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“Star Trek” am Scheideweg: Neue Ära nach 2026?

Die Nachricht, dass “Star Trek: Strange New Worlds” nach einer verkürzten fünften Staffel endet, hat die Fangemeinde überrascht und wirft Fragen nach der Zukunft des “Star Trek”-Franchises auf. Was steckt hinter dieser Entscheidung, und könnte sie den Beginn einer neuen Ära einleiten?

SNW: Erzwungenes Ende oder planvolle Übergabe?

Paramount+ hat bereits jetzt bestätigt, dass die fünfte Staffel von “Star Trek: Strange New Worlds” zugleich die letzte sein wird. Diese Ankündigung erfolgt überraschenderweise schon rund zwei Jahre vor dem geplanten Serienfinale. Denn während die dritte Staffel am 17. Juli 2025 Premiere feiert, dürften die vierte und fünfte Staffel – bei Beibehaltung des jährlichen Veröffentlichungsrhythmus – 2026 und 2027 erscheinen. Die Entscheidung, die letzte Staffel auf sechs Episoden zu kürzen, nährt überdies Spekulationen über die Rolle von Alex Kurtzman, seiner Produktionsfirma Secret Hideout und die Möglichkeit, dass das Franchise an ein neues kreatives Team übergeben wird. Denn eine reduzierte letzte Staffel legt nahe, dass dies nicht der ursprüngliche Plan des Produzenten-Trios gewesen sein dürfte.

Tatsache ist: “Star Trek: Strange New Worlds” hat mit seinem episodischen Erzählstil und einer starken Besetzung, darunter Captain Pike (Anson Mount), Una Chin-Riley (Rebecca Romijn) und Spock (Ethan Peck), im “Star Trek”-Fandom teils große Anerkennung gefunden. Die Serie wurde oft als gelungene Rückkehr zum Geist der Originalserie gelobt, die den Kern von “Star Trek” mit moderner Produktionsqualität verbindet. Umso überraschender war die frühzeitige Ankündigung, dass die Serie nach einer verkürzten fünften Staffel enden wird. Viele Fans, selbst jene, die mit ihrem Lob bisher zurückhaltend waren (der Autor dieses Artikels eingeschlossen), bedauern das Ende einer Serie, in der sie noch großes Potential für neue Geschichten sahen – eventuell auch über eine fünfte Staffel hinaus.

Die Produzenten Akiva Goldsman, Henry Alonso Myers und Alex Kurtzman äußerten derweil ihre Dankbarkeit, die Serie wie geplant (!) zu einem würdigen Abschluss führen zu dürfen. Doch die Frage bleibt: Warum wird eine entwicklungsfähige Serie mit einer auf sechs Episoden verkürzten letzten Staffel vorzeitig beendet, ohne zunächst die Resonanz des Publikums auf die neue Staffel abzuwarten?

Die Gründe liegen vermutlich in einer komplexen Mischung aus finanziellen Herausforderungen, strategischen Neuausrichtungen und vertraglichen Entwicklungen – insbesondere im Zusammenhang mit Secret Hideout und der Rolle von Alex Kurtzman.

Sind es finanzielle Zwänge, die das Schicksal von “Star Trek: Strange New Worlds” schon jetzt besiegelt haben? Oder handelt es sich bei der ‘Absetzung’ vielmehr um einen planvollen Übergang in eine neue Franchise-Ära mit frischen Ideen, neuen Köpfen – und ohne Altlasten?

Secret Hideout: Der Vertrag und die Zukunft

Seit 2018 ist Secret Hideout, die Produktionsfirma von Alex Kurtzman, das Herzstück des modernen “Star Trek Universe”. Mit einem 2021 verlängerten Vertrag, der einen Wert von etwa 160 Millionen US-Dollar hat, war beziehungsweise ist Secret Hideout bis mindestens 2026 für die Produktion von Serien wie “Star Trek: Discovery”, “Star Trek: Picard”, “Star Trek: Lower Decks”, “Star Trek: Prodigy” und “Star Trek: Strange New Worlds” sowie den Streaming-Film “Star Trek: Section 31” verantwortlich. Der Vertrag umfasst auch die Entwicklung neuer Projekte wie “Star Trek: Starfleet Academy”. Berichten zufolge hat CBS Studios damit exklusive Rechte, Secret Hideout-Inhalte zu entwickeln und zu produzieren.

