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Rezension: Discovery 3×13 – “Ein Zeichen der Hoffnung, Teil 2” / “That Hope Is You, Part 2”

In unserem Review sehen wir uns an, was das Staffelfinale der dritten “Discovery”-Season so taugt. Aber Achtung, Spoiler!

Was war das denn?

Machen wir es kurz: “Discovery” hat es auch in seinem dritten Jahr nicht geschafft, ein Staffelfinale abzuliefern, bei dem man keine Bruchlandung hinlegt. Aus, fertig, Rezension beendet!

Viele der Kritikpunkte, die man auch in den vorherigen Staffelenden bemängelt hatte, finden sich leider auch hier. Das vollmundige Versprechen der Autoren, man hätte gelernt und wüsste nun, was die Fans wollen oder was “Star Trek” ausmacht (was sie im Übrigen auch für “Picard” Season 2 angekündigt hatten), wurde in keinster Weise eingelöst. Dabei fing die Staffel selbst ja noch vielversprechend an, verlor sich dann aber wieder in den üblichen “Discovery-ismen”. Aber dies alles sind natürlich Punkte für ein ausführliches Staffel-Recap und sollen daher an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden.

Rezension: Discovery 3x13 - "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil 2" / "That Hope Is You, Part 2" 1
Auch Season 3 endet mit einer Enttäuschung (Bild: ViacomCBS).

Die finale Folge der Staffel spielt auf zwei Handlungsebenen, die nach den Ereignissen der Vorwochen auch zu erwarten gewesen sind. Die eine ist die Auflösung des Brands, die andere dreht sich um Osyraa.

Beginnen wir an dieser Stelle mit der weniger interessanten Handlung: die im Verubin-Nebel.

Es wird neblig-holodeckig

Dort stecken, wie wir alle wissen, die Crewmitglieder immer noch mit Su’Kal im Holodeck fest. Adira bekommt als Seitenhieb das Aussehen eines Xaheaners verpasst (“Short Treks” bzw. Season 2). Ansonsten darf vor allem Saru dabei glänzen, zu Su’Kal durchzudringen.

Und dann ist da noch Gray, der plötzlich auch in Holoform auftaucht, weil das Holodeck ihn als Person erkennt. Bitte was? Wie soll das denn funktionieren? Erkennt er den Trill-Symbionten und bildet ihn ab? Sehr fortschrittliches Holosystem, muss man schon sagen. Und selbst wenn es so funktioniert, hätten die anderen Wirte auch auftauchen müssen! Gray ist eine imaginäre Person und es gibt absolut überhaupt keinen Grund, dass er an dieser Stelle auftaucht – außer dem, dem Schauspieler mehr Screentime zu geben und weiter an der Teenie-Soap zwischen ihm und Adira zu schrauben.

Wer meine Reviews verfolgt, der weiß, dass ich kein Fan von Gray bin und ihn als überflüssig erachte. Und leider wird das in dieser Folge wieder bestätigt. Außer mal kurz aus dem Fenster zu gucken, macht der Gute nichts. Und die Erkenntnis, dass ein Systemversagen bevorsteht und man sich beeilen soll… sorry, aber das ergibt sich schon aus der tödlichen Strahlung und muss nicht nochmal extra betont werden. Davon, dass die Strahlung “außerhalb des Holodecks viel schlimmer” sein soll, ist übrigens später, als alle vereint auf der Brücke stehen, nicht mehr viel zu spüren.

Und am Ende darf Gray dann auch noch darum bitten, nicht mehr allein sein zu müssen. Und so will man ernsthaft eine Lösung für sein Dilemma finden. Lasst mich raten, der Weg für den nächsten mobilen Emitter ist geebnet! Sorry, aber Grays Anwesenheit macht storytechnisch einfach keinerlei Sinn. Und dafür hat man Nhan rausgeworfen? Das unterstelle ich an dieser Stelle jetzt einfach mal, denn wenn man jemanden in der neuen Season zum Hauptdarsteller befördert, nur um ihn nach drei Episoden rauszuschreiben, muss hinter den Kulissen wohl irgendetwas gelaufen sein. Und die Sicherheitschefin hatte gewiss mehr Profil als Gray.

