Wie war es denn dieses Jahr auf der Fedcon? Werft mit Tom einen Blick hinein.
Im zweiten Teil unseres Rückblicks geht es um die Con an sich, nachdem wir im Ersten die Panels näher beleuchteten und was die Schauspieler so zu sagen hatten.
Tagestickets
Natürlich müssen wir zunächst, bevor wir uns die Con genauer anschauen, den großen Platzhirsch im Raum betrachten, aka. die Nachwehen der letzten Con. Bereits letztes Jahr deutete es sich an, und im Vorfeld wurde es dann Gewissheit: mit Tagestickets ist kein Einlass in den Hauptsaal mehr möglich.
Fleißige Zuschauer der AfterShow, aber auch diejenigen, die es vielleicht letztes Jahr Live mitbekommen haben, wissen es bereits: Es hatte Vorfälle gegeben, die über wüste Beschimpfungen bis kurz vor Handgreiflichkeiten ausgeartet sind. Hintergrund waren die neuen Brandschutzverordnungen, die weniger Leute im Hauptsaal duldeten, als dies bisher der Fall war. Keine Überfüllungen der Überfüllungen mehr, auch wenn man sicherlich argumentieren kann, dass dies in den anderen Räumen dieses Jahr auch nicht sonderlich beachtet wurde.
Nichtsdestotrotz wurden natürlich gleich Stimmen laut, welche das als No-Go ansahen und als neue Masche, noch mehr Wochenendtickets zu verkaufen. Wir selbst haben mit einigen Fans gesprochen und erklärt, was letztes Jahr so vorgefallen ist (auch wenn wir nicht alles mitbekommen haben). Wenn man dann eben als Antwort aber nur bekommt, dass dies ja nur das sei, was offiziell behauptet wird… dann kann man natürlich mit seiner Argumentation gleich wieder aufhören, denn es gibt Leute, die scheinen immun gegenüber Erklärungsversuchen zu sein.
Persönlich glaube ich übrigens durchaus, dass das, was hier gesagt wurde, wahr ist, es diese Vorfälle also wirklich gegeben hat. Als jemand, der die ersten Jahre als Platin-Ticket-Inhaber angefangen hat und dadurch einiges von hinter den Kulissen mitbekam, kann ich nur sagen, dass ich die FedCon jetzt nicht als Verein absehe, um andere abzuzocken.
Klar, es geht immer auch um Merchandise und Kommerz, irgendwo muss es sich ja auch rechnen, aber nach immerhin Neun FedCons in Folge (nächstes Jahr haben wir 10-jähriges Jubiläum!) habe ich nie diesen Eindruck erhalten. Aber das ist wie gesagt nur meine persönliche Meinung an dieser Stelle.
Tatsächlich waren im Hauptsaal, sowohl bei Closing als auch Opening, noch viele Plätze frei, aber das mag auch an dem Staraufgebot gelegen haben, denn diesmal war es ja doch eher eine Stargate-lastige Con.
Von der Opening bis hin zum Hauptsaal
Bei der obligatorischen Ankunft am Donnerstag ließen die vollen Hallen das Schlimmste befürchten. Zwar war es in den letzten Jahren, auch durch die Vorverlegung auf Himmelfahrt, die Donnerstage voller geworden, diesmal aber setzte das alles gefühlt noch den Vogel drauf. Über 90 Minuten für den Check-In sprachen da ihre eigene Sprache.
Aber gut, es war zwar auch an den anderen Tagen voll, aber eher punktuell. Der Hauptsaal hatte viele leere Plätze und das Gedrängel beim reingehen hielt sich diesmal in Grenzen. Man könnte sagen es war eher punktuell überfüllt, zu gewissen Stoßzeiten, was nach der “Begrüßung” gar nicht zu erwarten war. Dafür wurde der Hauptverkehr diesmal über den Hintereingang des Hauptsaals geleitet.
Hotelmäßig gab es natürlich das obligatorische Essen mit bei der Buchung, aber da konnte man sich eigentlich nicht beschweren. Anders sah es im Hauptsaal aus, denn am Freitag ging dort die Klimaanlage (mal wieder) nicht, was zu sehr drückender warmer Luft führte. Die war zwar dann ab Samstag repariert und es wurde zunehmend kühler, aber da hätten die Türen des Hauptsaals ruhig aufgemacht werden können, um zumindest etwas Umluft zu haben. Das hat in den Vorjahren irgendwie besser geklappt.