Doch es gibt Spekulationen, dass dieser Vertrag 2026 auslaufen könnte, ohne verlängert zu werden. Fans und Beobachter vermuten, dass die Absetzung von “Star Trek: Strange New Worlds” ein Hinweis auf eine größere Umstrukturierung des Franchises sein könnte. Es wird diskutiert, ob Secret Hideout das Franchise nach 2026 an ein neues Team übergeben könnte, um den Weg für eine neue kreative Richtung zu ebnen. Die anstehende Übernahme von Paramount durch Skydance Media nährt diese Spekulationen. Die Transaktion soll schon bald abgeschlossen werden, vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden.

Skydance, bekannt für seine Arbeit an den Reboot-Kinofilmen “Star Trek” (2009), “Star Trek Into Darkness” (2013) und “Star Trek Beyond” (2016), könnte neue Prioritäten setzen, etwa eine stärkere Fokussierung auf Kinoprojekte oder kostengünstigere Serien. Berichte deuten darauf hin, dass Skydance die Kosten-Nutzen-Rechnung des gegenwärtigen “Star Trek Universe” überprüft und möglicherweise eine Pause für TV-Serien plant, um die Marke neu auszurichten. Es gibt auch Gerüchte, dass Skydance rechtliche Klärungen einholt, was passiert, wenn Kurtzmans Vertrag nicht verlängert wird, was ein Indiz dafür sein könnte, dass man sich auf ein Ende der Zusammenarbeit mit Secret Hideout vorbereitet.

Ein denkbares Szenario wäre aber auch, dass Paramount Secret Hideout eine Verlängerung um zwei Jahre anbietet, um “Star Trek: Strange New Worlds” und “Star Trek: Starfleet Academy” abzuschließen, bevor größere Veränderungen anstehen. Diese Option würde es Skydance ermöglichen, laufende Projekte zu beenden, ohne hohe Strafzahlungen zu riskieren, falls Serien vorzeitig abgebrochen werden. Dennoch bleibt die Idee einer Übergabe an ein neues Team spekulativ, da es keine offiziellen Bestätigungen gibt. Die aktuellen Projekte wie “Star Trek: Starfleet Academy” deuten darauf hin, dass Secret Hideout mindestens bis 2026 weiterhin eine Schlüsselrolle spielen wird.

Alex Kurtzman: Vom Retter zum Sündenbock?

Im Zentrum zahlreicher Spekulationen steht Alex Kurtzman (51), der die Produktionsfirma Secret Hideout 2014 gründete. Kurtzman ist im “Star Trek”-Fandom zweifellos eine polarisierende Figur. Als kreativer Kopf hat er das “Star Trek Universe” durch neue und teils mutige Formate wie Animationsserien (“Star Trek: Lower Decks”, “Star Trek: Prodigy”) und Streaming-Filme (“Star Trek: Section 31”) erweitert. Und mit der Realisierung von “Star Trek: Strange New Worlds” hat er Anfang des Jahrzehnts sogar den Herzenswunsch vieler Fans erfüllt, die im Anschluss an die zweite Staffel von “Discovery” (2019) lauthals nach einer “Pike-Serie” riefen.

Auf der anderen Seite stoßen Serien wie “Star Trek: Discovery” und “Star Trek: Picard” bei nicht wenigen Fans auf teils heftige Kritik, da sie als zu düster oder zu weit von Roddenberrys optimistischer Philosophie entfernt empfunden werden. Einige kritische Stimmen sehen die ‘Absetzung’ von “Star Trek: Strange New Worlds” nun als mögliches Zeichen für das nahende Ende der “Kurtzman-Ära”. Aber ist an dieser Vermutung überhaupt etwas dran?