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Gray darf als Vulkanier auftreten, macht aber sonst eher wenig Sinn (Bild. “Discovery” 3×13, ViacomCBS/Netflix)

Auch Adira und Culber haben eigentlich nicht mehr viel zu tun, nachdem die Medikamente übergeben worden sind. Offenbar waren sich die Autoren dem bewusst und haben deshalb Gray hinzugenommen. Denn im Großen und Ganzen wiederholen der Doktor und Adira nur das, was die Zuschauer schon längst wissen: Su’Kal ist eine Mutation. Er ist eine Verbindung mit dem Dilithium eingegangen und hat dann irgendwann den Brand ausgelöst. Das auslösende Ereignis war der Tod der Mutter, aber auch das wussten die Zuschauer schon. Diese These bestätigt sich dann später, als Su’Kal darum bittet, die letzte Aufzeichnung abzuspielen. In dem Moment, als er den Tod seiner Mum realisierte, hatte er einen Anfall, der den verheerenden Brand schließlich ausgelöst hat. So verständlich das auch ist, so vorhersehbar ist die Szene leider auch – und verfehlt somit auch völlig ihre emotionale Wirkung.

Immerhin, es steckt wirklich kein “Big Bad” hinter dem Brand, sondern nur ein Unfall. So gesehen mal etwas Abwechslung bei “Discovery”. Wenn ich aber schon dies als einen positiven Aspekt von “That Hope Is You 2” anführen muss, dann wird deutlich, wie es um den Rest der Folge steht. Dem Su’Kal-Erklärungsansatz nehme ich nicht ab, dass der Brand “überall zeitgleich” gewesen sein soll, wenn das Kelpianer-Kind der Ausgangspunkt war. Existenz der Mutation mal hin oder her: Wenn sich die Dilithiumwelle von ihm ausgehend verbreitet hat, dann kann das eigentlich gar nicht der Fall gewesen sein. Und wenn es doch überall gleichzeitig gewesen sein soll, dann macht die Mikrosekunde Verzögerung, die Burnham auf die Spur gebracht hat, leider halt auch keinen Sinn mehr. Aber nach logischen Erklärungen braucht man bei “Discovery” ja schon lange nicht mehr suchen.

Saru und Su'Kal vertiefen ihre Beziehung in Rekordgeschwindigkeit in "That Hope Is You, Part 2" (Bild: ViacomCBS)
Saru und Su’Kal (“Discovery” 3×13, ViacomCBS/Netflix)

Ansonsten wirkt das Holodeckszenario optisch durchaus gut umgesetzt, auch wenn immer noch alles dunkel ist und die Monster diesmal weniger Screentime haben. Überhaupt lässt sich optisch hier nichts bemängeln, zumindest an dieser Front spielt “Discovery” vorne mit. Auch die Raumschlacht und die Szenen auf der Discovery selbst sind hier gut anzuschauen.

Am Ende erweist sich eine Vorhersage von mir im Podcast immerhin als richtig: Saru geht mit Su’Kal nach Kaminar. Hoffentlich nicht für immer, worauf zumindest Doug Jones‘ Beteiligung an Season 4 hindeutet. Doch dazu kommen wir gleich noch.

Es darf auch krachen

Denn zunächst ist da noch die Sache im Föderationshauptquartier. Dort ist die Lage nämlich wie erwartet eskaliert und die Discovery befindet sich im Gefecht. Doch nicht lange, denn Osyraa kennt den Standort des Schildgenerators. Wobei sich hier die Frage stellt: woher denn? Hatte ich in der Folge zuvor noch angenommen, dass Zareh derjenige gewesen ist, der Osyraa über Tilly informiert hat, so weckt diese Szene daran wieder Zweifel. Aber bloß nicht zu lange drüber nachdenken, denn aufgelöst wird das nicht. Schnell weiter!

Inzwischen ist nämlich auch die Ni’Var-Flotte eingetroffen und bringt die Smaragdkette in Bedrängnis. Osyraa hat nämlich keinerlei Backup dabei. Das mag zu Beginn, als man die Verhandlungen aufnehmen wollte, noch sinnvoll gewesen sein, denn eine bewaffnete Flotte vor der Tür ist bei sowas bekanntlich kein gutes Symbol. So ganz komplett ohne Rückendeckung zu erscheinen, erweckt aber den Eindruck, dass die angeblich so “bedrohliche” Smaragdkette nur aus diesem einen Schiff besteht. Ein Eindruck, der von Osyraas Tod noch bestätigt wird. Aber dazu kommen wir später.

