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StartProdigyProdigy - Season 1Rezension: Star Trek: Prodigy 1x08 - "Zeitphasen"

Rezension: Star Trek: Prodigy 1×08 – “Zeitphasen”

Wir werfen einen Blick auf Folge 8 von “Prodigy”. Aber Achtung: Spoiler!

Rezension: Star Trek: Prodigy 1x08 - "Zeitphasen" 1
© Paramount

Time Amok

Der englische Titel “Time Amok” ist natürlich eine Anspielung auf die entsprechende “Raumschiff Enterprise”-Folge “Amok Time” (TOS 2×01 “Weltraumfieber”), der hier einfach umgedreht wurde. Im Deutschen lautet der Titel indes “Zeitphasen”, was in Anbetracht der Geschichte sicherlich akzeptabel ist.

Zum Episodenstart gibt es auch mal eine Sternzeit zu hören, die aber leider falsch ist und die Serie eigentlich im Jahr 2542 verorten würde. Okay, laut den Produzenten war das Absicht, um zu zeigen, dass Janeway bereits von der Zeitanomalie betroffen ist. Und eben diese Zeitanomalie steht auch im Mittelpunkt der Handlung. Auch das ist leider nichts Neues für “Star Trek”.

Doch zu Beginn gibt es auf dem Holodeck erst einmal ein klassisches Szenario, nämlich wie man verschiedene Tiere über den Fluss bringt. Das kennt man noch aus Kindheitstagen. Und die Idee, es nun auf dem Holodeck umzusetzen, ist irgendwie auch passend. Aber natürlich scheitert die Gruppe hier. Und jedem geneigten Zuschauer dürfte an dieser Stelle klar sein, dass in der Folge noch irgendetwas passieren wird, das die Zusammenarbeit der Crew ein weiteres Mal auf die Probe stellt. “Prodigy” ist nun einmal eine Kinderserie und folgt verständlicherweise auch einer entsprechenden Logik.

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Die Protostar-Crew versagt bei einer Holo-Mission (Bild: “Star Trek: Prodigy” 1×08, Paramount+/CBS).

Immerhin gestehen sie Janeway endlich die Wahrheit. Die reagiert darauf aber sehr souverän und meint, dass sie trotzdem ihre Crew bleiben. Neben der (in meinen Augen einprägsamsten Titelmelodie) hat “Prodigy” also noch etwas Weiteres zu bieten: Charakterarbeit. Auch in “Zeitphasen” werden wieder einige große Sprünge diesbezüglich gemacht.

Teambuilding mit Hindernissen

Wobei es am Ende fast etwas schade ist, dass Janeway hier etwas abseits steht. Immerhin scheint das auch Gwyn zu erkennen und will deshalb zu ihr hingehen. Hier hätte eigentlich nur noch eine Umarmung gefehlt. Das wäre an dieser Stelle auch mehr als passend gewesen.

Ein bisschen nervig ist allerdings, dass Rok zunächst so weinerlich daherkommt. Sie kann sich dann aber später doch noch am Riemen reißen und über sich hinauswachsen. Selbst Janeway erkennt am Ende, dass sie einfach zu lange allein gewesen ist und man das ihr jetzt auch anmerkt. Mal sehen, ob sich das in Zukunft noch irgendwie auswirken wird.

Auch einige der anderen Charaktere, darunter Dal, brauchen erstmal ermutigende Worte von Janeway. Ein bisschen mehr Charakterentwicklung hätte man an dieser Stelle auch beim Captain durchaus schon einbringen können – vor allem mit Blick auf die vergangenen Folgen. Aber das mag vielleicht auch nur mein subjektiver Eindruck sein.

Kleiner Fun Fact am Rande: Immerhin wurde daran gedacht, den 3D-Replikator außer Funktion zu setzen, da dieser allzu oft als Deus Ex Machina missbraucht werden könnte. Aber dazu kommen wir gleich noch.

Anomalie pur

Zurück zur Zeitanomalie. Temporale Phänomene kennt man aus 56 Jahren “Star Trek” schon zuhauf. Hier werden alle Crewmitglieder auf unterschiedliche Zeitphasen verteilt. Um aus dieser misslichen Lage zu kommen, müssen sie ein Gerät bauen, mit dem sich der Antrieb reparieren lässt.