Kurtzmans Vertrag mit CBS Studios läuft, wie bereits erwähnt, noch bis 2026, und seine Beteiligung an “Strange New Worlds” und “Starfleet Academy” deutet auf eine fortgesetzte Rolle in mindestens den kommenden 18 Monaten hin. Laut Branchenberichten war die Verlängerung seines Vertrags 2021 sogar eine Priorität für CBS, Führungskräfte wie George Cheeks lobten Kurtzmans Fähigkeit, künstlerisch und kommerziell erfolgreiche Serien zu schaffen.

Im Mai 2024 gab Alex Kurtzman im “Ready Room” mit Wil Wheaton Auskunft über die aktuellen und geplanten Projekte des “Star Trek Universe” (Quelle: YouTube).

Dennoch gibt es Spekulationen, dass die Skydance-Übernahme seine Position gefährden könnte. Womöglich möchte Skydance Kurtzmans Vertrag nicht verlängern, da die aktuellen “Star Trek”-Serien scheinbar nicht die erhofften Zuschauerzahlen liefern, insbesondere angesichts der hohen Produktionskosten. Es wird auch gemunkelt, dass Paramount Kurtzman teilweise für das ausbleibende Wachstum der Fangemeinde verantwortlich macht.

Ein Wechsel Kurtzmans in eine rein beratende Rolle nach 2026 – ähnlich wie einst Gene Roddenberry als “Executive Consultant” ab “Star Trek II” – wird im Rahmen dieser Spekulationen auch ins Spiel gebracht. Demnach würde ein neuer Showrunner die kreative Franchise-Leitung übernehmen. Ob dies allerdings ein realistisches Szenario ist, lässt sich aus der Ferne nur schwer beurteilen.

Gerüchte, dass Kurtzman populäre Projekte wie “Star Trek: Legacy” blockiert haben soll, um sich auf eigene Vorhaben wie “Star Trek: Starfleet Academy” zu konzentrieren, heizen die Diskussionen um seine Person jedenfalls weiter an. Manch einer sah auch in Terry Matalas’ nassforschem Vorstoß für eine “Star Trek: Picard”-Spin-off-Serie (u.a. Post-Credit-Szene!) bereits einen Versuch, Kurtzmans Position zu untergraben. Doch diesen vermeintlichen Machtkampf konnte Kurtzman – zumindest vorerst – für sich entscheiden.

Und da auch keine Bestätigung vorliegt, dass Kurtzmans laufenden Projekte, wie die von Tawny Newsome entwickelte Live-Action-Comedy-Serie, gecancelt wurden, bleibt anzunehmen, dass er die kreativen Zügel weiterhin fest in der Hand hält.

Trotz zunehmender Kritik an seiner Person bleibt Kurtzmans Verdienst um die Wiederbelebung von “Star Trek” – sowohl im Kino als auch auf Streaming-Plattformen – unbestritten. Doch Hollywood zeigt bei finanziellen Misserfolgen selten Nachsicht. Der Weg vom ‘Retter’ des Franchise zum ‘Sündenbock’ könnte auch für Kurtzman ein sehr kurzer sein. Dennoch scheint ein abrupter Abgang angesichts der laufenden Projekte, die sich derzeit in Produktion befinden, zum jetzigen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich.

Finanzielle und strategische Gründe

Die hohen Produktionskosten von “Star Trek: Strange New Worlds” – aufwendige Sets, Spezialeffekte und eine große Besetzung – sind vermutlich einer der Hauptgründe für das absehbare Ende der Serie. Im wettbewerbsintensiven Streaming-Markt steht Paramount Global unter Druck, Budgets zu straffen, insbesondere angesichts einer – laut Medienberichten – Schuldenlast von etwa 14 Milliarden US-Dollar.

Die Entscheidung, die fünfte Staffel auf sechs Episoden zu kürzen, dürfte wohl ein notwendiger Kompromiss sein, um die Geschichte von Captain Pike und seiner Crew würdig abzuschließen, ohne die begrenzten finanziellen Mittel weiter zu strapazieren. Es wird vermutet, dass Paramount Ressourcen in kostengünstigere Projekte wie “Star Trek: Starfleet Academy” oder zukünftige Kinofilme umleiten könnte, um ein breiteres Publikum zu erreichen.