Zumindest eine weitere Vorhersage hat sich nämlich an dieser Stelle n i  c h t  bewahrheitet: Es gibt keinen All-In-Attack von Schiffen der Welten, die man zuvor besucht hat. Also keine Trill oder Terraner, die neben den Vulkaniern zu Hilfe eilen. Zwar sieht man später nochmal die Präsidenten von Trill und Ni’Var, aber Burnhams Mum, die ja eigentlich gerufen worden war, fehlt seltsamerweise die ganze Folge über. Und diese Schiffe sieht man auch nur kurz – aber immerhin lang genug, um später daraus Eaglemoss-Modelle gießen zu können.

Und wieso wissen die Bösen, dass die Discovery-Crew kurz vor der Erstürmung der Brücke steht? Da müssen die in der Folge zuvor aufgebauten Sensorschatten ja schon wieder weg sein. Dann aber hätten die Bösewichter doch einfach Tilly und Konsorten wieder zurück in den Arrest beamen können? Okay, Burnham erwähnt später, die Transporter seien blockiert, also vermutlich von der Kette. Denn defekt können sie nicht sein, da Burnham sie nach dem Reboot selber benutzt, um die Bösen von Bord zu beamen. Hier widerspricht man sich (wieder einmal) selbst.

In einem Gespräch mit Vance darf Burnham dann auch nochmal darauf pochen, dass man ihr doch vertrauen sollte. Wer bis zu dieser Stelle noch nicht mit den Augen gerollt hat, wird es spätestens hier tun. Es wird aber nicht das letzte Mal in der Folge bleiben. Denn das ist wieder der klassische “Ich weiß, was ich tue und liege immer richtig“-Manierismus, den man leider auch schon aus den anderen beiden Staffeln kennt. Ich weiß, viele werden jetzt sagen, dass diese Serie nun einmal um Burnham aufgebaut ist und sie deswegen die Heldin sein muss. Könnte ich grundsätzlich gelten lassen, dann muss man aber fragen, wie genau Burnhams Plan aussieht?

Gefecht
Gefecht in der Finalfolge, einer der besseren Parts (Discovery 3×13, ViacomCBS/Netflix)

Darauf zählen, dass man auf die Krankenstation geführt wird, damit sie dort ein Quarantänefeld auslösen und fliehen kann? Zufällig mit einem fremden Kommunikator, um Tilly zu sagen, die Warpgondel abzuschalten? Da wird sich auf zu viele Zufälle verlassen. Zuviel auf „Wir werden es schon richten“  und zwar ohne echten Plan – einfach, weil Burnham halt gewinnen muss. Und deswegen funktioniert diese Szene für mich halt leider absolut nicht.

Die Überflüssigkeiten

Das ist aber bei weitem nicht der einzige Plan, der nicht ganz so durchdacht erscheint. Fangen wir mal mit den Sphärenbots an. Was machen die überhaupt, außer einmal abgeschossen zu werden und später Owo zu retten? Eigentlich sind sie bei der Rückeroberung des Schiffes völlig überflüssig. Denn was man da sieht, hätten Tilly und Co. auch so hingekriegt. Und dass sie am Ende “überleben” war klar, denn Zora bzw. der “Short Trek” “Calypso” müssen schließlich irgendwo noch reinpassen – auch wenn sich die Autoren daran wohl eh nicht mehr erinnern werden oder sich daran halten.

Und dann ist da noch der ganze Plan zwecks Lahmlegung der Gondel. Natürlich darf Owosekun kurz vorher erwähnen, dass sie ihre Luft ungewöhnlich lange anhalten kann, denn das wird wenige Augenblicke später von entscheidender Bedeutung sein, nämlich als die Lebenserhaltung abgeschaltet wird. Mal abgesehen von dem merkwürdigen Umstand, dass es nur eine einzige Sauerstoffmaske für ein Schiff mit einigen Hundert Besatzungsmitgliedern geben soll, macht es halt leider auch nicht wirklich Sinn, dass sich hier die gesamte Gruppe auf diesen Einsatz begibt. Klar, da wird groß noch darauf eingeschworen, dass es eine Selbstmordmission ist. Und alle erklären sich unisono auch bereit dazu. So wie das Ganze am Ende aber abläuft, hätte man auch gleich einfach Owo losschicken können. Die hätte es nämlich auch ganz allein geschafft, denn Gegner gibt es dort sowieso keine mehr. Und dann hätte einer der Bots sie auch nicht retten müssen…