Bei der Opening hatte man sicher schon Besseres, aber auch Schlechteres gesehen. So ging es mit einer, für FedCon-Verhältnisse übermäßig lauten, Lichtshow los (hätte man auch weglassen können). Es folgte ein kleines Musikstück von einer Band in Leuchtanzügen (siehe Bild, war gut!), ein Gitarrensolo und eine Einlage von Klenginem (Liven Litaer).
Der hier auf klingonisch vorgetragene Song war sogar ein kleiner Ohrwurm bei einigen auf der Con und führte sogar zu teilweisem Mitsingen. Natürlich wollen wir euch das Video zum Song nicht vorenthalten, ihr findet es gleich hier:
Artshows, Fotos
Natürlich gab es, neben den Händlerräumen, auch wieder die Artshows und die Cosplay-Stationen.
Vor allem bei den Artshows fiel diesmal auf, dass hier offenbar weniger Stücke als sonst vertreten waren. Während man sonst kaum Freiraum zwischen den einzelnen Modellen hatte, blieben dieses Jahr viele Zwischenräume.
Gewinner der diesjährigen Artshow sind diesmal die “Fluffy Borg” gewesen – verdientermaßen. Ihr könnt weitere Impressionen der Artshow auf den Bildern in diesem Artikel genießen.
Ansonsten gab es selbstredend die üblichen Autogramme und Fotos, wobei bei einigen der Andrang anscheinend unterschätzt wurde, oder warum wurde für Tawny Newsome allen Ernstes nur 15 Minuten veranschlagt. Kamen die wirklich alle von den Tagestickets und waren vorher nicht planbar?
Zugutehalten muss man an der Stelle allerdings, dass auch das Fototeam inzwischen ein eingespieltes Team ist und den Missstand schnell aufholen konnte. Respekt!
An zweiter Front waren die obligatorischen Vorträge sowie die Foodtrucks für alle Tagesgäste (oder sonstigen) vorhanden. Auch das lief wie geschmiert und ließ wenige Wünsche offen.
Und sonst so?
Insgesamt blieb mir die Con trotzdem als etwas schwächer in Erinnerung. Das lag nicht an den Stars oder dem Drumherum, wie erwähnt, das lief alles rund und selbst Richard Dean Anderson mischte sich wieder unter die Hunde (Fans wissen, was gemeint ist).
Es fehlte aber irgendwie ein Highlight. Das Publikum wurde nicht so angeheizt (ja okay, angesichts der Temperaturen ein lahmer Witz!) wie sonst, alles hatte so eine Routine, aber ohne große Höhepunkte ab, auch nicht bei der Closing.
Sicher, dazwischen gab es Sachen wie das Doppelpanel Hertzler/Reilly, die wohl die Bude gerockt haben, aber das waren eher Einzelmomente. Ein richtiger Aha-Effekt blieb aus. Auch die Fanfragen waren eher Standard und zielten nicht auf viel Neues ab (ja ja, das mag hier jemand kritisieren, der selbst keine Fragen stellt, ändert aber nichts am Eindruck).
Zu kritisieren ist auch wieder die Länge der Panels, welche mal 45, mal 30 Minuten gingen. Da fragt man sich erneut, woran das festgemacht wird. Nur am gestrichenen Montag kann es ja kaum sein. Etwas ärgerlich ist dann halt, wenn eher schwache Fragen kommen oder der Star (Beispiel: Tawny Newsome) zu spät kommt. Ja, es wurde ein paar Minuten hinten dran gehängt, der Ausfall war aber länger. Wobei zumindest das in dem Fall nicht Schuld der Con-Orga an sich ist.
Auch die Closing war, wie im Vorjahr, nach etwas über 45 Minuten vorbei, während sie früher mal über eine Stunde ging.
Ich bleibe also mit gemischten Gefühlen zurück, denn natürlich war es schön, all die Leute (und teilweise Freunde) wiederzusehen, die man sonst das ganze Jahr über nur in Video Calls sieht. Auf der anderen Seite bleibt aber der etwas schwächere Gesamteindruck.
Trotzdem, nächstes Jahr darf gerne schnell wiederkommen :).