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StartNews & Stories"Strange New Worlds": Wil Wheaton interviewt Anson Mount

“Strange New Worlds”: Wil Wheaton interviewt Anson Mount

Die “Star Trek”-Begleitserie “The Ready Room” mit Wil Wheaton hatte diese Woche den Hauptdarsteller Anson Mount zu Gast. Er erzählte vom Dreh während der Pandemie, von der aktuellen Episode (SNW, 2×04) und von jener Technologie, mit der die beeindruckenden Kulissen kreiert werden. Wir haben einige Teile des Gesprächs für Euch übersetzt. Das Originalvideo findet Ihr hier.

Wil Wheaton: Darauf habe ich mich schon lange gefreut. Ich habe das große Glück, heute mit Anson Mount zu sprechen. Danke, dass Du Dir Zeit nimmst.

Anson Mount: Schön, Dich zu sehen. Danke, dass Du es mir dieses Mal so leicht gemacht hast und ich mit Dir von zu Hause aus sprechen kann.

Wil Wheaton: Glückwunsch zum Erfolg von Staffel 2. Die Kritiken sind sehr gut! Erzähl ein bisschen über die Reaktionen auf diese ersten Folgen.

Anson Mount: Ehrlich gesagt ist die Resonanz so viel größer, als wir es je erwartet hätten. Wir hatten schon das Gefühl, etwas erreicht zu haben, klar. Aber man darf nicht vergessen, dass wir die erste Staffel während der Pandemie im Lockdown gedreht haben. Sets waren abgeriegelt, wir hatten wenig Crew, nicht viel Studio-Aufsicht. Am Ende des Tages sagten wir uns immer: “Keine Ahnung. War wohl OK?!” Und bei einer Serie wie dieser, für die so viel nachbearbeitet wird, weiß man wirklich nicht, wie am Ende alles im Zusammenschnitt aussieht; wenn die Effekte fertig sind und alles. Wir waren zwar zuversichtlich, aber trotzdem waren wir dann doch von der Resonanz überwältigt.

Wil Wheaton: Und diese zweite Staffel konntet ihr so drehen wie früher, oder? Ohne die Einschränkungen, ohne die Abriegelungen. Ihr konntet mehr Zeit als Gruppe verbringen, richtig? Hat sich die Dynamik verändert? Die Beziehungen, die ihr aufgebaut hattet, als noch Glas zwischen Euch war, müssen sich doch nun verändert haben.

Anson Mount: Der größte Unterschied zu Staffel 1 ist, dass unsere Autoren in Staffel 2 am Set sein durften, was für den Prozess sehr wichtig ist.

Wil Wheaton: Ja!

Anson Mount: Viele Leute wissen nicht, dass bei einem Theaterstück — und auch bei Filmen — der größte Teil der Arbeit abgeschlossen ist, wenn Du mit der Schauspielproduktion beginnst. Aber beim Fernsehen geht alles so schnell, dass selbst der Schreibprozess oft noch während der Dreharbeiten stattfindet. Außerdem ist unsere Serie ein Medium der Autoren, unsere Autoren sind unsere Produzenten, sie sind für die Vision verantwortlich. Es war also wirklich toll, sie wieder am Set zu haben. Es ist eine schöne Erfahrung, mit ihnen arbeiten zu dürfen. Sie sind sehr, sehr talentierte Geschichtenerzähler — und ohne sie wären wir aufgeschmissen.

Wil Wheaton zur aktuellen Folge 2×04: Ich denke mir so, dass diese Folge auf jedem beliebigen Planeten hätte spielen können und die grundlegende Geschichte wäre dieselbe gewesen. Ich find es wunderbar, dass sich die Autoren ausgerechnet für Rigel VII entschieden haben.

Anson Mount: Ja, es ist ein Wirbelsturm der Gefühle, wenn Pike nach Rigel VII zurückkehrt.

Wil Wheaton: Ich fand es wirklich cool, dass man auf “Der Käfig” Bezug nahm!

Anson Mount: Ich glaube, was mich an der Folge am meisten beeindruckt hat, war diese Idee mit dem Gedächtnisverlust, den die Autoren aus dem Hut gezaubert haben. Solch einen Twist habe ich noch nie als Nemesis in einer “Star Trek”-Folge erlebt. Es ist so simpel. Und dennoch so heimtückisch! Man wird daran erinnert, dass der eigentliche Motor der Enterprise das Wissen der Crew ist. Und wenn es verloren geht, ist das eine echte Bedrohung! Als ich mir das durchlas, dachte ich: “Was für ein toller Einfall, dagegen antreten zu müssen.”

Wil Wheaton: All die Außenaufnahmen passieren vor der AR-Wand.