Davon abgesehen hatte ich es ja schon erwähnt: Es überlebt dann auch jeder aus der Brückencrew! Das war wirklich eine schöne “Selbstmordmission”. Wie wäre es wohl gewesen, wenn Owo wirklich das Zeitliche gesegnet hätte? Das hätte tatsächlich noch genug Drama und Emotionen gefördert. So verpufft dieser Teil der Handlung aber gänzlich und zwar aufgrund jener Konsequenzlosigkeit, mit der in “Discovery” seit jeher auch schon Tode einfach so negiert worden sind. Versteht mich nicht falsch: Ich mag Owo und will auch gerne mehr von ihr sehen, weswegen ich ja eher darauf getippt hätte, dass Rhys oder einer der anderen, deren Namen ich nach immerhin drei Staffeln immer noch nicht alle kenne, das Zeitliche segnet. Aber es passt halt einfach nicht zum Gezeigten, wenn alles für die Helden immer ohne Folgen klappt. Dadurch werden auch künftige gefährliche Missionen einfach lächerlich.

Und damit direkt in die Nummer 4 der Überflüssigkeiten (Nummer 1 war Gray, ihr erinnert euch?) dieser Folge: Aurellio, der in der letzten Folge eigentlich noch sehr gut aufgebaut worden ist, wird in dieser Folge in einigen wenigen Sätzen abgefrühstückt und ist dann auch schnell komplett raus. Er überlebt immerhin und ist am Ende noch dabei. Aber das ist nur ein schwacher Trost. Nun weiß ich natürlich nicht, ob dies nicht vielleicht Kenneth Mitchells Gesundheit geschuldet war. Trotzdem ist es schade, dass von der Rebellion des Wissenschaftlers am Ende nichts übrig bleibt außer einem einfachen Nein. Wobei Osyraa ihm zuvor in zwei Sätzen noch gezeigt hat, wie böse sie wirklich ist.

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Bleibt auch im Finale blass: Osyraa (“Discovery” 3×13, ViacomCBS/Netflix)

Das wäre dann Überflüssigkeit Nummer 5. Wurde die Orionerin in der vorigen Woche noch interessant aufgebaut, mit Hintergrund und allem (Stichwort: Ministerin), so ist auch davon hier nichts mehr zu spüren. Ja, sie ist böse und muss weg. Punkt. Sehr schade – und wieder inkonsequent. Da hätte es genauso gut ein One-Time-Bösewicht getan. Doch zu Osyraas Ende kommen wir gleich noch.

Zunächst darf wieder einmal gefoltert werden. Dieses Mal trifft es Book. Dann überlistet Burnham ihre Wachen, wobei man sich zum einen fragt, warum nur zwei dabei waren, und zum anderen, ob Quarantänekraftfelder wirklich einfachen Kraftfeldern entsprechen, durch die man nicht durchbrechen kann. Aber gut, lassen wir das an der Stelle mal so stehen und kommen zum Kampf in den Turboliften. Aber halt, bevor wir dazu kommen, müssen wir uns noch Überflüssigkeit Nummer 6 anschauen.

Das ist der liebe Zareh, der in der Vorwoche ja m.E. bereits überflüssig war. Leider wird auch das in dieser Folge noch einmal bestätigt. Er darf zwar noch ein wenig zu der Kampfszene in den Turboliften beitragen, dann aber unspektakulär dort auch den Tod finden. Er war also da, weil…? Tja, das wissen vermutlich nicht mal mehr die Autoren. Denn es hätte auch jeder x-beliebige Wächter sein können, soviel hat Zareh die letzten Folgen zur Handlung beigetragen. Auch hier hat man wieder Potential verschenkt.

Das (neue) Turbolift-Netzwerk

Dass man mal in die Turbolift-Röhre klettern musste, hatte man z.B. schon in “Katastrophe auf der Enterprise”. Und wie das Turbolift-Netzwerk so aussieht, sieht man im “Star Trek”-Spiel von 2012, das die Vorgeschichte zu “Into Darkness” erzählt. Dort besucht man die Röhren und muss den Transportkapseln bzw. -kugeln ausweichen, die eben durch die Eingeweide des Schiffes führen. Ein klassisches Röhrensystem eben.

