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TZN-Rewatch: “Stargate”

Welche ältere Science-Fiction-Serie könnten wir uns denn unter die Lupe nehmen? Da kommt “Stargate” doch gerade Recht…

Nicht nur wegen der aktuellen Fedcon sondern auch wegen simpler Unkenntnis (ihr wisst schon, Frau und so) steht ein Stargate-Rewatch an. Grund genug, den hier zu begleiten.

Auch, weil ja ein Reboot bzw. eine Weiterführung durch Amazon ansteht (bitte bitte kein Reboot – es gibt so gute Ansätze die Story auch für eine neue Generation von Zuschauern zugänglich zu machen).

Erwartet aber keine großen Rezensionen zu einzelnen Folgen. Das hier wird eher ein Abtauchen in die Vergangenheit mit der ein oder anderen Erinnerung an früher.

Stargate Origins (2018)

Zu Beginn haben wir uns für einen chronologischen Ansatz entschieden. Und das heißt, der Stargate-Marathon beginnt mit Origins, das ja chronologisch vor allen anderen Serien spielt. Und es ist noch gar nicht so lange her, das wir es bei uns in der Review hatten. Ursprünglich als Webserie á 10 Minuten pro Folge veröffentlicht, gibt es “Origins” inzwischen bei Amazon eigentlich nur als Film zu bewundern – was deutlich besser ist, als alle 10 Minuten unterbrochen zu werden.

Ankunft auf Abydos
Ankunft auf Abydos (MGM, Stargate Origins)

Und leider wird das auch nach mehrmaligem Ansehen nicht besser. Origins erweist sich als langweilige Anderthalb-Stunden-Variante einer Serienfolge. Nicht nur, das die Charaktere halt total blass bleiben und man auch noch ein homosexuelles Paar einbauen musste (was halt an der Stelle total unpassend war und zudem für 1938 mit Vorsicht zu genießen), auch die Kulissen sehen, mit Ausnahme des Stargates vielleicht, komplett nach billiger Pappe aus. Das ist für die 90er, in der die Serien spielen, noch ok (siehe die Reviews dann dort), für 2018 ist das aber halt leider ein Armutszeugnis.

Hier wollte man das Franchise mit billigen Mitteln wiederbeleben, was aber total nach hinten losging. Schon die Eröffnungssequenz, die aus dem Film geklaut ist, ist stark gekürzt, wohl weil man den Schauspieler von Paul Langford nicht zeigen wollte. Der wird ja in “Origins” von Connor Trinneer gespielt. Und eine andere Kontroverse ist natürlich, warum eine Autobatterie ausreicht, das Stargate mit Strom zu versorgen, wenn man später erst jahrelang nach Energiequellen forschen muss.

TZN-Rewatch: "Stargate" 1

Macht ein langes Kinn: Ra (MGM, Stargate Origins)

Leider bewegt man sich auch fast ständig in den gleichen grauen Kulissen und auch das Ende ist debattierbar. So überleben nur Catherine und ihr Vater (was sie ja auch müssen), allerdings wird ihr Gedächtnis gelöscht. Unbewusst hat Catherine also später das Stargate-Programm im Auftrag einer “guten” Goa’uld gemacht. Das nimmt halt schon etwas von der Bedeutung späterer Ereignisse hinfort, denn so haben die Menschen ihre Errungenschaften letztlich den Goa’uld zu verdanken. Unds was ein Harcesis-Kind ist dürfte den wenigsten so etwas sagen.

Und so schön Ras Auftauchen am Schluß ist, so unbedrohlich im Vergleich zum Film wirkt er auch. Und ja, man wollte am Ende erklären, warum Ra menschliche Diener im Kinofilm hat, statt der aus der Serie üblichen Jaffa. Das homosexuelle Pärchen wird nämlich von ihm am Ende versklavt und Gehirngewaschen, um loyal zu sein. Zum einen ist das halt schon wieder Klischee, es ist auch eigentlich aber ein genauso unnötiger Move.

Fazit:

Origins ist wahrlich keine Sternstunde des Stargate-Franchises und hätte beinahe schon zu einem Abbruch des Stargate-Marathons geführt. Nur die Beteuerung, das am Ende wirklich alles besser wird, hat hier geholfen. Wer sich die Serie chronologisch antut, sollte sich also bewusst sein, das man dieses Schandwerk ertragen muss und dann weitersehen muss, um die Faszination der Serie zu verstehen.

Auch im Rewatch werden es nicht mehr als 1.5 Sterne….

