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StartPicardPicard - Season 1Kanon-Futter: Picard 1x01 – "Gedenken" / “Remembrance”

Kanon-Futter: Picard 1×01 – “Gedenken” / “Remembrance”

Wir haben Referenzen und Easter-Eggs zu “Gedenken”, der Premiere von “Star Trek: Picard”, zusammengestellt.

Die Pokerszene

Die Enterprise-D in "Encounter at Farpoint" (Bild: CBS)
Die Enterprise-D in “Encounter at Farpoint” (Bild: CBS)

“Star Trek: Picard” zeigt zum Auftakt malerische Bilder des Weltraums, ganz wie der Pilot aus “The Next Generation”. Dazu hören wir als Soundtrack das Lied “Blue Skies”. Dies ist der Song, den B-4 in der letzten Szene von “Star Trek: Nemesis” auf den Lippen hat. Data hatte das Lied bei der Hochzeit von Troi und Riker gesungen, so dass dieses Lied der untrügliche Hinweis ist, dass ein Teil des Datentransfers von Data in B-4 erfolgreich war.

Ebenfalls analog zu “Encounter at Farpoint” fliegt die Kamera frontal auf die Enterprise-D zu, bis sie beinahe kollidiert und zeigt dann als ersten Character Jean-Luc Picard. Das Raumschiff der Galaxy-Klasse war über sieben Jahre Flagschiff der Sternenflotte unter Captain Picard, bis es im Kinofilm “Generations” / “Treffen der Generationen” zerstört wurde. Die Szene spiel in Zehn Vorne, einem beliebten Erholungsort auf dem Schiff.

Ebenfalls ein direkter Anschluss an “The Next Generation” ist das Pokerspiel zwischen Picard und Data. In der letzten Szene des Serienfinales “All Good Things…” / “Gestern, Heute, Morgen” nimmt Picard erstmalig an der Pokerrunde seiner Senioroffiziere teil. Die erste Szene aus “Picard” greift das Motiv nahtlos auf. Ebenfalls wird das Pokerspiel in “The Next Generation” erstmals in der für Data fundamental wichtigen Episode “The Measure of a Man” / “Wem gehört Data?” eingeführt, und dient danach fortwährend als Methapher und Versuchslabor für die Komplexität menschlichen Verhaltens, an dem sich Data abarbeitet.

Seniorstab der Enterprise beim Pokerspiel in "All Good Things..." (Bild: CBS)
Seniorstab der Enterprise beim Pokerspiel in “All Good Things…” (Bild: CBS)

Datas Uniform ist das erste untrügliche Zeichen, dass wir nicht Zeuge eines Flashbacks sind. Die grau-schwarze Jacke wurde erst nach der Zerstörung der Enterprise-D als Uniform der Sternenflotte ab dem Kinofilm “First Contact” / “Der erste Kontakt” eingeführt.

Die übrigen Requisiten in der Szene sind hingegen dem Setting angemessen. Insbesondere Picards Teeservice, seine Vorliebe für Earl Grey, und die markant schraffierten Rückseiten der Pokerkarten sind aus “The Next Generation” wohl bekannt.

Greater Boston

Kasidy Yates Interstellar Freights in "Family Business" (Bild: CBS)
Kasidy Yates Interstellar Freights in “Family Business” (Bild: CBS)

Die Skyline von Greater Boston verbirgt drei Easter-Eggs: Eine orangefarbene Holographische Anzeige hat Bezug zu den Ferengi, zeigt sie doch das “Skarabäus”-Logo der Allianz. Weniger auffällig gibt es im Vordergrund das Logo der London Kings, der Baseball-Manschaft von Buck Bokai. Genau dazwischen und überaus schwer zu erkennen findet sich eine holographische Werbetafel für Kasidy Yates Interstellar Freights, dem Handels- und Logistikunternehmen der Frau von Benjamin Sisko.

In Dahjs Apartment lernen wir nicht nur die junge Frau, sondern auch ihren Freund kennen. Der ist wie die Königin Po aus “Discovery” Xaheaner.

