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StartSF ZoneStar WarsRezension: Das Buch von Boba Fett 1x05 - "Die Rückkehr des Mandalorianers"

Rezension: Das Buch von Boba Fett 1×05 – “Die Rückkehr des Mandalorianers”

Wir werfen einen Blick auf die fünfte Folge von “Boba Fett” – die eigentlich gar keine ist. Achtung, Spoiler!

Gucken wir nun “Mandalorian” oder “Boba Fett”?

Das ist die alles entscheidende Frage bei dieser Folge, denn Boba Fett kommt hier gar nicht vor. Der Titel sagt es bereits: Es dreht sich hier alles um unseren guten alten Mando Din Djarin und lediglich am Ende kommt Fennec Shand kurz vor. Die Fans hatten es ja, anhand des Soundtracks der letzten Folge, schon vermutet. Und nun ist es also Gewissheit.

Insofern hat man wirklich das Gefühl, in einer komplett anderen Serie zu sein. Allerdings strotzt die Serie nur so vor kleinen Details und Easter Eggs, dass es für Fans einfach von vorne bis hinten eine wahre Freude ist. Allein auf Tatooine werden so viele süße neue Kreaturen eingeführt – inklusive eines Droiden, dass man den Blick für Details der Serienmacher nur bewundern kann. Hier passiert selbst im Hintergrund soviel, da hat man sich wirklich Mühe gegeben. Klar, natürlich dient das in erster Linie auch dazu, wieder mehr von diesem „süßen“ Merchandise zu verkaufen….

Doch der Reihe nach. Din besucht zu Beginn einen Metzger (!), auf den ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Dort kommt es zum Kampf mit dem Dunkelschwert und endlich endlich wird der Mando auch mal verletzt. Dies war in den letzten Staffeln bekanntlich ein Thema für sich gewesen, denn es war einfach unrealistisch, dass man – selbst mit Energieabweisenden Rüstung – nie eine der eben nicht geschützten Stellen trifft. Es war also an der Zeit.

Auch wird hier etwas mehr auf die blutige Schiene gedrückt, denn der Metzger wird kurzerhand von Mando geköpft. Das sieht man zwar nicht, man hört es nur. Und aus dem blutigen Beutel darf immerhin (grünes) Blut tropfen. Hier bekommen wir also das ‘dreckige’ “Star Wars” zu sehen, das eigentlich auch der Boba Fett-Serie gut zu Gesicht gestanden hätte.

Rezension: Das Buch von Boba Fett 1x05 - "Die Rückkehr des Mandalorianers" 1
Das hat nicht geschmeckt! Fleisch holen auf Mando-Art.
(Bild: “Star Wars: Das Buch von Boba Fett” 1×05, exklusiv auf Disney+ / © 2021 Lucasfilm Ltd. & ™)

Es folgt eine Fahrstuhlszene (!), bei der wir quasi den Alltag in der weit entfernten Galaxis zu sehen bekommen. Din fährt nämlich einfach nur einen Stock (!) nach oben, inklusive obligatorischem Mitfahrer. Muss ja ein hartes Kopfgeld gewesen sein. Aber so oder so hab ich die Szene gefeiert. Hier funktioniert der Humor einfach trocken und großartig. Das Kopfgeld war aber vermutlich nur ein Test, um zu seinem Clan zurückzufinden. Denn es ist schwer zu glauben, dass Din die versteckten Symbole, die zu ihnen führen, nicht auch so gefunden hätte.

Zurück bei den Mandos

Dort angekommen gibt es ein Wiedersehen mit den aus Staffel 1 bekannten anderen Recken, allen voran mit der Schmiedin (die gerne auch mal ohne Maske auftreten darf, da Emily Swallow durchaus was drauf hat) und dem Nachfahren von Viszla. Allein das Gerede über die vergangenen Ereignisse und auch das Dunkelschwert macht hier mehr Laune als die ganzen Folgen von “Boba Fett” zusammen.

