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Nachruf: Peter David

Bereits am 24.Mai ist Peter David, langjähriger Autor auch bei Star Trek, verstorben.

FedCon-bedingt kommen wir erst jetzt dazu, ein paar Worte zu schreiben, aber wir wollen Peter Davids Vermächtnis kurz würdigen.

Geboren am 23.September 1956 wurde David 68 Jahre alt.

Wie viele Autoren begann auch seine Karriere 1980 bei Marvel. Nach kurzer Zeit hinter dem Bürotisch, wurde er dort Comicschreiber und schrieb 12 Jahre lang Stories für den unglaublichen Hulk, welche bei Fans gut ankamen und dem Charakter damals frischen Wind bescherten.

Danach wechselte er zu DC, und schrieb unter anderem für “Young Justice”. Aber auch als Drehbuchautor verdingte er sich ab 1993. So steuerte David etwa Episoden zur TV-Serie “Babylon 5” bei.

Seine “Hochzeit”, vor allem für uns Trekkies, begann aber in den 90er Jahren, als er zunehmend auch Romane veröffentlichte. Er schrieb vor allem für TNG (“The Next Generation”), wobei auch vereinzelt für andere Star Trek-Serien.

Hauptaugenmerk lag dabei auf Q, den er mehr als einmal ein ganzes Buch widmete und auch für die Borg hatte er ein Faible. Unvergessen sind seine Romane wie “Vendetta”, welche einen Planetenkiller auf die Borg treffen ließen. Oder Romane wie “Eine Lektion in Liebe”. Dieser Roman wurde sogar von Majel Barrett gelesen und sie legte ihn Michael Piller vor, da sie ihn verfilmt haben wollte (wie Kollege Christian Humberg in einem Podcast vor mehreren Jahren mal erzählte). Zu einer Verfilmung kam es natürlich nie, aber David schrieb fleißig weiter.

Beliebtheit erlangte etwa auch der Roman “Imzadi” um Riker und Troi (mit einem nicht ganz so erfolgreichen zweiten Teil) und weitere Geschichten, die sich vornehmlich dadurch auszeichneten, dass sie die bekannten Crews gegen eine Superwaffe antreten ließen.

Sein wohl bedeutendster Beitrag zur Star Trek-Romanwelt kam 1997 mit der Einführung einer neuen Reihe: New Frontier. Lange vor Serien wie “Game of Thrones” setzte David hier auf einen ungewöhnlichen Ansatz: Sex und Gewalt hielten Einzug. Ersteres, wie in den genannten Serien auch, wurde später wieder etwas zurückgefahren, aber die Geschichten waren auch von gut ausgearbeiteten Charakteren getragen.

So ist Mackenzie Calhoun, der Xenexianer, auch heute noch durch seine unkonventionelle Art bekannt. Hinzu kamen aus den anderen Star Trek-Serien eher vernachlässigte bzw. Gastcharaktere zum Einsatz (wie Shelby oder Lefler), die Teil der neuen Crew des Raumschiffs Excalibur wurden. Das wurde, nach einem kurzen Cameo von Spock, auf Mission in einen abgelegenen Raumsektor geschickt und konnte sich dort richtig austoben. In gewisser Weise waren hier wirklich “keine Grenzen” gesetzt, was sich auch in vielen neuen Spezies niederschlug.

Damit nicht genug, erzählte David in der Reihe “Starfleet Kadetten” auch die jungen Jahre von Charakteren wie Worf, die, in einer Art ersten Crossover, z.B. auf Zak Kebron oder andere aus der New Frontier-Reihe trafen.

Aber alle guten Dinge müssen mal zu einem Ende kommen, wie es im TNG-Finale so schön heißt. So war nach 20 Romane im Jahr 2011 zunächst Schluss, eine abschließende E-Book-Trilogie 2015 beendete die Story dann noch einigermaßen – wobei genug Fragen offen blieben, um eine Fortsetzung möglich zu machen.

Dazu kam es jedoch nicht, denn spätestens ab 2009 bzw. kurz darauf mit der Destiny-Trilogie nahm das neue LitVerse von Star Trek Fahrt auf. Auch hier war Peter David tätig und bleibt Trekkies wohl vor allem dadurch in Erinnerung, dass er derjenige war, der in “Heldentod” Janeway getötet hat.

Auf Deutsch erschienen die New Frontier-Romane übrigens zunächst bei Heyne unter “Die neue Grenze” bevor sie in den 2010er-Jahren von Cross Cult neu aufgelegt und komplett bis zum Ende durchgezogen wurden.

Der Ritterschlag schlechthin war wohl, als vor einigen Jahren “Prodigy” startete und mit Rok einen Brikar an Bord hatte – eine Spezies, die David einst für New Frontier erfunden hatte und die damit offiziell Kanon wurde.

Natürlich hat David noch andere Romane geschrieben, für Trekkies werden aber wohl vor allem die oben genannten in Erinnerung bleiben.

Bereits 2012 hatte David einen Schlaganfall, seither verschlechterte sich sein Gesundheitszustand weiterhin, bis er nun am 24.Mai verstarb.

Auch wenn damit eine Fortsetzung (oder gar Verfilmung) von New Frontier unwahrscheinlich erscheint, bleibt Peter Davids Vermächtnis für Star Trek ungebrochen. Er ist nun wahrlich vor uns an “Die neue Grenze” aufgebrochen.

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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