Ein neuer Bond-Roman bei uns in der Review.
Inhalt (Klappentext)
Mit der Absicht zu töten ist der einundvierzigste offizielle James-Bond-Roman und der dritte Fortsetzungsroman des englischen Schriftstellers Anthony Horowitz. Der Roman knüpft an Ian Flemings letztes Buch Der Mann mit den goldenen Colt an. Es ist die Beerdigung von M. Ein Mann fehlt am Grab: der Verräter, der den Abzug betätigt hat und der nun in Haft sitzt, weil er des Mordes an M beschuldigt wird – James Bond. Hinter dem Eisernen Vorhang will eine Gruppe ehemaliger Smersh-Agenten den britischen Spion für eine Operation einsetzen, die das Gleichgewicht der Weltmacht verändern wird. Bond wird in die Höhle des Löwen geschmuggelt – aber wessen Befehle befolgt er und wird er ihnen gehorchen, wenn die Stunde der Wahrheit gekommen ist? In einer Mission, in der Verrat allgegenwärtig ist und eine falsche Bewegung den Tod bedeutet, muss sich Bond mit den dunkelsten Fragen über sich selbst auseinandersetzen. Doch nicht einmal er selbst weiß, was aus dem Mann geworden ist, der er einmal war.
Kritik
„Mit der Absicht zu töten“ ist der neueste Bond-Roman aus dem Hause Cross Cult. Er spielt nach dem Roman „Der Mann mit dem goldenen Colt“ – es geht also zurück in die 60er. Genauer nach Bonds Gehirnwäsche und dem versuchten Mord an M.
Wie jetzt? Werden sicher einige Fragen. Tja, wer nur die Filme kennt, wird davon sicher überrascht sein, denn diese Sequenz kommt dort nicht vor. Sie ist aus den Büchern (in dem Fall „Man lebt nur zweimal“), stammt aber noch von Fleming selbst.
Und in diese Lücke greift nun dieser Roman. Dabei wird Bond dann selbst zurück nach Moskau geschickt, um den Nachfolgern von SMERSH weiß zu machen, er stehe immer noch unter ihrer Kontrolle und ihren geheimen Plan aufzudecken. Zugute halten muss man an der Stelle ganz klar, das der Geist und das Flair der alten Bond-Romane wirklich gut eingefangen wurden.
Okay, vieles von dem, was hier gezeigt wird, wäre in der heutigen Zeit mit Handys usw. nicht mehr möglich, aber als Geschichte aus den 60ern funktioniert das wirklich hervorragend. So ist es durchaus spannend, dem Katz- und Mausspiel zwischen Bond und den Russen zuzusehen. Noch ein Test? Wird Bond durchfallen oder bestehen?
Dies macht einen Großteil der Spannung der Geschichte aus, auch wenn es außer Bond und seiner Geliebten dann eher weniger Charakterentwicklungen gibt. Aber das ist aufgrund der Geschichte durchaus zu verschmerzen, sind doch auch ein paar überraschende Wendungen eingebaut. Vor allem am Ende, als es nach Ostberlin geht.
Trotzdem, ein paar Klischees bleiben auch hier. So verliebt sich Katja etwa in Bond und will mit ihm überlaufen – das hatten wir halt schon sehr oft. Bond als typischer Womanizer, dem alle Frauen erliegen, und ebenso typisch ist natürlich, das dieser Teil der Geschichte kein Happy End hat. Zwar fügt sich auch dieser Storyaspekt recht gut ins Gesamtgefüge ein, ein bisschen mehr Abwechslung hätte es dann aber schon sein dürfen.
Das Ende ist dann an mehreren Stellen bewusst offen gelassen, denn auch ein paar der Bösewichte entkommen und auch sonst… aber das wollen wir hier nicht spoilern. Ob sie in einem Nachfolger je wieder auftreten werden, wird man wohl sehen müssen, auch wenn Horowitz angekündigt hat, wohl keine Bond-Roman mehr zu schreiben. Insgesamt ist die Geschichte aber recht rund.