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StartSerienTZN-Rewatch: "Babylon 5 Staffel 1 Teil 1 (inkl. Pilotfilm)"

TZN-Rewatch: “Babylon 5 Staffel 1 Teil 1 (inkl. Pilotfilm)”

Eine der besten Serien der 90er Jahre ist in unserem Rewatch gelandet. Ich hoffe ihr kennt Babylon 5 und habt Bock, uns auf selbigen zu begleiten.

Wie bereits beim Stargate-Rewatch gibt es auch bei B5 nur Kurzreviews gepaart mit Erinnerungen, alles andere würde den Rahmen sprengen.

1×00: Die Zusammenkunft


Oder auch Spacecenter Babylon 5, wie der deutsche Titel suggeriert. Der Pilotfilm wurde vorab auf Video herausgebracht und synchronisiert und irgendwer hielt es für eine gute Idee, “Spacecenter” auch in den Dialogen hinzuzufügen. Nunja…

Die Serie lief parallel zu Deep Space Nine und die Diskussion, wer jetzt bei wem “abgeschrieben” hat, reißen nicht ab. Beide Serien haben aber zweifellos ihre Existenzberechtigung und ihre Fans. Babylon 5 hatte aber immer kein Budget und war jede Staffel davon bedroht, abgesetzt zu werden. Das merkt man den Effekten leider auch an, denn die sind nicht gut gealtert. Dabei war es damals durchaus eine Innovation, denn B5 war die erste Serie, mit komplett CGI-generierten Modellen.

Im Pilotfilm wird die Grundlage für später gelegt, da hier bereits alle Rassen eingeführt werden, auch wenn einige Make-Ups noch angepasst wurden. Die fünf großen Völker auf einer Raumstation bietet zumindest Zündstoff, auch wenn einige Sachen im Directors Cut etwas angepasst wurden. Denn ob man Vorlonen einfach so vergiften kann, ist nach der Enthüllung in späteren Staffeln zweifelhaft. So wurde ein Glühen am Arm von Kosh hinzugefügt und der Aliensektor entfernt. Andererseits: Vielleicht wollte Kosh ja, das alles genauso passiert, um die Ereignisse in Gang zu setzen, wer weiß?

Auch ein “Eintil’Zah Valen” wurde bei Koshs Auftritt auf der Station eingefügt – was aber nach meiner Meinung keinen Sinn macht, da ein Minbari-Atrtentäter darauf sicher anders reagieren würde…

Neben dem “Spacecenter”-Zusatz (vermutlich sollte es schmissiger klingen) fallen vor allem weitere Synchro-Bugs ins Auge, wie “Schwerkräfte”, “Sonnenjahre”, die “PSI-Vereinigung” oder der berühmte Zahlendreher zu Beginn, der die Handlung mal eben 2275 statt 2257 verortet. Ich selbst hatte mir in der Tat damals die Videokassette geholt, war aber nicht sehr angetan vom Pilotfilm. Die Effekte waren zu künstlich und Kosh sah aus wie ein wandelnder Kasten, den man ziemlich offensichtlich durch die Kulissen zog. Ich schaltete nach dem Pilotfilm also wieder ab und dachte mir, dass dieser Müll nicht auf meiner Watchlist landen würde.

Und dann kam, drei Jahre später, ein Klassenkamerad zu mir und meinte, ich müsse unbedingt wieder einschalten, die Serie sei ein geniales Meisterwerk. Ich ließ mich überzeugen und schaltete wieder ein – das war damals die dritte Staffel (Details dann, wenn wir dort sind), und im Nachhinein betrachtet, war es ganz gut, dass ich darauf gehört habe, denn mir wäre ein Stück Fernsehgeschichte entgangen. Zum Glück konnte ich auch schnell aufholen, denn es war die Zeit, als B5 rauf und runter lief. War die neue Staffel durch, liefen die ersten nochmal in Dauerschleife, bis die nächste kam (das Schicksal hatte übrigens auch Star Trek). Doch darauf gehe ich bei den einzelnen Staffel näher ein. Zurück zum Pilotfilm.