Dabei wird sogleich auch eine wichtige Sache aus “Rebels” Staffel 4 geretconnt. Denn es wird erwähnt, dass Bo Katan ihre Herrschaft nicht festigen konnte, da sie das Dunkelschwert eben geschenkt bekam und nicht im Kampf erworben hatte. Kurz danach wurde Mandalore dann vom Imperium eingeäschert. Da die vierte “Rebels”-Staffel 1 VSY spielt, muss das also kurz vor “Episode IV” der Fall gewesen sein (danach gings mit dem Imperium ja durchaus bergab). Ob der erwähnte Mond Concordia das aus “Legends” bekannte Concord Dawn ist? Jedenfalls haben auch hier die Mandos überlebt (und vermutlich/hoffentlich etwas mehr als die hier erwähnten „letzten Drei“, da sich das hoffentlich nur auf diesen Mando-Clan bezieht).

So oder so ist die Verquickung mit “Rebels” durchaus gelungen und natürlich weiß man nun auch, wie Moff Gideon an das Schwert kam. Die dunklen Szenen auf dem zerstörten Mandalore, auf dem Droiden auf Mandos/Leichen am Boden feuern, hat einen totalen “Terminator”-Einschlag und konnte mich von der Atmosphäre her gut packen. Wie bereits mehrfach erwähnt, ist dies das ‘dreckige’ “Star Wars”, das man auch im bisherigen “Boba Fett” hätte sehen müssen.

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Auch wieder dabei: die Schmiedin aus Season 1 – des Mando .
(Bild: “Star Wars: Das Buch von Boba Fett” 1×05, exklusiv auf Disney+ / © 2021 Lucasfilm Ltd. & ™)

Was sich im Folgenden anschließt, ist ein Duell um eben jenes Schwert, das der Mando gewinnt. Wobei ich mich an dieser Stelle schon frage, ob die Schmiedin auch bei seinem Kollegen „Halt“ gerufen hätte. Immerhin sah es da schon ein paarmal so aus, als wäre auch Din fast tot… Aber sei’s drum. Zumindest wird festgehalten, dass unser Held noch nicht bereit für die Bürde dieses Schwertes ist. Da steht wohl in der dritten “Mando”-Staffel eine Charakterreise an.

Zu guter Letzt muss der Mando auch noch eingestehen, dass er seinen Helm abgenommen hatte. Für uns in der zweiten Staffel durchaus verständlich gewesen beim Abschied von Grogu, nun aber muss er sich wohl erstmal reinwaschen. Ziemlich harte Religion, die die Mandos da betreiben. Übrigens lässt er auch ein Geschenk für Grogu schmieden (offenbar eine Art Kette), die zufälligerweise in ein Paket eingewickelt wird, das reliefartig wie Yoda/Grogu aussieht (habt ihr alle bemerkt, oder?)

Weiter nach Tatooine

Zufälligerweise reist Mando dann nach Tatooine (okay, das ist schon etwas konstruiert), denn dort soll es ein neues Schiff für ihn geben. Dabei muss er, da er nicht mehr mobil ist, selber mit einer Fluglinie reisen (!). Allein die Szenen, in denen er seine Waffen abgeben und die obligatorische Kontrolle am Flughafen durchlaufen muss, waren wieder einen Lacher Wert. Alltag in der weit entfernten Galaxis – und das Ganze funktioniert auch noch vorzüglich. So geht “Star Wars”! Wobei man natürlich sagen muss, dass das eine Promotion für den “Galaxy’s Edge”-Themenparkbereich in Walt Disney World war, wo man ja auch mit so einem Schiff unterwegs ist.