Nun braucht man nicht mehr auf das Dach des Liftes klettern (klassischer “Stirb langsam”-Moment), sondern kann einfach durch die Tür nach draußen treten. Die Turbolift-Kapseln schweben nun frei durchs Schiff und docken überall an. Generell hab ich damit ja kein Problem. Das Problem ist hier die Weite des Schiffes, die im Hintergrund dargestellt wird. Es sieht so aus, als würde das komplette Innere der Discovery nur aus Hohlräumen für die Turbolifte bestehen. Kilometerweit. Und das will bei einem 300 Meter langen Schiff schon was heißen!

Ich bin durchaus geneigt, mich hier auf Erklärungen einzulassen, à la dass die Tiefe das Auge täuscht oder das vieles mit programmierbarer Materie erklärbar ist. Aber zum einen gibt es diese Erklärung nicht und zum anderen … nun, so sieht es eben nicht aus. Selbst meine Mitgucker mussten sich an der Stelle an den Kopf fassen und sich fragen, was das solle und ob die Discovery in Wahrheit hohl ist? (oder vielleicht sind es nur die Köpfe der Autoren? Aber lassen wir das, das würde nun zu weit führen).

Der Warpkern, der wenig später gezeigt wird, ist dann auch ein Kern in einem riesigen Raum! Das ist jetzt nicht neu und hat man so schon in “Into Darkness” gesehen. Es unterstreicht aber nochmal die Absurdität des Ganzen und auch die des Turbolift-Netzwerks. Früher konnte man zum Warpkern gehen. Von “The Motion Picture” bis “Enterprise” waren die Maschinenräume stets um die Reaktorkammer herum platziert. Im Kurtzman-Verse ist das nicht mehr möglich…

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So sieht es in der Discovery aus und das sind nur die Turbolifte. Ob da noch Platz für den Rest ist? (“Discovery” 3×13, ViacomCBS/Netflix)

Showdown im Green-Computer-Room

Der Showdown mit Osyraa findet dann auch im Computerraum der Discovery statt. Es ist schön, dass man mal einen Computerkern zu Gesicht bekommt. Und generell habe ich auch hier mit der visuellen Darstellung keine Probleme. Die Kassetten sind wohl noch Überbleibsel des 23. Jahrhunderts und daher passend. Der Mainframe besteht offenbar aus programmierbarer Materie, was eine Weiterentwicklung zum 32. Jahrhundert, wie es uns in der Serie gezeigt wurde, darstellt.

Hier findet dann auch der finale Kampf mit Osyraa statt. Die schafft es sogar, Michael in eben diese Materie hineinzuschieben. Aber warum zum Teufel geht sie davon aus, dass sie deswegen tot ist? Sollte sie absorbiert werden, um als Tron 4.0 wiederzukehren? Nichts in der vergangenen Staffel hat darauf hingedeutet, dass programmierbare Materie so funktioniert. Also kein Wunder, dass Michael daraus wieder hervorkommt und kurzen Prozess macht. Damit wird Osyraa zu dem am unspektakulär abgefrühstückten Bösewicht ever!

Und auch diese Vorhersage hat sich als zutreffend erwiesen: Sie ist tot! Und wie wir im Burnham-Monolog am Ende erfahren, war es das auch mit der Bedrohung durch die Kette. Bitte was? Hatten wir nicht eine Folge vorher erfahren, dass Osyraa Ministerin ist? Dass die Kette ein Volk hat? Dass sie jede Menge Welten annektiert haben? Und mit Osyraas Tod ist nun alles vorbei? Warum baut man sie dann erst mühselig auf, wenn doch alles Etablierte für die Katz war? Ich habe bisher den Begriff “lazy writing” in meinen Reviews außen vor gelassen, hier kann ich nicht anders als diesen zu erwähnen. Schlimmer wiegt das Ganze, als diese Episode von Mitproduzentin und Chefautorin (!) Michelle Paradise stammt. Da wirkt ihr Kommentar, man werde mit Season 4 zu den Glanzzeiten von “TOS” und “TNG” zurückkehren, ja wie blanker Hohn.

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Kampf im zentralen Computerraum (Discovery 3×13, ViacomCBS/Netflix).