Po in "Such Sweet Sorrow" (Photo: "Discovery" 2x13, CBS)
Po in “Such Sweet Sorrow” (Photo: “Discovery” 2×13, CBS)

Aufmerksame Ohren identifizieren die Angreifer auf das Paar bereits am Transportergeräusch als Romulaner (auch wenn der visuelle Effekt dazu nicht passt). Einen weiteren Hinweis gibt das Wurfmesser, das ein ähnliches Modell zu sein scheint, wie eines der beiden Messer, mit dem Shinzon am Ende von “Nemesis” gegen Picard kämpft.

Vorspann

Die Hauptmelodie für “Picard” beginnt mit Flötenmusik. Laut Komponist Jeff Russo ist dies eine bewusste Referenz auf die ressikanische Flöte, das einzige physische Artefakt als Erinnerung an sein “Zweites Leben” (“The Inner Light”) bleibt.

Château Picard

Château Picard in "Family" (Szenenbild: CBS)
Château Picard in “Family” (Szenenbild: CBS)

Picard hat sich auf dem Weingut Château Picard seiner Familie in La Barre, Frankreich, zurückgezogen. Hier haben sich Location-Scouts und Bühnenbildner etwas mehr Freiheiten von der Vorlage aus “Family” / “Familienangelegenheiten” und “Generations” / “Treffen der Generationen” erlaubt. Allerdings berichtet “Generations” von einem verheerenden Feuer auf dem Anwesen, weswegen alle visuellen Differenzen auch durch eine Neugestaltung beim Wiederaufbau erklärbar sind. Dass sich Picard im Rentenalter auf das Weingut zurückziehen würde, war auch ein Element aus der möglichen Zukunft in “All Good Things” / “Gestern, Heute, Morgen”.

Picard in "All Good Things" (Szenenbild: CBS)
Picard in “All Good Things” (Szenenbild: CBS)

Begleitet wird Picard durch einen Pitbull Terrier, den er Number One / Nummer Eins nennt, ganz so wie die ersten Offiziere unter seinem Kommando.

Ebenfalls neue Gefährten sind die zwei romulanischen Haushaltsangestellte Laris und Zhaban, die der Comic “Picard: Countdown” als ehemalige Tal-Shiar-Agenten von der Kolonie Yuyat Beta einführt. Im Comic brechen die beiden mit ihrer Regierung, um Picard im Konflikt mit der Gouverneurin Shiana beizustehen.

Wenn er nicht träumt, scheint der Admiral außer Dienst beim Replikator nicht mehr “Tea, Earl Grey, Hot” sondern “Tea, Earl Grey, Decaf” zu bestellen. Die visuellen und Audioeffekte des Replikators erinnern stärker an “Discovery” als an TNG. Anders als früher wirkt das Gerät analog zu einem 3D-Drucker die Bestellung von unten nach oben aufzubauen, statt wie ein Transporter aus einem Musterspeicher in einem Vorgang zu materialisieren.

Der Jahrestag

Die Völker des Alpha- und Beta-Quadranten gedenken der romulanischen Supernova, die Teil der Hintergrundgeschichte von J.J. Abrams’ “Star Trek” von 2009 und Katalysator der Abspaltung des Kelvin-Zeitlinie war.

Die Zerstörung von Romulus in "Star Trek" (2009) (Bild: Paramount Pictures)
Die Zerstörung von Romulus in “Star Trek” (2009) (Bild: Paramount Pictures)

Darüber berichtet das Federation News Network, dessen Logo wir erstmalig in “Generations” / “Treffen der Generationen” kennenlernen. Ein Team des Netzwerks kommt auch auf das Château, um Picard zu interviewen. Darunter eine bajoranische Maskenbildnerin und eine Trill-Produzentin, beides Völker, die wichtige Rollen in “Star Trek: Deep Space Nine” spielten.

Die Rückschau zeigt Bilder aus Picards Karriere. Dabei handelt es sich durchweg um offizielle Pressebilder von Paramount Pictures aus der Produktion von “Star Trek: The Next Generation” und den anschließenden Kinofilme.

Das Interview bezieht sich direkt auf die Ereignisse aus “Children of Mars”. Wir erfahren, dass Picard die Föderation dazu bewegen konnte, den Bau von 10.000 warpfähigen Fähren in der Flottenwerft des Mars zu beginnen. Die Schiffswerft wurde auf der Plakette der Enterprise-D erstmalig im Kanon erwähnt. MIt der Rettungsflotte hätten 900.000.000 Romulaner umgesiedelt werden sollen. Picard vergleicht den Rettungsplan mit der historischen Evakuierung von Dunkirk, bei der 800 Schiffe über 330.000 eingeschlossene Soldaten über einen Zeitraum von 8 Tagen in Sicherheit vor den Nazis brachten.