Die zweite Hälfte entpuppt sich dann als Gerichtsdrama, bei dem vor allem G’Kar als Schurke hervorsticht. Am Ende gibt es dann noch etwas Action und es werden einige weitere Grundsteine gelegt (Battle of the Line). Verstehen tut man davon allerdings noch nix (hat der Minbari-Attentäter eigentlich einen zweiten Techniker umgebracht? Der, gegen den Sinclair am Ende kämpft, ist jedenfalls nicht der von vorher… aber gut, wie bei Lyta könnte es quasi ein Zufallsbild sein).

In Anbetracht dessen, was noch so kommen wird, ist der Pilotfilm natürlich eine super Vorbereitung. Wenn man ihn ohne Vorkenntnisse schaut, kann man allerdings in der Tat etwas… nun ja, unterwältigt sein.

Bewertung

1×01: Ragesh 3

In der ersten echten Folge der Serie wurde nochmal einiges geändert. Nicht nur im Makeup, auch ein paar neue Figuren wie Ivanova und Talia kamen hinzu.

Die Effekte sehen, im Vergleich zum Pilotfilm, gar nicht mal so schlecht in HD aus. Im Gegensatz zu den Filmen wurde die Serie nämlich in HD übertragen. Ansonsten werden hier einige Grundlagen gelegt und mit Londos zwanzig Jahren sogar Foreshadowing betrieben. Die Episode mit den Raiders sorgt sogar für einige Action, auch wenn vieles davon ein klein wenig wie Füllmaterial wirkt.

Fast könnte man meinen, hier ist ein weiterer, kleiner Pilotfilm gemacht worden, der die Serie ein bisschen besser repräsentiert. Die Narn werden hier als böse aufgebaut – etwas ironisch, bedenkt man, was alles noch auf uns zukommt…

Bewertung

1×02: Der Seelenjäger

Bereits in der zweiten Folge werden die Seelenjäger eingeführt, die später noch eine wichtige Rolle einnehmen. Oder anders gesagt: halt nochmal kurz auftreten.

Insgesamt ist das Konzept ja durchaus interessant, auch wenn die Folge an vielen Stellen auf ausgetretenen Pfaden wandelt. Da ist vor allem die typische billige Flucht zu nennen. Und warum nimmt der Seelenjäger die Waffe des Wachmanns gleich wieder in die Hand, nachdem er durch die Schleuse ist. Zwei Sekunden vorher hatte er sie erst eingesteckt, da hätte er sich das gleich sparen können. Und wenn die Seele von Delenn gerade eingesammelt wird, während Sinclair die Apparatur dreht… nun, müsste Delenn dann nicht ebenso tot sein? Und ebenso hätten die Seelen ja vorher schon aufbegehren können (aber okay, die haben sich vielleicht nicht getraut und auf jemanden wie Sinclair gewartet).

Ansonsten gibt es noch etwas Worldbuilding und Doktor Franklin trifft auch endlich ein, sowie Delenns Vergangenheit wird kurz beleuchtet.

Bewertung

1×03: Die Purpurdaten

Mein 16-jähriges Ich fand damals den Episodentitel schon total doof. Warum sind Daten in Farbe, sind sie doch digital?

Davon aber abgesehen wird mit Adira eine weitere Grundlage für später gelegt. Die restliche Folge ist dann aber eher unter Standard zu verbuchen, inklusive Charakterentwicklung für Susan.

Bewertung

1×04: Ein unheimlicher Fund

Leider eher eine Standardfolge. Merkwürdige Artefakte, jemand, der sich verändert – das kennt man halt schon zuhauf.

Und auch darf man sich getrost fragen, wie am Ende alle die Details der Aliens wissen können… nun ja. Ansonsten bringt die Folge auch leider nur wenig Neues. So langsam wird es Zeit, dass die Serie in Fahrt kommt…

Bewertung

1×05: Angriff auf G’Kar

Na’toth und Lennier treffen endlich ein, nachdem G’Kars alte Adjutantin im Off abgefrühstückt wurde (die Schauspielerin hatte Make-up Probleme).

