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StartNews & StoriesRezension: "The Mandalorian 1x01: Der Mandalorianer"

Rezension: “The Mandalorian 1×01: Der Mandalorianer”

Auch wir haben uns die erste Folge “The Mandalorian” angesehen und geben hier unsere Meinung kund. Achtung, Spoiler – sofern das für die Leser noch Thema ist.

Zum Start von Disney+ lief die erste Folge “The Mandalorian” im deutschen Fernsehen bei Pro Sieben. Ein Köderangebot für den neuen Streaming-Dienst, soviel ist klar. Ganz so einfach ist die Sache dann aber doch nicht.

Quo Vadis, Disney?

Zum einen wurde der Start von Disney+ wegen der Corona-Krise mit geringerer Bandbreite gestartet, kurzfristig stand wohl auch im Raum, den Start weiter nach hinten zu schieben. Das an und für sich ist nicht schlimm und verständlich, die Veröffentlichungspolitik ist aber damals wie heute  nicht verständlich. Das geht schon damit los, dass Disney+ erst jetzt in Deutschland startet – mit fast einem halben Jahr Verspätung. Denn “The Mandalorian” flimmerte in den USA schon ab November über die (Streaming-)Mattscheibe.

Gut, an der Stelle muss man sicher auch ein wenig Verständnis aufbringen, denn keiner von uns weiß, welche logistische Herausforderung zu stemmen ist, um einen Streaming-Dienst dieser Größe aufzuziehen. Möglicherweise waren auch noch ein paar rechtliche Hürden im Weg – Deutschland und seine Vorschriften eben. Umso ärgerlicher ist es aber, dass der “Mando” nun eben auch erst im wöchentlichen Takt kommt. Nun ist Disney+ also wie geplant am 24.März gestartet, die ersten beiden Folgen von “The Mandalorian” sind damit verfügbar, die dritte folgt am 27.März und dann geht es wöchentlich weiter. Dies ist umso unverständlicher, da die Folgen ja bereits auf Deutsch synchronisiert vorliegen, denn in den USA war diese Tonspur gleich von Beginn an auch mit zur Auswahl gestanden. Es dauert in Deutschland also ganze sechs Wochen, bis man die komplette erste Staffel gesehen haben wird.

Das ist umso ärgerlicher, da der große Spoiler der Serie, der zu zahlreichen Memes und anderen Sachen geführt hat, inzwischen keiner mehr ist. Die Rede ist natürlich von Baby Yoda, dem großen Geheimnis der Serie, das am Ende von Folge Eins seinen Auftritt hat. Wer bislang noch nichts von ihm mitbekommen hat: Respekt. Auch in den USA wurde er geheim gehalten und die Merchandise-Produktion lief erst nach der Ausstrahlung an, wodurch Disney einiges an Einnahmen entging. Trotzdem zeigt das: Es geht, wenn man will. Man kann also auch bei “Star Wars” noch überraschen. Zumindest auf dem Serienmarkt, war doch “Episode IX” eher eine Enttäuschung.

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Auf den Mando in Action mussten die Deutschen Fans etwas länger warten (Bild: Disney+)

Doch zurück zum Thema. Was nehmen wir aus dieser Veröffentlichungspolitik mit? Dass die Kunden, die legal “The Mandalorian” schauen, mal wieder die Gelackmeierten sind. Es ist kein Geheimnis, dass viele Fans sich die Serie schon auf anderen Wegen besorgt haben. Und ganz ehrlich: In der heutigen Zeit eine Serie mit diesem Impact so lange auszusetzen, ist schon fast kein gangbarer Weg mehr.

Einen Lichtblick gibt es zumindest: Künftig wird es, wie bei allen anderen Streaming-Portalen auch, weltweite Veröffentlichungen geben. Serien wie “Clone Wars”, die auch erst kürzlich in den USA gestartet sind, werden dann auch schnell hier synchronisiert zu sehen sein. Etwas anderes ist in der heutigen Zeit auch kein gangbarer Weg mehr.

Der Start von Folge Eins

Nun aber zu besagter ersten Folge. Gleich der Start setzt uns in ein “Star Wars”-Setting, wie man es so aus einer Cantina kennen würde. Was auffällt, ist, dass vieles auch wirklich plastisch wirkt und eben nicht CGI. Das ist schon einmal positiv anzumerken und die Sets wurden an dieser Stelle, wie schon zur neuen Filmtrilogie, per Hand gebaut. Die Stimmung passt also und viel gesprochen wird auch nicht.

