Ein weiteres Sachbuch, diesesmal um die titelgebenden Romane zu Voyager.
Inhalt (Klappentext)
Sieben Jahre bereiste die U.S.S. Voyager den Delta-Quadranten. Das dramatische Finale der Serie brachte Captain Kathryn Janeway und ihre Crew zurück in die Heimat. Doch so manche Frage blieb offen. Sie haben Star Trek: Voyager immer gemocht und fragen sich, wie es für Janeway und Co. weitergegangen ist? Mit diesem Sachbuch zum Voyager-Relaunch – einer epischen Serienfortsetzung in Romanform – liegen Sie genau richtig. Hier werden Hintergründe und Übersichten zu diesem einzigartigen Sequelprojekt zusammengetragen und alles besprochen. Lassen wir den neuen Aufbruch der Voyager beginnen.
Kritik
Julian Wangler hat sich diesmal mit Stefan Rösner zusammengetan (der ja bereits beim Titan-Buch einen ersten Auftritt hatte) und ein Werk zum Voyager-Relaunch verfasst. Für alle, die es nicht wissen: Das ist die Weiterführung von Voyager nach Serienende in Romanform, welche bis zum Ende des alten LitVerse 2021 (“Coda“) existiert hatte. Und auch hier muss man einfach schonmal vorab die Idee loben, denn die Romanwelten (oder allgemein das Expanded Universe) sind ja bislang eher vernachlässigt worden (im Sinne einer ausführlicheren Behandlung). Insofern ist das Buch für alle, die sich für besagte Romanwelten interessieren, auf jeden Fall schonmal einen Blick wert.
Der Voyager-Relaunch hat auch ein paar mehr Bücher als etwa die erwähnte Titan-Reihe, in Deutsch sogar 17, da einige Bücher auf zwei aufgeteilt wurden. Alle Bücher werden hier logischerweise behandelt, wobei auch Zwischeneinschübe gemacht werden, die für die Handlung wichtig sind, wie etwa die “Destiny”-Reihe. Damit folgt das Buch im Aufbau dem direkten Titan-Vorgänger. Bei der Voyager ist allerdings die Verzahnung der späteren Bücher mit dem Rest der Relaunch-Serien nicht ganz so stark, immerhin kehrte das Schiff ja mit der Full Circle-Flotte in den Delta-Quadranten zurück.
Nach einer kurzen Einführung zur Entstehungsgeschichte des Relaunches geht es dann auch schon los. Während man die zu den einzelnen Serien als Fan wohl in und auswendig kennt, schaut es auf dem Buchsektor eben anders aus. Daher ist dieses einleitende Kapitel durchaus interessant. Danach folgen dann die Buchbesprechungen, wobei eben zu jedem Roman eine Rezension erfolgt. Die Rezensionen kennt man nicht nur aus dem Vorgänger, hier kommt aber eine zweite Meinung in Form des erwähnten Autorenkollegen hinzu. Denn dieser gibt zu jedem Buch mit einem “Einspruch Herr Kollege” eine zweite Rezension zum Besten (kennt man z.B. aus den Chroniken). Hier ist die zweite Meinung allerdings zu jedem Buch vorhanden und ist durchaus interessant zu lesen.
Worauf man bei den Buchrezensionen natürlich wieder achten muss, sind zwei Sachen, nämlich zum einen die Inhaltsangaben. Die sind teilweise etwas länger, teilweise etwas kürzer und damit gerade so noch akzeptabel, ohne groß zu langweilen. Natürlich muss man auch hier wieder einwenden, dass es eben weniger Leute gibt, die die Bücher kennen und daher längere Inhaltsangaben durchaus eine gewisse Existenzberechtigung haben. Was hier, um wieder den direkten Vergleich mit dem Titan-Buch zu bemühen, aber auffällt ist, dass die Inhaltsangaben etwas variabler gehalten sind und sogar schon leichte Analysen eingebaut sind (z.b. “Dies ist nur Geplänkel, im Vergleich zum letzten Teil von Heimkehr”, S.45). Derartige Einschübe lockern die Inhaltsangaben ungemein auf. Es gibt sie nicht immer, aber oft genug.
Zum anderen steht, wie ebenfalls bei den Vorgänger-Bänden, natürlich wieder im Raum, dass es die Rezensionen ja auf Wanglers Seite schon zu lesen gäbe. Zum einen trifft dies nicht auf die von Autorenkollege Rösner zu, und zum anderen haben auch diese hier wieder eine deutliche Überarbeitung bekommen, die im direkten Vergleich auffällt. Wie bereits erwähnt, werden auch kurze Intermezzos wie die Destiny-Reihe erwähnt, wenn auch nicht so ausführlich, um eine durchgehende Besprechung der Reihe zu gewährleisten. All das gefällt durchaus und da die Rezensionen hier direkt hintereinander abgehandelt werden und nicht von Analysen unterbrochen sind, ergibt sich im ersten Moment auch ein viel runderes Bild. Man wird eben nicht mehr “rausgerissen” aus den Buchbesprechungen (okay, es gibt zumindest einen kurzen Einschub, aber der ist wirklich kurz).
Aber was ist denn nun mit den Analysen, für die Wangler so bekannt ist? Die gibt es zwar auch noch, sie sind diesmal aber (leider) auf etwas wenige Punkte zusammengeschrumpft. So gibt es eine kurze Betrachtung der einzelnen Charaktere als Nachgang zu den Buchbesprechungen. Das ist zum einen aber wirklich kurz und zum anderen liest es sich stellenweise eben wieder wie eine Inhaltsangabe. Es blitzen zwar ab und an gute Momente durch, etwa wenn angesprochen wird, ob sich Janeway wieder zu einer Art Moralpolizei aufspielen darf, es bleibt hier aber trotzdem eher oberflächlich. Was sich anschließt, ist eine Betrachtung der Mission Full Circle sowie eine Vorstellung der neuen Völker, auf die man im Relaunch trifft. Alles ganz gut und kurzweilig, aber auch nicht so ganz tiefgründig.
Dabei hätte sich doch hier angeboten, über die angegebenen Themen zu philosophieren, etwa den Aufstand der Hologramme oder das in den Büchern wiederholt angesprochene Abtreibungsthema (nebst anderen). Wie steht die Föderation, wie die restliche Crew dazu? Gerade diese waren ja immer Wanglers Markenzeichen und irgendwie kommen diese Themen hier zu kurz. Klar, in den Reviews wird darauf eingegangen, wie oberflächlich derartige Aspekte teilweise in den Büchern angegangen werden (was ja auch sicher eines der Mankos der Relaunch-Reihe sind), das ist aber kein Ersatz.
Schön ist aber, dass man am Ende noch die anderen Iterationen von Voyager neben der Romanreihe (Stichwort: Computerspiele) anschaut und auch auf die Veränderungen im Zuge von New Trek eingeht.