Die angestrebte Skydance-Übernahme hat jedenfalls, davon kann man gewiss ausgehen, großen Einfluss auf die aktuellen finanziellen und strategischen Überlegungen.

Es scheint, als habe Skydance die Rentabilität von “Star Trek” überprüft und festgestellt, dass die aktuellen Serien, selbst das beliebte TOS-Prequel, nicht genug Zuschauer anziehen, um die hohen Kosten zu rechtfertigen. Dementsprechend sind derzeit Gerüchte im Umlauf, die besagen, dass Skydance nach 2026 alle “Star Trek”-Serien pausieren könnte, um das Franchise neu auszurichten, möglicherweise mit einem Fokus auf Kinofilme oder einer neuen kreativen Richtung ohne ‘Altlasten’ durch laufende Produktionen. Zu diesen möglichen ‘Altlasten’ zählen bekanntlich auch die aktuellen Kinofilm-Projekte “Star Trek 4” und der sogenannte “Origin Movie”, zu denen es seit Monaten aber kein aussagekräftiges Update gibt, bestenfalls Wünsche und Hoffnungen von Beteiligten. Ein Indiz für eine neue Kosten-Nutzen-Kalkulation?

Paramount+ und das Bestreben nach Exklusivität

Die finanziellen Probleme von Paramount+ sind in diesem Kontext von besonderer Relevanz. Mit einer beträchtlichen Schuldenlast vor der Brust und einem intensiven Wettbewerb durch starke Konkurrenten wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime steht Paramount unter enormem Druck, die Abonnentenzahlen seines hauseigenen Streamingdienstes zu steigern und gleichzeitig die Produktionskosten zu senken. Keine leichte Aufgabe, womöglich sogar ein “Kobayashi-Maru-Test”.

Die exklusive Veröffentlichungsstrategie von “Star Trek” dürfte derzeit wohl auf dem Prüfstand stehen. Die eingeschränkte Verfügbarkeit neuer Inhalte auf Paramount+ scheint die Zuschauerzahlen erheblich zu begrenzen, besonders in internationalen Märkten, wo die Plattform weniger verbreitet ist. Zwar sind die meisten “Star Trek”-Inhalte, insbesondere die neuen und die klassischen Serien, weiterhin auf Paramount+ zentralisiert, doch es gibt auch bemerkenswerte Ausnahmen: “Star Trek: Prodigy” ist auf Netflix verfügbar, einige Kinofilme finden sich auf MGM+ oder Prime Video, und in bestimmten Regionen gibt es zusätzliche Angebote auf Plattformen wie SkyShowtime, Crave oder Pluto TV. Die Verfügbarkeit der Filme schwankt aufgrund von Lizenzvereinbarungen deutlich stärker als die der Serien.

Die Veröffentlichung von “Star Trek: Prodigy” auf Netflix und die Nutzung von SkyShowtime könnten ein Hinweis darauf sein, dass die strikte Exklusivität auf Paramount+ bald überdacht wird. Und auch die jüngst angekündigte Zusammenlegung der Social-Media-Kanäle von Star Trek on Paramount+ und Star Trek Official könnte ein weiteres Indiz dafür sein, dass Veränderungen in der Vertriebsstrategie bevorstehen.

Eine breitere Distribution könnte einerseits die Reichweite von “Star Trek” erhöhen, hätte andererseits aber auch Auswirkungen auf Secret Hideout, dessen Vertrag wohl auf die exklusive Produktion für Paramount+ ausgerichtet ist. Sollte (neues) “Star Trek” wieder auf mehreren Plattformen erscheinen, könnte dies die Rolle von Secret Hideout schwächen, da neue Produktionsfirmen oder Partner ins Spiel kommen könnten. Wie lange sich Paramount+ jedoch eine Politik der Exklusivität leisten kann, bleibt fraglich, insbesondere wenn die Abonnentenzahlen nicht die erwarteten Erträge liefern.

Ein Déjà-vu des Jahres 2005?

