLiteraturFantasyRezension: "Conan - Geschichten aus Cimmeria"

Rezension: “Conan – Geschichten aus Cimmeria”

Wir sehen uns den neuen Conan-Band im Albenformat an.

Inhalt (Klappentext):

Ein Band, ein Barbar – viele Storys! Ausnahmekünstler Esad Ribic inszeniert den Weg des jungen Conan aus Cimmeria, der von allerhand Bestien gesäumt wird. Doch auch Conan-Kenner wie Roy Thomas und Kurt Busiek, Turtles-Schöpfer Kevin Eastman, X-Men-Legende Chris Claremont oder Starzeichner Steve McNiven zelebrieren in neuen Storys die Fantasy-Legende.

Geschichten aus Cimmeria (Panini)
Geschichten aus Cimmeria

Kritik

“Geschichten aus Cimmeria” präsentiert uns Conan-Stories im großen Albenformat. Da es mehrere Geschichten sind, variieren auch die Zeichnungen. Manche erinnern an ähnliche Superheldencomics, andere sind recht kantig und eine Geschichte ist gar sehr abstrakt gezeichnet und erinnert fast schon an klobige Kinderzeichnungen. Aus diesem Grund fällt es hier natürlich schwer, eine Gesamtbewertung abzugeben. Trotzdem muss man sagen, das bei allen Geschichten die teils blutige Conan-Atmosphäre gut zur Geltung kommt und man in der erwähnten Gesamtbetrachtung durchaus mit dem dargestellten Stil leben kann.

Doch nicht nur die Zeichnungen sind unterschiedlich, sondern auch die Geschichten. Es beginnt mit Conans Auszug aus Cimmeria, die komplett ohne Sprechblasen abläuft und eine wilde Hatz durch die Wildnis darstellt. Erst gegen Ende, als Conan geschnappt wird (wie etwa auch im Film) wird kurz gesprochen, allerdings in einer fremden Sprache und man sieht nur merkwürdige Symbole. An und für sich sicher nicht schlecht, bergen solche Stories aber auch die Gefahr, das man eben etwas schneller daran vorbeiblättert, da es ja de facto keine allzu tiefergehende Handlung gibt.

Die zweite Geschichte (“Nachspiel und ein Neuanfang”) bringt Conan dann in den Kampf mit einigen Söldnern, ist ansonsten aber eher recht kurzweilig. Sie wurde schon in den 70ern veröffentlicht und liegt nun im Albenformat mit den großen Panels natürlich in neuer Farbenpracht vor. Auch Charakterszenen gibt es im Ansatz zu sehen, aber eigentlich ist sie recht belanglos und endet zudem auch noch mit dem Vermerk, das die Story in der Conan Classic-Kollektion fortgesetzt wird. Dieser dicke (und teure!) Comicband ist zwar auch bei Panini erschienen, dürfte aber wegen des erwähnten Preises durchaus für einige Leser abschreckend sein, so das es schade ist, das diese die Geschichte nie fertig lesen können.

“In der Stadt der Diebe” punktet dann wieder mit sehr schönen Zeichnungen und einem Conan, der hier ganz klug agiert und am Ende eigentlich nur von der Dummheit seiner Gegner profitiert. Auch diese Story ist kurzweilig und obwohl die Zeichnungen recht gut sind, passiert eigentlich nicht derart viel. Immerhin nimmt der Elefantenturm hier Raum ein und Fans werden das Gebäude aus anderen Conan-Publikationen sicher wieder erkennen.

“Tod durch das Schwert” bietet dafür eine recht gelungene Charakterstory, denn Conan begleitet eine Kriegerin auf ihrem Sterbebett. Dabei wird erneut deutlich, das er – zumindest zu diesem Zeitpunkt – für Geld alles tut, auch wenn er Ungerechtigkeiten dadurch nicht verhindert. Gut, wie wir in der nächsten Story erfahren, ist Conan dann doch nicht so herzlos. Trotzdem eine schöne Story, die sich sehen lassen kann und vom Respekt der beiden Krieger zueinander lebt.

“Requiem” ist dann die besagte Story mit den wohl gewöhnungsbedürftigsten Zeichnungen des ganzen Bandes. Hier nimmt Conan einfach Rache für ein Dorf. Das ist soweit zwar stellenweise nett, aber bietet auch nur wenig Neues.

Die letzte Geschichte, “Schiff der Verdammten”, punktet hier schon eher, auch was die Zeichnungsqualität angeht. Hier führt es Conan und Belit an Bord eines Geisterschiffes. Aber wer Geister erwartet, wird, trotz eines spannenden Startsettings, enttäuscht werden. Ein merkwürdiges Wesen gewährt Conan einen kurzen Blick in die Zukunft, der aber ebenso kryptisch bleibt. Logisch, man darf ja die Entwicklung der Figur nicht vorwegnehmen bzw. passen Zeitreisen eigentlich nicht in diese Barbarenwelt. Daher ist es schon fast schade, das in dieser Geschichte, außer besagtem Charaktermoment, eben auch nicht viel mehr passiert.

Wie man an der Einzelbewertung der Stories sehen kann, bleibt hier einiges ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Vor allem wenn man es mit den unterschiedlichen Ansätzen probiert, wäre etwas mehr Tiefgang halt schon schön gewesen. Die Geschichten sind an und für sich nicht schlecht, sie plätschern eben nur etwas vor sich hin.

Fazit

Ansätze zu guten Charakterszenen sind in den Geschichten zwar vorhanden, sie versanden aber meist. Insgesamt bleibt ein zwar unterhaltsamer, letztlich aber eher belangloser Band zurück.

Bewertung [usr 3]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Kurt Busiek, Roy Thomas, Chris Claremont
Zeichner: Steve McNiven, Pete Woods, Roberto de la Torre, Jesus Saiz
Originaltitel: King-Size Conan 1
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2021
Übersetzer: Bernd Kronsbein
Seitenanzahl: 100
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-7416-2340-0
Verlag: Panini
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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