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StartLiteraturRezension: "Castle 10 - Crashing Heat: Drückende Hitze"

Rezension: “Castle 10 – Crashing Heat: Drückende Hitze”

Wir sehen uns an, ob auch der zehnte Roman das Eheleben von Nikki Heat rockt oder es eher mau bleibt.

Inhalt (Klappentext):

Die Ehe. Ein zweischneidiges Schwert, zumindest für Nikki Heat. Ihr Gatte, der preisgekrönte Journalist Jameson Rook, bringt sie manchmal auf eine Weise zur Weißglut, wie es niemand sonst in ihrem Leben jemals getan hat. Doch vor allem liebt sie ihn von ganzem Herzen und würde alles tun, um ihn zu beschützen. Genau das hat sie vor gar nicht langer Zeit tun müssen. Und es hat sie fast alles gekostet.

Nun soll Rook Gastprofessor an seiner alten Universität werden. Kurz nach seiner Ankunft auf dem Campus wird eine Reporterin der Zeitung tot aufgefunden. Nackt. In Rooks Bett.
Es ist nicht Nikkis Stil, einen solchen Verrat von einem Mann hinzunehmen. Jameson und sie hatten während ihrer komplizierten Beziehung viele Konflikte auszutragen, aber noch keinen wie diesen. Hat ihr Mann Geheimnisse vor ihr oder kann sie ihm vertrauen? Um das herauszufinden, beschließt sie, Jamesons Theorie von einer Geheimgesellschaft an der Uni Glauben zu schenken. Was sie herausfindet, stellt ihr investigatives Können sowie ihre Ehe auf eine harte Probe.

Castle 10 (Cross Cult)
Castle 10

Kritik

Die Castle-Bände waren allesamt recht herausragend, auch wenn es ab und an kleinere Ausreißer nach unten gab. Um es gleich vorwegzunehmen: auch der neue Band ist ganz solide, er hat allerdings auch ein paar Mankos.

Zunächst ist es natürlich schön zu sehen, dass es, auch nach Serienende, mit den Büchern weitergeht. Dabei wird erneut der Kniff des In-Universe-Buches angewandt, oder anders gesagt: Auch dieses Buch ist in der Serienwelt quasi von Castle selbst geschrieben. Dass es dabei Parallelen zu Castle und Beckett selbst gibt, ist nicht nur beabsichtigt, sondern auch der obligatorische Story-Kniff.

Wie immer handelt auch dieser Roman von einem Mord, wobei es im vorliegenden Fall eher zwei Morde sind. Einer läuft dabei eher im Hintergrund und dient als kleiner Aufhänger, um die größere Geschichte in Gang zu bringen. Das ist insofern schade, als dass so fast ausschließlich Rook und Heat im Vordergrund stehen, während die anderen Charaktere in den Hintergrund rücken. Seltsamerweise werden sie am Ende kurzzeitig wieder herausgekramt, um die beiden zu unterstützen, sind aber wenige Seiten später genauso spurlos verschwunden wie zuvor. Ein unnötiger Einsatz.

Der Band lebt und baut also auf die Interaktion von Heat und Rook auf, was gut funktioniert und den Seriencharme recht gut einfängt. Lediglich die vielen sexuellen Anspielungen, die vor allem im ersten Drittel des Romans Überhand nehmen, hätte man etwas zurückfahren können. Ja, die gab es in der Serie bzw. vor allem in den vorherigen Büchern auch, hier benehmen sich die Helden aber so, als ob sie alle fünf Seiten übereinander herfallen wollen. Dezent eingesetzt kann das schön und gut sein, hier ist es aber einfach zuviel. Es wird im Laufe der Geschichte zwar besser, ein etwas anderer Umgang bzw. Reduktion der Häufigkeit hätte dem Auftakt der Story aber auch gut getan.

Immerhin ist die Geschichte um die Geheimbünde bei Studenten und den Mord an einer solchen ganz gut aufgezogen und muss sich nicht hinter anderen Geschichten ähnlicher Art verstecken. Den Mörder aufzuspüren ist als Leser gar nicht so leicht, denn es werden genug Charaktere (respektive Verdächtige) eingeführt, dass man nicht so schnell durchblickt. Für Mitrater also eine harte Nuss, bei der die Lösung vermutlich ebenso erst am Ende kommt, wie für die beiden Helden im Buch auch.

Das Ende an sich kommt dann allerdings fast schon wieder einen Ticken zu schnell. In wenigen Seiten werden die Täter abgefrühstückt und verhaftet und was danach kommt (vor allem wäre eine Szene mit Rook und Heats Ex sicher noch interessant gewesen), fällt unter den Tisch. Auch das ist zwar in vielen Büchern so, es muss aber dennoch nicht unbedingt gut sein. Aber wer weiß, vielleicht schlägt ja hier auch wieder zu Buche, das man nur eine gewisse Seitenzahl zur Verfügung hatte.

Fazit

Der Roman ist recht solide, ein paar Schnitzer in der B-Note versetzen aber der Handlung ein paar unnötige Kratzer, ohne die er sicher nochmal einen Ticken besser geraten wäre.

[usr 3.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Ricahrd Castle
Originaltitel: Crashing Heat
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Susanne Picard
Seitenanzahl: 324
Preis: 14.- Euro
ISBN: 978-3-86425-868-8
Verlag: Cross Cult

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Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.
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