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Rezension: “Star Wars – Sana Starros: Familienangelegenheiten”

Deutscher TitelStar Wars - Sana Starros: Familienangelegenheiten
OriginaltitelStar Wars - Sana Starros: 1-5
Buchautor(en)Justina Ireland
ÜbersetzerPeter Thannisch
VerlagPanini
Umfang (Seiten)128
Preis17
VerfügbarkeitRegulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr2023
ISBN978-3741635694

Endlich wird ein Fanliebling in den Vordergrund gerückt. Wir werfen einen Blick auf Sanas erstes Abenteuer.

Inhalt (Klappentext)

Die knallharte Schmugglerin Sana Starros hat mit Han Solo bereits einige krumme Dinger gedreht und war mit Doktor Aphra liiert. Seit dem Ende dieser Beziehung schlägt sie sich am liebsten allein durch. Doch nichts läuft so, wie es soll und schließlich kehrt Sana für eine Auszeit in das Stammhaus ihrer Familie zurück. Aber die Zeit zuhause ist alles andere als entspannend, denn ihre Cousine ist mit einem imperialen Captain verheiratet, der den Rest ihres Clans ermorden will.

Kritik

Nicht nur Doktor Aphra, auch Sana Starros hat sich durchaus zu einem Fanliebling entwickelt. Okay, an die Popularität von Aphra kommt sie bei weitem nicht ran, und was tut man dann, um die Popularität zu steigern? Man macht die beiden kurzerhand zu Ex-Geliebten.

Rezension: "Star Wars - Sana Starros: Familienangelegenheiten" 1

Ganz so schlimm geht es im vorliegenden Band aber nicht zu, denn Aphra wird nur ganz kurz in einer Rückblende erwähnt und hat ansonsten keine Rolle in diesem Band. Sana dürfte aber vermutlich nicht nur wegen ihrer Rolle als Hans Ehefrau, sondern vor allem wirklich wegen der Auftritte in der Aphra-Reihe im Gedächtnis geblieben sein. Dort machte die Interaktion mit der guten Doktorin wirklich Spaß, so dass eine eigene Comicreihe durchaus naheliegend war.

Zeichnungstechnisch ist man dabei auf dem gewohnt guten Niveau der anderen Star Wars-Reihen geblieben und bietet einen hohen Detailgrad, sowohl was die Actionszenen als auch die Emotionen der Charaktere, die sich in den Gesichtern widerspiegeln, angeht. An dieser Front gibt es nichts zu meckern.

Aber es soll ja auch die Story bewertet werden und das … Kann ich diesmal gar nicht, da anderthalb Ausgaben fehlen. Wie bitte? Ja, in dem mir vorliegenden Rezensionsexemplar wird in Ausgabe 3 (bzw. Kapitel drei, der Comic enthält 5 Ausgaben der US-Serie, die wie immer hier in Kapitel gegliedert sind) plötzlich zurück zu Kapitel 2 geschwenkt und eben die letzten anderthalb Kapitel wiederholt, bevor es weitergeht. Damit fehlt ein entscheidender Teil der Story, der sich um einen Rancor-Diebstahl dreht und zur Wiedervereinigung mit Phel (dem Bruder der Heldin).

Bleibt zu hoffen, dass dies in späteren gedruckten Ausgaben nicht auch so ist bzw. dies nur ein Fehler des Rezensionsexemplares war. Zum Glück gibt es ja noch die eBook-Variante, in der man die fehlenden Seiten nachlesen kann. Ärgerlich ist es natürlich allemal.

Zurück zur Story. Diese ist, wie die anderen Comics der aktuellen Reihen auch, im Jahr 3 NSY, also zwischen Episode V und VI, angesiedelt, spielt also parallel zu den anderen gerade erschienenen Reihen. Mit denen hat sie aber, außer der erwähnten Aphra-Connection, herzlich wenig zu tun und man kann völlig unbedarft hier durchstarten. Natürlich entgehen einem aber auch viele Nuancen, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt.

Sana kehrt zu ihrer Familie zurück, wobei ihre Schwester Arrysha hochschwanger ist und ihr Mann ein Imperialer ist. Der taucht prompt auf, entführt sie und die Familie muss hinterher und sie retten. Das ist aber eigentlich gar nicht der Plan, denn er hat auch noch einen Datenwürfel gestohlen, den es zurückzubringen gilt. Immerhin hat dort eine Ahnin wertvolle Erkenntnisse hinterlassen.

Ihr merkt also schon, es geht wild durcheinander – und damit sind wir auch schon beim größten Problem des Bandes. Nicht nur, dass wir Sanas Familie eben nicht vorher kennengelernt haben, es werden auch ständig neue Mitglieder eingeführt. Das geht sogar so weit, dass man am Ende gar nicht mal alle Namen behalten kann.

