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StartStrange New WorldsStrange New Worlds - Season 2Rezension: Star Trek: Strange New Worlds 2x06 - "Wo Worte fehlen"

Rezension: Star Trek: Strange New Worlds 2×06 – “Wo Worte fehlen”

Wir sehen uns Folge 6 der aktuellen “Strange New Worlds”-Season an, die diesmal Uhura in den Mittelpunkt stellt. Achtung, SPOILER!

Zombies in Space

Dass es dieses Mal nicht nur Hemmer, sondern auch Kirk auf die Enterprise schaffen, wird nicht zuletzt im Rückblick sichtbar, welcher die beiden Figuren in den Mittelpunkt rückt. Wobei Hemmer, da er ja tot ist, natürlich nur in Rückblicken erscheint – oder wie hier in Halluzinationen.

An dieser Stelle muss die Frage allerdings schon erlaubt sein, warum man ihn dann in der ersten Staffel überhaupt umgebracht hat, wenn man ihn nun zurückbringt. Auch wenn es der Wunsch des Schauspielers war. Sowas sollte man sich halt vorher überlegen. Generell bin ich kein Fan von “Wir beleben die Toten wieder”. Auch weil das, auch in ‘New Trek’, schon allzu inflationär angewandt wurde.

Hier also ist “Hemmer” eine Repräsentation von Lebewesen im Deuterium-Nebel. Und genau wie bei Kollege Christopher fiel bei mir der Groschen nach spätestens zehn Minuten, während die Crew hier über 40 Minuten braucht. Das Ganze war leider so offensichtlich (und wir hatten ähnliches ja erst in “Picard” Season 3), dass gerade dieses Element schon für etwas Langeweile im Geschehen sorgte. Hinzu kommt, dass man die Folge auf Gedeih und Verderb in Richtung Hemmer herum gebrochen hat, was dieser sichtlich nicht guttut. Aber dazu kommen wir gleich noch.

Generell ist es gut, dass Uhura dieses Mal im Mittelpunkt steht, immerhin zählt sie bislang zu den eher vernachlässigten Charakteren. Hier muss sie sich quasi auf ihre Art der Trauerbewältigung stellen und erhält dabei Hilfe von Kirk, der ihr als einziger glaubt (was in der Tat nicht für die Frauen- oder Kollegenrunde spricht, die schon vorher gezeigt wurde). Auf der anderen Seite erhalten wir auf diese Weise schöne Charakterszenen zwischen Kirk und Uhura, die wohl nicht von ungefähr an den Kelvin-Film erinnern sollen. Aber auch sonst funktioniert das erste Kennenlernen der beiden durchaus. Es festigt quasi eine künftige Zusammenarbeit, offenbart aber auch eine Vertrautheit, die später in TOS fehlt. Ja, das Prequel-Problem…

Charakterszenen gibt es auch zwischen den beiden Kirks sowie zwischen Chapel und Spock. Die Chapel/Spock-Szenen sind nicht weltbewegend, geben aber immerhin eine grobe Richtung vor. Die Szenen zwischen beiden Kirks sind schon witziger und können eher überzeugen. Immerhin sind auch Sam Kirks Tage in einigen Jahren gezählt…

Frohlocket und jauchzet für diejenigen, die eingehen in die Macht…

Doch zurück zu Uhura, von der man ebenso erfährt, dass ihre Familie bei einem Shuttle-Unfall gestorben ist. Das wird zum Glück nicht so breitgewalzt, wie ich zunächst befürchtet hatte, und nur kurz eingewoben. Dafür darf Kirk ein paar gute Reden schwingen und eine durchaus ernste (erste?) Reife offenbaren. Die Suspense-Elemente haben mich dahingehend nicht so überzeugt, eben weil klar war, dass die fremden Wesen hier versuchen, Kontakt aufzunehmen.