Angriff auf Mars in "Children of Mars" (Szenenbild: CBS)
Angriff auf Mars in “Children of Mars” (Szenenbild: CBS)

Der Angriff der synthetischen Arbeiter zerstörte die Flotte und setze entflammbare Gase in der Stratosphäre von Mars in Brand, Feuer die immer noch nicht gelöscht werden konnten. Der Angriff mündete in ein Verbot von sich selbst bewussten, künstlichen Lebensformen. Damit greift “Picard” ein Hauptthema der zweiten Staffel von “Discovery” auf, in der die Crew durch eine KI namens Legion bedroht wurde.

Dahj verfolgt das Interview im Schaufenster einer Art Elektroeinzelhändlers. Der macht mit einer holographischen Anzeige Werbung für die nächste Generation von PADDs, den Tablet-Computern, die durch “The Next Generation” in den Kanon eingeführt wurden.

Picard zitiert im Anschluss an das Interview “kein Vermächtnis ist so reich wie Ehrlichkeit,” aus Shakespeares “Ende gut, alles gut”.

Dahjs Ankunft

Als Dahj auf Picards Weingut eintrifft, wird sie zuerst von Nummer Eins bemerkt, der zunächst bellt, aber sich schnell beruhigt. Dies ist wahrscheinlich eine Anspielung auf “Terminator”. In der dystopischen Zukunft von James Cameron halten die Menschen Hunde, da diese zuverlässig die Killerroboter in Menschengestalt erschnüffeln können. Eine spätere Bemerkung von Picard beim Teetrinken unterstreicht die Referenz: Wenn Dahj gefährlich wäre, würde Nummer Eins ihn das wissen lassen.

Laris behandelt Dahjs Kopfverletzung mit einem Hautregenerator, einem medizinischen Instrument, dass auch schon auf der Enterprise-D häufig zum Einsatz kam, erstmals in “Frame of Mind” / “Phantasie oder Wahrheit”.

Hauregenerator in "Frame of Mind" (Bild: CBS)
Hauregenerator in “Frame of Mind” (Bild: CBS)

Dahj fragt Picard, ob er je ein Fremder für sich selbst gewesen sei. Picard bejaht dies, ohne es weiter auszuführen. Prominente Beispiele sind seine Assimilation durch die Borg aus “The Best of Both Worlds” / “In den Händend der Borg” und “Angriffsziel Erde”, sein zweites Leben als Kamin in “The Inner Light” / “Das zweite Leben” und das Aufeinandertreffen mit seinem Klon Shinzon in “Nemesis”. Weiterhin wurde Picard in “Lonely Among Us” / “Die geheimnisvolle Kraft” von einem Energiewesen kontrolliert, in “The Battle” / “Die Schlacht von Maxia” durch einen Gedankenmanipulator zum Angriff auf die Enterprise gezwungen, und in “Time Squared” / “Die Zukunft schweigt” trifft er ein um wenige Stunden älteres Ich. In “Yesterday’s Enterprise” / “Die alte Enterprise” eröffnet ihm Guinan, dass er nicht er selbst sei, weil die Zeitlinie aus den Fugen geraten ist. In “Sarek” / “Botschafter Sarek” erlaubt er dem vulkanischen Botschafter, seinen Geist durch eine Gedankenverschmelzung für eine letzte Verhandlung zu stützen, während Picards Bewusstsein selbst von Sareks Erinnerungen und Emotionen geflutet wird. Dank Q kann Picard in “Tapestry” / “Willkommen im Leben nach dem Tode” eine vermeintlich törichte Fehlentscheidung als junger Offizier korrigieren, nur um festzustellen, dass daraus ein Leben als unbedeutender Wissenschaftsoffizier resultiert, das er nicht mehr für lebenswert hält. In “Attached” / “Kontakte” ist er telepatisch mit Beverly Crusher verbunden und in “All Good Things…” / “Gestern, Heute, Morgen” lernt er ebenfalls durch Q eine mögliche Zukunft für sich kennen, die Ähnlichkeiten zu seiner Realität in “Remembrance” aufweist.