Auf Tatooine gibt es dann ein Wiedersehen mit Peli – und jeder Menge Anspielungen auf früher. Da ist natürlich der N1-Sternjäger aus der Prequel-Trilogie zu erwähnen, sowie die Boxendroiden – aber auch Skippy (der Jedi-Droide) ist anwesend. Hach ja, ein Easter Egg- bzw. Kanon-Futter-Artikel zur Folge wäre sicher ein Fest! Und dass Peli mal was mit einem Jawa hatte, ist auch ein Grund zum Feiern. So erfährt man hier ein wenig mehr über die Schrottsammler.

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Ich präsentiere: Anakins Podracer! Na gut, knapp vorbei!
(Bild: “Star Wars: Das Buch von Boba Fett” 1×05, exklusiv auf Disney+ / © 2021 Lucasfilm Ltd. & ™)

Und überhaupt sind der Zusammenbau inklusive Klauen der Teile durch Jawas,  das Technobabble und, und, und einfach ein Fest und witzig anzuschauen. Natürlich hat der N1-Sternjäger am Ende dann eine andere Farbe und leichte Modifikationen – man will ja neue Lego-Modelle davon verkaufen. Und wenn so ein Raumjäger nur so ein kleines Säckchen voll Credits kostet, hat der Todesstern vermutlich läppische zwei größere Säcke voll gekostet. Aber ich gebe zu, das ist Meckern auf hohem Niveau.

Achtung, Verkehrskontrolle

Im Anschluss geht es mit dem Jäger gleich auf einen Testflug, was zu einer weiteren genialen Szene im All führt, auch wenn wir sie so ähnlich schon bei Mando gesehen haben. „Wissen sie warum wir sie angehalten haben?“ – „Ich war etwas zu schnell?“

Verkehrskontrolle im All! Einfach herrlich und irgendwie auch wieder passend. Und das gab es so halt auch noch nirgends anders. Die X-Wing-Piloten sind dabei alte Bekannte aus “Mandalorian” und wären beinahe in ihrer eigenen Serie über die “Republic Rangers” aufgetreten, aus der nun aber wohl nichts mehr werden wird, nachdem sich Gina Carano mit ihren diskriminierenden Posts selber ins Abseits bzw. zur Kündigung geschossen hat. Umso bitterer, dass ihr Pedro Pascal (der Mando) wohl damals gesagt haben soll, sie solle sowas nicht posten. Aber gut, das ist ein anderes Thema.

Rezension: Das Buch von Boba Fett 1x05 - "Die Rückkehr des Mandalorianers" 4
Darf ich mal ihre Fluglizenz sehen? Geblitzt im Weltraum .
(Bild: “Star Wars: Das Buch von Boba Fett” 1×05, exklusiv auf Disney+ / © 2021 Lucasfilm Ltd. & ™)

Zurück auf Tatooine ist natürlich Fennec Shand zur Stelle (hat wirklich irgendwer geglaubt, sie lässt sich aussperren?). Mando will aber vorher noch fix jemanden besuchen. Grogu? Ob das wirklich in der nächsten Folge thematisiert werden wird oder viel eher der Auftakt zu Staffel 3 des Mandos sein wird, werden wir sehen müssen.

Fazit

In dieser Folge stimmt einfach alles! Es gibt ein düsteres Setting. Es gibt Alltagsgeschehen. Es gibt sehr viele Hintergrunddetails für die Fans und sogar Humor ist da. So langsam dürfen es aber mal andere Serien als nur über Mandalorianer sein. Und dass man sich hier in einer Folge “Mandalorian” statt “Boba Fett” versetzt fühlt, ist eigentlich keine schöne Auszeichnung für die Serie an sich. Trotzdem stimmig bis zuletzt, weswegen es sich die Höchstwertung mehr als verdient hat.

Bewertung [usr 5 max =”5″ ]

Episoden-Infos

Episodennummer 5
Originaltitel Return of the Mandalorian
Deutscher Titel Die Rückkehr des Mandalorianers
Erstausstrahlung 26. Januar 2022
Erstausstrahlung Deutschland 26. Januar 2022
Drehbuch Jon Favreau
Regie Bryce Dallas Howard
Laufzeit 50 Minuten
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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