Band 115 der Monatsreihe. Der Blick hierauf geht allerdings nicht ohne Spoiler!
Inhalt (Klappentext)
Der berühmteste Bösewicht der gesamten Galaxis, Darth Vader, hat das imperiale Schisma benutzt, um sich schreckliche neue
Kräfte zu sichern … Aber welcher Schatz (oder welches Grauen) liegt im sogenannten „Martyrium der gefrorenen Tränen“? Und welchen Preis werden Vader und seine Verbündeten zahlen, um ihn sich zu sichern? PLUS: Jango Fett vs. Aurra Sing – der schwergewichtige Kopfgeldjäger-Fight geht in die nächste Runde …
Kritik
Nummer 115 haben wir mit der vorliegenden Ausgabe geknackt und wieder einmal haben wir zwei Stories, einmal um Jango und einmal zu Darth (Vader, nicht den anderen!). Zeichnungstechnisch punktet hier vor allem die Jango-Story, denn hier wirkt alles etwas plastischer und detaillierter, was vor allem auch in den Gesichtszügen der Charakter wiedergespiegelt wird, wo man das Schauspielpendant erkennen kann. Im Gegensatz dazu wirkt bei Vader wieder einmal alles kantiger und trister (einfarbige Flächen). Okay, das trist ist bei der Vader-Story beabsichtigt, bewegt man sich doch in einer (tristen) Eislandschaft. Insofern unterstützt es die Atmosphäre der Geschichte. Wer aber die Vorgänger kennt, der weiß eh, was ihn erwartet.
Vor allem bei der Jango-Geschichte sind auch wieder ein paar großformatige Action- (sprich Kampf-)Panels zu sehen, die ganz ohne Text auskommen. Dementsprechend schneller flutscht diese Geschichte von der Hand. Sie hat aber im direkten Vergleich zu Vader immer noch die Nase vorn, auch wenn sich vielleicht charakterlich bei Vader mehr tut.
Hier spürt Jango endlich die Diebin der Statue auf und natürlich will auch Aurra da mitmischen und es kommt zum lange erwarteten Kampf. Der endet mit einem überraschenden Twist, denn Jango und Aurra arbeiten zusammen und die Statue ist eine Fälschung. Sie wurden beide veräppelt und nun ist die Jagd auf sie eröffnet. Ich gebe zu, ich habe das nicht kommen sehen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass zwei der besten Kopfgeldjäger mal zusammenarbeiten. Der obligatorische Clash ist natürlich in gewisser Weise Zuckerl für die Fans, denn wenn sie schon heimlich zusammenarbeiten, hätten sie sich nicht so dreschen müssen. Ja, ist alles nur Show für den Verräter, aber trotzdem wirkt es stellenweise ein klein wenig konstruiert. Aber das ist bei derartigen Crossovers (bzw. Clashes) ja shcon fast üblich.
Dem Spaß der Geschichte tut das keinen Abbruch und das überraschende Ende macht Lust auf mehr. Dahingegen kann der Vader-Part nicht ganz so mithalten. Hier geht es zurück nach Tython, um einigen Kyber zu holen. Dabei kommt die eigentliche Geschichte um Vaders Rebellion (ist es nun eine oder doch nur Theater? Oder ein weiterer Test von Palpatine?) wieder nur schleppend voran. Übrigens ist dieser Part eine Fortsetzung einer früheren Geschichte, in der Vader schonmal hier war (was auch erklärt, warum er Luke sieht bzw. der eben auch). Habt ihr etwa nicht mehr die schon einige Jahre zurückliegende Aphra-Story im Kopf? Ts… okay, ich gebe zu, ich wusste es auch nicht mehr. Zum Glück liefert Panini in den Bonusseiten ja immer noch etwas Kontext und weist auf die Verknüpfungen hin.
Schön an der Vader-Story ist die Charakterentwicklung. Zum einen haben wir hier den Fanatiker Pryde (jap, den aus Episode IX, auch diesen Kontext habe ich zunächst nicht hergestellt und bin erst in den Bonusseiten darauf gestoßen). Der ist blind loyal und handelt auch so und man sieht hier quasi seine Anfänge. Ob die Figur so interessant ist, muss jeder für sich entscheiden. Im Tempel selbst sieht Vader eine Machtvision von Luke, die ihn etwas aus der Bahn wirft. Um mit dem Kanon konform zu sein, schaltet er übrigens vorher Sly Moore aus, die die Machtvisionen ebenfalls sehen kann. Aber die darf ja eigentlich nichts von Luke erfahren.
So oder so ein weiteres Add-On zu Vaders Konflikt aus Episode VI, der die Brücke schön schlägt. Wie erwähnt aber nicht ganz so interessant, wie der Jango-Part.