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Rezension: “Star Wars – Treuepflicht”

Wir sehen uns an, was im neuen Comic zum neuen Film steckt. Aber Achtung, Spoiler.

Inhalt (Klappentext):

Die letzten Überlebenden des Widerstands sind auf der Suche nach Waffen, Verbündeten und einem neuen Stützpunkt. Bis dahin halten sie sich auf dem verseuchten Planeten Anoat versteckt und koordinieren von dort aus ihre Aktivitäten. Während Finn und Poe versuchen, Waffen zu besorgen, begibt sich General Leia zusammen mit Chewie, Rey und Rose ans andere Ende der Galaxis nach Mon Cala. Dort möchte sie um Unterstützung im Kampf gegen die Erste Ordnung bitten, aber dieses Vorhaben wird untergraben, dann kommt es zu einem Zwischenfall und die Situation eskaliert.

Treuepflicht (Panini)
Treuepflicht

Kritik

Bei den “Journey to”-Reihen ist es immer so eine Sache. Zumindest in Deutschland. Wie es der Titel schon sagt, sollten diese Romane und Comics eigentlich VOR dem Film erscheinen, um auf selbigen einzustimmen. Hier in Deutschland kann man froh sein, wenn denn ein Jahr später mal alle Journey-to’s erschienen sind. Sicher, man muss die Dinger auch noch übersetzen, aber ein Jahr ist schon eine große Zeitspanne. Aber zumindest Panini ist hier doch recht zügig hinterher, die Sachen zu bringen. Anzumerken ist an der Stelle noch, dass die bisher auf Deutsch erschienenen Romane mit der “Journey to Rise of Skywalker” mit dem Film so rein gar nichts zu tun haben und selbst schauplatzmäßig nur etwas an der Oberfläche kratzen.

Der Film selbst hat dementsprechend auch eher kalt gelassen, doch dazu an anderer Stelle mehr. Hier soll nur gesagt werden, dass dies für die Journey to-Reihe diesmal auch gilt und auch dieser Comic bildet hier keine Ausnahme. Zeichnungstechnisch ist man dabei schon etwas von der Monatsreihe entfernt. Hier wirken die Charaktere und Hintergründe fast schon einen Ticken zu hartkantig gezeichnet. Manchmal wirkt es auch etwas eintönig, wenn bei Poe und Finn eher orange Töne vorherrschen, während bei Leia alles blau ist. Ok, man ist auf einer Wüsten- respektive Wasserwelt, etwas mehr Abwechslung hätte es stellenweise aber schon sein dürfen.

Doch kommen wir nun zur Handlung. Diese handelt, im Gegensatz zu den anderen Erscheinungen in der Reihe, immerhin von den Helden im Film, zeigt damit aber auch, dass diese alle überleben werden. Zunächst sei hier die Handlung um Poe und Finn erwähnt, die sich mit ein paar Kopfgeldjägern rumschlagen müssen. Das ist nicht unbedingt neu, aufgelockert wird das Ganze immerhin durch die Dialoge zwischen den beiden und einer witzigen Sequenz am Schluss. Und wer Feuer in die Diskussion um Poe und Finn werfen will, findet hier ein Bild mit einer Quasi-Umarmung, bei dem man sich eigentlich schon von selbst fragt, ob die zwei nun was haben oder nicht. Ob das Ganze so beabsichtigt ist oder nicht, sei an dieser Stelle mal dahingestellt.

Zwischendurch bekommt man immer auch wieder Einblicke in die Welt der Bösen und vor allem Kylo Ren ist jetzt ein richtiger Tyrann und tötet wahllos Leute. Unter diesem Gesichtspunkt mag seine spätere Wandlung etwas schwer zu verstehen sein, andererseits tat Vader ja damals schon Ähnliches.

Doch zurück zur zweiten Haupthandlung: Die Rekrutierungsbemühungen von Rey und Leia auf Mon Cala. Hier wird schön eine Brücke zu den Comics geschlagen, die zur Imperiums-Ära spielen, da nicht nur Ackbar sondern auch Ereignisse dort thematisiert werden. Unter anderem wird gezeigt, wie Leia Ackbars Sohn trifft. Der Rest ist dann allerdings schon fast wieder Standardkost. Es gibt feindselige Aliens, die Leia gar nicht helfen wollen und einen Anschlag nach dem anderen verüben. Immerhin ist hier schön zu sehen, dass auch Rey in ihre Schranken verwiesen wird.

Denn die Schrottsammlerin meldet sich allzu übereifrig für einen Kampf – und verliert den. Das ist ein schöner Kniff, den man so sicher nicht erwartet hätte. Leider war’s das dann aber auch schon, denn der Rest der Story läuft etwa so ab: “Ihr müsst gehen, wir helfen euch nicht, zuviele Schrecken der Vergangenheit erlebt usw. usw.” – “Oh, die haben einen Anschlag auf uns verübt.” – “Aber wir müssen zusammenhalten sonst sind wir wie die Erste Ordnung. Daher lass ich die Attentäter jetzt gehen.” – “Stimmt, jetzt wo du die gehen lässt, sag auch ich: Du hast völlig recht, wir geben dir die Schiffe, die du brauchst.”

Ernsthaft jetzt? Der Sinneswandel kommt wie aus heiterem Himmel und damit nicht genug, opfert sich der Verantwortliche General in dem er in die Flotte der Ersten Ordnung hineinfliegt und dort sofort abgeschossen wird. Das war dann Ablenkungsmanöver genug und die Rebellen entkommen mit der Flotte – na klar.

Und überhaupt, diese Flotte besteht aus einigen Raumjägern und einem Mon Cal-Kreuzer. Ok, die Raumjäger nehm ich euch noch ab, immerhin sind die im Film ja wieder aufgestockt, aber wo ist der Kreuzer abgeblieben? Und was ist mit der Mon Cal-Flotte? Auch Opfer der Abrüstungen, über die man auf der Leinwand nie was erfahren hat? Überhaupt ist es unter der Prämisse mehr als unwahrscheinlich, dass Lando im Film dann später soviele Schiffe versammeln kann. Sorry Leute, aber diese Sequenz strotzt derart vor Logikfehlern, da kann man dem neuen Film mühelos Konkurrenz machen.

Fazit

Insgesamt betrachtet lässt einen der Comic genauso kalt, wie der Film. Zwar gibt es schöne Sequenzen und auch charakterlich ab und an was zu sehen, wodurch er kein Totalabsturz wird, aber gegen Ende häufen sich dann doch ein paar Logikfehler zuviel. Im Großen und Ganzen versinkt auch diese Story in der Bedeutungslosigkeit, was leider für vieles seit dem Neustart der Reihe gilt.

[usr 2.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Ethan Sacks
Zeichner: Luke Ross
Originaltitel: Star Wars – Allegiance 1-4
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Justin Aardvaark
Seitenanzahl: 100
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-7416-1574-0
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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