So ist auch die Verfolgungssequenz etwas aufgesetzt. Natürlich muss hier Ramon durchdrehen und sterben. Und natürlich hört Uhura nicht auf Kirk, wenn er sagt, dass sie auf ihn warten soll. Auch das sind halt wieder so gängige Klischees. Zudem wird am Ende nicht genau geklärt, warum gerade Uhura und Ramon als einzige die Fremden hören können. Es sind immerhin zwei Schiffscrews anwesend, so Pi mal Daumen 600 bis 800 Personen. Und da sollen nur die beiden betroffen sein? Schwierig…

Am Ende darf Pike die Station auch gleich noch zerstören. Frisch gebaut, aber gut. Immerhin hat man die Ideale der Sternenflotte hochgehalten. Und ja, die Folge atmet an dieser Stelle viel “Star Trek”-Flair. Sogar etwas Nostalgie-Bonus kommt dazu, als am Ende Uhura, Kirk und Spock in der Messe sitzen und sich zum ersten Mal kennenlernen. Nur, es ist für mich an der Stelle total unpassend…

Da wären nämlich Kirk und La’an meiner Meinung nach viel sinnvoller gewesen. Die beiden nähern sich hier nach La’ans Abenteuer wieder etwas zögerlich an, aber dabei belässt man es dann auch. Vor allem La’an scheint mit sich zu kämpfen und es steht in den Sternen, ob und wie es hier fortgeführt wird. Mag sein, dass man sich das für spätere Folgen aufheben will. Kirks Einsätze auf der Enterprise sollten aber nicht zu zahlreich eingesetzt werden.

Aber gut, das ist auch etwas Wunschdenken meinerseits. Insgesamt versprüht die Szene durchaus gute Nostalgie und geht auch als Schlusspunkt durch.

Und dann war da noch…

Pelia und Una, wobei ich ja inzwischen durchaus ein Pelia-Fan bin. Hier geraten die beiden nun aneinander und dürfen sich einen kleinen Schlagabtausch liefern. Das ist witzig, gipfelt aber erneut in einer Hemmer-Szene, die es meines Erachtens nicht gebraucht hätte.

Denn als sich die Zwei aussprechen, kommt Una auf ihre Akademie-Abschlussarbeit zu sprechen, die Pelia damals nur mit einer “3” bewertet hatte. Dann aber wird auf Hemmer geschwenkt und der Grund, warum Una sauer auf Pelia ist, ist die Trauer über Hemmers Tod. Das mag für mich aber nicht so recht passen. Una war bisher, in TOS und den Büchern, und eigentlich auch in SNW-Staffel 1, ein berechnender und rationaler Charakter. Ein früher Data oder Spock, wie sie ursprünglich angedacht war (bevor Spock dann wirklich Spock wurde). Trotzdem war dieser Perfektionismus passend. Sie hat sich über die 3 geärgert und darüber hätten die beiden sich noch wunderbar austauschen können. Die Hemmer-Sache hätte eher als Aufhänger dienen können und eher nebenher laufen sollen, da eben für den Charakter unpassend.

Nun kann es natürlich sein, dass man Una anders porträtieren will, wie auch bereits in Folge 2 gezeigt. Wenn dem so ist, dann ist das bei mir aber noch nicht angekommen. Und gefallen muss es mir ja auch nicht.

Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Okay zugegeben, die Rezension klingt nun schlimmer, als es ist. Hatte ich an der Folge Spaß? Durchaus. Ein paar gröbere Schnitzer mögen mir zwar eine höhere Wertung verweigern, aber insgesamt war das durchaus noch gutes Trek.
Deutscher TitelWo Worte fehlen
OriginaltitelLost in Translation
SerieStrange New Worlds
Staffel2
Episodennummer6
Produktionsnummer16
RegisseurDan Liu
DrehbuchOnitra Johnson & David Reed
GastdarstellerPaul Wesley (Lt. James T. Kirk), Bruce Horak (Hemmer), Carol Kane (Pelia), Dan Jeannotte (Sam Kirk), Michael Reventar (Lt. Saul Ramon)
US-Erstausstrahlung20.07. 2023
DE-Erstausstrahlung20.07. 2023
Sternzeit / Missionsdatum2259
Dauer54
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Lieber Thomas, wie du selbst erkannt hast, ist entweder deine textliche Kritik zu negativ – oder deine Sternchenvergabe zu positiv.

Ich kann deine Kritiken aber nachvollziehen. Die Frage ist nur, ob man sie alle wie Blei empfindet oder mit ihnen Leben kann.

Was ich doch gerne hochhalten würde ist, dass die Charaktere in eigentlich allen Folgen immer authentisch und in sich schlüssig handeln. Das gilt aber nicht nur für diese Folge.

Okay zugegeben, die Rezension klingt nun schlimmer, als es ist. Hatte ich an der Folge Spaß? Durchaus. Ein paar gröbere Schnitzer mögen mir zwar eine höhere Wertung verweigern, aber insgesamt war das durchaus noch gutes Trek.Rezension: Star Trek: Strange New Worlds 2x06 - "Wo Worte fehlen"
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