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Die Delta Flyers besprechen die vierte Folge von DS9

“Babel” heißt die vierte Folge der ersten Staffel von “Deep Space Nine”, die sich die Delta-Flyer-Podcaster vornehmen. Es gibt gemischte Einschätzungen und einen Gewinner: Quark.

Eine Prä-Covid-Quarantäne-Folge mit verschenktem Potenzial

Erneut in Dreierbesetzung – diesmal mit Armin Shimerman – besprechen die Delta Flyers Robert Duncan McNeill und Garrett Wang die vierte Folge der ersten Staffel von “Deep Space Nine”. Die Dreierbesetzung scheint nun das Regelformat zu sein. Das schont die neu hinzugekommenen Gastgeber ein wenig, denn natürlich ist es ein nicht zu überschätzender Aufwand einen annähernd wöchentlichen Podcast in guter Qualität und von einigem Umfang herauszubringen. An dieser Stelle sei ein anerkennendes Nicken an die Communicator-Podcaster und die Schnittredaktion des TrekZone Networks eingefügt.

Um es vorwegzunehmen: Die Folge aus dem Jahr 1993 würde nach unser aller Erfahrungen mit einer weltumspannenden Virus-Pandemie sicher heute anders geschrieben und gedreht werden. Natürlich ist man als Zuschauer oder Zuschauerin geneigt gleich zu Beginn großflächig Masken auszureichen oder Luftfilterertüchtigung zu betreiben. Das fällt natürlich auch unseren Gastgebern auf.

Das Babel-Virus

Das Babel-Virus hält die Station in Atem. Er verbreitet sich durch die Luft und bedroht das Leben der Crew.

(sinngemäß) Dr. Bashir

Medizinischer Offizier

Zunächst deshalb ein kurzer Überblick über den Inhalt von “Babel”:

In dieser Folge wird die Raumstation plötzlich von einer mysteriösen Krankheit befallen, die die Kommunikationsfähigkeiten der Besatzung beeinträchtigt. Plötzlich reden die Betroffenen unzusammenhängend und ohne erkennbaren Sinn. Die können sich nicht mehr verständlich machen und ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Eine Quarantäne wird verhängt, niemand darf die Station verlassen. Bashir findet heraus, dass ein künstlich geschaffenes Virus hinter der Sache steckt, ein Gegenmittel kann er jedoch nicht entwickeln. Zunächst werden die Cardassianer verdächtigt, Kiras Recherchen deuten jedoch auf ein übrig gebliebenes Mittel des bajoranischen Widerstands. Während Kira versucht, den Urheber ausfindig zu machen, fallen nach und nach die Führungsoffiziere aus. O’Brien, der als erster befallen war, droht innerhalb von nur zwölf Stunden zu sterben. Derweil müssen Odo und zu guter Letzt Quark auf der OPs die Stellung halten. Letzterer natürlich gegen ein noch zu verhandelndes Honorar.

Kira findet heraus, dass der Widerstandskämpfer Dekon Elig hinter dem Mittel steckte, aber inzwischen nicht mehr lebt. Die einzige Chance scheint, sein ehemaliger Assistent Surmak Ren zu sein. Kira kontaktiert ihn, doch Ren lehnt kurzerhand ab und beruft sich auf Unkenntnis. Kira überzeugt Sisko mit Odos Hilfe, dass die einzige Chance darin besteht, dass sie die Station trotz Quarantäne verlässt, um Ren zu überzeugen. Nach einem Zwischenfall mit dem Frachterkapitän Jaheel, der so verzweifelt die Station verlassen will, um sich nicht anzustecken und um seine verderbliche Ware auszuliefern, dass er sein eigenes Schiff riskiert, kehrt Kira mit Ren zurück, den sie kurzerhand entführt hat. Mit Rens Hilfe wird ein Gegenmittel gefunden und alles kann wieder seinen Gang gehen auf Deep Space Nine.

Was wir von den Gastgebern erfahren

Die Folge startet mit Liebesschwüren von McNeill und Wang zur für sie neuen Serie “Deep Space Nine” und ihren Sinn für die Themen “Familie, Freundschaft und Gemeinschaft” sowie den Geburtstagswünschen. Dann zum Gespräch:

Ist Siddig El Fadil (später Alexander Siddig) wirklich ein sudanesischer Prinz? Das wurde von Armin Shimerman aufgebracht. Und tatsächlich ist Siddig El Fadil in Großbritannien aufgewachsen, aber sudanesischer Abstammung. Und es erscheint angesichts der gleich zu berichtenden Kurzrecherche auch plausibel, wenn Armin Shimerman erzählt, dass er bei einem Abendessen mit Siddig El Fadil und sudanesischen Gästen zugegen war, bei dem diese dem Bashir-Schauspieler eine königliche Verehrung entgegenbrachten (“there was a royal presence”). Siddig El Fadil ist aber – soweit der Zustand der sudanesischen Monarchie auf die Schnelle nachvollzogen werden konnte – nicht wirklich ein Kronprinz, aber – und das ist keine Kleinigkeit – ein Ur-Ur-Enkel des im Sudan als Mahdi verehrten Muhammad Ahmad; sein Onkel Sadiq al-Mahdi war sudanesischer Premierminister (hinzukommt natürlich der “Star Trek”-Adel durch seine Verwandtschaft zu Malcom McDowell aka Dr. Soran, dem Bösewicht aus “Treffen der Generationen”, ein Onkel mütterlicherseits).

Robert Duncan McNeill erinnert sich von Paul Lynch, dem Regisseur dieser Folge, seine Gewerkschaftskarte als Schauspiel ausgehändigt bekommen zu haben, als er in den 80er Jahren eine Gastrolle bei The Twilight Zone gespielt habe.

Ein besonderer Moment für Armin Shimerman war seine Szene als Quark auf der OPS. Er sei auch vor seinem Engagement für die Serie selbst “Star Trek”-Fan gewesen. Und es sei allgemein eine große Sache für solche ein langlebiges Franchise ausgewählt zu werden. Wirklich bewusst geworden, dass er selbst jetzt “Star Trek” macht, sei ihm das aber als er für diese Szene zum ersten Mal die Treppe auf der OPS hinuntergegangen sei. Er habe gewusst, dass dieser Moment kommt, aber dass er so intensiv sein würde, habe er nicht gedacht. Eine authentische Begeisterung, die nicht nur pflichtgemäßem Schauspiel entspringt, ist auf dem Bildschirm bei dieser Szene durchaus erkennbar, wie auch Robert Duncan McNeill bemerkt.

Insgesamt waren McNeill, Wang und Shimerman von der Folge nur mäßig begeistert. Zum einen ändert natürlich der Blickwinkel der Post-Corona-Pandemie die Art und Weise, wie man die in der Folge geschilderte Bedrohung empfindet. So erstaunt es schon, dass man weder mit Masken noch mit Luftfiltern noch mit anderen eindämmenden Maßnahmen gearbeitet hat bei einem Virus, dass sich über die Luft verbreitet (“airborne”).

Shimerman meinte, die Schauspielerei sei eher unterdurchschnittlich ausgefallen und er war insbesondere selbstkritisch. Die Dialogszenen mit Odo seien von übertriebener Gestik geprägt (“over-acting”). Wahrscheinlich habe man die neue Rolle noch etwas austesten wollen, um zu sehen, was funktioniert. Gutes Schauspiel habe man aber speziell sehen können bei den Szenen zwischen Avery Brooks (Sisko) und Cirroc Lofton (Jake). Auch der Gastdarsteller Matthew Faison, ein ehemaliger Theaterinhaber in L.A., (Surmak Ren) habe seine Sache sehr gut gemacht. Zu Bedauern sei auch, dass die Rolle der Schwester Jabara (gespielt von Ann Gillespie) hier schon fast ihren letzten Auftritt gehabt habe und man ihr nicht mal eine Szene gegönnt habe, in der sie im Fokus der Kameralinse gewesen sei, damit ihr Agent wenigstens ein paar gute Fotos für die Mappe gehabt hätte.

Einig war man sich, dass vor allem der lange Anlauf und das dann schnelle Ende nicht überzeugend war. Surmak Ren findet, ohne dass klar wird warum, sehr schnell ein Gegenmittel, obwohl Julian Bashir hier erfolglos geblieben ist. Dass Ren tatsächlich geheimes Wissen vom Virusschöpfer Dekon Elig hatte, wird dabei nicht behauptet. Der sonst immer höfliche Armin Shimerman verteilte deshalb tatsächlich nur 4 von 10 möglichen Punkten.

Anhören könnt Ihr Euch die Folge hier:

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So erstaunt es schon, dass man weder mit Masken noch mit Luftfiltern noch mit anderen eindämmenden Maßnahmen gearbeitet hat bei einem Virus, dass sich über die Luft verbreitet (“airborne”).

Vielleicht hat man in der Zukunft die Erkenntnis erlangt, dass das Blödsinn war? Die einfachere Lösung ist: Niemand hat in den 90ern gewusst, was man bei einer Quarantäne machen sollte.

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