Das beschlossene Ende von “Star Trek: Strange New Worlds” nach der fünften Staffel weckt bei vielen Fans wahrscheinlich Erinnerungen an ein kritisches Kapitel in der Geschichte von “Star Trek”: das “Schicksalsjahr” 2005, als Paramount “Star Trek: Enterprise” vorzeitig nach vier Staffeln einstellte und das Franchise – nur ein Jahr vor seinem 40-jährigen Jubiläum – in eine zwölfjährige Fernsehpause schickte. Damals führten sinkende Zuschauerzahlen, hohe Produktionskosten und eine vermeintliche Ermüdung des Fandoms zu einer strategischen Neuausrichtung, die vier Jahre später mit J.J. Abrams’ Reboot-Kinofilm “Star Trek” einen Neustart brachte.

Der Kontrast zu früheren Höhepunkten war frappierend: Während 1996, zum 30-jährigen Jubiläum, “Star Trek” mit zwei parallel laufenden Serien, Jubiläumsfolgen, dem erfolgreichen Film “Star Trek: First Contact” und einer großen TV-Gala gefeiert wurde, bot 2006 – abgesehen von der Ankündigung eines neuen Kinofilms am 20. Juli 2006 – kaum Anlass zur Freude. Die aktuelle Situation spiegelt jene Ungewissheit zumindest in Teilen wider.

Im Jahr 2005 wurden übrigens auch die Rechte an “Star Trek” geteilt: Viacom sicherte sich über Paramount Pictures die Rechte an den “Star Trek”-Kinofilmen, während CBS die Kontrolle über die “Star Trek”-Fernsehserien erhielt. Trotz der Parallelen zu jenem Jahr gibt es derzeit aber glücklicherweise keine Anzeichen dafür, dass die Rechte an “Star Trek” erneut aufgeteilt werden könnten.

Die ‘Absetzung’ von “Star Trek: Strange New Worlds” und die Unsicherheit um die Zukunft von Secret Hideout lassen Fans allerdings befürchten, dass “Star Trek” erneut vor einer längeren Schaffenspause stehen könnte. Besonders fatal wäre eine solche Zäsur im Jahr 2026, dem 60-jährigen Jubiläum von “Star Trek”. Eine Unterbrechung der TV-Präsenz in diesem symbolträchtigen Jahr würde ein verheerendes Signal an die Fangemeinde senden, die auf neue Projekte und eine würdige mediale Präsenz ihres geliebten Franchise hofft.

Könnte Skydance im Jubiläumsjahr von “Star Trek” tatsächlich wagen, das Franchise für unbestimmte Zeit auf Eis zu legen? Oder wird das “Star Trek Universe” in den kommenden Monaten so umstrukturiert, dass 2026 eine neue Aufbruchsstimmung entsteht, die eine neue Ära für “Star Trek” einleitet? Beide Szenarien sind derzeit vorstellbar.

Da “Star Trek: Strange New Worlds” und “Star Trek: Starfleet Academy” im kommenden Jahr voraussichtlich jeweils mit einer neuen Staffel auf Sendung gehen, scheint das große “Star Trek”-Jubiläum gesichert. Dennoch könnte die ungewisse Zukunft des Franchises die Feierlaune der Fans merklich dämpfen.

Kontinuität oder Kurswechsel?

Die Fan-Reaktionen auf die Absetzung von “Star Trek: Strange New Worlds” sind jedenfalls gemischt. Viele sind enttäuscht, sehen in der frühzeitigen Ankündigung jedoch die Chance für ein gut geplantes Finale, das – im Gegensatz zum überhasteten Abschluss von “Star Trek: Discovery” – die offenen Handlungsstränge würdig auflöst und die Figuren mit Glanz und Gloria verabschiedet.

“Und dann gehen wir über zur Originalserie. [Wechselt zu verschwörerischem Ton]: Aber [die Figuren] sterben nicht. Und wir haben diese Sets…” – Akiva Goldsman, Showrunner von SNW

Es gibt auch bereits Spekulationen über Nachfolgeprojekte, etwa ein Reboot der Originalserie mit Paul Wesley (James T. Kirk) in der Hauptrolle, basierend auf einer vagen Andeutung von Produzent Akiva Goldsman (siehe oben). Doch diese Spekulationen bleiben vorerst unbestätigt.