Die zweite Traumsequenz

In der zweiten Traumsequenz tragen Data und Picard ihre Sternenflotten-Uniformen von der Enterprise-D, erscheinen aber selbst nicht 25 Jahre verjüngt. Data malt an einer Staffelei, ein Hobby, das wir ihn erstmals in der Episode “11001001” ausüben sahen.

Data malt in "11001001" (Szenenbild: CBS)
Data malt in “11001001” (Szenenbild: CBS)

Das Sternenflottenarchiv

Die Golden Gate-Brücke in der Bucht von San Francisco ist wie 150 Jahre zuvor in “Such Sweet Sorrow” mit rechteckigen Panelen übersät, die an Solarzellen erinnern. Der Grund hierfür ist rästelhaft, stehen der Sternenflotte mittels Kernfusion deutlich effizientere und ebenso sichere Formen von sauberer Energie zu Verfügung.

San Francisco in "Such Sweet Sorrow" (Szenenbild: CBS)
San Francisco in “Such Sweet Sorrow” (Szenenbild: CBS)

Das neue Abzeichen der Sternenflotte ist deutlich inspiriert durch die Kommunikatoren aus der Alternativen Zukunft von “All Good Things…” / “Gestern, Heute, Morgen”, die interessanterweise mit ihrem zweiteiligen Rücken eine Brücke zu dem vertikal geteilten Delta aus “Discovery” schlagen.

Picards Begleitung im Archiv ist ein Hologram Index. Holographische Avatare als Benutzerinterfaces sind eine relativ neue Technologie. Prominentestes Beispiel ist sicherlich das medizinisch-holographische Notfallprogramm aus “Voyager”. Dass Index als Computerprogramm wenig erfolgreich mit Humor experimentiert, ist hingegen ein Motiv, dass sich schon lange quer durch “Star Trek” zieht. Berüchtigt ist die Episode “The Outrgeous Okona” / “Der unmögliche Captain Okona”, in der Data zu Guinans Verdruss versucht, den Stil und Humor von Jerri Lewis zu kopieren. Anders als der Hauptcomputer von Sternenflottenschiffen, die auf das Schlüsselwort “Computer” hören, wird die holographische Kuratorin mit “Index” gerufen. Hier haben wir es mit einer interessanten Wechselwirkung zwischen Fiktion und Realität zu tun, in der immer mehr digitale Assistenten wie “Google”, “Alexa” und “Cortana” inspiriert durch “Star Trek” per Sprache angesteuert werden, aber immer mehr unterschiedliche und spezifische Schlüsselworte zur Aktivierung verwenden.

Picards Archiv in "Remembrance" (Bild: CBS)
Picards Archiv in “Remembrance” (Bild: CBS)

In Picards Archiv sind klar als Memorabilien zu erkennen:

  • Ein Modell der U.S.S. Stargazer, Picards erstem Kommando (“The Battle” / “Die Schlacht von Maxia”)
  • Ein Modell der Enterprise-D, Picards zweitem Kommando (“Encounter at Farpoint” / “Mission: Farpoint”)
  • Ein Modell der Enterprise-E, Picards drittem Kommando (“First Contact” / “Der erste Kontakt”)
  • Ein Modell der Kapitänsyacht der Enterprise-E (“Insurrection” / “Der Aufstand”)
  • Ein klingonisches Bat’leth und D’k tagh
  • Die gesammelten Werke von Shakespeare im Band “The Globe Illustrated Shakespeare: The Complete Works” (“Hide and Q” / “Rikers Versuchung”)
  • Das Banner vom Captain-Picard-Tag 2371 (“Pegasus” / “Das Pegasus Project”)
  • Der kurlanische Naiskos, ein Geschenk von Professor Richard Galen (“The Chase” / “Das fehlende Fragment”)