Rezension: Star Trek: Prodigy 1x08 - "Zeitphasen" 3
Das Janeway-Hologramm ist in einer Zeit-Anomalie gefangen (Bild: “Star Trek: Prodigy” 1×08, Paramount+/CBS).

Vor allem Rok darf hier glänzen. Aber auch Gwyn macht – nicht zuletzt wegen ihrer Motivationsrede – eine gute Figur. Die beiden sind eindeutig die Gewinner der Charakterkonstellationen in dieser Episode. Etwas weniger gibt es derweil für Jankom zu tun. Das ist mittlerweile aber schon so üblich für “Prodigy”. Für mich ist das allerdings kein Beinbruch, da ich auch kein großer Fan von dieser Figur bin.

Dafür darf Zero glänzen und sich als waschechter Wissenschaftler outen. Sehr schön! Bemängeln kann man hier höchstens noch, dass allzu schnell offensichtlich wird, dass man beim Durchfliegen des Sturms mit Sicherheit in diese Anomalie geraten wird. Das wirkt an dieser Stelle schon etwas konstruiert. Denn man hätte ihm eigentlich auch ganz einfach ausweichen können.

Aber dafür punktet die Wiederherstellung von Janeway aus dem Puffer (man könnte auch Papierkorb sagen), womit wir auch schon beim nächsten Highlight der Folge wären.

Die Rückkehr des Diviner

Und auch der Diviner kommt dank Nandis Hinweis der Protostar erneut auf die Spur. Zum Glück hat man hier den Bezug zur letzten Folge gehalten und auch erwähnt, dass das Schiff schon zu weit weg ist. Also kein plötzliches Einholen an dieser Stelle.

Der Diviner hat dann aber doch noch etwas in der Hinterhand: Er schickt einen Hack zum Schiff. Oder anders gesagt: Drednok wird einfach vom 3D-Replikator gebaut. Das ist durchaus passend umgesetzt; vor allem da Janeway und er sich endlich erkennen. Für den Zuschauer war das allerdings schon seit letzter Folge offensichtlich.

Gefährlich wird Drednok dadurch, dass er Chakotays Kommando-Codes kennt. Das wirft natürlich die Frage auf: woher eigentlich? Hoffentlich wird das Rätsel in nächster Zeit noch zufriedenstellend aufgelöst. Auch scheint sich Drednok bestens auf dem Schiff auszukennen.

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Da steckt doch mehr dahinter: Janeway und Drednok (Bild: “Star Trek: Prodigy” 1×08, Paramount+)

Und so kommt es schließlich zum Kampf mit Gwyn. Und auch das ist wieder gut umgesetzt worden. Insbesondere die Art, wie man Drednok hier entsorgt und dabei das Gerät gleich mit, hat was. Aber da die Zeitanomalie am Ende aufgelöst wird, ist Drednok dann doch noch irgendwie da.

Was ist deine Meinung zur ersten Staffel “Star Trek: Prodigy”?

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Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Zur Staffelhalbzeit wird nochmal so richtig auf den Action-Knopf gedrückt! "Time Amok" hat zudem schöne, wenngleich auch etwas vorhersehbare Charakterszenen zu bieten. Und ein auftrumpfender Bösewicht sorgt für ein weiteres Highlight. Das entschädigt am Ende dann auch für die x-te Zeitanomalie. Alles in allem ist "Zeitphasen" eine durchaus solide Episode.
Deutscher TitelZeitphasen
OriginaltitelTime Amok
SerieProdigy
Staffel1
Episodennummer8
RegisseurSung Shin, Olga Ulanova
DrehbuchNikhil S. Jayaram
US-Erstausstrahlung20.01. 2022
DE-Erstausstrahlung11.11. 2022
Sternzeit / Missionsdatum60712.56 (18. September 2383)
Dauer25
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Zur Staffelhalbzeit wird nochmal so richtig auf den Action-Knopf gedrückt! "Time Amok" hat zudem schöne, wenngleich auch etwas vorhersehbare Charakterszenen zu bieten. Und ein auftrumpfender Bösewicht sorgt für ein weiteres Highlight. Das entschädigt am Ende dann auch für die x-te Zeitanomalie. Alles in allem ist "Zeitphasen" eine durchaus solide Episode.Rezension: Star Trek: Prodigy 1x08 - "Zeitphasen"
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