Stattdessen wird uns der Hauptcharakter gleich vorgestellt, nämlich Kopfgeldjäger-typisch beim Beute eintreiben. Dabei geht es für “Star Wars”-Verhältnisse doch ein Stück weit brutaler zu, allerdings auch wieder nicht derart, dass man fliegende Körperteile à la “Game of Thrones” befürchten müsste. Auch wenn es die gibt, bleibt es natürlich blutleer. Es kommt eine kurze Einblendung des Titels mit einer griffigen Musik. Die erinnert im ersten Moment nicht an “Star Wars”, bleibt aber nach einiger Zeit durchaus haften und man kann sie künftig mit dem “Mando” assoziieren. Unser titelgebender Held bleibt in Folge freilich namenlos.

Was hingegen als Fanservice durchgeht, sind die vielen guten Anspielungen auf “Star Wars”, vor allem auch das (neue) Expanded Universe. Beskar’gam, die Rüstung der Mandos, die Traditionen, in Karbonit eingehüllte Opfer, “der Weg” – all das sagt dem 0815-Zuschauer wenig, ist für Fans aber ein I-Tüpfelchen.

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Der Mando und Kuiil (Bild: Disney+)

Das Imperium mischt mit

Auch der aus “Predator” und diversen anderen Filmen bekannte Carl Weathers mischt als Gildenauftraggeber mit und sendet den Helden zum Imperium – oder besser einem imperialen Auftraggeber. Hier sieht man alte, ramponierte Rüstungen. Die Serie spielt ein paar Jahre nach Endor und scheinbar geht es ehemaligen Imperialen nicht so gut. Die Rüstungen erinnern an die Zeiten der Original-Trilogie, denn auch dort sah alles gebraucht aus. Überhaupt ist es schön, wie hier an alten Ecken und Enden die Immersion der “Star Wars”-Welt zelebriert wird.

Der Rest der Folge ist dann ebenso schnell abgehakt. Es geht in die Wüste, man freundet sich mit Kuii an und dann ist schon gleich der Showdown da. Richtig gelesen, die Story ist recht kurzweilig, denn es gibt Folgen der Serie, die nur etwa 30 Minuten lang sind, die meisten pendeln aber bei ca. 40-45 Minuten.

Ebenfalls hinter dem “Preis” her ist der Attentäter IG-11, der hier eine gute Figur macht. Klar, eigentlich haben diese Droiden das schon immer gekonnt, aber bisher wurde es wegen der technischen Limitierung nie gezeigt. In alter Wild-West-Manier darf IG hier also herumwirbeln und ballern, was das Zeug hält. Auch der Mando steht dem in nichts nach (auch wenn man drüber streiten kann, dass man so einfach vor der Megawumme in Deckung gehen und diese austricksen kann). Übrigens, passend zum Charakter des knallharten Jägers darf der Mando IG auch gleich eins überbraten.

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Fan-Liebling der ersten Stunde: IG-11 (Bild: Disney+)

Am Ende steht dann der Auftritt des eingangs erwähnten Babys. Es wird zwar nicht erklärt, wo es herkommt, aber allein diese erste Szene ist durchaus süß und zeigt bereits, wo die Serie mit dem Knuffelding hingeht. Im Abspann sieht man übrigens die ganze Folge nochmal in Form von Storyboards und Konzeptzeichnungen – auch keine schlechte Idee.

Fazit

Es werden nicht viele Worte gewechselt und die Story erinnert an eine wüste Actionballerei, aber die “Star Wars”-Welt wurde selten so lebendig eingefangen wie hier. Die erste Folge “The Mandalorian” macht also durchaus kurzweiligen Spaß.

Bewertung


Story: [usr 4]

 

Episoden-Infos

Episodennummer 1
Originaltitel The Mandalorian
Deutscher Titel Der Mandalorianer
Erstausstrahlung 12.November 2019
Erstausstrahlung Deutschland 12.November 2019 (mit dt. Tonspur auf Disney+), 22.März 2020 (Pro Sieben), 24.März (Disney+ Deutschland)
Drehbuch Jon Favreau
Regie Dave Filoni
Laufzeit 40 Minuten

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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