Die Unsicherheit um Secret Hideout und Alex Kurtzman nährt bei manchen Fans zudem die Hoffnung, dass nach 2026 eine humanistischere Vision von “Star Trek” zurückkehren könnte. Ähnliche Erwartungen gab es allerdings auch nach 2005, als Rick Berman (heute 79), damals umstrittener Chef von “Star Trek”, für sinkende Quoten bei “Star Trek: Voyager” und “Star Trek: Enterprise” und schwache Kinofilme kritisiert wurde. Viele warfen Berman vor, Gene Roddenberrys optimistische Zukunftsvision zu verraten – etwa durch den folternden Captain Archer in der dritten Staffel von “Star Trek: Enterprise”. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Scheitern des Networks UPN einen kräftigen Anteil an der damaligen “Star Trek”-Krise im Fernsehen hatte.

Wie dem auch sei: Die Ankündigung eines neuen Kinofilms unter J.J. Abrams im Sommer 2006 weckte damals große Hoffnungen auf einen Turnaround. Doch obwohl “Star Trek” (2009) ein kommerzieller Erfolg war, fanden viele Fans weder den Geist noch die Atmosphäre des klassischen “Star Trek” in den Reboot-Filmen wieder.

Diese Erfahrung mahnt also zur Vorsicht: Selbst wenn Kurtzman seine leitende Funktion abgeben sollte, ist nicht garantiert, dass ein neues Team die ersehnte Balance zwischen Tradition und Innovation findet.

Die zentrale Frage lautet: Wie wird das Franchise nach 2026 aussehen? Wird Secret Hideout weiterhin die Richtung vorgeben, also für Kontinuität sorgen? Oder steht eine neue Ära mit einem anderen kreativen Team und einem tiefgreifenden Kurswechsel bevor?

Die erwartete Skydance-Übernahme dürfte – einmal mehr in der langen Geschichte des Franchise – einen Wendepunkt markieren, der die Weichen für die nächste Dekade stellt – und womöglich sogar darüber hinaus. Doch ohne konkrete Aussagen von Paramount oder Alex Kurtzman bleibt die Zukunft von “Star Trek” zunächst ungewiss.

Spannende Zeiten!

Quellen:

  • Joshua M. Patton: Art. “Why Paramount Canceled Star Trek: Strange New Worlds (by Renewing It for Two Seasons)”, Comic Book Resources (CBR), 16. Juni 2025 (Link).
  • Joshua M. Patton: Art. “This Star Trek Rumor Has Me Worried: SkyDance Is Making Paramount’s Worst Mistake”, Comic Book Resources (CBR), 2. Juni 2025 (Link).
Matthias Suzan
Matthias Suzan
Matthias' Leidenschaft für "Star Trek" wurde 1994 mit knapp zehn Jahren durch "The Next Generation" geweckt. TNG und DS9 sind bis heute seine Lieblingsserien. Es sind vor allem die politischen, gesellschaftlichen und menschlichen Themen des Trek-Universums, die ihn faszinieren. Aber auch die vielen, tollen Raumschiffe haben es dem passionierten Modellbauer angetan. Matthias ist seit 2017 Teil der TZN-Redaktion.

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Vielen Dank für den schönen Beitrag. Ich würde mich ja freuen, wenn Kurtzman den Hut nimmt. Er hat Star Trek in weiten Teilen heruntergewirtschaftet und zu einem Wegwerfprodukt gemacht, das aus anderen Franchises mehr klaut als selbst einen Markenkern zu verteidigien. Dass aber nach Kurtzman eine glanzvolle Zukunft wartet, glaube ich nicht. Das hat auch mit dem gesellschaftlichen Umfeld zu tun. Das utopisch-idealistische Kapital ist erschöpft, es gibt keine Freude mehr auf Zukunft, die westlichen Gesellschaften sind in einer kollektiven Depression. Und wenn man dann noch schlechte Drehbuchautoren hat, kommt nur Murks raus. Bereits Discovery Staffel eins bewies es anno… Weiterlesen »

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