Zwar wird versucht, einige der Beziehungen der Geschwister und Cousinen untereinander zu erklären, wozu kurze Rückblicke eingeflochten werden, das hilft aber nicht wirklich. Zumal nicht alle Charaktere gleich stark in den Vordergrund rücken und viele einfach am Ende untergehen. Allerdings zündet dadurch der Konflikt zwischen Sana und ihrem Bruder halt so rein gar nicht, da man als Leser eben keine große emotionale Bindung zu einem von ihnen aufbaut.

Auch Szenen wie die Rancor-Befreiung („Helft mir zuerst, dann helf ich euch gegen Cerasus“) wirken aufgrund dessen leider eher wie Füllmaterial, um die Handlung auf die fünf Kapitel zu strecken, als dass sie wirklich sinnvoll in die Handlung integriert scheinen. Dadurch jagen die Frauen teils etwas planlos dem besagten Würfel bzw. Cerasus hinterher, auch wenn immer betont wird, man habe einen solchen.

Das Ganze wird dann mit witzigen Szenen und vermeintlich „überraschenden“ Wendungen inszeniert, um weiteres Interesse zu generieren, was aber leider gar nicht klappt. Stellenweise, das muss man zugestehen, funktioniert der Humor allerdings, das reicht aber nicht aus. Weder wird hier die Leichtigkeit eines Han Solo-Comics, noch der Humor eines Aphra-Comics erreicht. Und auch die halt stark nach Klischee riechende Story plätschert am Ende nur etwas vor sich hin. Da hilft es auch nicht, dass die Familie Sana gar nicht einweiht, damit sie nicht nur „echter“ reagiert, sondern etwaige Twists für den Leser auch überraschend kommen. Kleiner Spoiler: Es gibt gar keine derart großen Überraschungen, die Geschichte endet, wie man es nach den ersten Seiten leider erwarten kann.

Und, das muss an der Stelle auch mal gesagt (oder gespoilert) werden: Der MacGuffin der Geschichte, besagter Datenwürfel, wird von Sana am Ende sang- und klanglos zerstört. Das mag zu Sana passen, da sie sauer ist und so reagiert, wird aber von allen anderen auch einfach hingenommen. Das Ding hatte wohl eh eher sentimentalen Wert. Mag soweit okay sein, bedeutet aber auch, dass die ganzen Strapazen genau genommen völlig umsonst waren und die Geschichte noch einmal deutlich als Absurdum führen.

Was allerdings funktioniert, um am Ende mal einen positiven Eindruck zu hinterlassen, ist die Star-Wars-Action, die hier dargestellt wird.

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Leider erweist sich der Start in die neue Sana Starros-Reihe als sehr holperig. Die Charaktere werden zu schnell eingeführt, um sich in die Herzen der Leser zu spielen, der Humor funktioniert nicht und die Story verläuft in erwartbaren Bahnen, obwohl man sich um Überraschungen bemüht. Fast hat man den Eindruck, dass hier versucht wurde, das Beste der vergangenen Star Wars-Stories zu nehmen, in einen Topf zu werfen und umzurühren. Leider mundet das herausgekommen Gericht so gar nicht, weswegen es hier nur 2.5 Sterne gibt. Der Star Wars-Bonus reißt hier noch das ein oder andere raus, dennoch sollte man sich nichts vormachen, denn der Comic zeigt die aktuellen Reihen nicht in ihrer Bestform. Hardcore-Fans greifen zu, alle anderen sollten vielleicht erstmal abwarten, ob in Ausgabe 2 (die Geschichte endet mit einem leichten Cliffhanger) das Ruder nochmal herumgerissen werden kann.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.
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Leider erweist sich der Start in die neue Sana Starros-Reihe als sehr holperig. Die Charaktere werden zu schnell eingeführt, um sich in die Herzen der Leser zu spielen, der Humor funktioniert nicht und die Story verläuft in erwartbaren Bahnen, obwohl man sich um Überraschungen bemüht. Fast hat man den Eindruck, dass hier versucht wurde, das Beste der vergangenen Star Wars-Stories zu nehmen, in einen Topf zu werfen und umzurühren. Leider mundet das herausgekommen Gericht so gar nicht, weswegen es hier nur 2.5 Sterne gibt. Der Star Wars-Bonus reißt hier noch das ein oder andere raus, dennoch sollte man sich nichts vormachen, denn der Comic zeigt die aktuellen Reihen nicht in ihrer Bestform. Hardcore-Fans greifen zu, alle anderen sollten vielleicht erstmal abwarten, ob in Ausgabe 2 (die Geschichte endet mit einem leichten Cliffhanger) das Ruder nochmal herumgerissen werden kann.Rezension: "Star Wars - Sana Starros: Familienangelegenheiten"
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