Zum Schluss wird dann das Außenteam gerettet, wobei auch endlich die Ki’eth zu sehen ist, die irgendwie ein wenig an ein “Star Wars”-Schiff erinnert. Aber das macht das Fett auch nicht mehr wett. Kurz zuvor hatte Burnham Tilly noch einen Plan dargestellt, wie man aus den Händen der Kette entkommen könnte. Und Tilly tritt einfach so beiseite und überlässt Burnham das Ruder. Auch hier wurde die Charakterentwicklung der letzten Folgen – auch wenn es zugegeben nicht viel war – einfach weggewischt. Der Plan ist ja schön und gut, aber ein einfaches “Setzen Sie ihn um“ von Tilly hätte es hier auch getan, ohne die Autorität zu untergraben.

Schön ist an der Stelle zwar auch, dass Stamets als einziger, der den Sporenantrieb steuern kann, endlich etwas an Relevanz verliert. Dass es aber gerade Booker sein muss, ist wie einer dieser Zufälle, die ich auch schon in vorigen Reviews bemängelt habe. Hier wird dem Charakter wieder eine Wichtigkeit zugeschoben, die aus dem Nichts zu kommen scheint. Nicht falsch verstehen: Von den neu eingeführten Charakteren ist Booker wirklich am sympathischsten und er darf gern mehr Screentime haben. Aber auch hier bitte ohne die Brechstange!

Und glaubt am Ende wirklich jemand daran, dass die Discovery mit Osyraas Schiff in die Luft fliegt? Vielleicht wenn Burnham zu dem Zeitpunkt nicht an Bord gewesen wäre… Aber so wird hier wieder versucht, Spannung zu erzeugen, wo eben einfach keine ist. Auch diese Szene verpuffte für mich völlig wirkungslos.

Sie tun es…

Zu guter Letzt wird dann auch Burnham noch zum Captain befördert. Und selbst meine Frau, die sonst nicht so auf Filmfehler achtet, musste sich hier an den Kopf fassen. In einer pathetischen Rede darf Vance klarmachen, dass die Burnham-Strategie funktioniert hat und sie es sich deswegen verdient habe. Georgiou hatte es angekündigt. Die Fans hatten es befürchtet. Nun ist es endlich wahr geworden.

Das Problem an der Sache ist nur, dass es sich für Burnham eben nicht verdient anfühlt. Ich hätte Vances Rede für Kirk abgenommen. Ja sogar bei Picard, Sisko und Janeway hätten sie am Ende Sinn gemacht (wobei Janeway bekanntlich sogar zum Admiral wurde). Die Cowboy-Diplomatie-Leute haben gezeigt, dass man manchmal draufhauen muss und werden belohnt – bei Burnham wirkt das aber leider mit dem Holzhammer eingetrichtert. Zwar versucht sie noch, sich zu weigern und sagt, dass sie lieber Sarus Rückkehr abwarten würde. Aber natürlich brauchen wir “sofort” eine Entscheidung.

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Bekommen endlich ihre neuen Uniformen: Die Crew der Discovery (Discovery 3×13, ViacomCBS/Netflix)

Wie Saru bei seiner Rückkehr wohl reagieren beziehungsweise welchen Posten er dann einnehmen wird? Immerhin bekommt die Crew so endlich die neuen Uniformen. Eine Begründung, warum das so lange gedauert hat, ist das aber auch nicht wirklich. Immerhin darf Stamets Burnham noch einen bösen Blick zuwerfen (und auch Vance hatte gesagt, dass die Entscheidung, ihn aus der Gleichung zu nehmen, richtig war). Ich rieche Konfliktpotential! Ob man davon in der nächsten Staffel noch was sehen wird, darf allerdings bei den vielen Plotpunkten, die auch in dieser Staffel wieder einfach unter den Tisch gekehrt worden sind, bezweifelt werden.

Zum Schluss aber noch etwas Positives: Burnham hat ihren Catch Phrase bereits gefunden! Immerhin.

Fazit

Wenn man sich einfach nur berieseln lassen will, ist die Episode optisch sicherlich ein Leckerbissen. “Star Trek” steht aber eben n i c h t  für die pure Berieselung. Manche Folgen dieser Staffel haben sicherlich gezeigt, dass man es durchaus besser machen könnte, wenn man dies denn auch wollte. Klar, man muss sich dem Mainstream bzw. dem neuen Publikum anpassen. Wie es aber schöner (und richtiger) geht, hat vor Kurzem erst “The Mandalorian” bewiesen. Auch dort ist man inhaltlich kein Glanzstück und eher plump, zeigt aber, wie man Fans und neues Publikum gleichermaßen abholen kann, ohne sich verbiegen oder gar neue Optik hervorkramen zu müssen. Sowas wünscht man sich auch für “Discovery”. Und ob die Serie in der vierten Staffel dahin findet, ist nach dem dritten vergeigten Staffelfinale in Folge durchaus fraglich.