Über die AR-Wand: Die in der vierten Staffel von “Star Trek: Discovery” eingeführte AR-Wand-Technologie wird auch für “Strange New Worlds” eingesetzt. Die AR-Wand erschafft Kulissen für fremde Welten und für Sets der USS Enterprise. Sie ist die virtuelle Produktionsbühne (deshalb auch: “VP-Bühne”) der Firmen Pixomondo und William F. White International; sie kombiniert riesige, oft in einem geschlossenen Kreis aufgebaute Bildschirmkomplexe mit Set-Elementen und Kameras. Die ihr zugrundeliegende Technologie ist die Unreal Engine, also eine eigentlich für Spiele entwickelte Grafiktechnologie, die mittlerweile auch für Filmproduktionen eingesetzt wird. Der Kürzel “AR” steht für “Augmented Reality”; der deutsche Fachbegriff lautet “Erweiterte Realität” und meint eine sehr konkrete computergestützte Art von Erweiterung unserer Realitätswahrnehmung: AR berechnet die Monitoranzeige und damit die der Hintergrundkulisse (der “Wand”), in Abhängigkeit mit der Kamerafahrt während der Kamerafahrt.

Wil Wheaton: Macht es für Dich als Schauspieler einen Unterschied? Kannst Du Dich durch sie besser in die Umgebung hineinversetzen?

Anson Mount: Ja, es ist wirklich schwer, den Leuten zu erklären, wie viel von Deiner Vorstellungskraft in Anspruch genommen werden muss, wenn Dinge, auf die Du reagieren sollst, an diesem Tag einfach nicht da sind. Damit die Szene funktioniert, musst Du dies irgendwie mental einbringen, damit der Moment funktioniert. Und in einer Serie wie “Star Trek” gibt es jede Menge solcher Dinge. Du hast sicher auch schon mal auf an Stöcken befestigte Tennisbälle reagieren müssen, oder?

Wil Wheaton: So, so viele Tennisbälle!

Anson Mount: Die AR-Wand ist toll! Und sie ist toll für die Postproduktion! Für die Crew am Set nicht so sehr. Die Leute vergessen manchmal gerne, dass es nicht nur diese Wände sind, die die Umgebung abbilden, sondern dass viele, viele Kulissen-Elemente ergänzt werden. Wenn wir mit der AR-Wand drehen, dauert es eine Woche, bis wir die tatsächliche Kulisse erschaffen haben. Denn wir fahren Erde, Sand und Schnee heran — einfach alles, was wir brauchen, um dem, was auf den Wänden passiert, zu entsprechen. Und wenn Du das alles zu sehen kriegst, ist es bemerkenswert, wie viel Last von Deinen Schultern als Schauspieler abfällt. Es versetzt Dich direkt in diese Umgebung hinein. Denn es sind nicht nur die Wände, es ist auch die Decke! Der Himmel ist da! Es ist unglaublich!

Wil Wheaton: Das wusste ich gar nicht, dass sie auch tatsächlich den Himmel projizieren! Das ist so cool.

Anson Mount: Ja, ja, ja! Aber was Dir keiner sagt, ist, dass die Hintergründe sich mit der Kamera bewegen müssen, damit es wirkt, wie es wirken soll. Es gibt mehrere perspektivische Ebenen innerhalb des AR-Wand-Abbilds. Das Computerprogramm, das die Wände steuert, sieht alles durch die Kameralinse und bewegt sich entsprechend mit. Wenn sich also die Kamera bewegt, bewegt sich alles mit. Du musst lernen, Dich darauf vorzubereiten. Du musst Dich auf eine Sache konzentrieren, die direkt vor Dir ist; damit Du nicht umgehauen wirst vom Bildwechsel.

Wil Wheaton: Oh Mann, das scheint eine Herausforderung zu sein?

Anson Mount: Das kann es sein! Man lernt, damit zu tanzen.

Wil Wheaton: Die Kostüme in dieser Folge waren das allererste, was ich beim Anschauen in Großbuchstaben notierte.

Anson Mount: Waren sie nicht großartig?

Das vollständige Interview-Video

Die gesamte “Ready Room”-Episode ist auf StarTrek.com und auf Facebook online. Sie beinhaltet nicht nur dieses Interview, sondern auch weitere Specials zum Kulissenbau und eine Preview auf die kommende Episode nächste Woche.

Maja T Mo
Maja T Mo
Beim TZN dabei seit der Erstausgabe des DAILY-TREK-Newsletters, 1999.

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Anson Mount nehme ich es ab, dass er sich über die Teilnahme an Star Trek freut. Irgendwo (vielleicht hier auf trekzone?) habe ich gelesen, dass er schon als Kind Fan von TOS war und auch mal auf den Set sich fragt: “ich bin in Star Trek, ich bin sogar der Captain der Enterprise”.

Danke für die Übersetzung. Ich weiss nicht, ob es nur mir so geht, aber diese übertriebene freundliche Art von Will Wheaton, oder allgemein die us-amerikanische überschwängliche Art, zu reden ist mit oft etwas zu viel.

Ja das glaube ich gerne. Es gibt mitunter Mitmenschen, denen ich das absolut abnehme. Hier für das Fernsehen oder fürs Internet habe ich einfach meine bedenken. Er muss ja die positiven Emotionen vorleben. Dann also lieber so als ein griesgrämiger Typ. Dafür kann ich mir dann deutsche Video-Reviews anschauen 😀

Und ja, vielleicht denkt sich das Herr Mount 😀

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