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Kurz-Rezension: Discovery – 2×04 “Der Charonspfennig” (“An Obol for Charon”)

In “Der Charonspfennig” (“An Obol for Charon”) begibt sich die Discovery erneut auf ein sehr klassisches “Star Trek”-Abenteuer. In unsere spoilerfreien Kurz-Rezension erklären wir, ob sich der Ausflug lohnt.

Story

Discovery ist buchstäblich auf der Suche nach Mr. Spock, als sie auf halber Strecke von einem unbekannten Weltraumorganismus aufgehalten wird. Während das Schiff der Bedrohung von außen zu entkommen versucht, müssen Tilly und Stamets den Organismus “May” besser verstehen lernen. Als ob das nicht genug ist, ringt ein Crewmitglied mit ernsten gesundheitlichen Problemen.

Ähnlich wie “New Eden” erinnert die Episode an klassische Abenteuer wie “Das Loch im Weltraum” (“The Immunity Syndrome”, “The Original Series”) oder “Katastrophe auf der Enterprise” (“Disaster”, “The Next Generation”). Auch die Auflösung der äußeren Handlung erinnert in dieser Form an wohl bekannte Klassiker.

Dazu gesellen sich zwei Nebenplots, die stark mit der Rahmenhandlung der Staffel, bzw. mit der Serienmythologie als Ganzes verzahnt sind. Die Geschichten haben viele Eltern: Jordon Nardino, Gretchen J. Berg und Aaron Harberts lieferten die Story, das Drehbuch Alan McElroy und Andrew Colville.

Dialoge und Figuren

Der Humor ist zurück. Ein wichtiger Teil davon ist Commander Jett Reno, und sie hat eine tolle Chemie mit Stamets. Dessen Ego brandet krachend an ihren staubtrockenen Humor. Tig Notaro ist eine großartige Bereicherung für die Serie. Neben ihr ist diesmal auch wieder die Brückenbesatzung mit dabei, die letzte Woche leider nur Statistendienst hatte.

Commander Reno in "An Obol for Charon" (Photo: CBS)
Commander Reno in “An Obol for Charon” (Photo: CBS)

Trotz des leichteren Tons, lässt die Episode Raum für schöne und auch ernstere Charaktermomente. Doug Jones ist wieder einmal großartig als Saru. Allerdings strapaziert “An Obol for Charon” die sentimentale Klaviatur ziemlich arg. Das ist vielleicht entschuldbar, weil wir dabei viel Neues über unseren Lieblingskelpianer erfahren. Nach dem grenzwertigen Familienschmerz in “Point of Light” könnten wir nun aber etwas mehr Abwechslung vertragen.

Produktion

Nach der hektischen Folge letzte Woche, liefert Lee Roses Regie eine wohltuend konservativere Inszenierung. Wieder einmal sind die Schauwerte über jeden Zweifel erhaben. Die visuellen Effekte in dieser Episode sind atemberaubend. Es ist etwas schade, dass modernere Sehgewohnheiten schnellere Schnittfolgen diktieren, denn so darf man sich an den digitalen Wundern nicht satt sehen.

Einziger Ausrutscher ist Sarus’ Make-Up in dieser Folge. Wir sehen den ansonsten gertenschlanken Kelpianer mit freiem Oberkörper, und der hier verwendete Latexanzug trägt leider viel zu dick auf, um glaubwürdig zu sein. Schade.

Rahmenhandlung

Auf der Suche nach Spock und dem Roten Engel, macht diese Folge für die Haupthandlung Zwangspause. Ärgerlich, denn das war schon letzte Woche eine zähe Angelegenheit.

Deutlich interessanter sind die beiden anderen Handlungsstränge. Wir erfahren sehr viel mehr über May, und allem Anschein nach wird dieser Plot auch nächste Woche wieder eine prominente Rolle spielen. Endlich bekommen wir einen Hinweis darauf, wie der Sporenantrieb mit der Kontinuität des Serienkanons in Einklang gebracht werden könnte (auch wenn die Lösung auf Platz Eins aller Fan-Theorien steht).

Zudem setzt die Folge auch einen weiteren, neuen Handlungsbogen in Gang, der vielversprechend klingt und wohl langfristig angelegt ist.

Beobachtungen

Pike und Nummer Eins in "An Obol for Charon" (Photo: Michael Gibson/CBS)
Pike und Nummer Eins in “An Obol for Charon” (Photo: Michael Gibson/CBS)
  • Number Ones PADD ist eine etwas stromlinienförmigere Version der schwarzen Klemmbretter aus “The Original Series” (und hatte bereits in “Bruder” einen ersten Auftritt im Hintergrund)
  • Besprechung der Brückenoffiziere!
  • Pike + Warpsterne = Heiligenschein
  • Commander Jett Reno ist trotz Ihres Rangs nicht Chefingenieurin.
  • Liebe Drehbuchschreiber: Es ist 2019. Wann spricht sich in Hollywood eigentlich mal rum, dass “Computervirus” eine Metapher ist, die nicht beliebig gedehnt werden kann?
  • “Grad Kelvin”? Fingernägel auf einer Kreidetafel. So teuer kann ein wissenschaftlicher Berater für das Autorenteam doch nicht sein.
  • Großartiges David-Bowie-Zitat

Fazit

Nach “New Eden” liefert “Der Charonspfennig” zum zweiten Mal in dieser Staffel eine recht eigenständige, klassische Episode, die in ihrer äußeren Handlung leider wie ein Patchwork altbekannter Versatzstücke wirkt. Dabei kommt zwar keine Spannung auf, aber dank der großartigen Inzenierung bleibt es jederzeit interessant. Dass die Suche nach Spock und dem Roten Engel nun schon seit zwei Wochen pausiert, stört in dem Zusammenhang jedoch. Mays Hintergrundgeschichte bleibt spannend und sehenswert, insbesondere wenn Stamets und Reno das Thema weiter mit beißendem Sarkasmus begleiten.

Stamets und Tilly "An Obol for Charon" (Photo: CBS)
Stamets und Tilly “An Obol for Charon” (Photo: CBS)

Das sind unsere ersten Eindrücke. Es folgt wie gewohnt unsere ausführliche Rezension.

Bewertung

Handlung der Einzelepisode [usr 4 max=6]
Stringenz des staffelübergreifenden Handlungsstrangs [usr 2 max=6]
Stringenz des bekannten Kanons [usr 3 max=6]
Charakterentwicklung [usr 5 max=6]
Spannung [usr 3 max=6]
Action [usr 3 max=6]
Humor [usr 4 max=6]
Intellektueller Anspruch [usr 3 max=6]
Gesamt [usr 4 max=6]

Mit Rücksicht auf andere Leser, die die Folge noch nicht gesehen haben, bitten wir, in den Kommentaren zu diesem Artikel auf Spoiler zu verzichten. Danke!

christopher.kurtz
Christopher Kurtz
Seit den frühen 2000ern ist Christopher Redakteur im TrekZone Network. Wenn er nicht in den unendlichen Weiten nach kritisch rationalem Humanismus Ausschau hält oder sich über die Plausibilität fiktiver Technologien und Gesellschaftsformen den Kopf zermartert, findet man ihn meistens in der Nähe von Spielen der geselligen Art, egal ob analog oder digital, ob als Mitspieler oder Gelegenheitsautor.

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