Man könnte an dieser Stelle noch einiges mehr über diese Folge sagen und über weitere Ungereimtheiten reden, aber das spare ich mir für die Nerdy- aka. Nitpicking-Review auf. Sollte ich in der Reihe irgendwann mal weitermachen und tatsächlich bis zu dieser Folge kommen. An dieser Stelle gibt es mit gutem Wohlwollen zwei Sterne insgesamt. Mehr können es aber beim besten Willen nicht sein.

Bewertung

Handlung der Einzelepisode [usr 2 max=”6″]
Stringenz des staffel- und serienübergreifenden Handlungsstrangs [usr 4 max=”6″]
Stringenz des bekannten Kanons [usr 3 max=”6″]
Charakterentwicklung [usr 2 max=”6″]
Spannung [usr 2,5 max=”6″]
Action & Effekte [usr 5 max=”6″]
Humor [usr 2 max=”6″]
Gesamt [usr 2 max=”6″]

Episoden-Infos

Episodennummer 21 (Staffel 3, Episode 13)
Originaltitel That Hope Is You, Part 2
Deutscher Titel Ein Zeichen der Hoffnung, Teil 2
Erstausstrahlung USA Donnerstag, 7. Januar 2021
Erstausstrahlung Deutschland Freitag, 8. Januar 2021
Drehbuch Michelle Paradise
Regie Olatunde Osunsanmi
Laufzeit 62 Minuten

Trekbarometer zur Folge

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Das NEUE Turbo-Lift-Netzwerk ist nunmehr kanonisch leider auch auf der NEUEN guten alten NCC 1701 von Pike zu finden – siehe ”Q&A” – und lässt sich daher nicht mit Upgrades aus dem 32ten Jahrhundert erklären…. 🙁 allenfalls mit einem ”Doctor Who””-Crossover.

Schöne Rezension, danke dafür! Die genannten Punkte bestätigen mich nochmal darin, dass ich nach dieser Staffel mit Discovery aufhöre. Es ist für mich insgesamt einfach eine schlecht geschriebene Serie! Hauptplot: Versaut Glaubwürde Charakterentwicklung: nicht vorhanden Worldbuilding: wird keinen modernen Ansprüchen gerecht Kontinuität/Kanonität: reden wir besser nicht mehr drüber Und Burnham als Captain würde ich nicht ertragen können. Ihr Ego ist so schon aufgeblasenen genug, da will ich nicht wissen, was sie auf dem Captainsstuhl anrichtet. Wahrscheinlich beerbt sie in Staffel 4 Vance, weil man einfach nicht glaubhaft darstellen kann, dass sie Befehle befolgt. Aber hey, andere scheinen ihren Spaß dran… Weiterlesen »

Schöne Rezension, danke dafür! Die genannten Punkte bestätigen mich nochmal darin, dass ich nach dieser Staffel mit Discovery aufhöre. Es ist für mich insgesamt einfach eine schlecht geschriebene Serie! Hauptplot: Versaut Glaubwürde Charakterentwicklung: nicht vorhanden Worldbuilding: wird keinen modernen Ansprüchen gerecht Kontinuität/Kanonität: reden wir besser nicht mehr drüber Und Burnham als Captain würde ich nicht ertragen können. Ihr Ego ist so schon aufgeblasenen genug, da will ich nicht wissen, was sie auf dem Captainsstuhl anrichtet. Wahrscheinlich beerbt sie in Staffel 4 Vance, weil man einfach nicht glaubhaft darstellen kann, dass sie Befehle befolgt. Aber hey, andere scheinen ihren Spaß dran… Weiterlesen »