TZN-Rewatch: "Stargate" 2

Stargate (1994)

1994 war die Geburtsstunde des Franchise mit dem Stargate-Kinofilm. Dank Dr. Jackson gelangt ein Team nach Abydos und findet dort den altägyptischen Gott Ra, der die Bewohner versklavt. Am Ende gelingt es, ihn zu töten.

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Entdeckung des Stargates (MGM/Amazon)

Der Film hat für seine Zeit sehr gute Effekte vorzuweisen und ist auch heute noch gut ansehbar. Das Wüstenszenario tut dazu sicher ebenso sein übriges wie James Spader als Jackson und Kurt Russell als Jack O’Neill. Auch der Rest der Darstellerriege kann sich sehen lassen. Dem Film merkt man natürlich an allen Ecken und Enden an, das er fürs Kino produziert worden ist. Vor allem die Morphszenen der Masken der Bösewichter stechen hier hervor.

Ich weiß gar nicht, wie oft ich den Film in den letzten 30 Jahren gesehen habe. Es waren sicher mehr als 10, aber noch unter 20 Mal. Teile davon kann ich zumindest schon auswendig nachsprechen. Ja, so war das damals. Den berühmten “Director’s Cut” habe ich allerdings erst vor ca. 10 Jahren das erste Mal gesehen. Er erweitert den Film um einige Sequenzen in der Wüstenstadt (die laut Origins ja Nagada heißt, wohl um den Bezug zu Naquadah herzustellen, dem Material aus dem später das Stargate ist). Lediglich den Beginn, bei dem Ra Besitz von einem Jungen ergreift, hätte man rauslassen können, da die Szene so später nochmal gezeigt wird und damit doppelt vorkommt.

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Die Helden des Films: Daniel Jackson (James Spader) & Jack O’Neil (kurt Russell)

Auch der Director’s Cut ist gut gelungen und seither durchaus meine bevorzugte Variante des Films. Lediglich die versteinerten Jaffa-Fossile (auch wenn sie zu dem Zeitpunkt noch nicht so heißen) stehen etwas im Widerspruch zu späteren Serie – außer man erklärt es sich so, das sie irgendwie anders in den Fels gekommen sind.

Aber im Vergleich zur späteren Serie gibt es sowieso noch einen eklatanten Widerspruch, und der ist nicht, das man dort den Namen von Sha’uri zu Sha’re geändert hat (aus Aussprech-Gründen). Der wohl bekannteste Unterschied ist die Darstellung von Ra als Goa’uld (hier noch nicht so genannt). Denn er sieht eher wie ein späterer Asgard aus der Serie aus und auch kurz vor seinem Tod scheint er wieder diese Gestalt anzunehmen. Natürlich wusste man damals noch nichts von dieser Serienweiterentwicklung und schenkte dem daher nur wenig Bedeutung. Einige später erschienene Bücher implizieren, das es sich dabei lediglich um die Darstellung von Ras erstem Unas-Wirt handelte, was man aber damals noch nicht wusste. Das Stargate-RPG-Buch “Living Gods – Stargate System Lords” erklärt dies sogar so, das es in der Tat der Asgard Fafnir war, den Ra zwischenzeitlich als Wirt ausprobiert hatte, dann aber wieder verließ, da der Körper zu schnell verfiel.

Überhaupt kann sich Jaye Davidsons Darstellung des Ra, der sogar etwas androgyn und arrogant daherkommt, sehen lassen. Diese Züge wurden später für viele Goa’uld übernommen. Schade, das er die Schauspielerei nach diesem Film an den Nagel gehängt hat. Aber ihm war es am Set zu stressig, so heißt es.

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Bösewicht Ra (MGM/Amazon)

Fazit

Insgesamt ist der Stargate-Film auch heute noch gut schaubar. Er ist weit entfernt von Emmerichs sonstigen Effektspektakeln und bietet über viele Strecken ruhige Charakterszenen vor dem Setting eines gut eingefangenen alten Ägypten. Klar, ein paar Längen gibt es hier und da und man kann monieren, das die Abydosianer viel zu schnell zur Rebellion aufgestachelt wurden. Auch Sha’uri und Daniels Romanze ist voll das Klischee. Davon abgesehen bietet der Film aber durchaus nette Bilder und Actionsequenzen und einen guten Einstieg ins Franchise. Das sah auch besagte Frau so und so konnte es mit der Serie weitergehen…

TZN-Rewatch: "Stargate" 6

Begleitet uns in der nächsten Zeit durch weitere Episoden des Stargate-Rewatch.

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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