Überzeugt durch ihre Mutter, Picard erneut aufzusuchen, nutzt Dahj ein holographisches Interface, das sie mit der Geschwindigkeit und Präzison verwendet, die auch Data mehrfach demonstriert hat. Vergleichbare Szenen finden sich z.B. in “Brother” / “Die ungleichen Brüder” und “First Contact” / “Der erste Kontakt” als er den Zugriff zum Computer der Enterprise sperrt. Dabei erscheint Picards Profil auf dem Display, dass seine Dienstnummer SP-93-7-215 und sein Geburtsdatum 13.07.2305 lauten. Die Dienstnummer ist bekannt aus “The Cain of Command” / “Geheime Mission auf Celtris Drei”, das Geburtsdatum aus “Conundrum” / “Mission ohne Gedächtnis”. Der 13.07. ist nebenbei auch Patrick Stewarts eigener Geburtstag. Dahj lokalisiert Picard bei den Koordinaten 37,7749° N und 122,419° W. Das sind im frühen 21. Jahrhundert die Koordinaten für den Eingang des Bürogebäudes an der 1 Van Ness Avenue in San Francisco.

Picards Hypothese, dass der Angriff auf Dahj einen vorher unzugänglichen Teil ihrer Programmierung aktivierte, hat Präzedenz. Datas Programmierung schaltet nach den Ereignissen in “Birthright” / “Der Moment der Erkenntnis” die Fähigkeit zu träumen frei.

Dahjs Fähigkeit zu weiten Sprüngen wäre ebenfalls eines Androiden angemessen. In “First Contact” / “Der erste Kontakt” springt Data unbeschadet mehrere Stockwerke tief ein Raketensilo hinab.

Data springt das Raketensilo hinunter in "First Contact" (Bild: Paramount Pictures)
Data springt das Raketensilo hinunter in “First Contact” (Bild: Paramount Pictures)

Daystrom-Institut

Häufig erwähnt, nie gezeigt: In “Picard” lernen wir endlich das Daystrom-Institut in Glas und Beton kennen und, dass es in Okinawa steht. Der Name geht auf Richard Daystrom zurück, den Vater der Duotronik (“The Ultimate Computer” / “Computer M5”, “The Original Series”). Erstmals erwähnt wurde das Institut in “The Measure of a Man” / “Wen gehört Data”, eine Folge, die noch aus anderen Gründen relevant für “Remembrance” ist. Jedoch scheint es mehr als eine Dependance zu geben, oder das Institut ist umgezogen. In “The Offspring” / “Datas Nachkomme” wird ein Daystrom Institut auf Galor IV erwähnt.

Bruce Maddox, der Wisschenschaftler, der Data in “A Measure of a Man” zu Forschungszwecken demontieren möchte, ist der mutmaßliche Vater von Dahj und Soji. Er ist es auch, der Agnes Jurati in das Institut rekrutiert.

Bruce Maddox in "A Measure of a Man" (Bild: CBS)
Bruce Maddox in “A Measure of a Man” (Bild: CBS)

Lapidar erwähnt Agnes Jurati, dass die Entwicklung eines organischen, selbstbewussten Androiden zu besten Tagen des Instituts eine Forschungsaufgabe für die nächsten 1000 Jahre gewesen sei. Interessanter weise ist das auch ungefähr das Zeitfenster, in das die U.S.S. Discovery am Ende der zweiten Staffel springt. Für einen völlig lebensecht erscheinenden (aber nicht wirklich ausschließlich aus Fleisch und Blut bestehenden) Androiden gibt es auch ein Beispiel: Data’s “Mutter” Juliana Tainor aus “Inheritance” / “Soogns Vermächtnis”.

Jurati erwähnt ebenfalls, dass die Androiden, die den Angriff auf Mars durchführten, aus ihrem Labor stammten.

Eingelagert finden sich im Labor die Einzelteile von B-4, Datas älterem Bruder, der in “Nemesis” geborgen wurde und in den Data vor seinem Tod sein neurales Netz transferierte.

B-4 und Data während des Transfers in "Nemesis" (Bild: Paramount Pictures)
B-4 und Data während des Transfers in “Nemesis” (Bild: Paramount Pictures)

Der Borg-Würfel

Die Natur der “Romulanische Bergungseinrichtung” wird uns zunächst nicht direkt zu erkennen gegeben. Stattdessen wird ein neuer romulanischer Schiffstyp eingeführt, der stärker noch als frühere Modelle an einen Raubvogel erinnert. Romulanische Schiffe pflegen sowohl visuell als auch sprachlich das Motiv in den bisher bekannten Birds-of-Prey und Warbirds.