Sehr schöne und treffende Rezession, die mir in sehr vielen Dingen aus der Seele spricht. Dass andere Franchises es durchaus beweisen, dass man es auch besser kann, kann ich nur unterschreiben… STAR WARS scheint hier aber, bis auf einige kleine und vielkeicht auch größere Ausnahmen (ich kann mich einfach immer noch nicht mit der letzten Triologie (Ep. VII-IX) anfreunden) insgesamt eher eine Ausnahmeerscheinung zu sein… Schaut man sich etwas in der Welt der Serien etwas um, scheint der allgemeine Weg der Neuausrichtung bzw. Neuinterpretation, gerne auch auf Kosten der Glaubwürdigkeit, Moral und Ethik der Usus der der Zeit zu sein.… Weiterlesen »

Sehr schöne und treffende Rezession, die mir in sehr vielen Dingen aus der Seele spricht. Dass andere Franchises es durchaus beweisen, dass man es auch besser kann, kann ich nur unterschreiben… STAR WARS scheint hier aber, bis auf einige kleine und vielkeicht auch größere Ausnahmen (ich kann mich einfach immer noch nicht mit der letzten Triologie (Ep. VII-IX) anfreunden) insgesamt eher eine Ausnahmeerscheinung zu sein… Schaut man sich etwas in der Welt der Serien etwas um, scheint der allgemeine Weg der Neuausrichtung bzw. Neuinterpretation, gerne auch auf Kosten der Glaubwürdigkeit, Moral und Ethik der Usus der der Zeit zu sein.… Weiterlesen »

Ich gebe 4,5 von 6 Sternen. Für 5 hat es nicht gereicht. Insgesamt hat mir die Folge eigentlich recht gut gefallen.. Positiv hervorzuheben, wäre das die Crew hier wieder als Esamble Show auftreten durfte. Ich fand die Action innerhalb der Story durchaus legitim, auch fand ich es gut dass die Folge immer wieder durch ruhige Elemente entschleunigt wurde.. Die Szenen auf dem dilithium Planeten mit Sukal waren für mich allesamt erstklassig, und sehr Trekkig.. Das das die Sphären ki ZORA in den Dot die eine Frau gerettet hat fand ich toll, auch dass der Dot wieder repariert wurde. mir persönlich… Weiterlesen »

Ich gebe 4,5 von 6 Sternen. Für 5 hat es nicht gereicht. Insgesamt hat mir die Folge eigentlich recht gut gefallen.. Positiv hervorzuheben, wäre das die Crew hier wieder als Esamble Show auftreten durfte. Ich fand die Action innerhalb der Story durchaus legitim, auch fand ich es gut dass die Folge immer wieder durch ruhige Elemente entschleunigt wurde.. Die Szenen auf dem dilithium Planeten mit Sukal waren für mich allesamt erstklassig, und sehr Trekkig.. Das das die Sphären ki ZORA in den Dot die eine Frau gerettet hat fand ich toll, auch dass der Dot wieder repariert wurde. mir persönlich… Weiterlesen »

Wow … Respekt … so viel Mühe für diese eloquente Rezension! Mir als “alter Sack” und Ur-Trekkie fällt dazu nur ein einziger Satz ein, den ich vor vielen Jahren mal aufgeschnappt habe: “Geile Grafik, aber beschissene Handlung!” Mit Beginn von Staffel 3 hatte ich ja noch Hoffnung, die Discovery-Plot-Schreiberlinge würden den “Rückfall” in die originäre Star Trek Philosophie endlich doch noch halbwegs schaffen … Aber weit gefehlt … dieses Pseudo-Tränen-Rumgerühre nervt jede Folge nur noch mehr! I´m too old for that shit. Dann schau ich doch mit großer Genugtuung viel lieber zum 10. mal TNG …

Wow … Respekt … so viel Mühe für diese eloquente Rezension! Mir als “alter Sack” und Ur-Trekkie fällt dazu nur ein einziger Satz ein, den ich vor vielen Jahren mal aufgeschnappt habe: “Geile Grafik, aber beschissene Handlung!” Mit Beginn von Staffel 3 hatte ich ja noch Hoffnung, die Discovery-Plot-Schreiberlinge würden den “Rückfall” in die originäre Star Trek Philosophie endlich doch noch halbwegs schaffen … Aber weit gefehlt … dieses Pseudo-Tränen-Rumgerühre nervt jede Folge nur noch mehr! I´m too old for that shit. Dann schau ich doch mit großer Genugtuung viel lieber zum 10. mal TNG …

Gute Rezension, Danke dafür.

Gute Rezension, Danke dafür.

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