Leider war es das auch schon im Großen und Ganzen. So schön die Religionsfeiern auch sind (und das Ende darstellen soll, wieviele Religionen es auf der Erde gibt, die man tolerant annimmt), außer etwas Charakterentwicklung gibt es hier nicht viel zu sehen. Ach ja, da ist noch der Plot um den Mordanschlag…

Bewertung

1×06: Die Macht des Geistes


Der erste Auftritt von Walter Koenig in seiner Paraderolle als Bester. Es wird nicht die letzte sein und die Skrupellosigkeit des PSI-Corps aufzeigen.

Davon abgesehen, wandelt die Folge auf etwas ausgetretenen Pfaden. Zwar ist die Nebenhandlung um Catherine stellenweise interessant, aber das wars dann halt auch schon.

Bewertung

1×07: Angriff auf die Außerirdischen

Eine rassistische Folge, wobei es künftig auch noch weitere geben wird.

Profil bekommen diesmal Ivanova und mal wieder Sinclair, der erneut als Held in der letzten Stunde auftritt. Da darf es gerne mehr Abwechslung geben. Ansonsten ist die Folge eher Standard. Ich sehe zwar, das man hier die Welt etablieren will, aber richtig Fahrt aufgenommen hat B5 halt noch nicht. Andererseits haben das Problem ja viele in ihrer ersten Staffel.

Bewertung

1×08: Gefangen im Cybernetz

Zwar steht schon wieder Sinclair im Vordergrund, aber es wird zumindest etwas interessanter.

So erfahren wir mehr zum Krieg mit den Minbari, was ein neues Mysterium ergibt. Okay, man hat scheinbar ein Faible für elektrische Effekte und wie man Sinclair geschnappt hat, bleibt auch offen. Zudem ist der bestechliche Sicherheitsoffizier das übliche Klischee… aber unterm Strich passt das schon.

Bewertung

1×09: Die Todesbringerin

Eine durchaus interessante Folge um eine zurückkehrende Kriegsverbrecherin, die in alter Trek-Tradition ein paar moralische Fragen aufwirft.

Bis zum Ende erweist sich Jha’dur als skrupellos, was die Sache nicht einfacher macht. Die Nebenhandlung um Kosh ist eher uninteressant… wobei, mit Hinblick auf Talias weiter Entwicklung…

Bewertung

1×10: Die Gläubigen

Eine Folge in bester Trek-Tradition mit einem moralischen Dilemma: Auf wessen Seite steht man hier?

Das ist in sofern interessant, weil es auch heute noch diese Fragestellung im echten Leben gibt. Natürlich war jedem meiner Mitgucker, welche die Serie noch nicht kennen, klar, dass die Eltern das Kind umbringen, immerhin geben sie ihm quasi ein Todesgewand. Da hätte man drauf kommen können.

Auch die Nebenhandlung um Ivanova ist eigentlich überflüssig. Okay, man erfährt, dass sie eine gute Fighterpilotin ist, aber der große Kampf erfolgt nur im Off, was sehr enttäuschend ist. Okay, da standen sicher Budgetgründe im Vordergrund, das führt aber dazu, dass man sich hier eher als Füllerhandlung fühlt.

Bewertung

1×11: Ein Wiedersehen mit Folgen

Selbstverständlich ist jedem Zuschauer klar, dass man Michael was anhängen will. Drehbuch-typisch ist das den Personen hier aber nicht klar – das übliche Standard-Klischee und einer der Schwachpunkte der Folge. Ebenso kann man den Bösewicht nach 5 Minuten ausmachen.

Zudem sieht man bei den blauen Uniformen grüne Farbschlierer vom Greenscreen – wohl der damaligen Technik geschuldet… in HD noch auffälliger, und wohl einer der Gründe für den späteren Uniformwechsel.

Auch dass man den Präsidenten nicht sieht, ist enttäuschend. Man hätte ja nichtmal die Person vom Bild ein paar Folgen vorher nehmen müssen – das hat man ja bei Sheridan später mit Anna auch anders gemacht. Ok, war vielleicht ne Geldfrage… Trotzdem unschön. Immerhin, General Netter ist nach dem Produzenten Douglas Netter benannt.

Bewertung

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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