Romulanischer Bird-of-Prey in "Balance of Power" (Szenenbild: CBS)
Romulanischer Bird-of-Prey in “Balance of Power” (Szenenbild: CBS)

Das Innere der Einrichtung mit ihren zahlreichen Landeplattformen erinnert vielleicht nicht zufällig an die Narada aus “Star Trek” (2009). Im damals kanonisch erklärten Prequel-Comic “Countdown” (der in vielerlei Hinsicht widersprüchlich zu “Remembrance” ist), wurde die Narada in einer geheimen Einrichtung der Romulaner mit Borg-Technologie nachgerüstet, was auch die Schlagkraft des Bergbauschiffs im Kampf gegen die Föderationsschiffe der Kelvin-Zeitlinie erklärte.

Die Landungsbuchten der Narada in "Star Trek" (2009) (Bild: Paramount Pictures)
Die Landungsbuchten der Narada in “Star Trek” (2009) (Bild: Paramount Pictures)

Durch die Einrichtung der Romulaner schweben die gleichen Drohnen, die auch von dem Kamerateam des FNN und dem Sternenflottenarchiv verwendet werden.

Im Hintergrund von Narek und Soji sind Regenerationskammern der Borg zu sehen, die  Designänderungen im Vergleich zu ihrem letzten Erscheinungsbild in “First Contact”, “Voyager” und “Enterprise” aufweisen. Dann beginnt eine lange Kamerafahrt, die die Einrichtung als schwer beschädigten Borgwürfel zu erkennen gibt, wie er in “Q Who” / “Zeitsprung mit Q” erstmals zu sehen war. Die lange Kamerafahrt erinnert an die erste Einstellung aus “First Contact” / “Der erste Kontakt”, die ebenfalls in einer aufwändigen Rückwärtsfahrt das Innere eines Borgwürfels zeigte. Am Rumpf des Würfes finden sich auffällige lange und breite Gräben, die alle Seiten durchziehen. Ob diese weitere Schäden, Modifikationen der Romulaner oder eine Designänderung darstellen, ist unklar. Gut zu erkennen ist jedoch, dass der Soundtrack bei der Kamerafahrt das klassische Romulaner-Thema aus “Balanace of Power” / “Spock unter Verdacht” aufgreift.

Innere des Bürgwürfels in "Q Who" (Bild: CBS)
Innere des Bürgwürfels in “Q Who” (Bild: CBS)

Umringt wird das Schiff von einem Schwarm von stationären Objekten, die mit großer Wahrscheinlichkeit ein Netz aus Waffenplattformen um den Kubus bilden. Ähnliche Einrichtungen setzen die Cardassianer auch zum Schutz von Chin’toka (“Tears of the Prophets” / “Tränen der Propheten”) und Cardassia (“What You Leave Behind” / “Das, was du zurücklässt”) ein und in der Kelvin-Zeitline umringten entsprechende Plattformen die Yorktown-Station der Föderation (“Beyond”).

Wie die Romulaner die Kontrolle über ein Borgschiff erringen konnten, ist bisher unklar. Zwei Optionen legt der Kanon nahe: Es handelt es vielleicht sich um das Schiff, das nach Hughs Rückkehr in “I, Borg” / “Ich bin Hugh” führerlos von Lore gekapert wurde, oder durch die Ereignissen aus “Endgame” / “Endspiel” (“Voyager”) ist das Kollektiv von Janeways Retrovirus tatsächlich nachhaltig getroffen oder gar besiegt worden, so dass überall in der Galaxy führerlose Borgtechnologie geborgen werden kann.

christopher.kurtz
Christopher Kurtz
Seit den frühen 2000ern ist Christopher Redakteur im TrekZone Network. Wenn er nicht in den unendlichen Weiten nach kritisch rationalem Humanismus Ausschau hält oder sich über die Plausibilität fiktiver Technologien und Gesellschaftsformen den Kopf zermartert, findet man ihn meistens in der Nähe von Spielen der geselligen Art, egal ob analog oder digital, ob als Mitspieler oder Gelegenheitsautor.

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Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass die zu Beginn der Episode gespielte Version von Blue Skies von Bing Crosby stammt. Dem Großvater von Denise Crosby, Tasha Yar aus TNG. Ansonsten eine super Easteregg-Zusammenfassung. Vieles hab ich selbst gar nicht entdeckt.

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